Wie Supergene die Artenvielfalt bei Fischen fördern.
Buntbarsche im Malawisee: In einem einzigen See entstanden über 800 Arten – unterstützt durch sogenannte Supergene (Bild @pixabay)
Eine neue Studie im Fachmagazin Science zeigt, wie sogenannte Supergene zur schnellen Artenbildung beitragen. Untersucht wurden Buntbarsche aus dem ostafrikanischen Malawisee – ein Hotspot der Evolution: Über 800 Arten sind dort aus einem gemeinsamen Vorfahren entstanden, und das in vergleichsweise kurzer Zeit und ohne geografische Trennung.
Forscherinnen und Forscher aus mehreren Ländern, darunter Hannes Svardal (Universität Antwerpen) und Moritz Blumer (Universität Cambridge), analysierten das Erbgut der Fische. Dabei entdeckten sie häufige Chromosomeninversionen – Abschnitte der DNA, die umgedreht wurden. Diese blockieren die genetische Durchmischung (Rekombination) und halten vorteilhafte Genkombinationen zusammen. Solche stabilen Genblöcke nennt man Supergene.
Supergene fördern Vielfalt
Diese Supergene helfen nicht nur bei ökologischen Anpassungen – etwa an Lichtverhältnisse in verschiedenen Seetiefen – sondern tragen auch dazu bei, dass sich neue Arten trotz Kreuzungsmöglichkeiten genetisch unterscheiden. Selbst in gemeinsamen Lebensräumen wie offenen Sandzonen verhindern sie zu starke Vermischung. Interessanterweise konnten ganze Inversionen über Kreuzungen zwischen Arten weitergegeben werden. So verbreiteten sich bestimmte Anpassungen besonders schnell. Einige dieser DNA-Abschnitte fungieren inzwischen sogar als Geschlechtschromosomen – ein weiterer möglicher Treiber der Artbildung. Chromosomeninversionen und Supergene spielen nicht nur bei Buntbarschen eine Rolle, sondern kommen auch bei vielen anderen Tieren – inklusive Menschen – vor. Die Studie liefert damit neue Einblicke in grundlegende Mechanismen der Evolution und erklärt ein Stück weit, wie die enorme Vielfalt des Lebens entstehen konnte.
Quelle: https://nachrichten.idw-online.de/2...-helfen-neue-arten-zu-entwickeln?groupcolor=4
Buntbarsche im Malawisee: In einem einzigen See entstanden über 800 Arten – unterstützt durch sogenannte Supergene (Bild @pixabay)
Eine neue Studie im Fachmagazin Science zeigt, wie sogenannte Supergene zur schnellen Artenbildung beitragen. Untersucht wurden Buntbarsche aus dem ostafrikanischen Malawisee – ein Hotspot der Evolution: Über 800 Arten sind dort aus einem gemeinsamen Vorfahren entstanden, und das in vergleichsweise kurzer Zeit und ohne geografische Trennung.
Forscherinnen und Forscher aus mehreren Ländern, darunter Hannes Svardal (Universität Antwerpen) und Moritz Blumer (Universität Cambridge), analysierten das Erbgut der Fische. Dabei entdeckten sie häufige Chromosomeninversionen – Abschnitte der DNA, die umgedreht wurden. Diese blockieren die genetische Durchmischung (Rekombination) und halten vorteilhafte Genkombinationen zusammen. Solche stabilen Genblöcke nennt man Supergene.
Supergene fördern Vielfalt
Diese Supergene helfen nicht nur bei ökologischen Anpassungen – etwa an Lichtverhältnisse in verschiedenen Seetiefen – sondern tragen auch dazu bei, dass sich neue Arten trotz Kreuzungsmöglichkeiten genetisch unterscheiden. Selbst in gemeinsamen Lebensräumen wie offenen Sandzonen verhindern sie zu starke Vermischung. Interessanterweise konnten ganze Inversionen über Kreuzungen zwischen Arten weitergegeben werden. So verbreiteten sich bestimmte Anpassungen besonders schnell. Einige dieser DNA-Abschnitte fungieren inzwischen sogar als Geschlechtschromosomen – ein weiterer möglicher Treiber der Artbildung. Chromosomeninversionen und Supergene spielen nicht nur bei Buntbarschen eine Rolle, sondern kommen auch bei vielen anderen Tieren – inklusive Menschen – vor. Die Studie liefert damit neue Einblicke in grundlegende Mechanismen der Evolution und erklärt ein Stück weit, wie die enorme Vielfalt des Lebens entstehen konnte.
Quelle: https://nachrichten.idw-online.de/2...-helfen-neue-arten-zu-entwickeln?groupcolor=4