AW: Will die EU unser Hobby zerstören? Überwachung total in Planung!
Nur damit eins klar ist: Wir diskutieren hier über die Empfehlung des ICES, und nicht die des Thünen Institutes. Thünen ist lediglich ein Player innerhalb der ICES Struktur, in der inzwischen 20 Nationen zusammengeschlossen sind.
Punkt 2: Selbstverständlich geht es nicht um Dorschschutz als Hauptziel, sondern um nachhaltiges fischereiliches Mangement der Bestände auf internationaler Ebene.
Punkt 3: Bis 2013 haben sich die politischen Entscheidungsträger nicht die Bohne für die wissenschaftlichen Empfehlungen interessiert und die Ostsee bis Oberkante Unterlippe allein aus wirtschaftlichen Gründen ausgebeutet. Das allein ist die Ursache für das heutige Dilemma.
Punkt 4: Dass die wie auch immer zu ermittelnde Beteiligung der Freizeitfischerei mit berücksichtigt werden muss, ist doch geradezu offenkundig. Die Frage ist nur, mit welchen Konsequenzen. Aus meiner Sicht es es deshalb absolut kontraproduktiv, sich als Anglerschaft gegen die Ermittlung von Daten grundsätzlich zu wehren. Streiten kann man nur über den Weg...
Punkt 5: Ich teile die Einschätzung, dass es eine Priorisierung der Berufsfischerei gibt. Dies hat aus meiner Sicht seinen Grund darin, dass es sowohl bei der GFP , als auch bei der GAP um die Sicherstellung der Nahrungsgrundlagen für die Bevölkerung allgemein, nicht aber um die Pflege bzw. Bewahrung touristischer Aktivitäten/ Traditionen geht. Hinzu kommen Ausgleichszahlungen an Berufsfischer, die man gerne einsparen/ reduzieren würde und das geht nur mit mehr Quote. Damit ist die Freizeitfischerei im Grunde eine Beipack- bzw. Sekundärkomponente.
Diesen Ansatz halte ich für inzwischen überholt. Erstens leistet die Ostseefischerei im Verhältnis zum Gesamtvolumen einen geradezu winzigen Beitrag. Zweitens ist die Freizeitfischerei in ihren ökonomischen Wirkungen inzwischen ein derartig relevanter Faktor, dass man sehr ernsthaft darüber nachdenken sollte, ob er nicht ganz anders zu priorisieren ist. Bei ICES gibt es hierzu seit langem eine spezielle Arbeitsgruppe. Thünen hat zu diesem Thema ebenfalls aufgerüstet, und zwar personell. In der Schlussfolgerung bedeutet das, im Thema Freizeitfischerei (von mir aus Angeln) kommt man dann weiter, wenn man die Gesamtbedeutung (Wirtschaft, Tourismus etc) überzeigend herausarbeitet und belegt. Maybe ist das Angeln die sehr viel schlauere Variante, wenn es um die Nutzung der Ostsee geht. Und nicht nur ein schönes Hobby für ein paar ''Bekloppte''. Warum sollte ein einzelnes Land nicht die Option haben, die ihm zugewiesene Quote unter Verzicht auf ein Bag Limit statt für die Berufsfischerei für die Freizeitfischerei zu nutzen? Ist es in so manchen Situationen nicht zumindest diskutabel, die Berufsfischerei einzuschränken und das Angeln offen zu lassen? Ich sehe da noch ne Menge Luft, wenn man seine berechtigten Interessen entsprechend professionell geltend macht (siehe Anglerdemo), statt nur am Tisch zu sitzen, ohne eine Idee zu haben (DAfV).
https://www.wissenschaftsjahr.de/20...ls-wichtiger-wirtschaftsfaktor-in-europa.html