Wie viele Messer braucht Mann?
Eine gute Frage - diese zwei Stück hat er zum Jahresende jedenfalls noch gebraucht.
Outdoor Edge Swinky Black & Böker Plus Subcom Friction
Beides sogenannte
Friction Folder und damit die derzeit einzig legale Möglichkeit in Deutschland
- unabhängig von einem berechtigten Interesse - ein Einhandmesser bei sich zu führen. Solche Messer haben es mir, aufgrund ihres urigen Prinzips, allerdings auch angetan. Eine Klinge und ein Heft, viel mehr ist im Grunde nicht dran.
Da der Gesetzgeber bei Einhandmessern ein festes Arretieren der Klinge verbietet, dient der Daumen in diesem Fall als Klingensicherung. Gerade bei den hier gezeigten kleinen Arbeitsmessern sind eventuelle Hebelkräfte, an der kurzen Klinge, allerdings eher gering. Der Daumen hat somit kein Problem die Klinge über diesen kleinen Klingenfortsatz sicher geöffnet zu halten.
Zum hirnlosen in Kartons etc. Herumschlitzen sind solche Messer allerdings trotzdem nicht geeignet. Man muss sich während ihres Gebrauchs schon etwas konzentrieren, der Daumen dient einem dabei quasi als Popometer. Von daher scheinen mir Friction Folder im Grunde sicherer als etwa die klassischen Victorinox Messer, welche lediglich über einen Slip Joint Verschluss bzw. eine Feder verfügen. Wie ich außerdem bereits bei meinen alten Rasierhobeln feststellen musste, ist eine solche
"erzwungene" Konzentration absolut nicht verkehrt, liefert sie doch häufig die besten Ergebnisse.
Beide hier gezeigten Messer weisen in sofern eine kleine Besonderheit auf, da sie über sogenannte Detend Balls verfügen. Das ist eine technische Lösung im Inneren des Messergriffes, bei der eine Feder eine kleine Kugel in eine Vertiefung in der Klinge presst. Der Druck reicht gerade so aus, dass sich die Klinge nicht unbeabsichtigt von alleine öffnen oder aber schließen kann. Die meisten Friction Folder kommen allerdings ohne dieses technische Feature daher. Hier ist über die Friktion bzw. die Reibung zu arbeiten, daher auch der Name dieser Messergattung. Im Klartext bedeutet dass, das die Klinge über die Achsschraube so einzustellen ist, dass sie nicht selbstständig und lose im Griff herumschlackert. Die Sicherheit beim Gebrauch gibt am Ende aber auch hier wieder der Daumen auf diesem kleinen Klingenfortsatz.
Das Böker Plus Subcom Friction weist eine Klingenlänge von 5,5cm auf und wiegt 62 Gramm, während das Swinky Black mit einer 5,4cm Klinge und ca. 65 Gramm durch Pappen etc. schneidet. Der verwendete Messerstahl ist zweckmäßig und lässt sich bei Bedarf relativ leicht nachschärfen. Beide Messer sind also ideale "Waffen" für die Hosentasche, um damit Verpackungsmaterial und andere Kleinigkeiten bei der Arbeit zu zerlegen. Die hier gezeigten Messer werde ich aber noch mit einem Anhänger aus buntem Paracord ausstatten, das erleichtert das Handling und auch das wieder Auffinden ungemein. Die Hersteller haben hierfür eine kleine Öse an den Griffen gelassen, es wurde also mitgedacht.
Das Messer von Böker wird leider nicht mehr produziert, daher stammt mein neuwertiges Exemplar auch aus einem Ebay Gebrauchtkauf. Das Swinky Black von Outdoor Edge ist allerdings noch überall zu haben und sehr zu empfehlen. Mit knapp 25,00€ ist es sicherlich nicht zu teuer und es passt besser in die Tasche der Arbeitshose als etwa ein herkömmliches Teppichmesser.
Etwas Spielerei ist natürlich schon dabei aber wozu braucht Mann auch sonst so viele Messer?