Wer hat die Feederute erfunden?

Tricast

Kütfischangler
Ist eine Quiver nicht eine "Winklepicker" ohne die Möglichkeit der Wechselspitzen? Statt der Wechselspitzen konnte sie zwei oder mehr Spitzenteile haben. Ich hatte mal eine Daiwa Tom Pickering Quiver mit zwei Spitzenteile. Die Rute war zweiteilig bei 2.70 und hatte ein Handteil und eben zwei Spitzenteile. Ein Traumstock für die ganz feine Angelei (Leider habe ich die Rute geschrottet). Danach kamen dann die feinen Grundruten mit den "Feederspitzen" ?

Gruß Heinz
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Im Katalog von 1983 steht die Sigma Wand 1880 unter der Rubrik "Matchruten", wahrscheinlich, weil es so etwas wie heute mit z. b. Picker oder Quiver oder Feeder noch gar nicht gab. Ich habe die Wand nur deshalb ins Spiel gebracht, weil sie für mich mit ihren drei Spitzen der Prototyp der heutigen modernen Feederruten ist. ( siehe Bild ) Ob sie jetzt als Quiver oder Picker oder Match zählt, sie ist für das feine leichte Angeln auf kleine Fische gemacht worden. Und mit ihrer A5 Aktion war sie anscheinend auch nicht für Futterkörbe entwickelt worden. Was auf dem Bild auch auffällt, die drei Spitzen haben eine unterschiedliche Länge. Aber fast jede heutige moderne Feederrute hat ab Werk diese drei Spitzen.
IMG_20211112_094744.jpg

Hier ein Ausschnitt aus dem 1983er Katalog, die Rute kostete damals 225 DM Katalogpreis.
 

Tricast

Kütfischangler
Wir sollten uns nicht von dem Begriff "Matchrute" in die Irre führen lassen. Was wir unter Matchrute verstehen ist ursprünglich in der Heimat der feinen Angelei entweder eine Waggler-Rute oder eine Stick-Rute für die Angelei mit dem Stick in fließenden Gewässern. Hier auf dem Kontinent hat sich für diese Art der Ruten der Begriff Matchrute eingebürgert. Diese Ruten wurden hier auf dem Kontinent zuerst von den "Weddkapfanglern eingeführt, daher auch der Name "Match".
Eine "Wand" ist eine sehr leichte Picker, was man ja auch schon an der Angabe A5 erkennen kann ( Spitzenaktion und Wurfgewicht 5 gr.). Diese Ruten werden normaler weise nicht mit Feederkörbe gefischt sondern nur mit einem leichten Blei, z.B. Swingspitzblei. Dann kommen die Winklepicker mit einem etwas höheren Wurfgewicht bis ca. 30 gr. und einer Länge von max. 3m. Auch diese Ruten wurden nur mit einem Blei gefischt, wobei auch leichte Feederkörbe gehen und auch gemacht wird.
Danach kommen die Feederruten. Bei den erstgenannten wurde in Ufernähe gefischt und auch per Hand angefüttert oder mit der Schleuder. Als dann die Weitenjagt begann und man das Futter händisch nicht mehr an den Angelplatz bekam schlug die Stunde der Feederrute. Wurfweiten ab 100 m sind für Könner machbar (ob sinnvoll ist eine andere Frage).

Liebe Grüße Heinz
 

Jason

Well-Known Member
Kann ich nicht liefern. War ein falsches Zitat. Das hätte es sein müssen.
Kann aber auch eine Art Matchrute sein.
Hier in Deutschland war schon 1983 die legendäre Shakespeare Sigma Wand 1880 erhältlich, mit ihren drei feinen steckbaren Spitzen, die im Handteil untergebracht waren. Und die etwas schwereren Schwingtip-Ruten konnte man dank des Gewinde-Spitzenringes ja auch in eine Quiver/Winkel/Feeder-Rute umbauen. Da war man ja nicht so spezialisiert wie heute, wo für jeden Fisch eine Extra-Rute vorhanden sein muß.


Gruß Jason
 

Thomas.

Heckbremser
Ist eine Quiver nicht eine "Winklepicker" ohne die Möglichkeit der Wechselspitzen? Statt der Wechselspitzen konnte sie zwei oder mehr Spitzenteile haben. Ich hatte mal eine Daiwa Tom Pickering Quiver mit zwei Spitzenteile. Die Rute war zweiteilig bei 2.70 und hatte ein Handteil und eben zwei Spitzenteile. Ein Traumstock für die ganz feine Angelei (Leider habe ich die Rute geschrottet). Danach kamen dann die feinen Grundruten mit den "Feederspitzen" ?

Gruß Heinz
Wir sollten uns nicht von dem Begriff "Matchrute" in die Irre führen lassen. Was wir unter Matchrute verstehen ist ursprünglich in der Heimat der feinen Angelei entweder eine Waggler-Rute oder eine Stick-Rute für die Angelei mit dem Stick in fließenden Gewässern. Hier auf dem Kontinent hat sich für diese Art der Ruten der Begriff Matchrute eingebürgert. Diese Ruten wurden hier auf dem Kontinent zuerst von den "Weddkapfanglern eingeführt, daher auch der Name "Match".
Eine "Wand" ist eine sehr leichte Picker, was man ja auch schon an der Angabe A5 erkennen kann ( Spitzenaktion und Wurfgewicht 5 gr.). Diese Ruten werden normaler weise nicht mit Feederkörbe gefischt sondern nur mit einem leichten Blei, z.B. Swingspitzblei. Dann kommen die Winklepicker mit einem etwas höheren Wurfgewicht bis ca. 30 gr. und einer Länge von max. 3m. Auch diese Ruten wurden nur mit einem Blei gefischt, wobei auch leichte Feederkörbe gehen und auch gemacht wird.
Danach kommen die Feederruten. Bei den erstgenannten wurde in Ufernähe gefischt und auch per Hand angefüttert oder mit der Schleuder. Als dann die Weitenjagt begann und man das Futter händisch nicht mehr an den Angelplatz bekam schlug die Stunde der Feederrute. Wurfweiten ab 100 m sind für Könner machbar (ob sinnvoll ist eine andere Frage).

Liebe Grüße Heinz
Ja der Begriff Matchrute hat mich in die Irre geführt, dachte das es wäre ein "Match"

hier mal meine Quiver ohne die Möglichkeit zu Wechsel.
(ich brauche ja nicht zu erwähnen das dies der schönste je gebaute Blank in der Ruten Geschichte ist :love :) )
20191223_181144.jpg 20211113_215257.jpg

eine Light Feeder
20200308_080827.jpg 20200308_080844.jpg

eine Winkelpicker, sehr fein, mit der würde ich keine 30gr. werfen wollen. geomas hat die selbe, vielleicht kann er was zum WG sagen
20200309_170710.jpg 20200309_170731.jpg

und noch eine Leger
20200308_081048.jpg 20200308_081114.jpg

damit wären die Vorläufer der schweren Feeder wohl alle vorhanden
 

geomas

Swing is mein Ding
Die Maßstäbe haben sich in den letzten jahrzehnten komplett verschoben, was nun eine „Winklepicker” oder „Wand” oder „Light Feeder”-Rute ist.

An den Leger/Ledger-Ruten etwas älterer Schule ist typischerweise ein Gewindeendring verbaut - zur Nutzung mit Swingtip oder Einschraub-Bibberspitze oder ohne „frontal montierten Bißanzeiger”.

Quivertip-Ruten verfügen meist über eine fest verbaute Bibberspitze.

Wand-Ruten als „Zauberstab” wurden für die feinste Angelei in (kleinen-sehr kleinen) Kanälen gebaut. Die Spitzen sind typischerweise extrem sensibel.
Heutige Wand-Ruten können meist problemlos leichte Futterkörbe werfen.

Heutzutage verkaufte Winkelpicker in sämtlichen Schreibweisen sind praktisch kurze Light-Feeder-Ruten.

Bomb-Ruten sind meist eher kurze und weiche Ruten, heute oft mit Wechselspitzen, zum Fischen mit Grundbleien bis etwa 30gr sowie leichteren Method-und Pellet-Feedern.

Eine Light-Feeder-Rute von heute wäre gestern noch locker „Medium” gewesen.

Interessant zu vergleichen sind die Schnurempfehlungen der Ruten-Hersteller.
Damit lassen sich Ruten auch ganz gut kategorisieren, so denke ich.

- bis 3lb - Winklepicker, Wand

- bis etwa 4lb - Light Feeder alter Schule

- um 5-6lb - mittelstarke Feederrute nach altem Maßstab

- 6-7lb - das waren früher schon Specialist-Ruten für die Angelei auf Großbrassen, Schleie...

Als Maßstab dienen auch hier klassische Schnüre wie Maxima oder Bayer Perlon.
Das sind ja eher robuste Monos anstelle superdünner vorgedehnter moderner Schnüre.


Ebenfalls interessant finde ich auch den Sprachgebrauch drüben auf der Insel: „Fishing the tip” steht für die Grundangelei mit Bißerkennung über die Spitze. „Fishing the straight lead” steht fürs leichte Grundangeln mit (leichtem) Blei. Früher war „Fishing the swimfeeder” (Futterkorbangelei) eine Erwähnung wert im Gegensatz zum damals gebräuchlichen Ledgern (Grundangel) mit normalem Blei (Bomb oder Link-Ledger).

Bis weit in die 80er Jahre hinein haben auf der Insel viele erfolgreiche Grundangler mit Quivertip-Ruten aus eigener Fertigung oder von lokalen Angelshops gefischt. Wann die Massenproduktion und der Begriff „Feeder-Rute” Fahrt aufnahmen weiß ich nicht genau.

Hier sind einige Ruten erklärt und im Einsatz zu sehen (und nein, etwas Geduld bitte, das ist kein Werbespot für japanische Autos):

 

geomas

Swing is mein Ding
^ genau, Gerd. Das paßt ja. Ähnliche Angaben finden sich auf einigen meiner Ruten.
Ne „Big Feeder” (meine alte Drennan heißt „Super Feeder”) von damals würde heute in Kontinentaleuropa wohl als mittlere Feederrute verkauft werden.

Hab ne ältere Drennan Bomb Rod, da werden Monos bis 3lb empfohlen und das WG bis hoch zu ner Unze (28gr).
Mit normalen älteren Pickern würde ich auch Futterkörbe bis 10gr, bei einigen bis 15gr werfen. Aber mit Umsicht, kein Rausbolzen.
Und zu diesen älteren Winklepickern paßt ne Mono wie die bewährte Maxima in 0,12 - 0,15mm (2-3lb) wie angegossen.
 

kuttenkarl

Gerti der Fuchs
die Big Feeder fühlt sich mit 60gr. Korb + Futter schon nicht mehr ganz wohl, 40gr. Korb+Futter sind passend.
Zu der Zeit gab es meinen Wissen nach:
Light Feeder
Medium Feeder
Big Feeder
wann die Big Feeder den Weg zu mir gefunden hat weiß ich nicht mehr so genau, schätze so um 1997.

Gruß Gerd
 
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