Ich hab 2019 relativ viel mit Circles ausprobiert, das komplette, gute Frühjahr dafür "verschwendet".
Egal in welcher Konstellation mit Steinmontage (durchlaufend Bremse weit auf, durchlaufend Bremse zu, fest eingebunden), Köder am Haar, etc - ich hatte fast ausschließlich Fehlbisse. Lediglich einen hab ich gefangen. Die Burschen klemmen den Köder meist und pressen den so platt. Hab häufig komplett plattgedrückte U-Posen. Circles können nur ordentlich arbeiten, wenn sie eben bis zu einer Kante rutschen können.
Das mag an manchen Gewässern bombig sein - aber spars dir lieber am Main.
"Standartmontage" Drilling-Einzelhaken klappt gut, allerdings hängt ein Haken oft frei oder beim Fisch nicht im Maul, sondern im Kopfbereich. Sorgt je nach Situation für Hänger im Drill, unangenehme Situationen beim Landen oder Haken im Kiemenbogen. Braucht kein Mensch.
Ich hab gegen Ende der letzten Saison angefangen leicht modifizierte Haarmontagen mit großen Haken und Tauwurmbündeln zu fischen. Hab zwar eben wegen Saisonende nicht übermäßig viele Bisse bekommen, aber sämtliche Bisse wurden Fische und hingen perfekt, Kumpels hatten im selben Zeitraum auf EH-Drilling einige Fehlbisse. Komplett mit Mono gebunden, die EH quasi direkt übereinander und gegenläufig gesetzt, sodass der "ehemalige" Führungshaken eben nicht flexibel wegarbeiten kann, sondern immer schön steif zum Fanghaken sitzt.
Werde ab Mitte März mit dem System weiter testen, aber wie gesagt - bisher war das die beste Methode. Sowohl on der Hakquote, dem Hakensitz und der Ungefährlichkeit von der Landung.
Ich verwende mittlerweile ausschließlich Mono. Eben bei beschriebenem "Einklemmverhalten" hat das einen riesigen vorteil. Der Waller klemmt den Köder bombenfest ein, sodass sich das Vorfach nicht über den Stein in den Maulwinkel ziehen kann, sondern an Ort und Stelle "festgehalten" wird. Der Waller sprengt so die Reißleine, merkt über diesen Zug, dass irgendwas nicht passt und bläst dann den Köder einfach komplett aus.
So kommen dann übrigens die Fehlbisse trotz voll genommenem Köder und gerissener Reißleine zustande.
Das steife Mono wirkt dem etwas entgegen, weil es sich eben nicht so einfach ausblasen lässt.
Du kannst sämtliche Köderfische mit der Haarmontage fischen, je größer der Köder aber, desto mehr Fehlbisse wirst du haben. Das liegt aber nicht daran, dass die Waller vorsichtig beißen, sondern lediglich an der Wallergröße. Eine 60er Barbe kriegt ein 1,10m Waller quasi nicht ins Maul. Hindert ihn aber nicht daran es trotzdem zu versuchen. Hatte vor ein paar Jahren z.b. n 30 Pfund-Karpfen im Main gefangen, der nen Maulabdruck von nem circa 1,60er Waller hatte.
Wenn du nur eine Haarmontage fischt und der bringt den Köfi nicht ins Maul hast du natürlich den Fehlbiss. Sitzt hinten noch ein Drilling ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der sich irgendwie daran aufhängt. Aber braucht man Waller in der Größe, wenn man absichtlich solche Brummer von Köfis fischt?
Großer Köder heißt deswegen aber auch nicht großer Waller, weil sich wie gesagt die Kleinen trotzdem versuchen. Umgekehrt heißt kleiner Köfi nicht kleiner Waller. Solange dein Köder wirklich perfekt angeboten wird (Richtiger Platz, richtig und unauffällig am Platz präsentiert) ist es meiner Erfahrung nach mittlerweile vollkommen wurscht, was dran hängt. Warum sollte er auch etwas einfach Fressbares verschmähen, was genau dort schön vor der Nase liegt, wo er fressen wollte?
Auch hier wieder ein Beispiel: Hab Zanderreste vom Filetieren (Haut mit Grätenstücken) an der U-Pose gefischt, weil ich keine Würmer mehr hatte, konnte damit nen circa 1,20er fangen.
Wir haben den Köderfisch mittlerweile eigentlich gar nicht mehr in Benutzung. Erstens ist die Präsentation mit dem toten Köfi immer schwierig, gerade bei stärkerer Strömung, zweitens hast du eben aus besagtem "Kleinwallerproblem" relativ häufig Fehlbisse und drittens interessieren sich auch sämtliche anderen Räuber für das Ding. Außerdem musst du Köfis auch immer erstmal passend zur Hand haben.
Das "Highlight" war ein 50cm Aalstück, angeboten an der U-Pose unterhalb einer Staustufe im Herbst letzten Jahres. Alle 10-15 Minuten hats aufs neue geklingelt. Da hätte jeder gedacht ich würde mit lebendem Köfi fischen, weil ständig Interessenten an dem Aal geknabbert haben. Konnte leider kein Foto mehr davon machen, weil ich am nächsten Morgen doch noch einen "verwertbaren" Kontakt bekommen habe - einen 70er Hecht.
Mit Tauwurmbündel hatte ich 2020 lediglich einen Zander als Beifang, alle anderen Bisse waren Waller, wobei die Quote Biss/ Fisch gefangen auch wirklich gut war.
Würmer kriegst du immer sofort ohne groß nen Aufriss machen zu müssen, kosten in Relation gesehen weniger (Futter, Feederzeug, etc.) und waren die letzten zwei Jahre gesehen bei uns wesentlich!! selektiver.