Werfen mit der Baitcaster bei vielen Hindernissen

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Ich glaube, wir reden hier von verschiedenen Welten.
Ohne es böse zu meinen.

Du behauptest folgendes:

mal angenommen der Fluss ist 25 Meter breit auf der anderen Seite ist eine gute Stelle. Leider sind da bis etwa 40/50cm über der Wasseroberfläche überhängende Zweige da, welche bis etwa 1,5/2 Meter in den Fluss hineinreichen. Da werfe ich aber mit der Statio drunter bis auf 30/50cm vom Ufer entfernt. Mit der Baitcaster praktisch nicht zu schaffen.
Und das ist dann wirklich deine Welt und es gibt noch andere Welten.
 

Lajos1

Well-Known Member
Ohne es böse zu meinen.

Du behauptest folgendes:


Und das ist dann wirklich deine Welt und es gibt noch andere Welten.
Hallo,

nun ja, aufgrund meiner Erfahrungen beim Casting bin ich halt schon früh mit den damals besten Werfern der Welt in Berührung gekommen. Das hat geprägt, deshalb habe ich von einem guten Werfer eben eine andere Vorstellung. Der muss auf jeden Fall besser sein als ich. Ich selbst halte mich nur noch für guten Durchschnitt (nach meinen Wertevorstellungen). Allerdings kann ich mich nicht erinnern, in den letzten Jahren einen Angler am Wasser gesehen zu haben, der besser warf als ich, in Punkto Zielgenauigkeit. Beim Weitwerfen muss ich dem Alter Tribut zollen, mein Sohn z.B. wirft weiter als ich. Aber selbst mit der Zweihandrute bin ich noch zielgenauer als er, wobei mit zwei Händen am Rutengriff ist natürlich kein Präzisionswurf, wie mit der einhändigen Rute, mehr möglich.

Gruß

Lajos
 

Captain_H00k

Well-Known Member
Ich kann es auch nicht gut, weil praktisch nicht geübt und nun das Interesse für BC fast verloren habe.
Versuche den Rückhandwurf vielleicht erst zu pitchen und mit der Zeit dann ohne den Köder zu halten. Gibt auf YouTube mehr als genug Videos.
Genau so macht man es.
Ich nutze je nach Situation sogar das pitching lieber als den Rückhand Wurf.Und je nach Rolle und Einstellung,kann man teilweise genauso weit pitchen, wie werfen.Kommt der ursprünglichen Idee nicht mehr ganz so nah,weil es eigentlich ja eher für präzise Würfe steht.
Aber bei Spots wo werfen schwierig ist,oft eine richtig gute Option.

Übrigens als Tipp,weil trawar das erwähnte.
Ich glaube egal wieviel man übt,und wie gut man ist.Niemand ist perfekt,und mit ner Baitcaster kann man immer auch mal einen komplett bösen Backlash fahren.
Dann am Wasser endlos fummeln bringt eh nix.
Mein Rat daher,immer ne Spule Mono als Notfall mitnehmen.
Als Bspl,die Berkley Trilene Sensation oder MAXX Monos sind tauglich + kosten als 300m um die 6-7€.
So kann man im Notfall damit befüllen,und direkt weitermachen :)
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
nun ja, aufgrund meiner Erfahrungen beim Casting bin ich halt schon früh mit den damals besten Werfern der Welt in Berührung gekommen
Top Caster hab ich auch jede Menge gesehen, erst als Werfer dann noch viele Jahre als Kampfrichter.

Die warfen aber alle auf Scheiben auf einer Wiese und mit jeder Menge Platz zum ausholen.

Bei Ästen oben, Gebüsch und Bewuchs links, rechts und hinten, ohne Platz zum Ausholen, und dann 25m am Ufer gegenüber unter Geäst 0,5m überm Wasserspiegel hab ich keinen von denen je werfen sehen.

Könnte mir aber trotzdem vorstellen, dass auch ein Caster das mit etwas Übung hinkriegt, egal ob mit Stationär oder BC.
 

ae71

Well-Known Member
Hallo, zum Thema Weitwürfe:
Sind nicht alle Weltrekorde mit der Multi gemacht worden?
Also ich geb zu ich werfe mit der Statio weiter, aber das liegt daran das ich 90% mit Statio fische, also liegt es an mir. Die Japaner, Amerikaner und mittlerweile einige Teamangler, von Fox, Illex, Nays die bei der ypc gefischt haben, haben mit der bc gefischt. Und ich glaube nicht weil es der coolness Faktor oder spaßfischen war. Sondern weil es für ihre Angelei das bessere war!
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber wir sind eine andere Alterstufe, die mit den ganz modernen Sachen sich viel mehr auseinandersetzen müssen wie Junge die von Anfang an mit bc fischen.
Ich finde z.B.: das pelagische Fischen von der Theorie ja mega! Ein Fisch zu sehen, das Boot so hinzumanövrieren, den Köder genau abzulassen, Wind , Strömung Motor alles im Griff zu haben und dann den Köder dem so hinzuplatzieren und die Geduld zu haben es von 40 Fischen die man anfischt evtl nur einen zu bekommen. Mein respekt! Ich bin froh wenn ich das Echobild richtig deuten kann. Ist mir so schon fast zu kompliziert.
Und die Geduld habe ich auch nicht. Wenn ich eine Fischsichel sehe dann werfe ich da hin und Kurbel ein wenn nach 2-3 Würfen der Biss nicht kommt, was bei mir eigentlich immer ist, fahre ich zum spot an dem ich früher gefangen habe aber keine Fische sehe. Trotzdem scheinen immer wieder welche zu beissen obwohl ich keine Sicheln gesehen habe.
Ich glaube das manche Fische wenn sie den emotor hören und das Boot über ihnen steht das Maul zu machen!
Das war offtopic.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Sind nicht alle Weltrekorde mit der Multi gemacht worden?

Das kann man angeln nicht vergleichen.
Die verstellen beim Wurf noch die Bremse der Multi, haben aerodynamisch günstige Gewichte(keine Angeköder) dran und Rutenlängen mit denen man höchstens Brandungsangeln würde.
Dafür mag ne Mutli dann auch wirklich gut passen.

 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

Top Caster hab ich auch jede Menge gesehen, erst als Werfer dann noch viele Jahre als Kampfrichter.

Die warfen aber alle auf Scheiben auf einer Wiese und mit jeder Menge Platz zum ausholen.

Bei Ästen oben, Gebüsch und Bewuchs links, rechts und hinten, ohne Platz zum Ausholen, und dann 25m am Ufer gegenüber unter Geäst 0,5m überm Wasserspiegel hab ich keinen von denen je werfen sehen.

Könnte mir aber trotzdem vorstellen, dass auch ein Caster das mit etwas Übung hinkriegt, egal ob mit Stationär oder BC.
Hallo,

schon klar, aber die Weltklasse-Werfer traf man ja auch selten am Wasser an. Ich fragte mal den Berndt Matschewsky (bestes Trainer von Welt :laugh2) so um 2000 herum, wie oft er in den letzten 30 Jahren beim Angeln war. Die Antwort: "so 3-4 mal". Auch der Walter Pfandl kam kaum zum Fischen. Da war Training alles.
Als der sich mal beim Skifahren den Knöchel brach und so 3 Monate nicht mehr trainieren konnte, schaffte der es nicht mehr aufs Treppchen und das nach 24 Weltmeistertiteln. 4. 5. und 6. Plätze waren noch drin, aber mehr nicht:rolleyes:. Er hörte dann auch nach so zwei Jahren danach auf. Ist klar, wenn man früher über Jahre Weltspitze war ist man mit einem 5. Platz nicht zufrieden.
Das Wurftraining bei uns in der Jugendgruppe legte aber die Grundlage für das Werfen am Wasser (so waren die vorgeschriebenen verschiedenen Wurfarten auf die Arenbergscheibe sehr gut für die Praxis) und da ich schon seit mehr als 60 Jahren eben auch mit der Spinn- und Fliegenrute unterwegs bin (seit rund 35 Jahren fast ausschließlich), war und bin ich da in ständigem Training in der Natur. Du kennst unsere Flüsse in der Gegend, da muss man schon gut werfen um die Verluste zu minimieren und auch um genau da hinzutreffen, wo man hinwerfen wollte. Bei einem großen, übersichtlichen Gewässer ist das nicht so wichtig. Ob jetzt der Kunstköder in 60 Meter Entfernung zwei Meter weiter links oder rechts landet, ist eigentlich egal.
Aber bei unseren teilweise ziemlich verwachsenen, nicht sonderlich breiten Flüssen machen 30 cm oft den Unterschied vom gelungenen Wurf hin zum Köderverlust aus.
Übrigens verlor ich heuer nur einen Kunstköder beim Spinnfischen durch Hänger und das war einer unter Wasser.
Einen Wurf, wie Du ihn oben beschreibst hätte der Berndt aber locker hinbekommen. Der gab mal einem Bekannten von mir, welcher sich über die teilweise Beißunlust bei den Aiteln auf die Fliege beklagte, folgenden Rat; " du musst den hochstehenden Aitel die Fliege auf die Schwanzwurzel werfen, in 50 % aller Fälle dreht der sich um und schnappt zu". Als mein Bekannter bekundete, dass sein Wurfvermögen dazu nicht ausreicht, lud ihn der Berndt ein, am Trainig teilzunehmen bis er das hinbekommt. Mein Bekannter war damals richtig fasziniert, dass ihn ein Weltmeistertrainer zu Wurfübungen einlud.

Petri Heil

Lajos
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo, zum Thema Weitwürfe:
Sind nicht alle Weltrekorde mit der Multi gemacht worden?
Hallo,

nein. Der derzeitige Weltrekord beim Casting mit der Zweihandrute unter strengen Wettkampfbedingungen wie Beachtung des höchstens zulässigen Rückenwindes sowie das Auftreffen des Wurfgewichtes in einem vorgeschriebenen Wurfsektor sowie vorgegebener Schnurstärke, beträgt mit dem 18 Gramm Gewicht bei Verwendung einer Stationärrolle etwas über 120 Meter und bei der Multi/Baitcaster etwas über 116 Meter. Viel nehmen sich die nicht, aber mit der Statio geht es halt doch ein bisschen weiter.
Mit überschweren Gewichten und überlangen Ruten kann man schon mit der Multi/Baitcaster weiter werfen, da mit zunehmender Entfernung der Ablauf der Schnur am Spulenrand bei der Statio leicht gebremst wird.

Gruß

Lajos
 

Lajos1

Well-Known Member
Die größten Distanzen in Richtung 270m oder so sind definitv mit Multi geworfen.
Und im Casting gibt´s doch Geräteklassen oder nicht? Oder ist die Wahl der Rolle frei?
Hallo,

es gibt da unterschiedliche Disziplinen. Eben mit Multi oder mit Stationärrolle. Aber es gibt keinen Wurf mit Gewichten über 18 Gramm und dies auch nur beim Distanzwerfen.

Gruß

Lajos
 

jkc

Well-Known Member
Na, Wettbewerbe mit höheren Gewichten gibt es definitv:
 

Lajos1

Well-Known Member
Na, Wettbewerbe mit höheren Gewichten gibt es definitv:
Hallo,

sicher, aber das sind selbstgemachte Wettbewerbe. Nicht die international anerkannten Castingwettbewerbe/Meisterschaften. Da gibt es nichts was über 18 Gramm geworfen wird. Da gibt es einen Weltverband (wie bei anderen Sportarten auch) der regelt da die Bedingungen wie eben, Schnurstärke, Rutenlänge, Wurfsektor, höchst zulässiger Rückenwind etc.

Gruß

Lajos
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer

Lajos1

Well-Known Member
Wäre es nicht clever, die Rute in Richtung der ablaufenden Schnur zu halten? Das würde jedenfalls die Reibung im Spitzenring reduzieren und vielleicht 2 Meter mehr bringen.
Hallo,

normalerweise schon. Ich kniete beim Weitwerfen, nach dem Abwurf, mich immer schnell hin und versuchte die Rute im 45 Grad Winkel in Abwurfrichtung zu halten.
Wie das bei überlangen Ruten ist weiß ich nichtab51. Allerdings wäre bei dem Wind wie in dem Video jeglicher Wettkampf wegen irregulärer Bedingungen abgebrochen worden.

Gruß

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
und so 3 Monate nicht mehr trainieren konnte, schaffte der es nicht mehr aufs Treppchen und das nach 24 Weltmeistertiteln.
Die Spitzencaster haben immer die gleichen Bewegungsabläufe trainiert, bei denen lief das schon automatisiert ab.
Die haben bei Fliege-Skish sogar gemerkt, wenn mal ne Scheibe ein paar cm verschoben war.
Alles nach dem immer gleichen Schema.

Die mussten auch nicht nur treffen, sondern auch möglichst schnell sein. Zumindest im Stechen, was aber meistens nötig war um die ersten Plätze zu vergeben.

Wer da mal ein paar Monate Trainingsrückstand hatte, war vermutlich nicht mehr schnell genug.

Einen Wurf, wie Du ihn oben beschreibst hätte der Berndt aber locker hinbekommen.
Mit Casting-Gerät vielleicht etwas schneller, mit normaler Hechtspinne hätte er vermutlich auch erst etwas üben müssen. But who knows?

Das Wurftraining bei uns in der Jugendgruppe legte aber die Grundlage für das Werfen am Wasser
Das war auch bei mir auch nicht ganz verkehrt, dass ich Casting werfen musste. Zumindest was dann später das Spinnfischen anging.
Mir wäre trotzdem lieber gewesen, wenn ich keine 1,5 Jahre hätte warten müssen, bis ich das erste Mal ans Wasser durfte.

bin ich da in ständigem Training in der Natur. Du kennst unsere Flüsse in der Gegend, da muss man schon gut werfen
Kenne ich und kann Dir sagen , dass der Effekt auch anders herum geht.

Nachdem ich endlich 18 Jahre war, zu den Erwachsenen gewechselt war und endlich ohne Aufsicht angeln durfte, hab ich mit dem Castingwerfen gleich aufgehört und bin lieber Spinnfischen gegangen. Das ging ja unter Aufsicht kaum. Kampfrichter hab ich aber noch viele Jahre gemacht.

Einmal hat mich dann der deutsche Jugendmeister aus Spaß zu einem Durchgang auf die Arenbergscheibe gefordert. Dabei hab ich ihn um 2 Punkte abgehängt und auch meine PB-Punktzahl geworfen, also mehr als ich zu meiner aktiven Zeit mit Zwangstraining und Wettkampf geschafft habe. Er wollte dann gleich Revanche, die ging aber auch wieder so aus. Da hat sich das Spinnfischen scheinbar positiv auf meine Treffsicherheit ausgewirkt. In einem Stechen hätte ich aber bei Punktgleichheit keine Chance gehabt.

Stationärrolle etwas über 120 Meter und bei der Multi/Baitcaster etwas über 116
Ich möchte aber wetten, dass die Stationärwerfer keine 120m schaffen würden, wenn sie so wie die Multiwerfer ohne Schlagschnur antreten müssten,
Aber es gibt keinen Wurf mit Gewichten über 18 Gramm und dies auch nur beim Distanzwerfen.
Als Multi-Skish wurde zu meiner Zeit auch mit 18g geworfen, Stationär-Skish mit 7,5g.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lajos1

Well-Known Member
Als Multi-Skish wurde zu meiner Zeit auch mit 18g geworfen, Stationär-Skish mit 7,5g.
Hallo,

Multi-Skish warfen wir (Jugend) auch nur mit 7,5 Gramm. Allerdings gab es diese Disziplin bei uns nur bei international besetzten Wettbewerben. Also nicht bei Bayerischen oder Deutschen Meisterschaften. Sehr wohl aber beim "Nürnberger Herbstturnier" welches ja, von der Besetzung her, einer inoffiziellen Europameisterschaft gleich kam. Nur dort warf ich Multi-Skish. Da war ich in späteren Jahren öfters Kampfrichter, war sehr interessant damals. Kann mich noch gut daran erinnern, als ich in den 1990ern Kampfrichter bei Lachsfliege weit war (wurde damals noch so genannt). Da warfen die guten so 65 bis 70 Meter herum, als der Berndt zu mir kam und sagte: "Jetzt wirft der Weltmeister, stell Dich 20 Meter weiter hinten auf, der wirft deutlich über 80 Meter". Damals ging es auch noch nach Zeit, 5 Minuten für drei Würfe und wenn man 80 Meter Schnur einholt und in Klängen passend für den Schuss ablegt - da muss es schnell gehen bei der Weitenerfassung-Der haute auch drei Würfe raus , 85 bis 87 Meter (damit würde der auch heute noch Weltmeister werden). War ein Tscheche mit Doktorentitel. Den Namen weiss ich nicht mehr, war etwa ein Mittvierziger, der warf in einer anderen Liga. Nur sein Sohn, welcher an dem Tag Zweiter wurde warf noch knapp über 80 Meter und damit rund 10 Meter weiter als der Dritte. War eine geile Sache. :laugh2

Gruß

Lajos
 

bic zip

Well-Known Member
Wäre es nicht clever, die Rute in Richtung der ablaufenden Schnur zu halten? Das würde jedenfalls die Reibung im Spitzenring reduzieren und vielleicht 2 Meter mehr bringen.
könnte mit vorstellen das zu wenig Reibung die Spule schneller zum überlaufen bringt= Vogelnest.
Ist wohl eine Gradwanderung ob man paar Meter mehr will oder ein Adlerhorst vor der Rolle baut :laugh2

( ist nur eine Vermutung)
 
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