Welcher Fischbesatz ist richtig???

Huchenfan

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AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

Servus Todo,
also wenn ich diese Fotos sehe kann ich nur sagen es ist ein Weiher mit natürlicher Reproduktion von Hechten!
Hier welche besetzten wäre soviel, wie in die Donau Wasser schütten. Wahrscheinlich habt ihr ein paar große Hechte drin die ihr Revier verteidigen und die kleinen kurz halten, was sie als ihr Nahrungsspektrum ansehen.
Diese gehen also nicht auf deine 8 cm Rotaugen!
Versuche lieber erst die großen Hecht, die mit sicherheit vorhanden sind zu fangen, dann ändert sich das andere von alleine!

Gruß aus dem Süden
 

Todo

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AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

Hallo,
@huchenfan, daran, daß da große drin sind und die anderen kleinhalten habe ich auch schon gedacht. War somit auch mein Gedanke. Der größte gefangene war vor 3 Jahren ein 120cm Hecht. Diese Jahr ging ein 87er raus. Jedoch lassen sich eben die großen auch nicht so einfach fangen. Mein Gedanke war, den großen ein paar "größere" Fressfische reinzusetzen. Ich dachte an Rotaugen oder andere Futterfische ab 15cm.

@Sicmatron:
Elektro ist gut und recht aber Sauteuer und langwierig wegen der Genehmigung. Somit muß ich mir was anderes einfallen lassen.
 

Ü30

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AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

upps. bin bischen enttäuscht! :v

wenn Ihr Angelkarten ausgebt, dann solltet Ihr vielleicht mal auch einen Gewässerwart mit ins Boot nehmen....

Besatzmassnahmen sollten nicht unbedingt durch die "Wünsche" der Angelerlaubnisinhaber geregelt werden. Sondern nach Ansprüchen der Gewässer und des natürlich vorhandenen Fischfauna angepasst werden!

Wer will wo keine Großforellen in seinem Tümpel?

Aber nun meine Ergüsse zum Ursprungsthema:

1. Die hohe Anzahl der kleinen Rotaugen kann viele Gründe haben! Auch fliegende Fressfeinde oder nicht angegebene Massenfänge der Karteninhaber....(leider). Oder der Hechtbestand ist wirklich zu groß...oder vielleicht auch mehr als ein Wels?

2. Die kleinen Hechte werden sich relativ schnell dezimieren. Der Hecht ist ein Kannibale und Revierfisch! Nichts mehr besetzen und mal zwei Jahre abwarten...

3. Ein großer Karpfenbestand kann sich auch auf die Weißfische auswirken, da der Karpfen erstens Futterkonkurrent und zweitens durch sein Freßverhalten die Laich- und Unterstände der Weißfische zerstört!

4. Forellen wären hier mahr als Fehl am Platze....


So, nachdem ich teilweise nun Aspekte der anderen Boardies wiederholt habe, nur noch eine Bitte:

Holt euch Professionelle Hilfe um euren Besatz Artenschutz-, Naturschutz- und Fischereigerecht durchzuführen...

Petri Heil


:vik:
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

Nochmals zu den 3 Fragen.

Den Futtermangel bei den Hechten halte ich für ausgeschlossen. Die Hechte passen sich hier an und Fische gibt es ja offensichtlich genug. Man muss vorsichtig sein, wenn man aus den Fängen auf den tatsächlichen Bestand schließen will. Ich habe häufig Fälle, dass ich an ein Gewässer gerufen werde zum E-Fischen weil angeblich nichts mehr drin ist. Die Pächter staunen dann in der Regel nicht schlecht. Nach den Schilderungen denke ich euer Hechtbestand ist völlig i. O.

Bei der 2. Frage dreht sich mir der Magen um. Wie kann man auf die Idee kommen Forellen in ein Gewässer zu besetzen in dem es Fischarten wie Karpfen, Schleien, Zander und Waller gibt. Da passt doch was nicht. Ich habe noch nicht gehört, das Schleien und Forellen die gleichen Ansprüche an das Gewässer haben. Man kann nicht alles haben!!!
In NRW würde ein solcher Besatz mit einer nicht standorttypischen Fischart einen Verstoß gegen das Fischereigesetz darstellen.

Zu den Karpfen. Man sollte einen Plan haben, wie man das Gewässer entwickeln will. Soll man auf Karpfen gehen, oder ist bei einem klaren Gewässer die Schleie vielleicht besser?
Kommt man dann zu dem Schluß den Karpfen zu bevorzugen, kann man den Besatz machen. Die Menge scheint mir aber etwas hoch.

In NRW gibt es eine Besatzrichtlinie beim Umweltministerium. Hierin sind für die wichtigsten Fischarten unter anderem die Menge pro Hektar angegeben. Diese ist im Internet zu finden.

Was mir an deinem Beitrag auffällt, ist dass du immer nur von Besatz redest wenn du von Maßnahmen sprichst. Viel wichtiger ist aber die Schaffung von Verbesserungen am Gewässer selbst. Fast alle Fischarten in deinem Gewässer sind in der Lage sich selbst zu erhalten. Das kann man durch Bau von Laichhilfen, Deckungen, Flachwasserzonen und Ähnlichem unterstützen. Was dann noch fehlt kann man durch Besatz ausgleichen. Das ist zwar mühsamer, aber auf Dauer der bessere Weg.

Besatzfische sind durch ihren Aufenthalt in der Zucht fürs Leben draußen versaut.
Sie dienen zwar als Angelfisch, aber zum Aufbau eines guten, sich selbst tragenden Bestandes sind sie nur noch bedingt geeignet.

in dem Sinne

mfg
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

Besatzfische sind durch ihren Aufenthalt in der Zucht fürs Leben draußen versaut.
Sie dienen zwar als Angelfisch, aber zum Aufbau eines guten, sich selbst tragenden Bestandes sind sie nur noch bedingt geeignet.

...wie darf man das bitte verstehen|kopfkrat
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

Das darf man so verstehen wie es dort steht.

Es steht fest, dass Besatzfische im Gewässer eine ganz deutlich verringerte Überlebensrate haben im Vergleich zu Fischen aus dem Gewässer selbst. In der Zucht wird der Fisch nach anderen Kriterien selektiert als im Gewässer. Es ist für eine Forelle in der Zucht sinnvoll sofort ans Ufer zu schwimmen wenn dort ein Schatten auftaucht, denn dann bekommt sie das meiste Futter ab. Wenn der Fisch das aber im Gewässer wiederholt lebt er nicht lange. Das kann man auf andere Bereiche wie Nahrungssuche, Fluchtverhalten, Laichverhalten usw ausdehnen.

Ein Hecht von z. B. 50 cm ist im Gewässer so alt geworden weil er mit den Gefahren dort zurechtgekommen ist. Seine Geschwister , die nicht so fit waren sind auf der Strecke geblieben. Bei einem Besatzfisch hat weder diese Auswahl stattgefunden, noch konnte er Erfahrungen sammeln die sein Überleben draußen sicherstellen. Aus diesem Grund ist ein wilder Fisch um ein vielfaches nützlicher für den Aufbau eines sich selbst tragenden Bestandes als ein Besatzfisch.

Wenn ich aber lediglich einen Fischzirkus aufziehen will mit Fische rein und Fische raus, dann kann ich auch Besatzfische nehmen.

Aufgabe eins Pächters muss es aber sein, zunächst einmal das Gewässer zu verbessern durch Laichhilfen, Flachwasserzonen und solche Dinge.
Wenn man das gemacht hat, kann man auch den Rest noch mit Besatz machen.

Jedes Frühjahr den LKW der Fischzucht anrollen zu lassen und mehr Fisch reinzuschütten als nachher gefangen wird zeugt jedenfalls nicht von von guter Hege.


Das ist zwar mühsam und man muss sich weiterbilden und informieren, aber wenn ich langfristig denke geht es nur so.

mfG
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Welcher Fischbesatz ist richtig???

Das darf man so verstehen wie es dort steht.

Ich habe es befürchtet;)

Es steht fest, dass Besatzfische im Gewässer eine ganz deutlich verringerte Überlebensrate haben im Vergleich zu Fischen aus dem Gewässer selbst. In der Zucht wird der Fisch nach anderen Kriterien selektiert als im Gewässer. Es ist für eine Forelle in der Zucht sinnvoll sofort ans Ufer zu schwimmen wenn dort ein Schatten auftaucht, denn dann bekommt sie das meiste Futter ab. Wenn der Fisch das aber im Gewässer wiederholt lebt er nicht lange. Das kann man auf andere Bereiche wie Nahrungssuche, Fluchtverhalten, Laichverhalten usw ausdehnen.

Ein Hecht von z. B. 50 cm ist im Gewässer so alt geworden weil er mit den Gefahren dort zurechtgekommen ist. Seine Geschwister , die nicht so fit waren sind auf der Strecke geblieben. Bei einem Besatzfisch hat weder diese Auswahl stattgefunden, noch konnte er Erfahrungen sammeln die sein Überleben draußen sicherstellen. Aus diesem Grund ist ein wilder Fisch um ein vielfaches nützlicher für den Aufbau eines sich selbst tragenden Bestandes als ein Besatzfisch.
Das in Zuchtanlagen, auf Grund des überreichlichen Futterangebotes, auch Fische überleben können, die in natürlichen Gewässern keine Chance haben, stimmt schon und auch, dass die entsprechenden Verhaltensmuster der Zuchtanlagenfische zu einer erhöhten Mortalität führen können (obwohl das auch kein muss ist, da sich die Zuchtfische häufig durch eine bessere Kondition auszeichnen).
Nur hat das alles nichts mit der Entwicklung eines sich selbst tragenden Bestandes zu tun.
Fische lernen sehr schnell und passen sich den entsprechenden Gegebenheiten an. Es findet halt (genauso wie beim natürlichen Bestand oder was meinst du, wie viele Fische auf lange Sicht im natürlichen Bestand von einen Elternteil übrig bleiben?|rolleyes) eine Selektion statt und da bei Zuchtfischen durch die geringere Mortalität in den Zuchtgewässern eine breite Varianz besteht, bleiben immer welche übrig, die sich natürlich reproduzieren können - schon in der F1 Generation ist keine erhöhte Mortalität gegenüber dem natürlichen Bestand zu erkennen.
Das gilt natürlich u.U. nicht für Stämme, die sich von den einheimischen extrem unterscheiden, wobei dabei vorher nicht klar ist, welcher Stamm sich durchsetzen wird.

Aufgabe eins Pächters muss es aber sein, zunächst einmal das Gewässer zu verbessern durch Laichhilfen, Flachwasserzonen und solche Dinge.
Wenn man das gemacht hat, kann man auch den Rest noch mit Besatz machen.

Jedes Frühjahr den LKW der Fischzucht anrollen zu lassen und mehr Fisch reinzuschütten als nachher gefangen wird zeugt jedenfalls nicht von von guter Hege.

Das ist zwar mühsam und man muss sich weiterbilden und informieren, aber wenn ich langfristig denke geht es nur so.

mfG
..dem kann ich nur voll und ganz zustimmen#6

#h
 
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