AW: Wie macht Ihr das mit dem Gasbrenner und dem Räuchermehl?
... weiter geht's ...
Zunächst war ich der wirren Idee erlegen, sie in ihrer glänzenden Schönheit zu belassen - aaaaaber die Gelehrten gerade dieses Forums (hier schon ein mega-großes DANKE SCHÖN an Franky, der mir im Hintergrund unzählige allerbeste Tips gab, wie man einer solchen Schönheit auch gerecht werden kann/wird) hatten ja niedergeschrieben (auf Seite 140 irgendwas bin ich mittlerweile angekommen), dass Elfriede durch leichte (Vor-)Bräunung (von den Gelehrten auch PATINA genannt) noch deutlich an Substanz gewinnen würde. Gesagt - getan.
Also zuerst einmal alle Accessoires in Elfriede verstaut, die Türen geschlossen und auf ihren Wunsch hin die Heizung (in der Folge auch "der Brenner" genannt) auf höchster Stufe entfacht - es waren eben die Eifel-typischen Kaltwettertage, die ihr die Ankunft im Sommer tatsächlich etwas erschwerten. Aber in 3-2-1 flog die Zeit und ihr toller Schmuck am oberen Hals zeigte mir an, wie schnell sie wieder zu Wärme und Wohlbehagen im Inneren zurückfinden zu vermochte. Die ca. 1,5 Stunden bei Temperaturen um die 140-50 Grad taten ihr und ihren Accessoires sichtbar wohl - für mich wär das ja nix
.
Lediglich der "Sprannbrand" und sein Kumpel "Extra Long" hatten bereits vorher ein schattiges Plätzchen erbeten und auf alle Temperatursteigerungen verzichtet. Sie betonten , dass sie "very british" eingestellt seien und lieber Temperaturen von max. 25 Grad vorzögen - können sie im Winter gerne bekommen, bis dahin ist Sendpause für die beiden.
Nach Abschluss der profan so bezeichneten "Einbrennphase" war am Rauchabzug (so nennt Elfriede ihren Hütchenhalter) keinerlei "ortsfremder Geruch" mehr wahrnehmbar, sondern nur noch heiße Luft - das konnte sie also schon mal ausreichend viel und sehr gut.
Um ihr den nächsten Schritt (= PATINA) zu erleichtern, regte ich an, drei Tage später direkt mal beide ausgelieferten Schalen zum Empfang des Bräunungsgrades mit dem Wundermittelchen bis ca. 5 mm unter dem Rand zu füllen und gleichzeitig die Heizung zur Entflammung dieser zu nutzen:
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Ihre erste Reaktion war sehr langsam (Sorry, ja ich bin zuweilen ungeduldig und mag weibliche "Zickereien" so gar nicht
) und leider nur äußerst zögerlich. Die erwarteten Qualm-Ereignisse (sie raucht eben aus Überzeugung, wie ich beim Einzug erfuhr) hielten sich in sehr übersichtlichen Grenzen, wie ich fand:
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Also kurz mal nachgeschaut, warum die Prinzessin offenbar an der freien Entfaltung gehemmt und ihre Glimmstengel so gar nicht (richtig wie erwartet) wollten. Die Diagnose war schnell gestellt - das von mir beabsichtigte Vorgehen (hier in der Region sagt man gerne : Viel hilft viel) erwies sich als "Satz mit X" |krach:. Handeln war angesagt, ergo eine Schale raus (mit einer Zange) und die andere dann zentriert auf das Blech direkt mittig über dem Brenner positioniert, Tür zu und Brenner ==> Marsch - was er sehr gerne mit herrlich anmutenden blauen Flammen auch tat.
Die Kerntemperatur der Schönheit stieg rapide und schnell auf ca. 120 Grad, sie rauchte (endlich) und ihr ging's offensichtlich gut. Ob's den Nachbarn (dorthin wurden ihre Dämpfe und Gase vom frischen Eifelwind aus NO getragen) auch gut tat, entzieht sich meiner Kenntnis.
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Dass ihr Kern auf ca. 120 Grad anstieg, tat dabei (zunächst) keinen Abbruch, da sie beim PATINA-Erwerb noch keinerlei Hüngerchen auf Fisch/Fleisch verspürte
. Ca. 30-40 Minuten später, hatte sie erst mal ausgeraucht und es stand ein Wechsel in der Raucherzeugung an.
Also : Brenner aus, Tür auf, alte Schale raus (das Mehl glimmte noch an einigen Stellen - also bitte in Ruhe ausglimmen lassen vor Wegschütten in die (Plastik-)Mülltonne :m), andere Schale rein.
Dieses Mal aber Tür offen und Brenner volle Pulle an - ich wollte doch für's Geld etwas geboten bekommen
. Es rauchte und glimmte kurze Zeit später (ihr Bodenblech bedarf also nicht zwingend einer Bearbeitung zur Schaffung von Löchern - die Peetzens wissen schon, was sie da durchdacht auf den Markt bringen!) - Tür zu und Brenner zunächst mal aus.
Die Temperatur ging laaaaaaangsam hoch, fiel dann aber um so schneller und erreichte nur durch das glimmende Mehl gar nie nicht die magische Marke von (min.) 50 - 65 (max) Grad. Brenner wieder an (kleinste Stufe), es qualmte "wie Sau" (eine Nachbarin war wohl eifersüchtig auf meine neue Schönheit"
), aber die Temperatur stieg in nicht gewollte Höhen - ich "simulierte" mal den heute vorgesehenen Einsatz zum Garen und anschl. Räuchern.
Also Brenner aus, warten, Temperatur fällt dann (irgendwann) wieder und wenn's zu kalt wird, Brenner wieder an. Der große Groschen der Erkenntnis, dass solchen Diven wie Elfriede 770 beständig betreut werden wollen, reifte und fiel auch gewaltig im kleinen Elfchenköpfchen. Mein jahrelanger treuer Begleiter TRO (vom Lande kommend wie ich) kannte solche Allüren nicht, sondern gab sich eher dem Prinzip "fire and forget" für 20-25 Minuten hin, da konnten zwischenzeitlich noch andere Dinge erledigt werden.
Was soll's, wird's eben nit laaaaaaangweilisch werden, wenn Elfriede ihren Hunger stillen muss. Denn genau dies schien sie nach dem zweiten Durchgang zu wollen : "FLEISCH und/oder FISCH - gib's mir" - hörte ich sie aufstöhnen
. "Ich habe Patina, jetzt gib' mir Inhalte" - oha, das würde ja lustig werden und meine anglerischen Fähigkeiten zukünftig mächtig unter Druck setzen, um Fräulein Nimmersatt (immerhin kann sie 40 Trutten auf einen Streich) und deren Ansprüche beständig zu befriedigen. Gut, dass wir nicht verheiratet sind....
So stellte sie sich mir nach dem zweiten Rauchdurchgang dar:
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Auch das Mehl war bereits gut verbrannt, aber glimmte noch an einigen Stellen, es hätte also noch länger "gehen können":
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Genau das wollte ich aber wegen anderer zeitlicher Verpflichtungen nicht, also auch raus damit und in die von Elfie (wir kommen uns langsam näher :l ) mitgeführte feuerfeste Schale (für Holz- und Kohlebefeuerung) ausgekippt und bis heute morgen dort vollkommen gefahrlos ausglühen lassen.
Ich gestehe, was ich sah gefiel mir gut - Elfie hatte durch die leichte Braunfärbung an Attraktivität gewonnen !! Auch konnte ich nach so viel belastender Anstrengung (wie bereits angedeutet, große Hitze ist so gar nicht meins) ihren Wunsch nach etwas "Verwertbarem" gut verstehen, aber sie musste sich leider noch bis heute Mittag gedulden, da die RF und BF (10-15 Stück) zunächst ein Bad in ihrer Lake nehmen mussten, ehe sie mit Elfie Bekanntschaft machen dürfen/werden.
Leicht eingeschnappt (so sind se, die Mädels
) nahm Elfie lediglich ihre kompletten Sachen nebst Raucherzeugern an sich, grüßte kurz angebunden wie auch spitz und verabschiedete sich in Richtung Lounge, um dort der Dinge zu harren, bis ihr Verlangen nach "Inhalten" gestillt werden würde:
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Wie diese Geschichte dann ausgeht, werde ich sicherlich auch berichten können ...
Nochmals ganz vielen und sehr herzlichen Dank allen Connoisseuren der gepflegten Räucherkunst für die Preisgabe vieler Ratschläge und wertvoller Tips im Umgang mit "großen" Öfen - an allererster Stelle bitte Franky, Tulpe 2 und dem hier nicht mehr anwesenden Karauschenjäger, die mittels ihrer sehr wertvollen Beiträge bzw. durch persönliche Hilfestellung per PN äußerst anschaulich und mit viel Hingabe jedem Neuling wie mir zeigen, dass es möglich ist, mittels Gasfeuerung wunderschöne wie auch sehr vorzeigbare Ergebnisse zu erzeugen :m.
Aber auch den sich in diesem Thread beständig tummelnden (überzeugten) Kritikern sage ich Dank - Eure Annahmen und Ansichten/Wertungen vermochten mich allerdings nicht vom gewählten Weg abzubringen - eben "Jeder nach seiner Facon". Dazu wünsche ich Euch in Eurem Schaffen auch zukünftig weiterhin alles Gute!
Bitte noch einige kleine wie sehr nützliche Hinweise zum Schluss - auch diese habe ich erhalten:
a) Die Entflammung der Räuchermehlschalen mittels des Brenners ist im Ofen (unter Beachtung der zu erzielenden maximalen Temperaturen) tatsächlich offenbar nicht so ganz einfach - eine Lötlampe (18,65 € nebst fünf passenden Kartuschen in der Bucht) soll und wird zukünftig schnelle Abhilfe schaffen.
b) Die Temperaturregelung ist (so die absolut vertrauenswürdige Stimme aus dem OFF) bei einer gefüllten Elfriede deutlich einfach zu gestalten denn bei "ohne Inhalt" - Gott sei Dank !! Zum Garen kann man die Temperaturen und Zeiten hier im Thread ganz einfach nachlesen, zum Räuchern soll man dann etwa 55 - 65 Grad (zumindest bei Forellen) halten. Also Brenner minimal ein und aus - ganz nach Bedarf!!
c) Eine bis auf 5 mm unterhalb des Randes gefüllte MEHLschale (wehe da fehlen einige Micrometer
) hält etwa 45 Minuten zur Raucherzeugung. Bei beabsichtigten 90 Minuten Räuchervorgang also einmal tauschen bitte. Bei gewünschtem "leichterem Raucharoma" genügen eher 60 Minuten Rauch - also nur noch eine gute Handvoll (oder auch zwei bei kleinen Händchen) nach etwa einer dreiviertel Stunde nachlegen - dann sollte es klappen.
d) Der Rauchduft während der Patinierungsphase wurde dann doch bis zu vier Häusern weiter wahrgenommen. Der absolut liebenswürdige Bewohner dieses ärmlichen Einfamilien-Eifel-Wigwams erschien mit umgeschnallten Lätzchen (kein Scherz) und sehr gut gekühlten Getränken zum gewohnten Empfang leckerer geräucherter Eifeltrutten (war bis dato im TRO immer so, wenn's roch -> gibt's Fisch beim Eddy).
War der aber sichtbar enttäuscht, als er gewahr wurde, dass er sich noch mindestens zwei Tage gedulden muss. Aber die trotzdem (oder gerade deshalb) durchgeführte Verkostung des Eifeler Nationalgetränks (kommt hier aus der Region aus einem/dem Städtchen mit B beginnend) hat ihm über die depressive Phase hinweggeholfen - ggf. konnten auch die beiden Jägermeister noch hilfreich unterstützen ??!! Er freut sich auf heute Nachmittag - ich mich auch. Auch andere Nachbarn wird man so wieder aus der Versenkung locken können ...