wieder einmal der Heilbutt....

Jenaer

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Hallo liebe Fangemeinde.
Ich möchte mal euere Erfahrungen zu den verwendeten Ködergrößen beim Naturköderangeln auf Heilbutt wissen. Es wurde ja schon in unzähligen Beiträgen über das Angeln auf Heilbutt in Norwegen geschrieben. Was mich persönlich interessiert, sind euere Erfahrungen mit der Ködergröße.
Nun ist es so das ich auch schon ein paar Butts gefangen habe. Ich habe mit meinem Kumpel heute wieder eine heiße Diskussion über Ködergrößen gehabt.
Er bevorzugt beim Naturköderangeln auf Butt eher kleinere Köder. Zum Beispiel 8-10cm lange Köhlerfilets. Im August hat er zwei Butts gefangen.So zwischen 70-80cm. Beide wurden zurückgesetzt.
Ich habe (ohne Übertreibung) sechs Heilbutte gefangen. Der größte war knapp 1,20m lang.Mein hauptsächlich verwendeter Köder sind weil schnell beschaffbar, Köhler um die 30cm Länge, wie sie halt im Uferbereich herumschwimmen.Zu den Angeltiefen muß ich sagen, das der größere beim Angeln auf Leng an einem Unterwasserberg in ca. 120m Tiefe gebissen hat. In unserem Revier gibt es auch herliche Sandflächen mit Wassertiefen um die 30-80m Tiefe. Auf diesen Sandflächen habe ich meist bei Stauhochwasser geangelt und nicht einen der beliebten Platten gefangen.
Die meisten bissen auf eher weicheren(Lehm?) Untergründen.
Achso: die von mir verwendeten Köhler werden als "Flatter-Dings-Bums" präpariert. Ich beködere die Köhler an einem selbsterdachten Systhem mit drei Circle-Hook`s 8/0 von Gamakatsu. Früher angelte ich mit einem großen Circle von VMC, Größe 3(der größte Circle von VMC).
Nun haut mal in die Tasten und beschreibt mal euere Erfahrungen mit den Ködergrößen.

Jenaer
 

Jenaer

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

Unser Angelgebiet liegt übrigens auf der Höhe der Insel Leka, davon östlich (Insel Austra)
in der Region Nordland/NordTröndelag Höhe N65°10
 

63°Nord

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

Hallo Jenaer !
Nach meinen Erfahrungen kann der Köder gar nicht gross genug sein. Ich stifte dem Kveite jeweils eine ganze Makrele oder Hering.Serviert wird an einem Seitenarmsystem Marke Eigenbau, also ohne Leucht- und Glitzerkram.Auf eine 1 mm starke Monoschnur kommt am Ende ein 12/0 Haken. Ein zweiter Haken ist beweglich auf der Vorfachsvhnur angebracht. Beide Haken in den Köder und los gehts. Das funktioniert meiner Meinung nach sehr gut. Mein Angelrevier ist übrigens ganz in der "Nähe", der Verrasund in der Kommune Malm.

MfG
63° Nord
 

Heuxs

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

Hi Jens

Warum stellst Du hier noch Fragen......6Stück gefangen...da erübrigt sich das doch alles.
Viele stehn noch da ...wie ein Bettler (ich auch).......0,0 gefangen....

Gruß Heuxs
 

Debilofant

Well-Known Member
AW: wieder einmal der Heilbutt....

Hallo Jenaer,

auf der Grundlage meiner in Sachen Heilbutt in Nordnorwegen gesammelten Erfahrungen würde ich Folgendes meinen.

Fische von um die 30 cm (bis max. 40 cm) bzw. 1 bis 2 Pfd. sind auch bei mir erste Wahl. Allerdings achte ich darauf, dass sie möglichst fangfrisch an den Haken kommen. Die Bearbeitung des Köderfisches beschränkt sich bei mir auf maximal ein paar kleine Einstiche mit einer Messerspitze, um die von ihm ausgehende Witterung etwas zu verstärken - ein Zuschneiden zu einem Flatterköder oder gar die Verwendung vollständig abgetrennter Stücke halte ich aus mehreren Gründen für nicht fangfördernd.

Zum einen laufen kleinere Köderfische bzw. zugeschnittene Köder am ehesten Gefahr von anderen Interessenten genommen zu werden - allen voran der Lumb, aber auch der Dorsch vergreift sich daran dann doch häufiger als einem lieb sein kann. Zum anderen scheint sich der Heilbutt m. E. für Fischstückwerk lediglich nachrangig bzw. selten zu begeistern - sonst gäbe es in Nordnorwegen auf Sandmischgründen wohl weit häufiger Beifänge beim Seewolfangeln mit Köhlerfilet zu verzeichnen.

Tschau Debilofant #h
 

Jenaer

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

hallo debilofant, wie befestigst du deine ganzen Köderfische?In "Schwimmrichtung" oder so das der Köder geschluckt wird und die Haken beim Anhieb, vorausgesetzt du verwendest keine Circle,gleich"richtig herum, also sofort greifen können?

Mit dem Flatterköder das habe ich mir so angewöhnt, da ich immer denke das es eine bessere Duftspur gibt.
Aber im Nordmeer ist ja bekanntlich niemand der den hippos Filets vorsetzt.
Im August habe ich eine ganze Makrele einmal im ganzen an einen großen VMC-Circle so befestigt wie mein Norweger es mit den Köderfischen an der Langleine macht.
Er sticht den Haken im hinteren Drittel in den Fisch.
Wenn ein Fisch den Köder nimmt und weg schwimmt, hakt er sich selbst. Sa echt fängig aus.
man sollte nur beachten das die Langleine ,mit dem angebotenem Köder auf Grund liegt und nicht wie beim Driften mit der Rute über Grund "geschleift" wird.
Ich den Haken genau so wie mein Norweger an eine ganze Makrele opperiert. Beim Driften wird aber der ganze Köderfisch an einem großen Circle leicht schräg gezogen so dass die Hakenspitze relativ wenig aus dem Köder schaute. Abhilfe schaffte ein kleiner Kabelbinder den ich um die Schwanzwurzel legte und die Vorfachschnur somit fixierte. Klappte super.
Wie gesagt ich die Makrele drauf und in ca. 40m versenkt. nach relativ kurzer Drift kahm ein kräftiger Biss mit starkem Zerren und Rupfen. Ich "Herzstillstand".
Hat sich ein Steinbeißer von 65cm an der ganzen Makrele vergriffen. Da sieht man mal wieder, daß man nie weiß was einem in Norge so alles an den Haken geht.
Noch eine Geschichte zum Butt:
Ich hatte im August einen "Neuling" mit auf meinem Boot. Erstes mal in Norge, Hoch motiviert und natürlich mehrfach belesen. Er hatte noch nie Naturköderangeln gemacht. Er brachte sich eine selbstgebaute hoch technische (grins) Stopfmaschiene mit um Säckchen mit der so genannten Surgifix-Montage zu befüllen. Er hatte Säckchen gestopft die bestimmt so groß wie eine Apfelsine waren und wollte unbedingt einen Steinbeißer fangen.
Ich dachte lässt ihn mal machen- persönlich hätte ich als erfahrener Norwegenangler- niemals so ein großes "Ei" dran gehangen.
Wir trieben in meiner Steinbeißer-Ecke und es musste ja kommen wie es kommt. Mein Jürgen zog bei der ersten Drift die er jemals mit Naturködern gemacht hatt einen Heilbutt von 86cm aus dem Wasser.|bigeyes
Wie die nächsten Tage verliefen könnt ihr euch vorstellen. Ich bekahm jeden Tag zu hören wie mit so einem Säckchen geangelt wird, wie und mit welchen Fischstücken das Säckchen befüllt wird. Er war glücklich.
Das nur mal so nebenbei.

Schreibt mal weiter euere Erfahrungen mit den Ködergrößen. Ist mal echt interessant.
Wenn es jemand interessiert mit welchem Gerät ich angele so kann ich nur sagen, wir werden es wahrscheinlich alle ähnlich machen. meine Rute ist eine 50lbs von SPRO (Norway King Big Fish) und meine Rolle eine Avet, Schnur eine Dyneema in 0,30mm, gelb von Hemmingway, Wirbel berkleyu.s.w., gut ich wollte hier keine Werbung machen . Es gibt ja noch so viele andere....
 

Heuxs

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

Hi Raik

Was sind denn bei Dir Sandmischgründe.......übergang zum Schlamm oder Kies-Steine?

Heuxs
 

Jenaer

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

hallo heuxs,
sandmischgründe sind bei mir Flächen mit feinem Sand oder lehmige Untergründe. Es fühlt sich jedenfalls mit dem Blei so an.
 

Debilofant

Well-Known Member
AW: wieder einmal der Heilbutt....

@ Heuxs: Tja Wolfgang, von den Sandmischgründen gibt es ja nun eine ganze Menge. Untergründe aus Sand-Schlick und Sand-Lehm sind meiner Meinung nach erst in größeren Tiefen ab 100 m interessant und werden zumindest in Nordnorwegen doch eher selten von Anglern auf der Jagd nach Heilbutt befischt. Speziell im Herbst/Frühwinter scheinen aber gerade diese Bereiche eine heiße Adresse für Kveite XXL zu sein - allein die Zahl und die Gewichte der in diesem Jahr bekannt gewordenen Netzfänge der Berufsfischer, die überwiegend bei um die 200-300 m erfolgreich waren, deuten darauf hin.

Bei dem von mir im Zusammenhang mit der Seewolfangelei angesprochenen Sandmischgrund dachte ich an ein buntes Sand/Muschel/Stein-Gemisch in 30-80 m, bezogen auf den Frühsommer in Nordnorwegen und nicht nur XXL-Kveiten. ;)

Sicher ist jedenfalls - es muss nicht immer reiner Sand sein, wenngleich sich reiner Sand am entspanntesten beangeln lässt! ;)



@ Jenaer: Bevor ich versuche, auf die Frage zur Hakenpositionierung eine halbwegs schlüssige Antwort zu geben, noch ein grundlegender Gedanke zur verwendeten Ködergröße. Die Verwendung etwas handlicherer Köderfische von um die 30 cm hat ja nicht nur den Vorteil, dass ungebetener Beifang sich stärker in Grenzen hält, sondern obendrein auch noch einen sich beim Zielfisch selbst auswirkenden selektiven Effekt in Sachen Stückgröße. Kleinstbutt sollte sich mit solchen Ködern kaum fangen lassen. Zwar lassen sich die Attacken von solchen "Kalibern" dadurch nicht gänzlich verhindern, aber hängen bleiben werden sie zuallermeist eben nicht. Solche Fehlbisse kann man hoffentlich gut verknusen.

Nun dann aber zur Frage nach der Art der Anköderung, die eine gute Frage ist, denn auf diese habe ich für mich selbst auch noch keine rundum glücklich machende Antwort gefunden.

Gegenüber Circle-Hooks bin ich grundsätzlich etwas skeptisch, da diese, um zuverlässig zu funktionieren, eine aktive Mitarbeit des beißenden Fisches erfordern - und eben dies findet nach meinen Erfahrungen leider nicht immer statt, speziell was eine Beanglung eines Heilbutts zur Ruhephase angeht... Mit dem Ergebnis meiner Versuche war ich jedenfalls nicht hinreichend zufrieden... (habe dazu schon Einiges hier in diesem Thread geschrieben)

An und für sich favorisiere ich ein Doppelhakensystem aus zwei großen Normal-Haken (ca. 14/0), um selbst aktiv reagieren zu können. Leider hat wohl auch diese Variante ihre Schwächen - so habe ich in diesem Jahr erleben müssen, dass bei ungünstigen Bedigungen schnell mal Tüdel entsteht. So geschehen bei absolutem Ententeich, weshalb ich verstärkt mit der Rute gearbeitet habe (heben, senken...), was dann bei der vorhandenen leichten Unterströmung eben schnell mal Tüdel ergab...

Was nun die optimale Hakenpositionierung angeht - bislang habe ich immer mit Hakenspitzen in Schwimmrichtung gearbeitet, wobei ich als Hauptbefestigungsstelle den vorderen Kopfbereich gewählt habe. Das hat mich auch nicht zuletzt deshalb am ehesten überzeugt, weil so recht natürliche Sink-/Gleitbewegungen des Köders gelingen.

Ob das aber auch dem Schluckverhalten entgegen kommt, da bin ich mir noch unsicher. Meine Zweifel setzen schon bei der Frage ein, ob es da überhaupt gängige Muster gibt und wenn ja, ob das Schlucken wie bei heimischen Raubfischen im Regelfall mit dem Kopf voran geschieht? Fakt ist jedenfalls, dass ich einmal (mit Circle-Hook) das Nachsehen hatte, da der Köderfisch von einem am Boden liegenden Butt mit dem Schwanz voran geschluckt wurde (sehr schön an den Bissspuren bzw. Maulabdrücken und Zahneinstichen zu erkennen - Bildanhang dazu ebenfalls in dem schon verlinkten Thread). Dass dieses Verhalten, den Köderfisch mit dem Schwanzende voran in die Futterluke zu bugsieren, dann womöglich doch gar nicht soo untypisch ist, zu dieser Überzeugung könnte man durchaus auch gelangen, wenn man sich vor Augen hält, dass es bei der Attacke aktiv jagender Fische häufig so ist, dass die Beute von hinten angegangen wird...

Hier würden mehr zusammen getragene Erfahrungswerte sicherlich von großem Nutzen sein.

Von daher könnte sich auch die Langleinenanköderungstechnik des Fischers erklären, wenn dieser im hinteren Fischdrittel anködert. Das Dilemma insoweit wäre für mich aber, dass ein Driftfischen mit einem nur hinten angeköderten Köderfisch mit deutlich mehr Wasserwiderstand verbunden wäre bis hin zu in meinen Augen nicht erstrebenswerten Propellerbewegungen des ganzen Köderfisches.

Von daher dürfte das Problem lauten: Für die Köderführung ist die Kopfanköderung mit Hakenspitzen in Schwimmrichtung besser. Was aber die Verwertung eines Bisses angeht, wäre womöglich eine Hakenpositionierung im hinteren Köderfischdrittel besser... Bester Kompromiss insoweit für mich dann also doch wieder die Doppelhakenmontage mit Hakenspitzen in Schwimmrichtung, wenngleich ich auch mit ihr (Tüdel) nicht immer ganz glücklich geworden bin...

Tschau Debilofant #h
 

Jenaer

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

Haben wir hier nur drei Leute die mit Natuködern angeln?
Na da bin ich ja mal gespannt ob noch jemand Erfahrungen damit hat.
 

Orti

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AW: wieder einmal der Heilbutt....

Haben wir hier nur drei Leute die mit Natuködern angeln?

Ich bin eigentlich ein begeisterter Naturköder-Angler. Allerdings fische ich bis dato praktisch ausnahmslos mit Filets. Deshalb finde ich diese Diskussion über das Anködern von ganzen Köderfischen auch so interessant - also macht mal weiter. Ich hoffe sehr, dass ich noch einiges dazu lernen kann. #6

Orti
 
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