Zanderangeln zum Saisonstart

Bild 1.JPG

Schicker Zander in der Dämmerung

Wenn im Juni der Zander vielerorts wieder „offen“ ist, beginnt für mich eine der schönsten Jahreszeiten. Denn neben dem Barsch gehört der Zander zu meinen absoluten Lieblingen. Wenn man den Gummifisch an die nächste Strömungskante wirft, den Köder zum Grund sinken lässt und der erhoffte „Tock“ bis zum Handteil spürbar ist, weiß ich, warum mir diese Angelart so gefällt.

Köder

Im Laufe eines Angeljahres probiere ich viele unterschiedliche Köder aus. Wobbler, Spinner und verschiedenste Gummis. Im Juni setzte ich allerdings voll und ganz auf so genannte Actionshads. Diese Gummifisch-Form zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch unter leichtem Zug für viel Aktion sorgen. Am liebsten nutze ich hier Köder zwischen 10 und 14cm. Wenn es sein muss und die Zander den noch kleinen Brutfischen hinterherjagen, dürfen es auch mal 8cm sein. Bei der Köderfarbe orientiere ich mich zum einen an den äußeren Lichtverhältnissen und zum anderen an der Gewässertrübung. Da ich meistens an eher trüben Gewässern fische, greife ich häufig zu knalligen und uv-aktiven Gummifischen. Bei Ködern in dieser Größe verzichte ich auch über einen so genannten Stinger bzw. Angsthaken.

Bild 2.jpeg

Köder in dieser Größe kommen gut ohne Stinger aus. Wichtig sind scharfe Jigköpfe.



Rute, Rolle und Montage

Um vom Ufer aus eine gute Balance zwischen Handling und Wurfweite erzielen zu können, nutze ich Ruten mit einer Länge von 2,70m. Vom Boot aus darf die Rute auch etwas kürzer ausfallen. Wichtig ist, dass die Rute eine gute Rückmeldung und schnelle Aktion hat, da der Biss eines Zanders sofort mit einem satten Anhieb quittiert werden muss.

Bild 3.jpeg

Eine gute Rückmeldung sowie eine Spitzenaktion der Rute erleichtern die Bisserkennung.

Als Rolle nutze ich eine 3000er oder 4000er Stationärrolle, die mit einer 0,13er geflochtenen Schnur befüllt ist.

Bild 4.JPG

Eine gelbe Schnur ist vor allem für Anfänger gut geeignet, weil man an einer durchhängenden Schnur nach dem Auswerfen gut erkennen kann, ob der Köder am Grund angekommen ist. Bei einer guten Zanderrute merkt man das Auftreffen des Köders aber auch in der Rute.


Ans Ende der Hauptschnur knote ich ein abriebfestes 0,35 bis 0,45er Fluorocarbon in ca. 1m Länge. Dieses mindert zum einen die Scheuchwirkung und zum anderen ist das Material deutlich resistenter gegen Steine und Muschelbänke.

Ans Ende des Vorfachs knote ich einen einfachen Snap um zwischendurch einfach den Köder wechseln zu können. In der Regel fische ich mit klassisch runden Jigköpfen. Bei der Wahl des Gewichts orientiere ich mich sowohl an den Strömungsverhältnissen als auch an der Gewässertiefe. Wichtig ist, dass man jederzeit ein gutes Ködergefühl hat.

Bild 5.jpeg

Ein abriebfestes Fluorocarbon, ein Snap und ein Jigkopf mit Köder. Mehr Aufwand muss beim Zanderangeln nicht betrieben werden.

Köderführung

Nach der Schonzeit schlagen sich Zander mit großer Vorliebe die Bäuche voll, weshalb sie zu dieser Jahreszeit besonders aktiv sind. Um meine Actionshads optimal präsentieren zu können, variiere ich meine Köderführung immer etwas. Mal jigge ich mehr, mal ist das Faulenzen der Schlüssel zu Erfolg. Wenn sich die Bisse einstellen, greife ich hin und wieder auch zu No-Action-Shads. Am liebsten mit V-Schwanz. Diese Köder haben eine geringe Eigenaktion, was an schwierigen Tagen schon den ein oder anderen Fisch mehr gebracht hat.

Bild 6.JPG

In diesem Fall führte ein natürliches Dekor zum Erfolg.


Für jede Tageszeit den richtigen Spot

Die wohl besten Zeiten des Tages sind die Dämmerungsphasen. Die Zander stehen dann häufig recht flach. Dann sind keine schweren Jigköpfe und hohe Wurfweiten gefragt. Am Fluss ist hier der Bereich zwischen zwei Buhnen (Buhnenkessel) am interessantesten. Wer an Baggerseen angelt, sollte es dann auch unbedingt mal an kiesigen Buchten und Badestränden probieren.

Bild 7.JPG

Der ruhige Bereich zwischen zwei Buhnen ist oft ein heißer Bereich.

Im Laufe des Tages ziehen sich die Fische dann aber zunehmend in tieferes Wasser zurück. Dort lauern sie dann häufig an Strömungskanten, wie sie zum Beispiel an Buhnenfeldern oder Wehrausläufen entstehen. An Seen sind dann Abbruchkanten erfolgsversprechend.

Abends ziehen die Zander dann gerne wieder in flachere Bereiche, um auf die Jagd zu gehen.

Bild 8.JPG

Ein schöner Zander, der bei Sonnenuntergang an einer Kiesbank auf der Jagd war.

Ich wünsche Euch einen erfolgreichen Start in die neue Zandersaison.

Stephan Schober
 
Oben