Ich finde 0,16 an einer echten UL überhaupt nicht so dünn, an meiner habe ich wahlweise 0,12er Mono oder die dünnste Kairiki als Geflecht. Die gleiche Kairiki benutze ich auch an einer etwas kräftigeren und nicht so extrem gutmütigen L Rute, bei Bedarf auch mal eine Nummer stärker. Ersatzspule bei der hat damals zum testen 16er (bzw. 0,165) FC drauf bekommen, das ist dann fürs "Grobe", aber Mono wäre vermutlich auch besser. FC hat zwar einige Vorteile aber auch genug Nachteile, auf eine UL würde ich es auf keinen Fall als Hauptschnur packen, das ist so extrem ungeschmeidig im Vergleich. Auf einer BC vielleicht, damit kenne ich mich nicht aus. Geht jetzt auch nicht darum, dass es Kairiki ist, einfach nur darum, dass die Schnur zumindest in der Nähe des angegeben Durchmessers bleibt, in dem Fall aber auch wesentlich weniger trägt als die in Deutschland behaupten. Das ist ja immer noch der wilde Westen mit den Durchmesser/Tragkraftangaben bei Geflecht, bei 95% der Anbieter stimmt bestenfalls eine Angabe so halbwegs. Auf den englischen Seiten der Vertreiber sind die Angaben manchmal deutlich realistischer.
16er, oder wenn deine Rute real nicht so wirklich UL ist 18er Mono, wäre das absolut Höchste der Gefühle für mich. Bremse und Drillverhalten muss man natürlich auch richtig einstellen. Schnurriss ohne Kontakt mit Hindernis ist immer eine falsch eingestellte/schlecht laufende Bremse, schon vorhanene Beschädigung oder sonstige extrem ruckartige Belastung, kann man alles vermeiden. Wenn die Iron Claw nicht gnadenlos untertrieben angegeben ist passt das mMn. schon so. Das Argument mit den größeren Fischen kommt immer, aber wenn man danach gehen würde müsste man immer voll das Tau benutzen, selbst beim Köfi stippen, finde ich daher nicht so stichhaltig.
Hindernisse im Wasser (in Kombination mit) sehr häufigen/ausschließlich großen Fischen die man davon fernhalten muss sind schon ein Argument für schwereres Gerät und entsprechene Schnur, aber "durchschnittliche" Barsche/Döbel/Forellen, die man mit UL in der Regel anvisiert, eher nicht. UL ist ja extra um Kleinstköder auf brauchbare Weiten zu bekommen, wenn doch ein ordentliches Kaliber einsteigt wirds halt spannend, das gehört dazu.
Wenn es einem nicht machbar erscheint ist die UL an der Stelle bzw. für das Vorhaben einfach nicht die richtige Wahl. Bin selber generell auch kein Fan von auf Teufel komm raus UL, bzw. generell zu fein, man muss nicht alles machen nur weil es mit viel Glück doch funktionieren könnte. Irgendein schlauer Mensch hat mal gesagt "So stark wie nötig, aber gleichzeitig so fein wie möglich", damit ist noch keiner schlecht gefahren, der seine Fähigkeiten und die Gegebenheiten auch halbwegs realistisch einschätzen konnte.
Konkret finde ich die Stroft LS sehr geil als Mono fürs Kunstköderangeln, die ist aber übertrieben teuer und nicht wirklich nötig oder soviel toller als eine Schnur die wesentlich weniger kostet. Ich bilde mir aber durchaus eine etwas bessere Rückmeldung als z.B. mit der GTM ein. Ich habe mal gehört im Feederbereich gäbe es relativ günstige Schnüre mit ähnlichen Eigenschaften wie LS und ABR (etwas geringere Dehnung und etwas erhöhte Abriebfestigkeit), habe ich aber nie ausprobiert. Stroft lässt sich halt den Namen auch sehr gut bezahlen.
Weil es mir gerade noch einfällt: falls trotz dünner Schnur und passender Rute Kleinkram nicht anständig fliegt mal darauf achten ob der Winkel und die Länge des Rollenfußes zur Rute passt, habe mal notgedrungen ne 3000er Applause an eine ~2m 30g Rute packen müssen, das war eine absolute Katastrophe. Da stimmte der Winkel und die Länge so überhaupt nicht, alles geriet beim Kurbeln in Schwingung und war komisch zu werfen. Ist mir vorher noch nie passiert, dass etwas so schlecht zueinander gepasst hat und auch danach nie wieder. Das sollte bei deiner Kombination aber nicht so sein, nur als genereller Hinweis. Spule natürlich gut füllen und ggf. einfach ausreichend mit billiger Mono unterfüttern. Halbvolle Spule taugt nix.