Werte Gentlemen der hohen Kunst des Nachstellens auf Döbel, hier nochmals zu einer vorhergehenden Frage von mir.
Ist jetzt noch die Zeit des Trottens, oder ist doch schon die Zeit des stationären Angeln angebrochen?
Lieber Rustaweli,
Ohne die Bedingungen Deines Gewässers zu kennen, gibt's in bester Ükelmanier auch noch einen Klacks Senf von mir zu der interessanten Frage- aber cum grano salis, bitte!
Es ist schon recht frisch und düster geworden draussen, und Deine Wassertemperatur ist bereits unter 10 (@Ükels, lasst uns doch wieder mit den Messungen beginnen, wird bestimmt interessant). Die halbe Miete für Dein Vorhaben ist aber schon da, den Wetterseiten entnehme ich dass die Bedingungen im Raum Stutgart-Karlsruhe ziemlich stabil waren in den letzten Tagen und auch so bleiben sollen, das ist gut.
Würde ich partout auf Döbel gehen, würde ich ohne Frage jetzt auf leichtes Ledgern, so leicht wie möglich. (und zwar nicht nur was das Gewicht, sondern auch was die Schnur angeht) setzen, und nach Möglichkeit eine sensible Bibberspitze einsetzen. Ich würde -wenns mir nur um Johnnies und niemand anderen ginge- ihnen Brotflocke, Brotkruste oder natürlich Tulip vorsetzen, für Wurm ist schon etwas frisch, Leber ist sehr speziell. Auf Mais würde ich verzichten. All diese Köder lassen sich auch problemlos an einer durchgebundenen Montage (sehr gut, unbedingt einsetzen) befestigen. Ich würde sowohl mit dem Hakenköder und Maden anfüttern, beides littlebutoften. Bei Brotködern würde ich Bällchen von LiquiBread und kein MashedBread einsetzen, die feuchte Pampe ist toll, aber ne Sauerei und kühlt die FInger aus, so das Angelzeit verloren geht. Bei langem Vorfach und leichten Ködern kann ein BB oder AA (je nach Srömung) 10-15cm vorm Haken das Flattern des Köders verhindern.
Ich würde die Döbel
in der Nähe der Stellen suchen, wo ich sie bereits übers Jahr angetroffen habe- mir ist aufgefallen, das Gute Swims mit der Dunklen Jahreszeit nicht aussterben, die Johnnies bleiben in der Nähe. Das kann natürlich gewässerabhängig sein. Und ich würde eine weitere Literaturempfehlung durchbrechen: Gib den Stellen
ruhig Zeit. Englische Superangler mögen alle 30min wechseln, aber ne Stunde oder etwas länger kann man schon am Swim bleiben und ihn alle 15-20 min mit neuen Würfen absuchen. 2-3 Stellen, mehr würde ich mir nicht vornehmen, und mit der Marsellaise würde ich rechnen.
Für Rotaugen bzw. Entschneidern würde ich auf die schönere Methode des Trottings setzen. Ich würde eisern auf Maden als Köder und Loosefeed setzen, und je nach Erfolg mit Madenanzahl, Casterkombis und Mystique(!) am Haken experimentieren. Über Montage und Pose entscheidet das Gewässer und sein Zustand. Hier würde ich garnicht wandern, sondern die wenigen produktiven Stunden nutzen, eine Stelle mit ruhiger, gleichmäßiger Strömung durch konstantes littlebutoften attraktiv zu machen. Da ist wirklich Geduld gefrag Irgendwann kommt der Biss, aber irgendwann schläft die Stelle auch ein -bei mir ist häufig nach 14-15 h in der kalten Jahreszeit nichts mehr auf bewegtem Köder zu erwarten: Aber das ist eben auch gewässerabhängig. Was gegen das Trotting spricht, ist das die unangenehmen Temperaturen ein Handicap sind, da man ja immer mit den Händen am Rumfuhrwerken ist.
Letzendlich angelt man ja immer so, wie es einem das Herz befiehlt, ob mit Blei oder Pose. Generell würde ich an solchen Tagen mit ungemütlicher Witterung und kurzen Angelzeiten nicht zu viel hin und herswitchen und mich für eine Methode und Rute entscheiden, ich würde weniger wandern und dafür wenigen Stellen eine längere Chance geben, auf einfache Montagen mit sensiblem Zeugs setzen. Und ich würde niemals, niemals ohne Maden ans Wasser gehen.
hg
Minimax