Wer hat die Feederute erfunden?

Thomas.

Heckbremser
ich glaube nicht das die Feeder Rute jemand erfunden hat, sondern vermute das sie durch Vorlieben einiger Angler beim fischen sich nach und nach als solche entwickelt bzw spezialisiert hat, wie auch Karpfenruten Winkel Picker usw.
und im Zweifelsfall wars immer ein Engländer.
welcher Hersteller die erste Rute mit der Bezeichnung Feederrute rausgehauen hat weiß ich nicht.

letztendlich ist nee Feeder nix anderes als eine schwere lange Winkelpicker, und die kommen glaube ich aus den NL.
 

Micha1450

Well-Known Member
Ist das hier eine Beschäftigungstherapie?

 

Keto1000

Member
Tut mir leid das mich die Sachen interessieren. Ich bin generell sehr an Geschichte interessiert. Ich habe selber eine Feederrute. Seit längerem kaufe ich immer wieder alte Angler Sachen.

Heute habe ich eben alles mögliche über Feederruten gegoogelt. Ich will eben eine möglichst alte Feederruten kaufen und deswegen Stelle ich die Frage.

Jetzt schaue ich gerade nach wer Peter Stone war :)

Ich glaube hier geben wirklich viele Leute gerne ihr wissen weiter und ich bin dafür sehr dankbar :)
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Willkommen im Forum.

Tut mir leid das mich die Sachen interessieren
Ich finde, dass du dich dafür auch nicht entschuldigen musst.
Lass dich nicht entmutigen und stell einfach deine Fragen.
Wenn jemand was dazu weiß, wird das Wissen auch geteilt und es interessiert sicher auch andere. Und wenn es nur einer ist.
 

eiszeit

Well-Known Member
Den Begriff Feeder-Rute find ich (für Deutschland) erst Ende der 80er Jahre.
DAM:
1988, Quick Silver Quiver, Swing&Feeder
Cormoran:
1987, Kunnan Feeder-Rute
Silstar:
1990, GT Traverse X Classic Feeder-Rute
......
Oje, da muss ich mal fragen. Fischt man mit der Feeder-Rute mit Futterkörbchen?
Das hab ich schon vorher mit normalen Ruten gemacht.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Fischt man mit der Feeder-Rute mit Futterkörbchen?
Das hab ich schon vorher mit normalen Ruten gemacht.
Feeder vom englischen Feed=Futter


welcher Hersteller brachte die erste auf den Markt?
Der Hersteller müßte Chapmans of Ware gewesen sein, und die Rute war eine gespließte "Legerstrike" mit einer Spitze aus Tonkin-Bambus, die so empfindlich war, das er auf 30 Meter Entfernung noch das Zupfen eines Gründlinges sehen konnte. Das ganze war dann die erste Bibberspitze (Quiver Tip), die dann durch die Benutzung von Glasfasermaterial und später Kohlefaser zur heutigen Feederrute mit wechselbaren Spitzen weiterentwickelt wurde.
 

Thomas.

Heckbremser
Das ganze war dann die erste Bibberspitze (Quiver Tip), die dann durch die Benutzung von Glasfasermaterial und später Kohlefaser zur heutigen Feederrute mit wechselbaren Spitzen weiterentwickelt wurde.
Ha, mein reden, nee Quiver ist nix anderes als nee Winkel, nur das man dort die Spitze nicht wechseln kann
letztendlich ist nee Feeder nix anderes als eine schwere lange Winkelpicker
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Ha, mein reden, nee Quiver ist nix anderes als nee Winkel, nur das man dort die Spitze nicht wechseln kann
Kann aber auch eine Art Matchrute sein.
Hier in Deutschland war schon 1983 die legendäre Shakespeare Sigma Wand 1880 erhältlich, mit ihren drei feinen steckbaren Spitzen, die im Handteil untergebracht waren. Und die etwas schwereren Schwingtip-Ruten konnte man dank des Gewinde-Spitzenringes ja auch in eine Quiver/Winkel/Feeder-Rute umbauen. Da war man ja nicht so spezialisiert wie heute, wo für jeden Fisch eine Extra-Rute vorhanden sein muß.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Nabend,

ein flüchtiges Blättern in der kleinen Angelbib erbrachte einen Hinweis zur ungefähren zeitlichen Eingrenzung des Aufkommens von speziellen Sschwing- und Bibberspitzenruten, und wie oben richtig bemerkt führt die Spur ins Mutterland. Im Coarse Fishing Manual von 1993 (reprint von 1992), 43, findet sich der erhellende Absatz:

"Today the choice of rod and bite indicator is inseparable. Modern legering rods include provision for bite indicators as an integral part of the design.
The two main types of bite indicators are swingtips and quivertips. Swingtips have been around for 40 years and quivertips about 20 years.
[...]"

Das bedeutet, gerechnet vom Publikationsdatum des Manuals sollte (in England) die Zeit des Aufkommens von Schwingspitzen etwa in den frühen fünfziger Jahren liegen, und die Bibberspitzen kamen dann offenbar ab den frühen Siebzigern dazu.

Ich finde das zeitliche Prior der Schwingspitzen insofern interessant, weil ich irgendwann mal gelesen habe (ich erinnere die Quelle nicht mehr), das zuerst die Bibberspitzen "erfunden" wurden, indem die Angler normale Rutenspitzen vorsichtig dünner schabten und schliffen. Dabei oder im Drill seien diese unverhältnismäßig dünnen Spitzen häufiger gebrochen, und hingen nur noch an einem Splint des gespliessten Blanks: Fertig war die Schwingspitze. Ich halte das nicht für glaubwürdig bzw. anekdotisch, und würde eher dem Manual vertrauen und die Bibberspitze als die jüngere
Entwicklung ansehen.

In R. Sack, Große Fänge 1974, 33ff. stellt der Autor eine selbstgebaute Schwingspitze aus Messinng mit verschiebbaren Gewicht zum Einhängen in die
Stege des Spitzenrings vor(Kap. "Meine Erfolgsmethode für fliessende Gewässer"):
20211111_204043.jpg

Sicherlich hat Sack die Idee durch seine Kenntnis englischer gewonnen ohne das kenntlich zu machen, denn:
Sein Buch ist auch hinsichtlich des anderen Kernelements des Feederangelns sehr aufschlussreich, ich meine das Futterkörbchen. Im Kapitel "Schleien auf deutsche und englische Art" beschreibt er ab 53f. das Schleienangeln mit Madenkörbchen, wie er es in England kennengelernt hat, und beschreibt das Körbchen
sehr genau und als Novum:
20211111_204016.jpg

Daraus schliesse ich das 1974 (bzw. einige Jahre Zuvor, Sacks Buch ist eine Anthologie verschiedener von ihm aus der "Fisch und Fang") das Angeln mit
Schwingspitze und Futterkörbchen auf der Insel bereits verbreitet war, und in Deutschland noch neu- wurde aber dann aber wohl ab Mitte der 70er immer bekannter.

Zu guter Letzt noch zwei lustige Schmankerl zu Schwingspitze und Futterkörbchen, das in R. Walker et al. Successful Angling, 1977, 131ff. zu finden ist.
Dort zitieren die Autoren einen gewissen Nicholas Cox, der in seinem Angelbuch von 1674 eine genaue Beschreibung eines "Wurmkörbchens" gibt,
seht selbst:
20211111_204124.jpg

Zwei Seiten später geben sie die Beschreibung einer frühen Schwingspitze aus einem anonymen Angelbuch von 1805 wieder, es handelt sich um einen an der
Rutenspitze befestigten Bissanzeiger aus geflochtenen Schweineborsten, die die Autoren nach der Beschreibung folgendermassen rekonstruierten.
20211111_204203.jpg


Abgesehen von dem irrwitzig hohen Alter der genannten Quellen ist dies erneut ein Hinweis darauf, das Schwingspitze und Madenkörbchen in den Siebzigern
bekannt und verbreitet gewesen sein müssen.

So, das wars was ich in kürze finden konnte, etwas kärglich aber es reicht, um Herkunft und ungefähren Zeitraum zu bestimmen, die Spur ist noch heiss!
Ich finde das Thema hochinteressant, ich wrd nochmal in ein paar anderen Büchern nachschauen, aber jetzt gibt's erstmal Fußek und ne Gerstenkaltschale,
Herzlich
Euer
Minimax
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Feeder vom englischen Feed=Futter



Der Hersteller müßte Chapmans of Ware gewesen sein, und die Rute war eine gespließte "Legerstrike" mit einer Spitze aus Tonkin-Bambus, die so empfindlich war, das er auf 30 Meter Entfernung noch das Zupfen eines Gründlinges sehen konnte. Das ganze war dann die erste Bibberspitze (Quiver Tip), die dann durch die Benutzung von Glasfasermaterial und später Kohlefaser zur heutigen Feederrute mit wechselbaren Spitzen weiterentwickelt wurde.
Oh cool, das ist ja auf den Punkt! Entschuldige, ich hab deinen Beitrag erst jetzt gelesen sonst hätte ich den natürlich im mein Geschwurbel meine Ausführungen mit einbezogen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Jason

Well-Known Member
Feeder vom englischen Feed=Futter



Der Hersteller müßte Chapmans of Ware gewesen sein, und die Rute war eine gespließte "Legerstrike" mit einer Spitze aus Tonkin-Bambus, die so empfindlich war, das er auf 30 Meter Entfernung noch das Zupfen eines Gründlinges sehen konnte. Das ganze war dann die erste Bibberspitze (Quiver Tip), die dann durch die Benutzung von Glasfasermaterial und später Kohlefaser zur heutigen Feederrute mit wechselbaren Spitzen weiterentwickelt wurde.
Da gebe ich ihm recht. Die habe ich nämlich.

Gruß Jason
 
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