Wasserflöhe

feko

Well-Known Member
Nachdem unser Teich letztes Jahr abgelassen war-
lohnt es sich in jetzt mit Wasserflöhen zu impfen?
(Also als Nahrung für Fischchen-der Teich ist ziemlich Fischleer momentan.)Vorher war er durch Überbesatz ziemlich Wasserfloh frei.
so schnell kommen die sicher ja nicht wieder von alleine,wenn der einzigste Zufluß n kalter Bach ist,oder?
Wie besiedeln die kleinen Kollegen Wasserlöcher,ohne zuhilfe des Menschen?
Wie ist die VErmehrungsrate bei denen?
Nahrung in Form von Grünalgen sind momentan genug da.
In einem Wasserpflanzenbecken gibt es wahnsinnig viele,egal wie viel ich immer als Zierfischfutter rausfange-
es werden selten weniger.
vg
 
AW: Wasserflöhe

ok, wenn diesso ist,würde mich interessieren wie?
Gruß Carsten

Im Internet gibts sicher einiges zum Thema "Dauerstadien" ;)

http://www.laborjournal.de/editorials/484.html
Einige Beispiele: Daphnien vermehren sich unter guten Bedingungen ungeschlechtlich über unbefruchtete Sommer- oder Jungferneier; fehlt dagegen Nahrung, trocknet der Lebensraum aus oder steigt die Schadstoffkonzentration im Wasser, legen sie dotterreiche befruchtete Winter- oder Dauereier, die Jahrzehnte im Sediment überdauern können.
 

feko

Well-Known Member
AW: Wasserflöhe

Na,bin mal gespannt.
In dem WAsserbecken leben irgendwie andere Arten von Wasserflöhen,moina in einem,cyclops und daphnien in nem anderen.
Werde am Teich nächstes We mal tümpeln-mal sehen in wie fern sich schon ,und vor allem was,dort eingelebt hat.
Sollte ich zb nur eine Art im Teich vorfinden-heißt das dann das für eine Andere die Lebensbedinungen nicht optimal sind,weil sie sonst schon vorhanden wären?
vg
 

cafabu

Active Member

feko

Well-Known Member
AW: Wasserflöhe

Ist auch mit meine Ausgangsfrage-
angeflogen werden sie wohl nicht kommen |supergri
oder doch?
an Rückenschwimmern,libellen oder so in der Art?
vg
 
AW: Wasserflöhe

1.Satz in diesem Thread:
Nachdem unser Teich letztes Jahr abgelassen war-...
"Ohne vorherige Population"
Ist das sicher? Diese "Dauerstadien" sind wohl extrem langlebig.

Vielleicht gibts einen Teich,einen Altarm oder dergleichen oberhalb und die Tiere können verdriftet werden? Es sind ja sicher nur kaum Individuen nötig um neue Gewässer zu erschließen (da Nahrung im Überfluss und Fressfeinde eventuell noch nicht vorhanden).

Durch Umsetzen von Wasserpflanzen seitens des Menschen,oder durch Anheften an Fell/Gefieder werden die bzw. diese Dauerstadien sicher auch transportiert.Über sehr kurze Strecken vielleicht sogar mit Amphibien!??
 

feko

Well-Known Member
AW: Wasserflöhe

Da werden wohl schon welche da gewesen sein-wollte die Population halt unterstützen,bzw andere Arten ev dazu vergesellschaften
vg
 

cafabu

Active Member
AW: Wasserflöhe

Durch Umsetzen von Wasserpflanzen seitens des Menschen,oder durch Anheften an Fell/Gefieder werden die bzw. diese Dauerstadien sicher auch transportiert.Über sehr kurze Strecken vielleicht sogar mit Amphibien!??

Das wäre ev. eine Möglichkeit. Kann jemand diese Vermutung bestätigen?
Gruß Carsten
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Wasserflöhe

Moin

Besonders die sehr tolleranten Arten der Wasserflöhe, kommen auf fast allen Kontinenten vor - warum nur |rolleyes - die Dauereier sind sehr leicht und werden auch mit dem Wind verdriftet.
Es ist also völlig unnötig ein Gewässer zu "beimpfen" in jeder Hand "Dreck" sind diese Dauereier zu finden - auch würde ich stark bezweifeln, das in dem Gewässer nur eine Art vorkam, dann müsste es schon ein sehr extremer Lebensraum sein - in dem sich mit Sicherheit keine Fische halten würden....

#h
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Wasserflöhe

Hallo,

wieso meint hier jeder, die Tiere schaffen es ohne menschliche Hilfe nicht. Wenn man etwas für die Wasserflöhe tun will, sollte man den Fischbestand des Gewässers nicht ins Uferlose steigern, da bekommen Wasserfloh und Co ein Problem.

Wie wichtig diese Filtrierer für das Gewässer sind, sieht man im Frühling. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung wird das Wasser in relativ kurzer Zeit durch die Schwebalgen grün.

Dann erfolgt ein "Gegenschlag" der Filtrierer. Diese vermehren sich explosionsartig und das Wasser wird für kurze Zeit wieder glasklar, weil alles weggefiltert ist.

Dann pendelt sich ein Gleichgewicht ein. Dieses wird aber durch zu viele Fressfeinde der Wasserflöhe gestört und des Wasser wird grün.

Das können die Wasserflöhe nicht mehr aufholen. Diese sind nur in der Lage winzigste Algen aufzunehmen. Wenn diese zu groß sind oder zusammenklumpen sind sie vor den Wasserflöhen sicher.
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Wasserflöhe

Hallo,

... sollte man den Fischbestand des Gewässers nicht ins Uferlose steigern, da bekommen Wasserfloh und Co ein Problem.

....Diese sind nur in der Lage winzigste Algen aufzunehmen. Wenn diese zu groß sind oder zusammenklumpen sind sie vor den Wasserflöhen sicher.


Nicht ganz, die meisten Arten sind fakultativ bzw. obligatorisch auf Detritus angewiesen und sind "erfreut", wenn viele Fische im Gewässer sind...
Die Diversität der Cladocera ist in einem Gewässer mit moderat stärkerem Fischbestand höher, als in einem Gewässer mit geringem Fischbestand. Bei geringem Fischbestand werden besonders kleinere Arten von wenigen größeren Arten unterdrückt. Bei einem höheren Fischbestand werden besonders die wenigen größeren Arten dezimiert und die vielen kleineren können sich entfalten....

#h
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Wasserflöhe

Hallo,

eine große Artenvielfalt ist schon ein Wert an sich und sicher erstrebenswert.

Aus fischereilicher Sicht denke ich aber eigennütziger.
Mein Ziel im Gewässer sind nicht viele Arten, sondern viele Wasserflöhe.

Was in dem Zusammenhang interessiert, ist die Frage, was filtern meine Wasserflöhe weg und was bringen sie an Biomasse.

Und es sind nun einmal die Altarme voller Brut- und Kleinfischen, die abgesehen von einer kurzen Phase im Frühjahr in der restlichen warmen Jahreszeit grün sind.
Hier findet man teilweise im Sommer im freien Wasser keinen Wasserfloh mehr. Nur Stellen, die von den Fischen nicht erreicht werden können, verfügen dann noch über kleine Bestände.

Und vom Grundsatz her ist bei vergleichbaren Gewässern das mit dem höheren Fischbestand das mit mehr Schwebalgen darin.

In so fern hat ein übermäßiger Fischbstand negative Folgen, da dieser Umstand in den Regelkreis Filtrierer - Alge eingreift.


Sneep
 

Case

Mitglied
AW: Wasserflöhe

Das wäre ev. eine Möglichkeit. Kann jemand diese Vermutung bestätigen?
Gruß Carsten

Ich habe mal einen kleinen ca. 2qm Gartenteich angelegt. Sämtliche Pflanzen wurden beim Gärtner gekauft. Schon im ersten Jahr hatte ich Wasserflöhe, Wasserschnecken, Libellen und was weiß ich noch alles. Das tollste aber, war ein Fisch, den ich nicht eingesetzt habe, und der bei uns nicht vorkommt.

Case
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Wasserflöhe

Aus fischereilicher Sicht denke ich aber eigennütziger.
Mein Ziel im Gewässer sind nicht viele Arten, sondern viele Wasserflöhe.

Was in dem Zusammenhang interessiert, ist die Frage, was filtern meine Wasserflöhe weg und was bringen sie an Biomasse....
Und vom Grundsatz her ist bei vergleichbaren Gewässern das mit dem höheren Fischbestand das mit mehr Schwebalgen darin.

In so fern hat ein übermäßiger Fischbstand negative Folgen, da dieser Umstand in den Regelkreis Filtrierer - Alge eingreift.


Sneep


|kopfkrat was willst du nun damit sagen, willst du nun etwas eigennütziges oder etwas für einen ungestörten Regelkreis der Filtrierer tun ;)

Wenn ich aus fischereilicher Sicht eigennützig sein will, muss ich viele Fische besetzten, das führt zu einer effektiveren Ausnutzung der Naturnahrung und damit zu einem höheren Ertrag - die Stückmasse steigt zwar nicht so stark an, aber die Gesamtbiomasse an Fisch.
Wenn es in einem Gewässer zu einem ausgeprägten Klarwasserstadium kommt - und demnach danach auch zu einem raschen absterben der Wasserflohpopulation, sind aus fischereilicher Sicht zu wenige Fische im Gewässer...
Wenn ich also eigennützig sein will, dann muss ich den "Regelkreis" der Filtrierer unbedingt stören (nicht übernutzen und damit zerstören).....

#h
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Wasserflöhe

Hallo,

@Fischpaule

Ich wollte das Ganze auch mal aus Sicht eines Fischzüchters beleuchten.;)

Sagen wir, wir nutzen die Wasserflöhe nachhaltig.#6

In dem Regelkreis Algen, Filtrierer, Fische leuchtet es mir nicht ein, wie ich mit möglichst viel Fisch den größten Zuwachs erzielen soll. Ich muss im Gegenteil eine möglichst optimale Anzahl von Wasserflöhen überleben lassen, die die Alge für die Fische nutzbar machen.

Wenn meine Rotaugenmassen bereits im April die letzten Wasserflöhe zur Strecke gebracht haben, sinkt das Nahrungaufkommen aus dieser Quelle gegen null. Und mit ihm das Fischwachstum.

Eine Klarwasserphase als ein Anzeichen von zu wenig Fisch zu interpretieren ist nur dann zulässig, wenn dies in einer Jahreszeit geschieht, in der sich die Bestände der Algen und der Wasserflöhe bereits aufeinander eingestellt haben.

Im Frühjahr, kommt es auch in einem Altarm mit unzähliger Cyprinidenbrut darin zu einer Klarwasserphase.

Die Bestandsexplosion der Wasserflöhe im Frühjahr ist so intensiv, dass sie erst mit dem Verschwinden der letzten Alge zusammenbricht.
Häufig sind die Fische jetzt noch gar nicht aktiv.
Erst dann pendelt sich ein Gleichgewicht ein.

Tritt danach noch eine Klarwasserphase auf, könnte ein geringer Fischbestand die Ursache sein.

SnEEp
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Wasserflöhe

Hallo,

@Fischpaule

Ich wollte das Ganze auch mal aus Sicht eines Fischzüchters beleuchten.;)

Sagen wir, wir nutzen die Wasserflöhe nachhaltig.#6

In dem Regelkreis Algen, Filtrierer, Fische leuchtet es mir nicht ein, wie ich mit möglichst viel Fisch den größten Zuwachs erzielen soll. Ich muss im Gegenteil eine möglichst optimale Anzahl von Wasserflöhen überleben lassen, die die Alge für die Fische nutzbar machen.

Wenn meine Rotaugenmassen bereits im April die letzten Wasserflöhe zur Strecke gebracht haben, sinkt das Nahrungaufkommen aus dieser Quelle gegen null. Und mit ihm das Fischwachstum.

Eine Klarwasserphase als ein Anzeichen von zu wenig Fisch zu interpretieren ist nur dann zulässig, wenn dies in einer Jahreszeit geschieht, in der sich die Bestände der Algen und der Wasserflöhe bereits aufeinander eingestellt haben.

Im Frühjahr, kommt es auch in einem Altarm mit unzähliger Cyprinidenbrut darin zu einer Klarwasserphase.

Die Bestandsexplosion der Wasserflöhe im Frühjahr ist so intensiv, dass sie erst mit dem Verschwinden der letzten Alge zusammenbricht.
Häufig sind die Fische jetzt noch gar nicht aktiv.
Erst dann pendelt sich ein Gleichgewicht ein.

Tritt danach noch eine Klarwasserphase auf, könnte ein geringer Fischbestand die Ursache sein.

SnEEp
 
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