Die Maßstäbe haben sich in den letzten jahrzehnten komplett verschoben, was nun eine „Winklepicker” oder „Wand” oder „Light Feeder”-Rute ist.
An den Leger/Ledger-Ruten etwas älterer Schule ist typischerweise ein Gewindeendring verbaut - zur Nutzung mit Swingtip oder Einschraub-Bibberspitze oder ohne „frontal montierten Bißanzeiger”.
Quivertip-Ruten verfügen meist über eine fest verbaute Bibberspitze.
Wand-Ruten als „Zauberstab” wurden für die feinste Angelei in (kleinen-sehr kleinen) Kanälen gebaut. Die Spitzen sind typischerweise extrem sensibel.
Heutige Wand-Ruten können meist problemlos leichte Futterkörbe werfen.
Heutzutage verkaufte Winkelpicker in sämtlichen Schreibweisen sind praktisch kurze Light-Feeder-Ruten.
Bomb-Ruten sind meist eher kurze und weiche Ruten, heute oft mit Wechselspitzen, zum Fischen mit Grundbleien bis etwa 30gr sowie leichteren Method-und Pellet-Feedern.
Eine Light-Feeder-Rute von heute wäre gestern noch locker „Medium” gewesen.
Interessant zu vergleichen sind die Schnurempfehlungen der Ruten-Hersteller.
Damit lassen sich Ruten auch ganz gut kategorisieren, so denke ich.
- bis 3lb - Winklepicker, Wand
- bis etwa 4lb - Light Feeder alter Schule
- um 5-6lb - mittelstarke Feederrute nach altem Maßstab
- 6-7lb - das waren früher schon Specialist-Ruten für die Angelei auf Großbrassen, Schleie...
Als Maßstab dienen auch hier klassische Schnüre wie Maxima oder Bayer Perlon.
Das sind ja eher robuste Monos anstelle superdünner vorgedehnter moderner Schnüre.
Ebenfalls interessant finde ich auch den Sprachgebrauch drüben auf der Insel: „Fishing the tip” steht für die Grundangelei mit Bißerkennung über die Spitze. „Fishing the straight lead” steht fürs leichte Grundangeln mit (leichtem) Blei. Früher war „Fishing the swimfeeder” (Futterkorbangelei) eine Erwähnung wert im Gegensatz zum damals gebräuchlichen Ledgern (Grundangel) mit normalem Blei (Bomb oder Link-Ledger).
Bis weit in die 80er Jahre hinein haben auf der Insel viele erfolgreiche Grundangler mit Quivertip-Ruten aus eigener Fertigung oder von lokalen Angelshops gefischt. Wann die Massenproduktion und der Begriff „Feeder-Rute” Fahrt aufnahmen weiß ich nicht genau.
Hier sind einige Ruten erklärt und im Einsatz zu sehen (und nein, etwas Geduld bitte, das ist kein Werbespot für japanische Autos):