Zu viele Fischotter - Entnahme sinnvoll?

Fischer fordern, Fischotter entnehmen zu dürfen. Auch einige Naturschüttzer denken darüber nach.

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Fischotter (Beil: pixabay)

Fischotter breiten sich immer mehr aus - und sorgen mancherorts schon für handfeste Konflikte. So zum Beispiel in Bayern, wo ihr Bestand in den letzten Jahren enorm anwuchs. Eigentlich eine erfreuliche Entwicklung. Doch einige Fischer beklagen 90 Prozent Verluste durch das Tier und fordern eine Möglichkeit, in solchen Fällen Abschüsse genehmigt zu bekommen. Das ist momentan allerdings nicht möglich, da der Fischotter unter einem strengen Schutzstatus steht.
Doch nun wird diskutiert, ob dieser Schutzstatus in Gebieten, in denen die Population stark ist und der Otter nicht mehr als gefährdet gilt, noch haltbar ist. In der Oberpfalz und um Rosenheim sind Otter-Hotspots mit vielen Tieren. Hier beklagen Fischer enorme Verluste und fragen sich, warum sie nicht einzelne Tiere entnehmen dürfen.
Da die Unesco die Oberpfälzer Teichwirtschaft zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt hat und diese nun unter dem Otter stark leide, kommt die Diskussion um Otter-Abschüsse nun in Fahrt.

Wie seht Ihr das? Sollte man Fischern in einigen Regionen die Möglichkeit geben, die geschützten Otter abzuschießen? Schreibt uns Eure Meinung!




Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-fischotter-naturschutz-abschuss-1.5663398
 
Ich hatte mal Unterwasseraufnahmen gesehen, wo ein Otter im glasklaren See einen Hecht gestellt hatte.
Der Otter war im Vergleich extrem wendig und ausdauernd.
Der Hecht stiess immer wieder davon, der Otter schwamm nach und verletzte den Hecht immer mehr.
Der Hecht war etwa 70cm Schätze ich mal und drohte auch mal durch das aufgerissene Maul.
Der Otter schien das zu wissen mit den Hecht Zähnen und ging kontinuierlich und flink zur Sache , bis der Hecht "platt" war und zudem stark verletzt.
Entscheidender Biss in den Nacken und dann ans Ufer.

Die sind extrem wendig und scheinen auch zu treiben, bis die Beute nicht mehr kann...

R. S. coffeegirl
Ja, Hecht scheint was besonderes zu sein.

Habe bisher aber nur Aufnahmen gesehen, bei denen Otter ganz easy lauernde Hechte erwischt haben. Die haben die Gefahr offenbar nicht ernst genommen.

Weißt Du noch, wo Du die Aufnahme gesehen hast? Das würde mich mal interessieren. Kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass da beim Hecht schnell die Puste ausgeht. Vielleicht war der Hecht auch krank oder einfach nur dumm. Beim Angeln bekommt man sie ja auch nicht soooo einfach rausgekurbelt, wobei Hechte auch nicht die Superfighter sind.
Aber wenn der Otter ihn einmal richtig gepackt hat, ist es vorbei. Die sind für ihre Größe extrem stark und haben verdammt spitze Zähne.

Das Erbeuten von Hechten dürfte aber eher die Ausnahme sein. Die Nahrungszusammensetzung ist europaweit ziemlich genau erforscht. Die erbeuteten Fischarten kann man relativ einfach über die unverdauten Schuppen im Kot identifizieren. Das sind fast ausschließlich Weißfische.
 
marlowe

Das ist viele Jahre her, kam im Fernsehen.

Es sah so aus, als spielte der Otter mit dem Hecht, der anfangs kaum reagierte... Der war nicht krank.
Als es ernst wurde, hatte der keine Chance, der Otter war viel zu schnell.

Wer glaubt ernsthaft, dass man(n) einen Otter Abschuss in Deutschland genehmigt?

Das sind viel zu niedliche/possierliche Tierchen.

Niemals, eher das Gegenteil, das Tier wird geschützt.

R. S.
 
Was hierbei nicht übersehen werden darf, der Otter mag in der Endgeschwindigkeit zwar langsamer sein als der Fisch, dafür ist er aber deutlich ausdauernder und vor allem intelligenter.
Dieser findet eigentlich immer eine "Falle" wo der Fisch reingetrieben werden kann und wenn er nur die für ihn vorhersehbare Panik des Fischs nutzt.
Ansonsten bin ich bei dir mit deinem Beitrag.

Jürgen
Ja, das wird in der Wildliteratur teilweise bis heute so vertreten.
Wirklich nachgewiesen wurde das aber nicht.

Bei den Versuchen in großen Wildgehegen(70er/80er Jahre) hat man festgestellt, dass Otter fast ausschließlich in Ufernähe jagen und sie die Uferstruktur nutzen/benötigen um Fische in die Enge zu treiben. Otter sind auch wirklich ziemlich ausdauernd.

Da hat man auch die üblichen Weißfische eingesetzt. Bleie, Plötzen, Karauschen etc.
Das ganze wurde teilweise auch schön auf Filmen aufgenommen. Da kann man prima sehen, mit wie wenig Aufwand eine Karausche immer wieder entwischen kann - über Tage hinweg!

Wirklich erfolgreich waren die Otter bei diesen Versuchen aber meist nicht. Oft hat es mehrere Tage gedauert bis ein kleiner Fisch erbeutet werden konnte. Ich habe das auch persönlich beobachten können.

Da man in der freien Wildbahn jedoch ständig Otterlosungen mit massig Weißfischschuppen (teilweise 80 % der NAhrung) gefunden hat, schlussfolgerte man, dass die Otter in der Natur viel erfolgreicher sein müssen. Nachweisen konnte man das aber nicht, da sich Otter nicht beobachten lassen. Die sind superscheu und haben riesige Reviere.

Ein Otter braucht aber ca 10 -15% seines Eigengewichts täglich an Nahrung, also bis zu 1kg Fisch oder Fleisch.

Da kann er nicht tagelang hinter einem Fisch herjagen, der ihm 100g Nahrung einbringt.
Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass Otter überwiegend nur kranke und frisch verendete Fische fressen. Das sehen wohl auch die meisten Wildbiologen so.
 
Hallo,

kommt halt auf das Vorkommen an. In dem Tal in Österreich, in welchem ich oft zum Fischen hinfuhr gabs fast nur Forellen. Allerdings wurden die Otter da ja auch (illegal) bejagt, was aber dort niemand juckte. Hauptsache war, dass die keine Forellen mehr fraßen.

Petri Heil

Lajos
Klar! In Gebirgsbächen gibt es ja keine Weißfische. Dort ist auch die Populationsdichte viel geringer. Das habe ich mal vernachlässigt ;-)
Fisch macht da zumeist auch viel weniger bei der Nahrung aus (normalerweise).
In den Gebirgstälern über 1000m dürfte sich auch meist nur ein Otter aufhalten. Die haben ein sehr aggressives Revierverhalten.
"Früher" wurde der Otter allerdings flächendeckend bis zur Ausrottung bejagt. Da konnte auch keiner mehr nachrücken. Die Zeiten werden aber nicht wiederkommen.
 
marlowe

Das ist viele Jahre her, kam im Fernsehen.

Es sah so aus, als spielte der Otter mit dem Hecht, der anfangs kaum reagierte... Der war nicht krank.
Als es ernst wurde, hatte der keine Chance, der Otter war viel zu schnell.

Wer glaubt ernsthaft, dass man(n) einen Otter Abschuss in Deutschland genehmigt?

Das sind viel zu niedliche/possierliche Tierchen.

Niemals, eher das Gegenteil, das Tier wird geschützt.

R. S.

Der Fischotter unterliegt dem Jagdrecht, ist derzeit aber ganzjährig geschont.

Das wird sich vermutlich auch nicht ändern. Da gebe ich dir Recht.
 
Wirklich erfolgreich waren die Otter bei diesen Versuchen aber meist nicht. Oft hat es mehrere Tage gedauert bis ein kleiner Fisch erbeutet werden konnte. Ich habe das auch persönlich beobachten können.
Diese Versuche in Wildgehegen beinhalten ja, dass diese Otter weil vollgefressen und zumeist sogar überfettet, wohl hauptsächlich ihrem Spieltrieb nachgehen.
Ich kenne eigentlich keine Gefangenschaftstiere, welche nicht ausgesprochen gut genährt sind, um dass mal vorsichtig auszudrücken!
Ich halte es deshalb einfach für nicht übertragbar, auf frei lebende Otter.
Bei den Versuchen in großen Wildgehegen(70er/80er Jahre)
Damals gab es ja noch die gute Eintagsküken Mast.
Da du ja wohl persönliche Einblicke hattest, wirst du dies ja auch selbst wissen!

Jürgen
 
Moin
Wenn Du morgens auf deine Teichanlage kommst und im Forellenteich schwimmen 100 Forellen oben, alle mit Biß im Nacken oder unterm Kiemendeckel..... hat er wohl wieder seine Jungen "Angelernt" oder hatte mal wieder "Spieltrieb".

Aber Hey wir müssen mehr Schützen für das Klima für die Gerechtigkeit..........

lg

Denkst Du, dass das durch eine Bejagung verhindert werden könnte? Einen Forellenteich kann ein Otter in einer Nacht platt machen. Selbst wenn es weniger geben würde, würde ein Otter noch ausreichen, um so einen Schaden anzurichten.
In einigen Bundesländern wird das zwar kompensiert. Hilft einem aber auch erstmal nicht weiter.

Viele Teichanlagen können auch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten "Ottersicher" eingezäunt werden.
Ein zackiger Wachhund soll oftmals aber schon Wunder gewirkt haben...
 
Diese Versuche in Wildgehegen beinhalten ja, dass diese Otter weil vollgefressen und zumeist sogar überfettet, wohl hauptsächlich ihrem Spieltrieb nachgehen.
Ich kenne eigentlich keine Gefangenschaftstiere, welche nicht ausgesprochen gut genährt sind, um dass mal vorsichtig auszudrücken!
Ich halte es deshalb einfach für nicht übertragbar, auf frei lebende Otter.

Damals gab es ja noch die gute Eintagsküken Mast.
Da du ja wohl persönliche Einblicke hattest, wirst du dies ja auch selbst wissen!

Jürgen
Ja, ich hatte da ziemlichen Einblick.
In den Forschungsgehegen waren anfangs auch Wildfänge, insbesondere in Schweden/England.
Die Ernährungssituation spielte da keine rolle. Die habe zwar auch manchmal eintagskücken bekommen. Meist aber Fisch, den die Stippangler nach dem "Hegefischen" uns immer gern vorbeibrachten. Da sind dann immer mal wieder auch lebende Fische in die Teiche gefallen. ..

Man konnte die aber auch in Gefangeschaft zur Jagd bewegen. Obwohl sie doch ziemlich schlau sind, läuft das aber überwiegend instinktiv ab.
Wassergeflügel oder Säuger(Ratten, Bisam) haben grundsätzlich keine Chance. Die werden von unten gepackt, bevor sie die Gefahr überhaupt wahrnehmen können.
Fische sind aber echt überlegen, trotz der ganzen Anpassung des Otters. Da war ich selbst überrascht und konnte das kaum glauben.
Auch Weißfische sind nicht blöd und bekommen ziemlich schnell mit, dass sie in die Enge getrieben werden. Im Freiwasser hat der Otter dann keine Chance. Da warten auf die Fische dann aber andere Predatoren....
 
Stell dir vor man hat ein E Zaun auf 30-45cm 3-4 Litzen im Abstand 10cm um alle Teiche und die Otter springen drüber oder unten durch...Und der Drahthaar kommt nicht annähernd hinter her so schnell sind diese....Aber was weiß ich schon davon....

Das hier die Altbekannten immer wieder Gebetsmühlenartig bekehren ist seit 2003 im AB nix neues....
 
Zuletzt bearbeitet:
Stell dir vor man hat ein E Zaun auf 30-45cm 3 itzen im Abstand 10cm um alle Teiche und die Otter springen drüber oder unten durch...Und der Drahthaar kommt nicht annähernd hinter her so schnell sind diese....Aber was weiß ich schon davon....

wow! Das das ist eigentlich schon ne ordentliche Ausrüstung. Da muss der otter schon richtig motiviert gewesen sein.

Ich kenne mich etwas damit aus, wie man Otter einsperren muss. Aufgrund des dicken Fells sind normale Weidezaungeräte nutzlos. Die wirken nur an Nase und Pfoten.
Durch das Fell kommt man mit dem normalen Saft einfach nicht durch.
Man muss sich welche für Dickhäuter im Zoobedarf kaufen. (Kein Scherz!) Wenn man als Mesch daran kommt ist man immer kurz bewusstlos.

Dazwischen muss auch immer ne Erdung sein, damit es richtig knallt.
Man muss auch nen 70 cm tiefen Zaun einbuddeln, am besten mit Steinkörben.

Dann ist man richtig sicher. Für den Aufwand kann man dann aber auch Riesenaquarien anlegen...
 

Ist nicht so das man dazu nix geschrieben hat Erfahrungen usw,gesammelt Da siehst du wie wir das Gesichert haben und trotzdem kommen sie durch wenn sie wollen.
Das Weidegerät hat richtig Druck, das kein normales für Pferde etc.

@ Zokker Darauf sag ich nix..merkste selber oder...
 
wie wird bzw. wurde der Otter eigentlich bejagt? Eisen? Schrot, Kugel? Otterhunde gibts ja, haben die gestöbert, gedrückt, nur vorgestanden?
Absolut irrelevant, es wird hierzulande keine Jagd mehr auf den Fischotter geben!
Übrigens war die Hunderasse Otterhound bis auf wenige Exemplare fast ausgestorben, weil der Otter auch in England schon ewig geschützt ist und wurde auch ausschließlich in England jagdlich als Meutehund eingesetzt, nie auf dem Kontinent.

Jürgen
 
hallo Jürgen,

meine Frage ist damit nicht beantwortet. Abgesehen davon bin ich mir nicht sicher, ob in (zugegeben ferner) Zukunft nicht doch wieder Otter gejagt werden können. (ich erwarte z.B. die "Freigabe" von Canis lupus noch in diesem Jahrzehnt).

bis später
 
Viele von euch haben bestimmt von Ursulas von de L.eyens Pony gehört was bei ihr gerissen wurde ( 20km von mir weg) der Wolf wurde ja Freigegeben...nur weiß ich von meinen Jagdkollegen die da Reviere haben das keiner diesen Wolf schiessen will und wird...fragt euch warum...
Bei mir im Revier sind 3 Wölfe unterwegs, reißen bei der Bürgermeisterin dauernd Schafe. Sie ruft dann immer an und macht Ansagen ich sollte doch dies und das...Ich hab ihr gesagt kaufen Sie sich Pfeil und Bogen und machen es selbst....
Dann wurde ein 14 Jähriges Mädchen mit Taschenhund bei mir an der Waldkante verfolgt, darauf rief die Mutter an und machte "Randale" ich hab ihr das gleiche gesagt, kaufen Sie sich Pfeil und Bogen und legen sich auf die Lauer...Ich bin zwar bißchen "Durch" aber nicht Lebensmüde...viele haben Null Ahnung was das, wenn man es macht nach sich zieht..... in form von "Grünlingen" die dann wieder mal Hochsitze Ansägen oder mein Hof beschmieren, die Viecher freilassen etc...Selbst wenn er zum Abschuß frei ist würde ich das nicht tun....Sollen sich doch die drum kümmern die ,die Geister gerufen haben....
lg
 

Ist nicht so das man dazu nix geschrieben hat Erfahrungen usw,gesammelt Da siehst du wie wir das Gesichert haben und trotzdem kommen sie durch wenn sie wollen.
Das Weidegerät hat richtig Druck, das kein normales für Pferde etc.

@ Zokker Darauf sag ich nix..merkste selber oder...
Jep, die Empfehlungen kenne ich. Die wurden über die Jahre auch immer wieder nachjustiert, sodass Kosten/Nutzen halbwegs im Rahmen bleiben. Meistens reichen die Maßnahmen auch aus, meistens.... ISt wie mit Mardern oder Wolfzäunen - wo ein Wille, da ein Weg. *Richtig* sicher bekommt man es nur mit unverhälnismäß hohem Aufwand. Die Biester sind echt schlau und können sehr hartnäckig sein. Einige Ottergehege verfügen über 6 Litzen mit 2 Weidezaungeräten, da manche Tiere den Saft täglich testen. Und wenns nicht ausreichend knallt, wird getürmt.
 
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