Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
Hallo Leute,

wir hatten diese Woche wieder eine recht "angeregte" Diskussion über Finesse - Methoden zum Zanderangeln vom Ufer. Die meisten, unter anderem auch ich, setzen in diesem Fall vielleicht in max. 5 % der gesamten Angelei auf Finesse. Beinahe alle auf echten Köfi am Dropshot im Winter.

Gefühlt lässt der Hype um die ganzen Finesse-Methoden im Augenblick wieder erheblich nach. Konnten sie sich flächendecken nicht so durchsetzen?

Wie sieht es bei euch im Stillwasser aus? Wie setzt ihr Finesse-Methoden zum Zanderangeln ein?

Vom Boot fische ich gern mal mit nachschleifenden Dropshot an der toten Rute, aber vom Ufer konnte sich bei uns in der Gegend keine Finesse durchsetzen...
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Das Problem der meisten Finesse-Methoden ist -dass Sie einen recht kleinen Bereich beackern. Zu Finess zähleb für mich sowas wie Wacky-Rig, Jika-Rig, T-Rig & C-Rig und das bekannte Drop Shot Rig. Wenn man weiss, wo die Räuber stehen, kann man damit den Spot super abfischen und die Fische solange damit penetrieren, dass einer zuschnappt.

Als Uferangler ist man meist drauf angewiesen Strecke zu machen. (Ausnahme - man kennt genau das eine Loch in Wurfweite etc. und kann diese Stelle intensiv befischen).

Vom Boot aus, klappt das mit den Finesse Techniken m,M. besser.
 

Chris1711

Active Member
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Moin,

Ich kann da von gegenteiligen Erfahrungen sprechen. Benutze oft das Kickback Rig, Dropshot und auch Carolina Rig auf Zander.

Es gibt einfach Tage wo eine Variante mehr Bisse produziert als andere. Den normalen Jig nutze ich auch und ist sicher mindestens 60% der angelei am Haken.

Wenn die Fische gallig sind fängt alles. Wenn es nicht gut beißt heißt es zu probieren.

Gruß Chris
 

Polarfuchs

Fischosoph
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Ich sag mal so: In meiner normalen Angetasche befinden sich gar keine Jigköpfe mehr...
Am Rhein halte ich einfach KB und DS für die mit Abstand effektivsten Methoden, wenn man mal Kostenaufwand und Ergebnis gegenüber stellt....
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Ich sag mal so: In meiner normalen Angetasche befinden sich gar keine Jigköpfe mehr...
Am Rhein halte ich einfach KB und DS für die mit Abstand effektivsten Methoden, wenn man mal Kostenaufwand und Ergebnis gegenüber stellt....


Das es im Rhein, also im Fließgewässer, ne andere Hausnummer ist, ist mir schon klar. Deswegen hab ich ja expliziet nach Stillwasser gefragt!
Aber Danke für deine Erfahrungen!
 

Polarfuchs

Fischosoph
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Okay, war unklar ausgedrückt!
Entscheidungsgrundlage war der Rhein, im Stillwasser pack ich aber heute auch keine Jiggs mehr ein ;)
Sehe da, für mich persönlich, einfach keinen Sinn mehr drin: Fange mehr, habe mehr Variationsmöglichkeiten und komme im Hängerfall auch im Stillgewässer definitiv billiger davon....
 

Chris1711

Active Member
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Der Vorteil von diesen Methoden ist doch, dass das Blei nicht direkt am Haken ist. Also kann der Köder frei spielen und auch Absinken. Du bist in der Führung viel variabler. Gerade in Seen sind die Zander oft zickiger als im Fluss, wo diese Sachen gefragt sein können.

Beim c Rig, kb Rig und auch dropshot kannst du auch schwere Bleie dran machen und es beeinflusst den köderlauf nicht. Hab schon mit 40gr gefischt. Kannst ja mal nen jig in der Gewichtsklasse dran machen und gucken wieviel du fängst. Was das für Vorteile hat kannst du dir ja denken.
 

bombe20

Thomasianer
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Gefühlt lässt der Hype um die ganzen Finesse-Methoden im Augenblick wieder erheblich nach. Konnten sie sich flächendecken nicht so durchsetzen?
vielleicht hat der hype aber auch schon genügend leute erreicht? im allgemeinen sehe ich mit finesse-methoden bei uns (fließgewässer) recht wenige angeln und es stellt eher die ausnahme dar. 2012-13 waren es wesentlich mehr, die mit unterschiedlichsten finesse-montagen ihre köder durchs wasser gezuppelt haben.
 

Polarfuchs

Fischosoph
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Joar, der Klassiker auf Zettis ist und bleibt der Gufi am Jig, zumindest in den Köpfen der Leute ;)
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Mit Chebus und dem "Finesse-Kram" habe ich einfach weniger Hänger und Abrisse, trotzdem auch nicht weniger Erfolg. Obwohl ich ganz klar sagen muss, dass ich die letzten beiden Jahre mit reinem Blech deutlich besser gefangen habe.
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Der Begriff Finesse ist auch etwas schwammig. Ich angle prinzipiell sehr leicht - auch auf Zander. Die Havel ist derzeit defacto ein Standgewässer. Von daher stehe ich vor der selben Herausforderung wie du, wenn man vom Ufer auf Weite mit leichten Ködern muss oder eben auch will. Aber ich nutze dafür einen klassischen 3" Gummifisch am 3,5g Jigkopf, nutze aber eine sehr aktive Köderführung bei der viel über die Rute geht. In der Hauptsaison werde ich aber wohl wieder auf kräftigeres Material und größere Köder setzen.
Rigs - ist bei dem Gewässergrund hier nicht unbedingt zu empfehlen. Chebu's - hat ein Kollege letztes Jahr vermehrt probiert, aber den richtigen Dreh hat er wohl noch nicht raus.
Dropshot - hmm da hab ich persönlich ein Definitionsproblem mit. Man benötigt ja recht kräftige Ruten, zwar mit weicher Spitze aber sie sind nicht wirklich Finesse wenn man die Wurfgewichte zugrunde liegt. Diese Methode, von mir noch nicht sonderlich praktiziert, brachte regelmäßig Erfolge bei den Kollegen aber eben auch mehr Abrisse als am Jigkopf.


Meine lieblings-Zander-Finesse-Rute ist übrigens diese hier die auch aktuell wieder vermehrt zum Einsatz kommt :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Polarfuchs

Fischosoph
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

2 Fragen:
Bei welchem Grund sind Rigs nicht geeignet und wieso brauchst Du für DS kräftige Ruten??
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Na wenn du da ein 20g Blei schmeißen willst, geht das nur schwer mit z.b. der verlinkten Rute. Und mit dem Rig krepelst du ja permanent am Grund rum.
 

Polarfuchs

Fischosoph
AW: Zander - Finesse-Methoden im Stillwasser

Na, das Grundumkrempeln liegt ja auch an der Führungsweise, ohne Strömung würde ich das DS einfach jiggen oder faulenzen...
Und ja gut, man muß die Rute halt einfach dem zu verwendendem Gewicht etwas anpassen, aber es gibt genug leichte und gar nicht so teure Ruten die auch locker 20g packen. Abgesehen davor weiß ich nicht warum Du bei DS höhere Gewichte fischen willst als mit einem Jig?
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
Jetzt kommt so langsam die einzige Jahreszeit, in der ich mit Dropshot anrücke, wenn die Fische erst mal gefunden sind! Meiner Erfahrung nach schlägt beim Drohpshotten zwischen den ersten kalten Nächten im Herbst und der Schonzeit im Frühjahr der Naturköder den Gummi um Längen! Im Übrigen fische ich zu 80 Prozent vom Ufer, vom Boot setze ich noch mehr auf DS mit Köfi, gerne auch als tote Rute, alles im Stillgewässer.

Zur Montage:
Ich fische am liebsten mit einfachen 1er Gamakatsu - Haken mit weitem Bogen. Diese sind sehr scharf und stabiler als die ganz feinen Worm-DS - Haken usw, da ich einen harten Anhieb beim Naturköder ganz klar bevorzuge.
Variante 1: Normale Dropshot-Montage
Variante 2: Dropshot-Montage mit 5 cm langen Seitenarm
Bei V 1 werden die Zupfer direkter auf den Köfi übertragen; etwas schlechtere Bissverwertung.
Bei V 2 kommen die Zupfer nicht direkt an, aber wenn man die Schnur etwas lockert, taumelt der Köfi verführerisch nach unten und beim Zupfen gegen das Blei startet er verführerisch durch. Die Bissverwertung ist höher als beim direkt eingebundenen
Vom Ufer wähle ich den Abstand von Blei zu Haken relativ hoch (80 - 100cm) beim Bootsangeln und nicht zu weiten Würfen deutlich kürzer
Der Köderfisch wird mittig durch den Kopf angeködert. Darüber wird ein Stück Einweggummi zum Fixieren geschoben.

Zum Köder:
Köderfische zwischen 10 und 15 Zentimeter bringen zwar gefühlt mehr Bisse, dafür steigt die Fehlbissquote drastisch an. Gegen Stinger verweigere ich mich bei der Methode irgendwie, da ein großer Vorteil (nämlich die leicht lösbaren, im Vergleich zum Jig recht kleinen Einzelhaken) zu Nichte gemacht wird. Außerdem leidet dadurch das Köderspiel
Am liebsten setze ich Köfis zwischen 5 und 10cm ein. Barsche halten länger am Haken, Rotaugen, Rotfedern, Moderlieschen etc. glitzern dafür schöner.
Zur Köderbeschaffung empfehle ich euch mal beim Abfischen von Teichen, Zuchtgewässern usw. vorbeizuschauen. Wenn man nett frägt hat meistens keiner was dagegen, wenn man sich die im Teich verbliebenen Kleinfische holt bzw. die vom Sortiertisch gefallenen mitnimmt! Diese einfach Portionsweise einfrieren und man hat die perfekten Köder.

Biss und Anhieb:
Die Bisse fallen recht unterschiedlich aus. Einige tocken mit voller Wucht in die Rute, bei anderen gibt es nur ein Minitöckchen und der Rest hält einfach den Köfi beim anziehen nach der Absinkphase fest.
Die aggressiven Bisse quittiere ich direkt mit einem kräftigen Anhieb, bei den vorsichtigen senke ich die Rute kurz ab und setze den Anhieb zeitlich verzögert, absenken 21, 22, 23 und Anhieb.

Set-up:
Von den ganz feinen Dropshotruten würde ich beim Naturköderangeln die Finger lassen, da ich einen kräftigeren Anhieb als mit Kukö für nötig halte, da der Haken aus dem echten Fischkopf ins harte Zandermaul geschlagen werden muss und der echte Köfi nicht wie ein Weichplastikköder nachgibt. Etwas kräftigere Dropshotruten oder nicht ganz zu harte Spinnruten mit ca. 35gr Wurfgewicht halte ich für optimal.

Als Ergänzung zu Thema Vorfachmaterial: Bei großer Hechtgefahr setze ich Spinshot-Haken ein, die an 30cm Stahl gebunden werden.
 

Anhänge

  • 20180925_174322.jpg
    3,8 MB · Aufrufe: 160
  • 20180925_175212.jpg
    2,8 MB · Aufrufe: 133

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Das schöne an allen Finesse Rigs ist, dass man nicht unbedingt einen Kunstköder benötigt. Köderlis, Fischfetzen, Würmer... erhöhen die Aussichten signifikant und man ist nötigenfalls auch Ruckzuck bei den aktiven Ansitzereien mit dabei. Es ist einfach extrem variabel.

Das notwendige "Übel" kurzer und sehr spezieller Ruten kann ich grad bei den F-Rigs nicht nachvollziehen. Das liegt aber auch an meiner sehr persönlichen Vorliebe für eher lange, weichere Ruten, die dennoch eine sehr schnelle Rückstellung mitbringen.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Kurze Ruten mag ich vor allem bei DS vom Ufer gar nicht - ich empfinde es als extrem unkomfortabel, ein in meinem Fall bis zu 1,50 m langes DS-Vorfach mit einem Stummel zu werfen.

Insofern verwende ich dafür eine nicht zu lahme Floatrute in 3,30 m. Funzt einwandfrei.

Vergleichsweise kürzere C-Rigs fische ich aber an kürzeren Normalspinnen.
 
Oben