Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Anderl30

Member
Hallo,

mein Teich ist mit Schwimmenden Laichkraut und Wasserpest beinahe vollständug bedeckt. Ich habe mir überlegt Graskarpfen einzusetzen. Fressen die sowas?Mein Teich ist 50 auf 80m groß. Wieviele sind Sinnvoll? Oder habt ihr andere Ideen. Mähen ist zur Zeit leider wegen der vielen Fischbrut eher schlecht.

Merci
 

Wanne

Member
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Moin Anderl30
Ich hoffe deine Gedanken zum Forellenbarschbesatz hast du inzwischen als nicht sinnvoll abgelegt....
Nun aber zu deinem Pflanzen"problem": Du solltest dir Gedanken machen wie dein Teich aussehen soll, ob zB.einige Pflanzen nicht auch eine Bereicherung sein können!
Du solltest auch wissen, das sich das Fraßverhalten der Amurkarpfen mit dem Alter ändert. Gut zu kontrollieren ist der Besatz von mindestens 3jährigen Fischen. Der empfohlende Besatz zur Entkrautung liegt zwischen 10 und 50 Stück Am3/ha je nach Verkrautungsgrad.
Bei deinen 0,4ha wären das also 4 bis 20 Stück,obwohl du dich da lieber an der niedrigeren Zahl orientieren solltest um eine Vollentkrautung zu vermeiden denn die Pflanzen sind ein guter Schutz zB. gegen Kormorane und bieten den Fischen eine Möglichkeit abzulaichen. Auch solltest du bedenken, das die Amurkarpfen schnell recht groß werden können und dann erheblich mehr fressen...
Gruß, der Fischpaule|wavey:


:m:m:m:m
 

Marlin1

Active Member
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Hallo Anderl,

da ich davon ausgehe das du deinen Teich nicht ablassen kannst, kann ich dir von einem Grasskarpfenbesatz nur abraten !

Die Grasskarpfen fressen zwar das angegebene Kraut, aber sie
wandeln dieses eigentlich nur in Algen um.

Das heisst, sie fressen Unmengen des Krautes und scheiden es fast unverdaut wieder aus. Dadurch wird die Produktion von Phytoplankton angeheitzt. Also kurzgesagt, ein relativ Klares verkrautetes Gewässer wird zu einer grünen krautlosen Algenbrühe !! Und dann ?

Weshalb kannst du das Kraut eigentlich nicht mähen ?
Das ist die einzige Möglichkeit deinem Gewässer den überschüssigen Dünger zu entziehen. Das geht auch noch im September, dann hast du keine Probleme mehr mit der Fischbrut. Was tut die eigentlich wenn die Graskarpfen das ganze Zeug gefressen haben ?

Es ist halt manchmal mit Arbeit verbunden wenn man etwas für ein Gewässer tun will.

Gruß
Reinhold
 

Marlin1

Active Member
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Hallo Paule,

also wie bei Nährstoffmangel ein übermäßiges Krautwachstum
zustande kommt, mußt du mir jetzt schon näher erklären ?????

Gruß
Reinhold
 

Anderl30

Member
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Das mit den Forellenbarschen ist nicht mehr aktuell.Ich werde 5 Graskarpfen einsetzen. Ein bisschen Kraut ist ja gut drin in dem Teich. Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
 

schrauber78

angelnder Kaffeejunkie
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

also ich hätt mir bei einem teich dieser grösse einen heurechen und ein langes seil genommen und die pflanzen so entfernt...
 

Marlin1

Active Member
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Hallo Paule,

theoretisch ja.
Das passiert in dieser Art natürlicherweise jeden Herbst.
Aber hast du das schon einmal so schlagartig erlebt, das dadurch Sauerstoffdefiziete entstehen ?

Dann läuft der Abau der Pflanzen halt anaerob und kommt nicht voran, bis wieder Sauerstoff gelöst ist.
Fischschädigungen sind mir aus solchen Gründen noch nie bekannt geworden.

Gruß
Reinhold
 

Alex1970

Clubboss
AW: Wasserpest und Schwimmendes Laichkraut

Hallo,

also mit dem Graskarpfenbesatz kann ich Dir nur zustimmen! Bevor mich jetzt einige zerreissen wollen, hier meine Erfahrungen dazu:
Wir hatten in unserem Weiher (2000m²) auch ein riesiges Problem mit schwimmendem Laichkraut. 2 Jahre versuchten wir mit Boot, Sensen und Rechen das Kraut zu dezimieren - aber leider ohne Erfolg. Trotz der Entnahme von mehreren hundert Kilo Kraut, war keine Besserung zu sehen! Ganz im Gegnteil, man hätte meinen können, dass es immer mehr wird. Also besetzten wir nach Rücksprache mit unserem Fischzüchter 24 Graskarpfen, die das Problem in wenigen Monaten beseitigten. Das andere positive ist, das jetzt nach 3 Jahren wohlgenährte (durch das Laichkraut) dickfleischige und wild kämpfende Graskarpfen gelandet werden! Das Gewässer hingegen hat überhaupt keinen Schaden genommen (keine Algenbrühe oder gar Mondlandschaft wie häufig berichtet).
Ich denke die Menge der besetzten Fische macht es aus und da sollte man es nicht übertreiben. Ansonsten stellt der Graser auch keine Gefahr da, weil er sich in unseren Breiten nicht vermehrt!
 
Moin,

ich habe bei meinem Teich (ca. 1000qm) das gleiche Problem, fast komplett bedeckt mit Laichkraut und Wasserpest ist auch vorhanden. Habe nun auch 24 Graskarpfen besetzt und hoffe sehr, dass diese das Problem in den Griff bekommen. Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps für mich? Komme nicht mit größeren Maschinen zum Teich, an Ufernähe habe ich die Wasserpest sogut es geht entnommen. Teilweise auch schon mit einer Sense ein bisschen Laichkraut entfernt, das funktioniert aber leider nur semi-gut. Über hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar!
 

rippi

Pokemon-Trainer
Das ist doch hervorragend, um das Gewässer als Zuchtteich anzulegen. Graskarpfen raus, Makropoden rein.
 

feko

Well-Known Member
Meine Erfahrung ist folgende :
In einem 2500 m Teich waren Graser vorhanden.
Aus Naturschutzgründen hab ich die bei einem ablassen entfernt.
Seit diesem Jahr wuchs extrem viel kanadische wasserpest.
Diese Pflanzen wurden 3 Meter lang.
Der weißfischbestand ist explodiert.
Auch die insekten... Unglaublich.
Es waren soviel Pflanzen das ich mehrmals versucht habe sie manuell zu entfernen.
Keine Chance.
Auch ein reiner rotfederbestand hat nix geändert.
1 Jahr später haben sich die karpfen vermehrt. Es waren nur eine handvoll drinnen.
Dann kam die Ernüchterung.
Auf einmal hatte ich viele hundert... Eher tausende karpfen drin.
Die haben so gewühlt das sich mein schöner Teich ungelogen in eine kloake verwandelt hat.
Jedes Jahr habe ich hunderte Schleien und karpfen mit der Angel entnommen.
Der Sache Herr geworden bin ich immer noch nicht.
Mittlerweile ist das Gewässer nicht mehr so kloakig.
Musste aber viel entnehmen.
Gut ist es trotzdem noch nicht.
Ich bin wirklich sehr Naturschutzverbunden.
Und ich möchte ein funktionierendes Ökosystem.
Aber die Graserentnahme würde ich rückblickend als Fehler bezeichnen.
Der invasive karpfen hat seine Chance genutzt und es wurde deutlich schlechter um den Gewässerzustand :(
 
Meine Erfahrung ist folgende :
In einem 2500 m Teich waren Graser vorhanden.
Aus Naturschutzgründen hab ich die bei einem ablassen entfernt.
Seit diesem Jahr wuchs extrem viel kanadische wasserpest.
Diese Pflanzen wurden 3 Meter lang.
Der weißfischbestand ist explodiert.
Auch die insekten... Unglaublich.
Es waren soviel Pflanzen das ich mehrmals versucht habe sie manuell zu entfernen.
Keine Chance.
Auch ein reiner rotfederbestand hat nix geändert.
1 Jahr später haben sich die karpfen vermehrt. Es waren nur eine handvoll drinnen.
Dann kam die Ernüchterung.
Auf einmal hatte ich viele hundert... Eher tausende karpfen drin.
Die haben so gewühlt das sich mein schöner Teich ungelogen in eine kloake verwandelt hat.
Jedes Jahr habe ich hunderte Schleien und karpfen mit der Angel entnommen.
Der Sache Herr geworden bin ich immer noch nicht.
Mittlerweile ist das Gewässer nicht mehr so kloakig.
Musste aber viel entnehmen.
Gut ist es trotzdem noch nicht.
Ich bin wirklich sehr Naturschutzverbunden.
Und ich möchte ein funktionierendes Ökosystem.
Aber die Graserentnahme würde ich rückblickend als Fehler bezeichnen.
Der invasive karpfen hat seine Chance genutzt und es wurde deutlich schlechter um den Gewässerzustand :(
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort, dann scheine ich ja die richtige Entscheidung getroffen haben und muss nun nur noch abwarten. Ich hoffe sehr, dass sich das Problem dann in ein paar Monaten von selbst lösen kann, werde auf jeden Fall hier im Forum berichten!
 
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