Wahrscheinlich wurde die Frage schon tausendmal gestellt und bestimmt ebenso oft beantwortet. Ich hab aber auch mit der Suchfunktion keine Antwort gefunden. Stichwort Wurfgewicht: ist das das Gewicht bei dem die Rute beim Auswerfen unter keinen Umständen bricht? Also die maximale Last bei voller Beschleunigung des Wurfgewichts?
Gruß ratzfatzab
Leider sind das nur so ungefähre Angaben, die als Orientierung dienen sollen, die aber auch dem Anbieter als Ordnungshilfe im Katalog dienen. Oder anders gesagt, der möchte eine schöne Palette von Ruten über alle WG präsentieren.
In der analytischen Praxis sind oft viele Ruten gleicher als man es gerne hätte, z.B. etwas verändertes Spitzenteil (=ST) auf dasselbe Handteil (=HT), fertig ist die neue Rutentype. Machen sogar Shimano und Daiwa so, von daher quasi alle.
Abweichungen um Faktor 2 ggü. der Angabe nach oben und unten kommen verbreitet vor.
Der Werfer selber macht auch die Musik. Bei vielen Ruten könnte ich als kräftiger rasanter Werfer mit dem angegebenen oberen WG die Rute leicht zerbrechen, bzw. Stück für Stück schädigen. Wie
PirschHirsch schon schreibt. Das führt hin zum Thema Instantan-Tod von Ruten und Rollen.
Sehr interessant im Rahmen der zugesicherten Produkteigenschaften
, wie auch das leicht messbare Gewicht.
Das WG macht effektiv nur eine Aussage über die Spitze der Rute, über den sonstigen Verlauf nach unten rein gar nichts.
Zu dem Beispiel mit der modernen Baukastenrute, mal angenommen Hersteller XYZ baut eine Rutenlinie, die sich nur auf den vorderen 60cm unterscheidet, mit Spitzen von 30g 50g 70g.
Die Spitzen bzw. ganzen Ruten sind vorne merklich unterschiedlich weicher, taugen für unterschiedliche Gewichte zum guten Wurf-Aufladen.
Ansonsten ist die Rute aber gleich, was z.B. sehr schön ist für die Bemessung der Drillstärke: Sie sind alle 3 gleich drillstark!
Wovon auf den Ruten und den Herstellerangaben nichts steht, bzw. auch niemand dran interessiert ist. Günstigst erstellt ist Trumpf.
Denn leider werden prinzipiell wichtige Durchmesserpunkte über den Rutenverlauf nicht angegeben, diese sagen sehr viel über die Biegekraft bzw. Standfestigkeit einer Rute aus.
Grundsätzlich ist ein stärkerer Durchmesser auch eine stärkeres Stück der Rute, bei Faktor 2 im Durchmesser sind es bei ansonsten gleichem Material sogar Faktor 16.
Oder anders, +20% wie 10mm auf 12mm bedeutet schon 2 fache Stärke!
Dickere Ruten werden aber nicht als sexy empfunden, von daher gibt es gegen diesen wichtigen Faktor Abneigungen. Welche gerne (Werbung!) zu viel dünnen und weitgehend unbrauchbaren Ruten führen, die im Nachkauf immer wieder ersetzt werden müssen ... freut den Handelsweg.
Man kann Ruten mit Zollstock(Gliedermaßstab) und (Digi-)Schieblehre recht brauchbar vermessen, sagt mehr aus als jedes blabla.
Eine Waage für den Vergleich zweier Stücke ist auch sehr nett, man staunt über die Abweichungen!
Es gibt für die Vermessung der Rutenspitze das Verfahren der Rutenbiegevermessung mit dem 15 Grad System und dem Viertel davon,
das taugt sehr gut für den Vergleich bei etwa gleich langen Ruten.
Theo hat es hier im Video erklärt, allerdings braucht man nicht unbedingt sein ganzes aufwendiges Equipment. Eine Wand im Treppenhaus und bischen was dran montieren reicht auch. Für die Fliegenfischer ist es praktisch lebenswichtig, weil Schnur und Rute im Wurf wirklich harmonieren müssen!
Die simple Methode ist Ruten plan mit Spitzen nebeneinander legen (z.B. Tisch und Gewicht drauf) mit viel frei nach vorne, und Jigköpfe oder so in den Spitzenring hängen.