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In unserem Gewässer haben wir eine massive Wallerplage!
Sie sind eine Pest!
Beim Aalfischen fängt man nur noch kleine Waller!
Da ich in einem anderen Forum wegen ähnlichen Aussagen Ärger bekommen habe, sage ich es jetzt ausdrücklich dazu:
Achtung Ironie!!!
Leider ist dies aber die vorherrschende Meinung im Verein...#q
Dazu ist es gekommen, weil ein paar ältere Herren einmal(!) beim Aalfischen fünf Jungwaller, aber keinen Aal erwischt haben.
Dann geht die stille Post los.
Was am Ende dabei rauskommt kann sich jeder denken...
In Wirklichkeit sieht es aber anders aus:
Unsere ca. 270 Mitglieder fangen, and den Fließstrecken ca. 100 Aale pro Jahr.
Ich bin neu dabei.
Mit einem Kumpel habe ich intensiv auf Aal geangelt, da unser Stolz im Frühjahr nach acht Schneidergängen tief verletzt war und wir unsere Ehre rettten mußten...
Ergebnis:
Im Schnitt kamen auf einen Fangtag 2-3 Schneidertage.
Ca. 30 Aale und etwa 5 Waller um die 45cm...
Drei davon habe ich an einem Abend erwischt.
Die Aale springen einem eben nicht (mehr) in den Eimer.
Und wer seinen Köder in einem Wallerkindergarten platziert, der wird mehrere fangen.
Der Weißfischbestand ist wirklich unter aller Sau!
Aber die wenigen Exemplare können sich sehen lassen:
Aitel sind i.d.R. ü40 in Brachsen im Schnitt 45+...
Ein 15cm Rotauge als Köderfisch zu entnehmen grenzt für mich aber schon an Raubbau...
Daran, daß nix mehr gefangen wird, ist natürlich der Waller Schuld...
Die Tatsache, daß in jedem Kehrwasser mehrere Karpfen mit ü5Pfd stehen, hat damit aber nichts zu tun.
Jedes Jahr werden weiter fleißig Satzkarpfen abgekippt, die kein Mensch entnimmt.
Da wir uns in der Barbenregion (Tendenz zur Äschenregion) befinden sind ruhige Bereiche aber eher Mangelware...
Wo sollen Jungfischschwärme da noch einen Standplatz finden?#c
Aber hier spielen viele Faktoren eine Rolle...
Ich persönlich finde es in Ordnung, daß der Waller kein Schonmaß mehr hat:
Er ist inzwischen flächendeckend vorhanden und vermehrt sich prächtig.
Er ist ein herrvorragender Speisefisch.
In den Handel kommen aber meist nur kleine Exemplare.
Viele Jungwaller haben den Haken in kürzester Zeit im Magensack hängen.
Wenn ein Gelegenheits-Kochtopfangler den einen oder anderen Fisch ganz legal verwerten will, ist das doch nur zu gut verständlich.
Wenn sich aber jemand zum Helden stilisieren läßt, weil er aus einem kleinen Bach 50(!) Jungwaller "entsorgt" hat finde ich es traurig.
Mein Hausgewässer ist übrigens die Amper.
Sie steht im Verbund mit der Donau.
Der Waller ist also hier heimisch...
Aber auch Main und Rhein gehören inzwischen zu diesem Verbund!
Das wurde von Menschen so beschlossen und realisiert und ist jetzt halt einfach so!
Wegbekommen wird man ihn nicht mehr.
Also sollten wir tolerant sein!
In Maßen Fische für die Küche zu entnehmen, sollte jedem gestattet sein (egal wie groß, über einen 20er Barsch regt sich auch keiner auf...) aber es sollte nicht zu einer Hetzjagd ausarten!
Ich will mir, als interressierter Laie kein Urteil zu etwas anmaßen, über das sich auch Experten (Fischereibiologen) uneinig sind (Tribut an Ernie...#6).
Ich habe keine Ahnug, wie sich der Waller auf die Bestände auswirkt!#c
Aber er ist jetzt da.
Und er sollte mit dem gleichen Respekt behandelt werden, wie jede andere Fischart auch!
Grüße vom
Nachtschwärmer78