Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

geomujo

Well-Known Member
Hi, ich hab mir mal die Mühe gemacht und versucht alle Stellnetze im Bereich der Potsdamer und Werderer Havel kenntlich zu machen.

Einfach Datei in GoogleEarth o.ä. einladen.
http://elmujo.spdns.eu/bftp/temp/Havel-Stellnetze.kmz

Nun seit Ihr dran. Ich bin gespannt.
 

tomsen83

Active Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Da brauch ich nix irgendwo hochzuladen (trotzdem danke für die Mühe - visualisiert die Katastrophe)... ES SIND DEFINITV DEUTLICH ZU VIELE!!

Im übrigen kannst du an allen bekannten Löchern sowie einmal quer über den Templiner, den Tiefen und den Jungfernsee für den Winter ne ca. 1,5km lange Nette einzeichnen.|gr:
 

Riesenangler

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Ich habe letztes Jahr auf dem Wendsee mindestens 19 Reusen gezählt, wobei ich auch ein oder zwei Übersehen haben kann, die versteckt in irgendwelchen Ecken gestanden haben können. Dazu kommt noch mindestens drein Bodenstellnetze, die natürlich nicht Markiert waren. Denn ich hing an drei Verschiedenen Stellen hier auf den WUWISee in so einem scheixx Netz fest.
 

Riesenangler

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Also die Regeln sind hier recht locker, wenn man mal vom Echolotverbot und Schleppverbot absieht. Auch kann man bei uns das ganze Jahr Raubfischangeln. Aber die meisten Gewässer sind eben völlig zugespargelt mit Reusenpfähle.
 

angelmatz

Active Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Auch wenn die Fischer mit ihrer Tätigkeit Geld verdienen, die Anzahl der Fanggeräte auf der Havel ist schlichtweg eine Frechheit.
Ich kann nicht verstehen, dass da nicht mal zuständige Behörden eingreifen und entsprechende gesetzliche Beschränkungen schaffen.

Es ist unerträglich zu sehen, dass Netze quer über die gesamte Havel ausgelegt werden! (habe ich schon mehrfach beobachtet)
Nachts werden dann noch die Schleppnetze kreuz und quer durch die Havel gezogen.
Was soll da noch übrig bleiben?
Wir Angler bekommen Schonzeiten, die wir beachten müssen, dürfen pro Tag nur noch eine bestimmte Anzahl von Fischen fangen und der Gebrauch des Echolots ist auch nicht mehr gewünscht.

Rückgang der Bestände, aber die Fischer interessierts nicht die Bohne!
Auf Teufel komm raus muß das letzte bischen Kohle aus dem Gewässer geholt werden........
Wirklich zum Kotzen............
 

Riesenangler

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Im Mösersee, habe ich auch schon eine Reuse gesehen, die eindeutig so aufgestellt war, das die Fische, die den dort daneben befindlichen Fischweg nutzen, direkt in die Reuse schwimmen müssen. Wie war das Abstand zu Fischwanderwegen? 50 oder 100 Meter. Ein Schelm wer denkt.
 

Fishmap

Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Hallo geomujo,

gut das du dir die Mühe gemacht hast diese mal zu visualisieren.
Denke du hast ca. 1/3 übersehen. Ggf. werde ich deine Kmz mal ergänzen.

Gruß R
 

Norge_Fan

Pure Passion
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Die Abbildung der Standorte ist natürliche eine nette Sache. Wenn ich richtig verstehe, handelt es sich dabei allerdings um festinstallierte Reusen, die man ja am und im Wasser ohnehin sehen kann. Oben war die Rede von Stellnetzen. Die stehen ja unter Wasser, sind nicht markiert und man kann die nicht erkennen. Deren Berücksichtigung ergäbe ein vollständiges Bild, wie vollgestellt die Gewässer tatsächlich sind, wo überhaupt noch sinnvolle Angelstandplätze zu finden sind und wo man überhaupt noch die Angel hinwerfen kann.
 
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Hallo,

danke für die Mühe die du dir gemacht hast! Wo ist es eigentlich geregelt, wie viel Fisch-Biomasse ein Fischer aus Binnengewässern entnehmen darf? Gibt es da überhaupt Regularien? Ich meine für die Ostsee ist das ja gut geregelt, sogar so gut, dass die Bestände sich wieder gut entwickeln und erholen. Nur wie sieht die Sache mit den Binnengewässern aus, die viel sensibler auf Überfischung reagieren? Gibt es da keine Regeln die eingehalten oder kontrolliert werden? Eigentlich müsste die Fischerei in den Binnengewässern doch viel genauer kontrolliert werden, da unsere kleinen Gewässer viel schneller Schaden nehmen. Es ist echt ein graus, dass eine einzige Personengruppe mit unseren Gewässern machen kann was sie will und keiner tut etwas. Aber wehe man angelt mal 5 Minuten länger als erlaubt, dann steht das Ordnungsamt hinter einem...
Schöne Grüße
 

50er-Jäger

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Also ich glaube hier wird Stellnetz, Reuse und Schleppnetz mal alles wieder fleißig zusammen geworfen....
Außerdem wird nur davon geredet wie viel von dem zeug dann angeblich wo steht und unmarkiert ist, aber man genau weiß dort standen drei Netze.

Habt ihr auch mal gesehen, wie wenig Fisch so ein Netz(egal welches jetzt) bringen kann?
Ihr angelt doch alle, wisst das es an einer Stelle mal super klappt, dann geht wieder nix!
Warum glaubt ihr immer alle, das sobald irgendwo ein Netz steht dieses dann auch massig Fisch fängt und quasi kaum ausm Wasser zu bekommen ist, weil soviel Fische drin sind?
Aber Hauptsache der böse böse Fischer#q
 

Kaulbarschspezi

Schläfer
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Binnenfischer sind meist überflüssig wie ein Kropf. Tun dem Gewässer nix Gutes, schränken den Angler ein und müssen durch Fischereiabgaben, Angelkartengebühren und Subventionen notbeatmet werden, da das eigentliche Kerngeschäft in etwa so ertragreich ist wie der Wiesenblumenstraußverkauf. Warum wohl manchmal kaum noch was in den Netzen ist, war schon immer eine spannende Frage....|kopfkrat
 

vermesser

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

So ganz ist die Aussage von Kaulbarschspezi in vielen Fällen nicht von der Hand zu weisen. Das mit dem mit Reusen vollgestellten Gewässer kenn ich auch ausreichend. Im Prinzip, wenn man das ehrlich hört, lohnt das Geschäft null. Die meisten Fischer sind noch dazu recht alt, was eine "Nach mir die Sintflut" Mentalität fördert. Das wiederum führt zu massivem Raubbau an den noch vorhandenen Beständen, von irgendwas muss der Ruhestand finanziert werden. Binnenfischer sind, in vielen Fällen, ganz arme Säue.

Würde man sie quasi rauskaufen und die Gewässer vernünftig pflegen, hätten alle mehr davon...meiner Meinung nach.
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

So arm können die nicht sein. Die Bauen meckern ja auch ständig, dass sie zu wenig verdienen. Ja sogar die Politiker mit ihren Diäten sind noch der Meinung dass sie zu wenig verdienen.

In Brandenburg gibt es von der Anzahl her viel weniger Fischer als z.B. in Sachsen Anhalt. Hier werden von Fischern viel größere Gebiete genutzt. Die Anzahl an Fischereibetriebe sank nur infolge von Übernahmen mit der Konsequenz dass nachwievor genauso viel Fisch rausgeholt wird wie von viele kleinen Fischern.

Es ist also die Größe der Betriebe die sie von anderen im Land unterscheidet. Und da stellt sich dann schon die Frage, ob sie wirklich so "arm" sind.

Meine Meinung ist:
Für die gewerbliche Produktion sollten extra Produktionsgewässer geschaffen werden und nicht die natürlichen Lebensräume ausbeuten. Was die Karpfenwirtschaft seit je her hinbekommt ist für Zander und Aal angeblich nicht möglich.

Was ich hier aufzeigen wollte war die räumliche Nachgiebigkeit mit der die Fischer hier agieren. Es gibt nahezu keine Bereiche die Netzfrei sind. Am Stichkanal an der einzigen Stelle am östlichen Zernsee die zum Angeln möglich ist stellt der Fischer am Buchtausgang seine Netze auf. Und ja es sind in der Regel Netze die fest installiert sind. Bin kein Fischereinetzexperte - STellnetze sind für mich im sprichwörtlichen Sinne Netze die aufgestellt werden wie ein Tennisnetz und von oben sichtbar sind. Gesucht wurde mit Googleearth über mehrere Bildjahre.

Für die die nicht von oben sichtbar sind gelten entsprechend auch keine Sicherheitsabstände.

An der Straßenbrücke an der Wublitz die einzige Stelle um an dem See ranzukommen stehen ebenfalls links und rechts Netze. Es ist die Penetranz der Aufstellungsorte die mir missfällt. Da gibt es schon so wenig Angelstellen (Angeln in Potsdamer Park ist gleich ganz verboten) und dann wird einem da noch die letzte Möglichkeit genommen vom Ufer zu angeln, was ja wohl allemal ökologischer ist als mit dem Motorboot loszuheizen.


Hände weg von kommerzieller Gewässernutzung!

EDIT:
Noch ein paar Zahlen:
Umsatz Binnenfischerei: geschätze 100 Mio EUR pA
Umsatz Hobbyangelbranche: geschätze 5 Mrd EUR pA
 
Zuletzt bearbeitet:
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

5 Milliarden insgesamt..also auch bezogen auf Folgeeinnahmen wie Übernachtungen,Gastroumsätze,
Bootscharter etc.

Nutzt nur nix,wenn keine Lobby dahinter steht.

Auch hat man in D schon weitaus Umsatzstärkere Branchen über die Klinge springen sehen.

Was m.M.n.überhaupt nix bringt,sind gegenseitige Anfeindungen oder Grabenkämpfe Angler vs.Fischer.Gibt ja auch Regionen,in denen das miteinander gut klappt.

Was die Sache natürlich kompliziert ist der Umstand,das du ohne Einbindung der Politik da per se nicht weiterkommst.
 

angelmatz

Active Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Grabenkämpfe zwischen Anglern und Fischern sind mir absolut schnurz!

Wenn man aber sieht, dass an bestimmten Stellen der Havel aufgrund von Netzen kaum ein Fisch mehr vorbei kommen kann, dann hörts doch wirklich auf.

Wenn dann auch noch das Fischereiamt sagt, dass u.a. die Zanderbestände erschreckend rückläufig sind, fragt man sich, ob der Befischungsdruck durch die Fischer nicht Ursache (oder besser Hauptursache) des miesen Bestands bestimmter Fischarten sind.

Noch vor ein paar Jahren war es jedenfalls deutlich besser!
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Ich hab mir da auch nie Gedanken zu gemacht. Dachte immer dass genug Fisch für alle da ist. Für den Zander gilt das wohl nicht. Auch der Hechtbestand scheint im Bereich der Potsdamer Havel alles andere als "gesund" zusein. Die Landesregierung bzw. die entsprechende Behörde hat das schon prinzipiell erkannt dass es zu wenig Raubfische in der Havel gibt. Die Invasion kleinwüchsiger Bleie wurde in Folge dieses beschriebenen Ungleichgewichtes erläutert.

Man reagierte aber mit der 1-Fisch-Regelung.

Dumm nur, dass sie NUR den Angler trifft nicht den Fischer. Es war genau das, was ich damit aufzeigen wollte, dass wirklich an nahezu jeder neuralgischen Stelle Netze aufgestellt sind dazu noch in der Fläche gerastert. Bevor hier immer auf den Kormoram rumgehackt wird würde ich mal lieber die Behörde/das Ministerium/ oder den Lokalpolitiker mit der Problematik konfrontieren. Die wirtschaftliche Übermacht der Angler sollte Grund genug sein, die Binnenfischerei auf natürlichen Wasserflächen komplett zu verbieten. Wer produzieren will kann das in künstlichen Produktionsgewässern. Für Schmarotzer sehe ich keinen Platz mehr.

Vor wem haben die Politiker da Angst? Vor dem Verlust von 1000 Arbeitsplätzen bundestweit? Den Verlust von 100 Wählerstimmen? Lächerlich. Demgegenüber stehe 2 Mio organisierte Angler - die nichts organisiert bekommen ausser sich selbst zu zerfleischen.
Mit Freiwerdung der vom Fischer genutzten Ressourcen würde auch die Angelbranche wirtschaftlich weiter profitieren, was auch Arbeitsplätze schafft - wohl auch besser bezahlte.

Zuerst sollte aber die Vererbung von beruflichen Fischereirechten per Gesetz verboten werden.
 

Thomas9904

Well-Known Member
Zuletzt bearbeitet:

geomujo

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Es sind ja nicht alle über den DAFV organisiert. Zumal es auch bei der Havel nicht (kaum) um DAFV-bewirtschaftete Gewässer handelt. In jedem falle sind es deutlich mehr Wählerstimmen als von Fischern.

Die Anzahl aktiver Angler übersteigt aber deutlich die Millionenmarke. Laut der Untersuchung in Arlinghaus' Dissertation hingen alleine 2004 50.000 Arbeitsplätze von der Angelbranche ab. Das wirtschaftliche Ungleichgewicht zur Berufsfischerei könnte kaum größer sein.

Und da sollte man doch entgültig einen Schlussstrich ziehen und den kommerziellen Fischfang auf natürlichen Wasserflächen untersagen. Der Angler mit seinem Haken geht mit dem Gewässer damit viel nachhaltiger um als der Fischer mit seinen Netzen. Das würde auch dem Tier- und Naturschutz Rechnung tragen.

Ihr könnt die KMZ gerne erweitern. Wenn sie mal fertig werden sollte, könnte man ja mal die Behörde damit nerven.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Kam schon mehrfach, diese Frage, es gibt eben deutlich mehr Angler als organisierte Angler:
ca. 5 Mio. am angeln interessierter Menschen (Allesnbach)

ca. 3 Millionen aktiver Angler (mind. 1 mal Angeln pro Jahr, auch im Ausland, Arlinghaus)

ca. 1,5 - 1,8 Mio. an Hand in D verkaufter Karten/Scheine, die in D angeln (Fischereibehörden).

ca. 1,2 - 1,4 Mio. in Vereinen organisierte Angler (Fischereibehörden, Arlinghaus)

ca. 900.000 - 1 Mio. in Landes- und Spezialverbänden organisiert (Anhaben Verbände)

ca. 570.000 davon 2016 im DAFV organisiert (Zahlen letzte HV, B-W ist ja seitdem auch schon weg. Dabei Mehrfachmeldungen wegen Mitgliedschaft in mehreren Vereinen, so dass es ca. 20% reale Personen weniger sein dürften)
 
Oben