Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

BERND2000

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In stillem Gedenken
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Grabenkämpfe zwischen Anglern und Fischern sind mir absolut schnurz!

Wenn man aber sieht, dass an bestimmten Stellen der Havel aufgrund von Netzen kaum ein Fisch mehr vorbei kommen kann, dann hörts doch wirklich auf.

Wenn dann auch noch das Fischereiamt sagt, dass u.a. die Zanderbestände erschreckend rückläufig sind, fragt man sich, ob der Befischungsdruck durch die Fischer nicht Ursache (oder besser Hauptursache) des miesen Bestands bestimmter Fischarten sind.

Noch vor ein paar Jahren war es jedenfalls deutlich besser!
Der Zander ist der Modefisch.
Das gilt für die Küche wie auch für die Angler und Fischer, den wollen sie alle.
Ausrotten werden sie Ihn sicher nicht, aber voll abschöpfen mit Sicherheit.
Jeder tut eben was er kann, und heute kann man vieles immer besser.
Wobei das Spinnfischen und vor allem die Gummiköder ja auch immer beliebter wurden.
Dann gibt es da nun noch so schwarze Vögel die Ihn, wie auch andere Fische gerne fressen.
Es braucht Dich also nicht zu wundern das Zanderfänge rückläufig erscheinen.
 

Norge_Fan

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AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Schwer zu verstehen, dass hier immer wieder rückläufige Bestände angeführt werden. Beim Blick auf die Ertragszahlen der Berufsfischerei im Land in den letzten Jahren kann ich diesen Eindruck nicht erkennen. Es scheint mir eher so, dass man an die Fische nicht mehr herankommt und als ob diese nicht mehr vorbeikommen könnten, also so, als angelte man im Fischschatten. Damit wären wir auch wieder beim eigentlichen Themenbezug ...

Die ganze Diskussion, ob nun Berufs- oder Angelfischerei in irgendeiner Weise einen wie auch immer zu bemessenden größeren gesellschaftlichen Beitrag leisten, führt praktisch zu nichts. Damit spielte man lediglich die Beteiligten gegeneinander aus. Hier ist ein sinnvolles Gleichgewicht erforderlich. Im Vordergrund bleibt der Erhalt der natürlichen Ressourcen, denn ohne die geht für alle nix. Mir scheinen regulierte und überwachte Quoten ein sinnvoller Ansatz zu sein. Ertragsmaximierung aus natürlichen Ressourcen führt potentiell zu deren Untergang. Ich würde mir zum Schutz der Ressourcen auch wünschen, dass Landesregelungen, die das Aufstellen von Stellnetzen über lange Strecken und über die gesamte Gewässerbreite auf halber Höhe beinhalten neu gestaltet würden.
 
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Norge_Fan

Pure Passion
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

... Die Landesregierung bzw. die entsprechende Behörde hat das schon prinzipiell erkannt dass es zu wenig Raubfische in der Havel gibt. ...

Man reagierte aber mit der 1-Fisch-Regelung.

Ob es tatsächlich zu wenig Raubfische gibt, da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn es jedoch so wäre, dann wäre die Herabsetzung der max. zu entnehmenden Fische kein widersprüchlicher Ansatz, somit das o.g. ABER nicht kontextbezogen.

Und was die Entnahmeregelung betrifft: Wie kommst Du darauf, dass es sich um eine behördliche Regelung handelt. Gesetze und Verordnungen haben sich nicht geändert. Die Änderungen wurden durch die Herausgeber der Karten festgeschrieben, und das sind die Fischer.

Dumm nur, dass sie NUR den Angler trifft nicht den Fischer.

Dürfte mit o.g. klar sein ... aber dumm dennoch für die Angler, das mag wahr sein.

Mit Freiwerdung der vom Fischer genutzten Ressourcen würde auch die Angelbranche wirtschaftlich weiter profitieren, was auch Arbeitsplätze schafft - wohl auch besser bezahlte.

Naja, das wäre vielleicht schön, ist aber reine Spekulation. Praktisch würde es wohl darauf hinauslaufen, dass die bestehende Anglerschaft einfach den Anteil der Fischer mit entnehmen würde. Sonderlich mehr Angelgerät würde wohl nicht verkauft werden. Vielleicht gäbe es regional ein kleines Umsatzplus durch Angeltourismus. Die Idee von der Schaffung neuer und insbesondere besser Arbeitsplätze ist wohl eher idealisiert. Ich wüßte zumindest nicht, was für besser bezahlte Arbeitsplätze das sein sollten. Ich finde zudem, zur Havel gehören auch Fischer ... das ist Tradition und Kulturgut. Und wo sollte denn ein Nichtangler dann überhaupt noch Havelfisch herbekommen. Stell Dir mal vor, es gäbe in keiner Gaststätte mehr Havelzander und welche Konsequenzen allein daraus entstehen könnten.

Zuerst sollte aber die Vererbung von beruflichen Fischereirechten per Gesetz verboten werden.

Das führst Du immer wieder und offenbar sehr gern an. Wenn Du die Binnenfischerei ohnehin abschaffen möchtest, wäre das ja nicht mal nötig. Wieso sollte das dann also zuerst erfolgen und wann würde welcher Nutzen eintreten. Sollten die Fischereirechte dann auf anderem Weg vergeben werden oder wie ist das zu verstehen.
 

geomujo

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AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Die Untersagung der Vererbung von Fischereirechten passt nicht in eine liberale finanzmarkt-orientierte Wirtschaftsordnung der wir uns ja alle praktisch zu unterwerfen haben. Vererbung klingt doch stark nach Vetternwirtschaft. Wie soll es denn jemals mit dieser Regelung zu einer Neuausschreibung der Fischereirechte kommen.

Es kann einfach nicht sein, dass vor Jahrhunderten erlassene "Rechte" heute noch gelten sollen in der sich die Staatstruktur zig mal geändert hat.

Aber wie gesagt, ich würde da noch einen Schritt weitergehen. Auf Havelzander im Restaurant kann ich auch gut verzichten. Die Preise die für solche Gerichte verlangt werden kann sich die untere Lohngruppe garnicht leisten. Gleiches gilt auch für den Aal. Der Verlust wäre mehr ein imaginärer als ein wirtschaftlicher.

Schau doch mal nach Skandinavien oder Japan, da hat die Angelbranche nochmal ein ganz anderes Gewicht nur dem Umstand geschuldet, dass es ein Anglerparadies ist. Eine Liberalisierung und Harmonisierung der Fischereirechte wäre doch da nur logische Konsequenz. Ja der Tourismus, würde weiter profitieren. Ein Angestellter im Angelgeschäft verdient bestimmt besser als jemand in der Produktionswirtschaft - jede Wette!

Da kann man lange drüber disutieren - es gibt da jedenfalls verschiedene Standpunkte, die alle ihre argumentative Basis haben. Aber Zeitgeist, Denken und Anspruch, ausgelöst durch Forschung, ändern sich auch immer mal wieder mit der Zeit.

Und dass der Havelzander aus dem Restaurant verschwindet halte ich so auch nicht für real. Es ist doch ohnehin schon so, dass Lieferungen an Restaurants Zander betreffend sehr mager sind und selten mal mehr als 3 Fische am Stück verkauft werden. Es ist im norddeutschen Raum üblich, dass private Angler auch Restaurants beliefern.

Zue Entnahmebeschränkung: Die Landesregierung hatte das in einem Paper beschrieben (grad nicht zur Hand, vor 2 Jahren gelesen), es kann gut sein dass eine "Empfehlung" dazu von der Seite kam.
 

Norge_Fan

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AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Die Untersagung der Vererbung von Fischereirechten passt nicht in eine liberale finanzmarkt-orientierte Wirtschaftsordnung der wir uns ja alle praktisch zu unterwerfen haben. Vererbung klingt doch stark nach Vetternwirtschaft. Wie soll es denn jemals mit dieser Regelung zu einer Neuausschreibung der Fischereirechte kommen.

Es kann einfach nicht sein, dass vor Jahrhunderten erlassene "Rechte" heute noch gelten sollen in der sich die Staatstruktur zig mal geändert hat.

Ich nehme an, Du meinst nicht "Die Untersagung der Vererbung von Fischereirechten ...", sondern die Vererbung von Fischereirechten passt nicht ... usw. usw.

Das mag in Teilen stimmen, je nachdem welchen beinhalteten Aspekt man beleuchtet. Das führte jetzt allerdings zu sehr komplexen und schwierigen Betrachtungen. Auf jeden Fall gilt hier aber zu bedenken, dass eine liberale marktgetriebene Art der Vergabe der Fischereirechte diese zum Spekulationsobjekt entwickeln ließen und zu einer noch deutlicher ausgeprägten, insbesondere kurzfristig orientierten Ertrags- und Renditemaximierung führten. Demgegenüber erscheinen mir die aus der gegenwärtigen Weitergabeform resultierenden Problemstellungen doch recht moderat, insbesondere in Bereichen mit Koppelfischerei. Ein anderer, mir aber nicht bekannter Aspekt ist, ob Fischereirechte gegenwärtig von den Rechteinhabern auch verliehen oder veräußert werden können. In diesem Fall hätten wir ja bereits marktliberale Verhältnisse, außer dass man die Rechte wohl nicht wie anderes Eigentum z.B. durch Insolvenz verlieren könnte.

Deine Idee jedenfalls erforderte die Enteignung der Rechteinhaber. Das dürfte m.E. bereits rechtlich nicht machbar sein. Darüber hinaus, was brächte denn aus Deiner Sicht eine (ständige) Neuvergabe der Fischereirechte. Ich kann das gerade nicht so recht erkennen.

Immerhin sichert die momentane Weitergabeform die langfristige Bindung der Rechteinhaber an die Gewässer und Bestände und damit das Interesse zu deren Erhalt. Hinsichtlich dieses Aspekts birgt die Koppelfischerei aufgrund der Konkurrenzsituation wiederum natürlich Probleme, immerhin jedoch wird Monopolismus verhindert und gegenseitige Kontrolle gefördert.

Also, das Ganze ist eine vielschichtige und komplexe Angelegenheit ...

Schau doch mal nach Skandinavien oder Japan, da hat die Angelbranche nochmal ein ganz anderes Gewicht nur dem Umstand geschuldet, dass es ein Anglerparadies ist.

Mit Japan kenne ich mich nicht so aus, in Skandinavien denke ich gilt das allenfalls für die Meeres- und Salmonidenangelei. Hier profitiert der Anglertourismus, der aber sicher substituierbar ist. Skandinavien hat touristisch viel zu bieten. Eine stärker als bei uns ausgeprägte regelrechte Angelbranche kenne ich da eigentlich nicht.

Eine Liberalisierung und Harmonisierung der Fischereirechte wäre doch da nur logische Konsequenz. Ja der Tourismus, würde weiter profitieren. Ein Angestellter im Angelgeschäft verdient bestimmt besser als jemand in der Produktionswirtschaft - jede Wette!

Wir haben in der Region ja schon einen ausgeprägten Tourismus, unabhängig von der Angelei. Ich kann mir kaum vorstellen, welche Angelbedingungen geschaffen werden müssten, damit signifikant viele angelnde Touristen eigens zum Binnenangeln hierher kommen und was dann daraus resultieren würde. Und kleinere und große Angelgeschäfte haben wir in der Region doch bereits mehr als genug. Dazu kommt noch der gesamte Online- Markt. Großartige Ausweitungen würde ich da nicht erwarten.

Und die Sache mit dem Einkommen ist sehr differenziert zu betrachten ... würde ich an Deiner Stelle nicht wetten.

Auf Havelzander im Restaurant kann ich auch gut verzichten. Die Preise die für solche Gerichte verlangt werden kann sich die untere Lohngruppe garnicht leisten. Gleiches gilt auch für den Aal. Der Verlust wäre mehr ein imaginärer als ein wirtschaftlicher.

Naja, also ein Zandergericht dürften sich die meisten schon mal leisten können, viele Touristen wohl ohnehin, anderenfalls wären die Nöte so groß, dass ein Restaurantbesuch überhaupt nicht drin wäre. Aber darum geht es nicht. Touristen erwarten einfach Zander auf den hiesigen Speisekarten, alles andere wäre ein Stück Identitäts- und Attraktivitätsverlust der Region, der das touristische Interesse beschnitte.

Und dass der Havelzander aus dem Restaurant verschwindet halte ich so auch nicht für real. Es ist doch ohnehin schon so, dass Lieferungen an Restaurants Zander betreffend sehr mager sind und selten mal mehr als 3 Fische am Stück verkauft werden. Es ist im norddeutschen Raum üblich, dass private Angler auch Restaurants beliefern.

Also, wenn wie Du sagst ohnehin schon kaum noch Havelzander an die Restaurants geliefert werden, dann ist deren potentielles Verschwinden von der Speisekarte doch sehr real. Und wenn kein Fischer die Restaurants beliefert, dann kann es dort doch auch keinen Havelzander geben, woher sollte der kommen.

Das aus dem norddeutschen Raum genannte Alternativbeispiel kenne ich nicht, ich kann mir das aus lebensmittelrechtlicher Sicht allerdings kaum vorstellen. Zum anderen schieben hier auch die Fischereigesetze und -ordnungen eine Riegel vor, schließlich darf Fisch von Anglern nur zur Eigenverwertung gefangen und entnommen und nicht verkauft werden.
 
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Norge_Fan

Pure Passion
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Vom TE würde ich ehrlich gesagt eine moderierende Rolle verbunden mit dem Interesse das Thema zu entwickeln und voranzubringen erwarten ... Es bringts wirklich nix, auf solche Themen zu antworten, wenn diese dann ohne Fortführung inner Versenkung verschwinden. Zum konkreten o.g. Thema wurde bislang noch nicht mal was ausgeführt ...
 

geomujo

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AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Zum Thema Berufsfischer:
Es kam mal auf ServusTV eine Reportage über den letzten Spreewaldfischer. Ein gefühlt 90 jähriger Opa fährt mit seinem Ruderkahn die kleinen Kanäle ab und fischt mit einer Methode, die nach meinem Dafürhalten tatsächlich eine kultur-historische Bedeutung hat die es durchaus Wert ist zu erhalten. Mit kleinen Netzen fährt der Fischer in die Kanäle und schlägt mit einem Ast aufs Wasser um die Fische in eine bestimmte Richtung zu treiben, die dann im Netz landen.

Das ist was ganz anderes, als riesige Stellnetze oder Reusen mit einer dermaßen penetranten Raumdistribution systematisch einzusetzen. Wie der Opa das macht, hat für mich einen wirklichen handwerklich-schützenswerten Aspekt, da diese Methode minimal-invasiv ist und es immer nur kleine Mengen entnommen werden ohne eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit dahinter. Diese Art von Fischerei darf gerne erhalten bleiben.

Sich aber nur an dem zu bedienen was gerade da ist ohne selbst was zu investieren (Investition in neue Netze sind keine nachhaltigen der Natur zugute kommenden Investitionen) wirkt doch etwas befremdlich. In der Leistungsgesellschaft heute, ist es gesellschaftlich nur noch akzeptabel etwas zu bekommen, wenn man selbst auch was dafür geleistet hat.

Andererseits, der Windkraftanlagenbauer bedient sich ja auch dem, was gerade da ist und das ist, dem Wind. Ohne selbst was investiert haben zu müssen, reicht es aus ein Abschöpfungsgerät (Windrad) zu konstruieren und zu installieren und der Rest geht von selbst. Und wie der Fischer sorgt aber der Windkraftanlagenbauer für eine Belastung der umliegenden Flächen.

Schwierige Sachlage - zumindest wenn mans mal tiefergehend betrachtet.

Zur Koppelfischerei:
Da hab ich jetzt nochmal etwas länger drüber nachgedacht, und je länger ich drüber nachdenke umso verwirrender wird alles nur noch.

Was ist denn Koppelfischerei im rechtlichen Sinne?
Wenn mehrere Fischereiausübungsberechtigte sich ein Gewässer teilen. Ganz davon abgesehen, was das mit einem Nachtangelverbot zutun hat, sei hier mal die Frage eröffnet, ob im Bereich der mittleren Havel tatsächlich Koppelfischerei im rechtlichen Sinne vorliegt.

Wiki sagt: "Üblicherweise dient die Kleinfischerei der Selbstversorgung des Fischers, Anglers und dessen Familie sowie der Versorgung kleinerer Betriebe wie z. B. Restaurants. Oftmals wird die Kleinfischerei auch als Hobby betrieben."
Also nix mit Teilen von Gewässerflächen.

Ist es nicht vielmehr so, dass zwar an einem gemeinsamen Fluss gefischt wird ABER die einzelnen Flussabschnitte doch deutlich von einander getrennt sind?! Gehen die Fischereigrenzen z.b. genau mittig durch den Templiner See oder nicht bis zu einer entsprechenden Engstelle (Caputher Gemünd) oder nach Norden der Hafen? Sogesehen stellt sich mir da schon die Frage ob hier wirklich Koppfelfischerei vorliegt. In den Verbindungsbereichen der einzelnen Flussseen darf der Fischer ja nicht agieren. Es gibt somit auch wenig Bereiche, in denen die Fangebiete direkt aneinander angrenzen, was ja die Koppelfischerei eigentlich erst begründet.

Stattdessen ist der Griebnitzsee, an dem zweifelsohne Koppelfischerei vorliegt (Berliner Seite ist ein anderer Pächter) frei von dem Nachtangelverbot.

Noch schizophrener geht es eigentlich kaum noch.
 
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50er-Jäger

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Zum Thema Berufsfischer:
Es kam mal auf ServusTV eine Reportage über den letzten Spreewaldfischer. Ein gefühlt 90 jähriger Opa fährt mit seinem Ruderkahn die kleinen Kanäle ab und fischt mit einer Methode, die nach meinem Dafürhalten tatsächlich eine kultur-historische Bedeutung hat die es durchaus Wert ist zu erhalten. Mit kleinen Netzen fährt der Fischer in die Kanäle und schlägt mit einem Ast aufs Wasser um die Fische in eine bestimmte Richtung zu treiben, die dann im Netz landen.

Das ist was ganz anderes, als riesige Stellnetze oder Reusen mit einer dermaßen penetranten Raumdistribution systematisch einzusetzen. Wie der Opa das macht, hat für mich einen wirklichen handwerklich-schützenswerten Aspekt, da diese Methode minimal-invasiv ist und es immer nur kleine Mengen entnommen werden ohne eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit dahinter. Diese Art von Fischerei darf gerne erhalten bleiben.

Sich aber nur an dem zu bedienen was gerade da ist ohne selbst was zu investieren (Investition in neue Netze sind keine nachhaltigen der Natur zugute kommenden Investitionen) wirkt doch etwas befremdlich. In der Leistungsgesellschaft heute, ist es gesellschaftlich nur noch akzeptabel etwas zu bekommen, wenn man selbst auch was dafür geleistet hat.

Andererseits, der Windkraftanlagenbauer bedient sich ja auch dem, was gerade da ist und das ist, dem Wind. Ohne selbst was investiert haben zu müssen, reicht es aus ein Abschöpfungsgerät (Windrad) zu konstruieren und zu installieren und der Rest geht von selbst. Und wie der Fischer sorgt aber der Windkraftanlagenbauer für eine Belastung der umliegenden Flächen.

Schwierige Sachlage - zumindest wenn mans mal tiefergehend betrachtet.

Zur Koppelfischerei:
Da hab ich jetzt nochmal etwas länger drüber nachgedacht, und je länger ich drüber nachdenke umso verwirrender wird alles nur noch.

Was ist denn Koppelfischerei im rechtlichen Sinne?
Wenn mehrere Fischereiausübungsberechtigte sich ein Gewässer teilen. Ganz davon abgesehen, was das mit einem Nachtangelverbot zutun hat, sei hier mal die Frage eröffnet, ob im Bereich der mittleren Havel tatsächlich Koppelfischerei im rechtlichen Sinne vorliegt.

Wiki sagt: "Üblicherweise dient die Kleinfischerei der Selbstversorgung des Fischers, Anglers und dessen Familie sowie der Versorgung kleinerer Betriebe wie z. B. Restaurants. Oftmals wird die Kleinfischerei auch als Hobby betrieben."
Also nix mit Teilen von Gewässerflächen.

Ist es nicht vielmehr so, dass zwar an einem gemeinsamen Fluss gefischt wird ABER die einzelnen Flussabschnitte doch deutlich von einander getrennt sind?! Gehen die Fischereigrenzen z.b. genau mittig durch den Templiner See oder nicht bis zu einer entsprechenden Engstelle (Caputher Gemünd) oder nach Norden der Hafen? Sogesehen stellt sich mir da schon die Frage ob hier wirklich Koppfelfischerei vorliegt. In den Verbindungsbereichen der einzelnen Flussseen darf der Fischer ja nicht agieren. Es gibt somit auch wenig Bereiche, in denen die Fangebiete direkt aneinander angrenzen, was ja die Koppelfischerei eigentlich erst begründet.

Stattdessen ist der Griebnitzsee, an dem zweifelsohne Koppelfischerei vorliegt (Berliner Seite ist ein anderer Pächter) frei von dem Nachtangelverbot.

Noch schizophrener geht es eigentlich kaum noch.

Wenn du nun etwas Ahnung davon hättest, wüsstest du was er für die Belastungen zahlen muss- womöglich sogar AEM vornehmen muss und nicht einfach nur nutzt.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Was Koppelfischerei etc. ist, wie das definiert ist, welche Rechte, Pflichten und Möglichkeiten, das ist (wie fast immer, föderal) Ländersache und das muss man immer fürs jeweilige Land nachschauen. Auch ob da Koppel vorliegt oder nur mehrere zusammen arbeitende Fischer etc..

Dass es hier augenscheinlich über Ländergrenze hinweg geht, machts sicher nicht einfacher.
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Naja, ja ich weiß um den Umstand, dass die Fischer auch gewisse Auflagen haben bzgl. Besatz z.B. Aber was wird denn besetzt? Fische, die sich fischereiwirtschaftlich lohnen und die eben nicht unbedingt den natürlichen Bestand der Region wiederspiegeln. Dazu bekommen sie auch noch staatliche Subventionen ohne die die Fischer betriebswirtschaftlich nicht überleben könnten.

Ich würde das ganz nüchtern auf betriebswirtschaftlicher Grundlage gründen und sagen, dass hinter einem mit der Angel gefangenen Fisch ein volkswirtschaftlich größerer "Wert" steht als hinter dem mit dem Netz gefangenem. Pro Fisch investiert der Fischer vllt. 1€ oder was weiß ich wieviel.
Leg ich mal meine Tackle- und Lizenzkosten auf alle Fische im Jahr um, steigt der finanzielle Aufwand an den Fisch zu kommen um Größenordnungen. Ein betriebswirtschaftlich akzeptables Kosten/Nutzen-Verhältnis existiert zu keiner Zeit. Ich bin da vllt. nicht das beste Beispiel aber auch der Durchschnittsangler mit seiner Tackleaquise treibt die Kosten pro Fisch garantiert deutlich über die des Fischers.

Und schon sieht die Rechnung ganz anders aus.
 
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hirschkaefer

Active Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Also ich verstehe diese ganze Geschrei nicht... Ich bin 1-2x im Jahr an der Havel. Meistens komme ich selbst aber nicht zum angeln. Ich habe diesen Herbst 3 Angler getroffen, die haben an einem Wochenende 20! gut maßige Hechte gefangen, ich habe 5 kleinere Hechte direkt am Ufer gesehen, ich habe Angler gesehen, die gute Zander am Haken hatten, Aale gibt es auch...

Wo ist jetzt eigentlich das Problem?
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Ein betriebswirtschaftlich akzeptables Kosten/Nutzen-Verhältnis existiert zu keiner Zeit. Ich bin da vllt. nicht das beste Beispiel aber auch der Durchschnittsangler mit seiner Tackleaquise treibt die Kosten pro Fisch garantiert deutlich über die des Fischers.

Und schon sieht die Rechnung ganz anders aus.
Das wäre aber ja ein anderes Thema (an dem ich schon lange dran bin, aber mangels Zeit nicht zum ausarbeiten komme momentan):
Der Berufsfischer als Dienstleister der Angler statt als (reiner) Fischer

Vorteil:
Anglern als Hobbyisten legt man politisch gerne schnell andere und härtere Auflagen auf als Fischern (>> Berufsverbot), siehe aktuell Angelverbote AWZ..

Nachteil:
Viel Vorbereitung und Überzeugungsarbeit auf beiden Seiten notwendig...

Sollte aber nicht hier im Thema Stellnetze diskutiert werden, ich habs nur wegen Deinem Posting gebracht.
Das braucht (und verdient) eigentlich nen Extra-Thread....
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Die Stellnetze/Reusen sind Ausdruck einer Berufsausübung die es grundsätzlich zu hinterfragen gilt. So ganz auf das isolierte Thema Netze lässt sich die Problematik nicht eingrenzen.
Damals stand halt die Idee das mal zu visualisieren um einen räumlichen Eindruck davon zu bekommen, wie sehr und mit welchem Grad an Durchdringung auf Seiten der Berufsfischerei gearbeitet wird.

Wie NorgeFan mir neulich noch mitteilte hab ich ja die eigentlichen im Wasser versenkten Netze noch garnicht dargestellt, sondern was ihr hier seht waren "nur" die Reusen. Was unterwasser noch umherschwebt oder vertaut ist kann ich per fernerkundlichen Methoden garnicht erfassen. Wenn ich mir aber anschaue wie alleine mit den Reusen agiert wird kann man sich vorstellen, was noch an für uns unsichtbaren Massenabschöpfungsgeräten zur Anwendung kommt.
 
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Die Stellnetze/Reusen sind Ausdruck einer Berufsausübung die es grundsätzlich zu hinterfragen gilt.

Schade das du nicht in einer BF Familie groß geworden bist..........

Zum rest könnte ich hier Seiten schreiben,aber lassen wa das.

Fazit: Alle BF's sind böse und alle Angler sind die guten.........

Nur eins noch,deine Peitschen und Gerödel kosten grob so 2500-3000€ (Stipper und Cracks aussen vor),die Pachten für manche Gewässer haben da noch 1-2 Nullen hinter und das pro Jahr.

#h
 

Thomas9904

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50er-Jäger

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AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Naja, ja ich weiß um den Umstand, dass die Fischer auch gewisse Auflagen haben bzgl. Besatz z.B. Aber was wird denn besetzt? Fische, die sich fischereiwirtschaftlich lohnen und die eben nicht unbedingt den natürlichen Bestand der Region wiederspiegeln. Dazu bekommen sie auch noch staatliche Subventionen ohne die die Fischer betriebswirtschaftlich nicht überleben könnten.

Ich würde das ganz nüchtern auf betriebswirtschaftlicher Grundlage gründen und sagen, dass hinter einem mit der Angel gefangenen Fisch ein volkswirtschaftlich größerer "Wert" steht als hinter dem mit dem Netz gefangenem. Pro Fisch investiert der Fischer vllt. 1€ oder was weiß ich wieviel.
Leg ich mal meine Tackle- und Lizenzkosten auf alle Fische im Jahr um, steigt der finanzielle Aufwand an den Fisch zu kommen um Größenordnungen. Ein betriebswirtschaftlich akzeptables Kosten/Nutzen-Verhältnis existiert zu keiner Zeit. Ich bin da vllt. nicht das beste Beispiel aber auch der Durchschnittsangler mit seiner Tackleaquise treibt die Kosten pro Fisch garantiert deutlich über die des Fischers.

Und schon sieht die Rechnung ganz anders aus
.



Nochmal: Du hast keine Ahnung davon...#6
Alleine der vergleich Berufsfischer-das ist sein Beruf mit dem Angler, der seinem Hobby nach geht ist völlig daneben.
 
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50er-Jäger

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Die Stellnetze/Reusen sind Ausdruck einer Berufsausübung die es grundsätzlich zu hinterfragen gilt. So ganz auf das isolierte Thema Netze lässt sich die Problematik nicht eingrenzen.
Damals stand halt die Idee das mal zu visualisieren um einen räumlichen Eindruck davon zu bekommen, wie sehr und mit welchem Grad an Durchdringung auf Seiten der Berufsfischerei gearbeitet wird.

Wie NorgeFan mir neulich noch mitteilte hab ich ja die eigentlichen im Wasser versenkten Netze noch garnicht dargestellt, sondern was ihr hier seht waren "nur" die Reusen. Was unterwasser noch umherschwebt oder vertaut ist kann ich per fernerkundlichen Methoden garnicht erfassen. Wenn ich mir aber anschaue wie alleine mit den Reusen agiert wird kann man sich vorstellen, was noch an für uns unsichtbaren Massenabschöpfungsgeräten zur Anwendung kommt.

Der nächste Beweis das du null Ahnung hast...
Stellnetze sind durch Fähnchen oder Bojen zu kennzeichnen.

Was gibt es an einer reuse oder einem Stellnetz zu hinterfragen? Was bitte ist in der Fischerei selektiver als diese beiden Fangmethoden?#q
 

50er-Jäger

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Das wäre aber ja ein anderes Thema (an dem ich schon lange dran bin, aber mangels Zeit nicht zum ausarbeiten komme momentan):
Der Berufsfischer als Dienstleister der Angler statt als (reiner) Fischer

Vorteil:
Anglern als Hobbyisten legt man politisch gerne schnell andere und härtere Auflagen auf als Fischern (>> Berufsverbot), siehe aktuell Angelverbote AWZ..

Nachteil:
Viel Vorbereitung und Überzeugungsarbeit auf beiden Seiten notwendig...

Sollte aber nicht hier im Thema Stellnetze diskutiert werden, ich habs nur wegen Deinem Posting gebracht.
Das braucht (und verdient) eigentlich nen Extra-Thread....

Um die Sache abzukürzen brauch man nur www.müritzfischer.de sich ansehen, das Konzept ist genau das, was die Gewässer brauchen und wie es laufen sollte Fischer und Angler zusammen.
 

geomujo

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Alleine der vergleich Berufsfischer-das ist sein Beruf mit dem Angler, der seinem Hobby nach geht ist völlig daneben.

Nunja, ich gesteh dir ja deine natürlich Meinung zu, ohne dich dafür anzugreifen.

Und wenn du dich darauf berufst, dass das sein Beruf ist um zu überleben... Ich hab vor einigen Posts glaube mal geschrieben, dass ich dafür wär, die Fischer bis zur Rente zu alimentieren bei gleichzeitiger Einstellung des Fischereibetriebs. Dafür kann man ja dann die Angelkartenpreise erhöhen oder er lebt nur noch von einmal eingefrorenen Subventionen, die ohnehin schon laufen. Ich kann ja heut Abend nochmal nachgucken, wieviel Subventionen Pro Arbeitsplatz gezahlt werden. Nicht jeder Beruf passt mehr in die heutige Zeit.
 
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50er-Jäger

Well-Known Member
AW: Zu viele Stellnetze auf der Havel?! - Schaut selbst

Nunja, ich gesteh dir ja deine natürlich Meinung zu, ohne dich dafür anzugreifen.

Und wenn du dich darauf berufst, dass das sein Beruf ist um zu überleben... Ich hab vor einigen Posts glaube mal geschrieben, dass ich dafür wär, die Fischer bis zur Rente zu alimentieren bei gleichzeitiger Einstellung des Fischereibetriebs. Dafür kann man ja dann die Angelkartenpreise erhöhen oder er lebt nur noch von einmal eingefrorenen Subventionen, die ohnehin schon laufen. Ich kann ja heut Abend nochmal nachgucken, wieviel Subventionen Pro Arbeitsplatz gezahlt werden. Nicht jeder Beruf passt mehr in die heutige Zeit.

Ne aber gerade die Binnenfischer sind nötig-ansonsten musst du nicht höhere Kartenpreise zahlen damit der Fischer überleben kann, sondern weil irgendein Bonze nicht weiß wohin mit seinem Geld-wenn du dann überhaupt noch an entsprechende Gewässer gehen kannst zum Angeln. Ein Fischer der jahrelange Pachtverträge hat macht kein Gewässer kaputt.

Wie gesagt bevor du aussagen tätigst wie reusen und Stellnetze sind nicht zeitgemäß informiere dich, alles andere ist Blödsinn und verschenkte Zeit bei der Diskussion-deshalb ist es keine Meinung von mir sondern Fakt!
 
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