wildkarpfendrill

Firehawk81

Member
AW: wildkarpfendrill

und? Es ist scho ein sehr interessantes Thema, hier geht es nicht um Geschmacksrichtungen oder kg Preise von Boilies sondern um durchaus sehr interessante Hintergrunddaten.

Es war ja auch auf keinen Fall negativ gemeint mein Post, im Gegenteil.
Die Eröffnungsfrage wurde ja spätetens auf der zweiten Seite beantwortet und auch die weiterführende Frage.
Aber kein Ding, ich werde auch weiterhin mitlesen. ;)


P.S. Ich mag keine Boillies. |supergri
 

Buds Ben Cêre

ehemals Singvogel
AW: wildkarpfendrill

Hat der Wildkarpfen, sofern es ihn irgendwo noch geben sollte, eigentlich irgendetwas mit den Zuchtarten, wie wir sie heute kennen, zu tun?
Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass das korrekterweise zwei vollkommen verschiedene Arten sind |kopfkrat, wobei der Wildkarpfen als heimischer Fisch beschrieben wurde und Spiegel-, Schuppen- und sonstwelche Zuchtkarpfen eher die Nachkommenschaft einer importierten Art sind.
WO und WANN ich das genau her habe, weiß ich aber auch nicht mehr.
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: wildkarpfendrill

Hat der Wildkarpfen, sofern es ihn irgendwo noch geben sollte, eigentlich irgendetwas mit den Zuchtarten, wie wir sie heute kennen, zu tun?
Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass das korrekterweise zwei vollkommen verschiedene Arten sind |kopfkrat, wobei der Wildkarpfen als heimischer Fisch beschrieben wurde...
Wie oben schon geschrieben:
Eine Art, mit domestizierten Rassen! Auch alle Hunderassen bilden nur eine Art.

Und "heimisch" gibt's per Definition nicht mehr (weil viel zu ungenau). Stattdessen wird "gebietsfremd" bzw. "autochthon" verwendet.
 

Buds Ben Cêre

ehemals Singvogel
AW: wildkarpfendrill

Alles klar!
Wurde dann auch der Wildkarpfen irgendwann aus Asien bei uns eingeführt oder gab es denn schon "Immer"?

Finde ich toll, Paddy, dass du so schnell antwortest, gibt immer Wissenszuwachs für mich! #6
 
AW: wildkarpfendrill

Mein opa hat mir einmal erzählt (er ist selber fischer) , dass er mit Freunden damals im jahr 1960 am Fluss angelte und sie hauptsächlich wildkarpfen fingen. Der Fluss ist zwar nur 15 meter breit gewesen und das Wasser war unbeschreiblich klar. Er hat erzählt dass er die hechte auf der lauer vor rotfedern gesehen hat. Karpfen soweit das Wasser reichte. Heute ist der Fluss 20Meter breit 0,5 Meter an den tiefsten stellen. Keine karpfen zu sehen, Wenn jemand am Fluss angelt, dann geht meistens eh nichts.
Wildkarpfen waren laut meinen opa sehr wohl in europa um 1960 und die können sich doch nicht einfach in luft auflösen, es muss ja wohl noch ein paar geben oder?
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: wildkarpfendrill

Alles klar!
Wurde dann auch der Wildkarpfen irgendwann aus Asien bei uns eingeführt oder gab es denn schon "Immer"?
Mit "bei uns" meinst Du die politischen Grenzen Dtlds? Das nat. Verbreitungsgebiet von C.carpio liegt im Einzugsgebiet des Schwarzen und des Caspischen Meeres sowie des Aralsees. Wann genau und wo überall der Karpfen besetzt wurde, lässt sich über die Jahrhunderte kaum noch belegen.
Innerhalb Dtlds kann der Karpfen natürlich daher nur im Einzugsgebiet der Donau vorgekommen sein. Im Rheinsystem ist der Fisch eigentlich gebietsfremd.

Die alte Definition von heimisch berücksichtigte auch Arten, die mindestens in der 3. Generation auch selbsterhaltende Populationen bilden. Dazu muss man den Karpfen im Rheinsystem inzwischen aber wohl auch zählen...
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: wildkarpfendrill

Wurde dann auch der Wildkarpfen irgendwann aus Asien bei uns eingeführt oder gab es denn schon "Immer"?

Moin

Schon immer geht nicht, da es die Eiszeiten gab....

Soweit wie der momentane Wissensstand ist, gibt es verschiedene Unterarten im asiatischen Raum.
Unser Karpfen stammt dabei vom zentralasiatischen ab, wie er u.a. noch in Usbekistan wild vorkommt.
Er ist nacheiszeitlich aus diesem Raum in den Donaubereich eingewandert und hat sich/wurde von dort in Mitteleuropa verbreitet.
Die letzen rezenten(ursprünglichen) genetisch reinen Bestände in Deutschland sind, bis auf eine Hand voll Fischzuchten, die die Tiere aus den Ursprungsländern zu zuchtzwecken nachträglich eingeführt haben, nur noch im Oberrhein zu finden. Die Bestände in der Donau sind merkwürdigerweise mit denen aus Ostasien gemischt - warum ist dabei unklar.....

|wavey:
 

Buds Ben Cêre

ehemals Singvogel
AW: wildkarpfendrill

Er ist nacheiszeitlich aus diesem Raum in den Donaubereich eingewandert und hat sich/wurde von dort in Mitteleuropa verbreitet.


Ok. Finde ich sehr interessant, denn "eingewandert" hört sich schon ganz anders an als "eingebürgert". Nur, wenn sich Spiegel- und Schuppenkarpfen bei uns nicht (oder nur selten) fortpflanzen können, wie ist es dann möglich, dass sich die Ursprungsrasse mit anderen Karpfenarten vermischte?
Jetzt will ich es aber ganz genau wissen...:m
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: wildkarpfendrill

Das Problem bei der Fortpflanzung der heutigen Karpfen ist nicht das Laichen an sich, das tun sie praktisch überall. Nur kommt so gut wie keine Brut durch. Denn die benötigt dazu sehr spezielle Bedingungen, wie sie moderne Gewässer halt nicht mehr bieten.

Geh mal zu einem Karpfenerzeuger und schau dir solche Teiche an. Die sind extrem flach und flächendeckend mit Grünzeug bedeckt, auch unter Wasser. So lässt sich die hohe Durchschnittstemperatur halten und sie finden die notwendige Deckung und Nahrung in Form von Kleinstgetier.

Da haben geschichtlich gesehen, die Mönche nachgeholfen, die in der Karpfenerzeugung eine wichtige Nahrungsquelle hatten. Bei den damals viele Fastentagen wären sie sonst wahrscheinlich an Eiweißmangel eingegangen; die Brüders. ;)

Da wurde dann auch gekreuzt....... mit allem, was ihnen unter die finger kam.
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: wildkarpfendrill

Nur, wenn sich Spiegel- und Schuppenkarpfen bei uns nicht (oder nur selten) fortpflanzen können, wie ist es dann möglich, dass sich die Ursprungsrasse mit anderen Karpfenarten (rassen!) vermischte?
Jetzt will ich es aber ganz genau wissen...:m
Das ist neben der allgemeinen strukturellen Degradierung der Lebensräume sogar die Haupt-Gefährdung der Wildbestände. Ähnlich wie auch bei vielen anderen Arten, z.B. Lachs.
 
Oben