Wurfgewicht wie bemessen?

ratzfatzab

Well-Known Member
Wahrscheinlich wurde die Frage schon tausendmal gestellt und bestimmt ebenso oft beantwortet. Ich hab aber auch mit der Suchfunktion keine Antwort gefunden. Stichwort Wurfgewicht: ist das das Gewicht bei dem die Rute beim Auswerfen unter keinen Umständen bricht? Also die maximale Last bei voller Beschleunigung des Wurfgewichts?
Gruß ratzfatzab
 

Wasishier

Well-Known Member
Das könnte auch helfen:

 

PirschHirsch

Well-Known Member
Mit einem Gesamt-Ködergewicht (bei Gummis: inkl. Bleikopf) von ca. 50 bis 60 % des angegebenen Max-WGs liegt man in puncto optimaler Aufladung ohne Bruchgefahr meist richtig.

Es macht keinen Sinn, am oberen Ende des Max-WGs zu fischen: Dann drohen "Wurfschäden", während Köderführung (bei Aktivtechniken) und Anhiebsumwandlung leiden.
 

Forelle74

Well-Known Member
. Stichwort Wurfgewicht: ist das das Gewicht bei dem die Rute beim Auswerfen unter keinen Umständen bricht? Also die maximale Last bei voller Beschleunigung des Wurfgewichts?
Gruß ratzfatzab
Da würde ich nicht drauf wetten.
Es gibt Ruten die vertragen mehr und andere weniger.

Halt Erfahrungssache.
Wobei das bei jedem Hersteller sogar der Modellreihe anders sein kann.
Als Tip.
Taste dich heran.
So grob kannst ja mit dem angegebenen Gewicht arbeiten.

Oft ist das Wohlfühlgewicht beim werfen etwas unter dem max. angegebenen Wurfgewicht.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Bei Spinnruten liegt das optimale Wurfgewicht genau in der Mitte der beiden angegeben Werte, zumeist leicht darüber, wobei sich die Rute im Wurf dann auch voll auflädt.
So lässt sich das Wurfgewicht der Köder ermitteln.
Der Freiraum zum oberen Wert, wird benötigt um die Köder auch noch vernünftig zu führen und noch einen Anschlag durchsetzten zu können.
Auch Druckköder wie tieflaufende Wobbler und krasse Spinbaits finden da noch ihren Platz.
Es macht deshalb wenig Sinn seine Rute beständig an der oberen Wurfgewichtgrenze zu fischen, wenn es nur um das reale Köderwicht geht und die anderen Faktoren, die auf die Rute einwirken, außer Acht gelassen werden!

Jürgen
 
G

Gelöschtes Mitglied 62693

Guest
generell kann man sagen ,es sollte nie über das angegebene Wurfgewicht gwfischt werden. Aber wie Forelle schrieb,es gibt Ruten ,die mehr ab können.
Das sind Erfahrungswerte. Pauschalisieren lässt es sich nicht. Wie bei jedem Produkt gibt es auch bei gleichen Ruten Unterschiede.
Beispiele gibt es zu Hauf.
Hatte mal zwei Tage ne Rute WG 10-30 gr zwei Tage mit Blinkern und Gummifischen bis 40 gr hart rangenommen. Es war keine Schwachstelle erkennbar. Tage später mit einem 10gr Gummifisch brach das Handteil beim ersten Wurf.
 

Forelle74

Well-Known Member
Hallo
Man muss auch etwas differenzieren auf was man angelt
Bzw. Mit welcher Methode.
Klar ist das das ne Karpfenrute mehr abkann wie ne Ul zb.
Vor allem wirft man beim Grundangeln eher nicht so oft.
Ich bin aber kein Freund von zuviel Gewicht.
Dann kauf ich halt gleich ne andere Rute.
Ich weiß ja vorher was ich möchte.

Der Thread Ersteller angelt Ja vom Rotauge bis zum Waller , daher auch warscheinlich sehr unterschiedliche Ruten.
Bei Spinnruten wurde es ja sehr schön erklärt von meinen Vorrednern.

Schwieriger wirds da bei Ruten die keine Wurfgewicht Angaben haben.
Wie Karpfen Ruten oder ähnliches.

Da stimmen auch selten die Umrechnungstabellen von Lbs auf unser WG.

Ein gutes Maß an Gefühl hilft hier am besten.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Wahrscheinlich wurde die Frage schon tausendmal gestellt und bestimmt ebenso oft beantwortet. Ich hab aber auch mit der Suchfunktion keine Antwort gefunden. Stichwort Wurfgewicht: ist das das Gewicht bei dem die Rute beim Auswerfen unter keinen Umständen bricht? Also die maximale Last bei voller Beschleunigung des Wurfgewichts?
Gruß ratzfatzab
Leider sind das nur so ungefähre Angaben, die als Orientierung dienen sollen, die aber auch dem Anbieter als Ordnungshilfe im Katalog dienen. Oder anders gesagt, der möchte eine schöne Palette von Ruten über alle WG präsentieren.
In der analytischen Praxis sind oft viele Ruten gleicher als man es gerne hätte, z.B. etwas verändertes Spitzenteil (=ST) auf dasselbe Handteil (=HT), fertig ist die neue Rutentype. Machen sogar Shimano und Daiwa so, von daher quasi alle.
Abweichungen um Faktor 2 ggü. der Angabe nach oben und unten kommen verbreitet vor. :crazy

Der Werfer selber macht auch die Musik. Bei vielen Ruten könnte ich als kräftiger rasanter Werfer mit dem angegebenen oberen WG die Rute leicht zerbrechen, bzw. Stück für Stück schädigen. Wie PirschHirsch schon schreibt. Das führt hin zum Thema Instantan-Tod von Ruten und Rollen.
Sehr interessant im Rahmen der zugesicherten Produkteigenschaften ;), wie auch das leicht messbare Gewicht.

Das WG macht effektiv nur eine Aussage über die Spitze der Rute, über den sonstigen Verlauf nach unten rein gar nichts.

Zu dem Beispiel mit der modernen Baukastenrute, mal angenommen Hersteller XYZ baut eine Rutenlinie, die sich nur auf den vorderen 60cm unterscheidet, mit Spitzen von 30g 50g 70g.
Die Spitzen bzw. ganzen Ruten sind vorne merklich unterschiedlich weicher, taugen für unterschiedliche Gewichte zum guten Wurf-Aufladen.
Ansonsten ist die Rute aber gleich, was z.B. sehr schön ist für die Bemessung der Drillstärke: Sie sind alle 3 gleich drillstark!
Wovon auf den Ruten und den Herstellerangaben nichts steht, bzw. auch niemand dran interessiert ist. Günstigst erstellt ist Trumpf.
Denn leider werden prinzipiell wichtige Durchmesserpunkte über den Rutenverlauf nicht angegeben, diese sagen sehr viel über die Biegekraft bzw. Standfestigkeit einer Rute aus.
Grundsätzlich ist ein stärkerer Durchmesser auch eine stärkeres Stück der Rute, bei Faktor 2 im Durchmesser sind es bei ansonsten gleichem Material sogar Faktor 16.
Oder anders, +20% wie 10mm auf 12mm bedeutet schon 2 fache Stärke!

Dickere Ruten werden aber nicht als sexy empfunden, von daher gibt es gegen diesen wichtigen Faktor Abneigungen. Welche gerne (Werbung!) zu viel dünnen und weitgehend unbrauchbaren Ruten führen, die im Nachkauf immer wieder ersetzt werden müssen ... freut den Handelsweg. papst1

Man kann Ruten mit Zollstock(Gliedermaßstab) und (Digi-)Schieblehre recht brauchbar vermessen, sagt mehr aus als jedes blabla.
Eine Waage für den Vergleich zweier Stücke ist auch sehr nett, man staunt über die Abweichungen!

Es gibt für die Vermessung der Rutenspitze das Verfahren der Rutenbiegevermessung mit dem 15 Grad System und dem Viertel davon,
das taugt sehr gut für den Vergleich bei etwa gleich langen Ruten.
Theo hat es hier im Video erklärt, allerdings braucht man nicht unbedingt sein ganzes aufwendiges Equipment. Eine Wand im Treppenhaus und bischen was dran montieren reicht auch. Für die Fliegenfischer ist es praktisch lebenswichtig, weil Schnur und Rute im Wurf wirklich harmonieren müssen!

Die simple Methode ist Ruten plan mit Spitzen nebeneinander legen (z.B. Tisch und Gewicht drauf) mit viel frei nach vorne, und Jigköpfe oder so in den Spitzenring hängen.
 
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Lajos1

Well-Known Member
Theo hat es hier im Video erklärt, allerdings braucht man nicht unbedingt sein ganzes aufwendiges Equipment. Eine Wand im Treppenhaus und bischen was dran montieren reicht auch. Für die Fliegenfischer ist es praktisch lebenswichtig, weil Schnur und Rute im Wurf wirklich harmonieren müssen,
Hallo,

das ist richtig, zumal ich festgestellt habe, dass bei etwa 50 Prozent aller Fliegenruten (auch der hochpreisigen :rolleyes: ) die, auf den Ruten angegebene, Schnurempfehlung falsch ist. Eine Norm für Fliegenruten gibt es da sowieso nicht.
Wenn jetzt die Fehlerquote bei Spinnruten ähnlich ist, wundern mich die unterschiedlichen Auffassungen nicht.

Petri Heil

Lajos
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Die gefühlsmäßige Einschätzung von Optimal-WG usw. kommt mit der Erfahrung - irgendwann muss man dann nicht mal mehr werfen, um bereits trocken eine Überlastung zu spüren (merkt man vor allem an der Spitze - das fühlt sich dann einfach nicht mehr souverän an).

Moderne Spinnruten haben da meiner Erfahrung nach oft eine ziemlich scharf bemessene Grenze - ab dieser machen sich dann teils schon 5 g Ködergewicht zu viel unangenehm bemerkbar.

Nicht unbedingt unfischbar, aber eben nicht mehr mit optimaler Performance - da leidet dann auch das direkte Fernsteuerungs-Gefühl.

Wenn dann auch noch starker Köderdruck hinzukommt, wird's noch unangenehmer.

Irgendwann kennt man aber seine Kukös auch in puncto Druck / Impulsverwertung und kann die gut seinem Spinnruten-Stall in verschiedenen WG-Klassen zuordnen.

Gibt halt z. B. gewichts-passende Köder mit dann zu viel Druck oder zu wurf-schwere Köder, die im Wasser aber dann fast gar keinen Druck aufbauen.

Was dann wiederum bedeutet, dass der Spinnruten-Stall möglichst keine vakanten WG-Lücken aufweisen sollte - irgendwo muss dieser rindenlose Wald ja schließlich herkommen :roflmao

Vor allem Anfänger machen oft die Fehler, a) WG-Angaben für bare Münze zu nehmen und b) das Gewicht dranzuhängen, das als Max-WG angegeben ist.

Für optimale Abstimmung ist es auch höchst emfehlenswert, verwendete Kukös nachzuwiegen - auch diesbezüglich stimmen Herstellerangaben teils nicht.

Das mit dem Druck zeigt sich dann natürlich erst, wenn das jeweilige Ding im Wasser ist. Aber auch da spürt man sofort, ob das Teil zu heftig für die Rute ist. Zumindest ab einem bestimmten Einholtempo usw.

Unterladung ist in puncto Wurfschäden unkritisch.

Allerdings kann das Gefühl für die Köderführung stark leiden, wenn man z. B. gezielt mal einen kleineren, eigentlich zu leichten Köder im Nahbereich (mangels Optimal-Rutenaufladung dann nur dafür geeignet) einsetzt.

Vor allem, wenn Schnur und Vorfach auf größere Kaliber ausgerichtet sind (die an dem Tag hauptsächlich gefischt werden und kleinere Teile z. B. nur zwischendurch als Brutfischfress-Check dienen).

Dann kann es je nach Köder schon sein, dass man von diesem wenig bis nichts am Leinenende spürt.

In diesem Fall hilft aber virtuelle Steuerung = während der Köderführung läuft ein Echtzeit-Film im Kopf ab, der einem "live einblendet", was der Köder bei welchen Impulsen, Führungs- und Tempovarianten gerade genau macht.

Das ist aber nur möglich, wenn man seine Kukös und deren Interaktion mit den jeweils verwendeten Gesamtsystemen ganz genau kennt.

Andersrum sollte man auch genau wissen, was zusammen gar nicht funktioniert (Schnur- und Vorfachstärke dann doch zu hoch etc.).

All dies ergibt sich irgendwann durch eine Kombination aus Tun bzw. Testen und präziser Analyse an ausreichend sichtiger Stelle.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordlichtangler

Well-Known Member
Moderne Spinnruten haben da meiner Erfahrung nach oft eine ziemlich scharf bemessene Grenze - ab dieser machen sich dann teils schon 5 g Ködergewicht zu viel unangenehm bemerkbar.
Das passiert bei sehr XFast-taperigen Ruten mit A-Aktion, effektiv vorne relativ dünne Spitzen im Vergleich zur Gesamtrute. Diese werden ab einem bestimmten beschleunigten hohen Gewicht sehr unkontrollierbar, können dagegen mit kleinen Gewichten immer noch sehr weit werfen.

Was dann wiederum bedeutet, dass der Spinnruten-Stall möglichst keine vakanten WG-Lücken aufweisen sollte - irgendwo muss dieser rindenlose Wald ja schließlich herkommen :roflmao
Genau, keine Lücken! Das ist schon seit längerem (min. 6 Jahre) mein Vorgehen beim Zusammenstellen, eine Gesamtpalette an in der Biegekurve/Biegaktion möglichst gleichartiger Ruten mit sich von der Kraft her ergänzenden abgestuften Stärken zuzulegen.
Was in der Breite der gesuchten Spinnruten Barsch bis Großhecht/Großköder leider kaum ein einziger Anbieter in einer Rutenserie bietet :( (sind die eigentlich dazu vollkommen unfähig?). Also selber zusammensuchen aus diversen Serien und probieren notwendig.

Hier passt eben das anglikanische Maßsystem mit der Unze oz, weil die Rutenblanks weltweit mit genau dem Grundmaß zu ihrer optimalen Aktionsaktivität entwickelt werden, was auf den Fertigruten aber fast nie drauf steht.
1oz bedeutet 28g, 1/4 oz sind 7g, das kleinste sinnvolle Gewicht, wenn man wirklich noch von Werfen und Rutenaufladung reden will.
Die Zwischenstufen +1/4 oz +2/4oz +3/4oz, also +7g +14g +21g, dann 1oz mit 28g wieder voll.
Die Blanks werden überhaupt nur in 1/4 oz = 7g Schritten entwickelt, eine höhere Genauigkeit ist bei den schwankenden Einzelexemplaren und Backauflagen wie bei Broten nicht zu erreichen.
1/2oz und 3/4oz sind für kleine Weißfischgrößen der Matchangelei, für bessere Fische jedoch verzichtbar. Oder sowas ist im Modetrend als UL = Ultra-Leicht benannt.

Solange eine (weitere) Rute in eine Reihe zwischen 1 bis 4oz als Stufung hinein passt, ist sie für mich brauchbar - egal was drauf steht.
Ich passe dann nicht die Rute an die Kunstköder oder Grundbleie an, sondern suche mir zu einer Anwendung die jeweils passende Rute aus der vorhandenen Reihe aus.

Ich kann mit etwa 3 bis 5 gestaffelten Rutenstärken alles machen, je nach Anwendung und Köder und Zielfisch suche ich mir die best passende davon.
Mindestens eine davon funktioniert dann schon richtig gut, ohne extra rumsuchen und überlegen müssen (oder etwa nachkaufen müssen).
 
Zuletzt bearbeitet:

alexpp

Well-Known Member
Hallo,

das ist richtig, zumal ich festgestellt habe, dass bei etwa 50 Prozent aller Fliegenruten (auch der hochpreisigen :rolleyes: ) die, auf den Ruten angegebene, Schnurempfehlung falsch ist. Eine Norm für Fliegenruten gibt es da sowieso nicht.
Wenn jetzt die Fehlerquote bei Spinnruten ähnlich ist, wundern mich die unterschiedlichen Auffassungen nicht.

Petri Heil

Lajos
Das dürfte bei den Spinnruten ähnlich sein. Günstige Ruten mit Billigringen sind meist weicher.
Mir fallen hier sofort paar Ruten und Hersteller ein. Im Bass-Bereich sind nicht selten untertriebene Angaben vorhanden, z.B. die Zodias 1610M. Falls mir jemand die G.Loomis WG-Angaben erklären kann, wäre ich sehr dankbar, denn die sind oft genug total untertrieben. Eine Zanderkant 1.0 ist nicht ohne Grund als Besenstiel verschrien, ist für mich eher eine 50-120g Rute. Bei Bullseye wird dagegen oft gemeckert, die hätten oft übertriebene WG-Angaben.
 
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