Erstmal ein Danke für die netten Worte.
Ja, Ihr habt vollkommen Recht, irgendwie hab ich mich mit dem Döbel-Virus infiziert. Vernachlässige dies und jenes, Hauptsache raus in die Natur und Pietschen.
Am Sonntag hatte ich ja kurz vor der Dämmerung noch hochinteressant anmutende Stellen an Flüsschen y ausgemacht. Die waren heute mein Ziel.
Die Swims vom Sonntag ließ ich rechts liegen, zielstrebig ab zur ersten neuen Döbel-verdächtigen Stelle.
Da gab es auf die Wunderwaffe „Flocke” auch recht schnell den ersten Zielfisch. Geschätzt knapp unter 30cm.
Nächster Swim: es war schön in der Natur, aber etliche „heiß” aussehenden Stellen brachten keinen Fisch.
Evtl. gehts mit der zeitlichen Abfolge jetzt etwas durcheinander, es passierte einiges und ich habe keine Notizen angefertigt.
Das Flüsschen änderte öfters den Charakter. Angesichts der Krautfahnen oder -felder war ich zunächst ratlos.
Dann sah ich hier und dort mal ne Flanke im Wasser aufblitzen. Also einen Versuch ist es wert.
Mit der längeren Rute (10ft) konnte ich die Flocke halbwegs zielsicher zwischen oder hinter das Kraut werfen.
Es gab ungefähr an dieser Stelle richtig viel Fisch. Etwas weiter flußaufwärts nen knappvierziger, dann einen 42er. Dem folgten tatsächlich 3 weitere 42er Chubs, 3 der 4 an der gleichen Stelle (mit einer größeren Pause dazwischen). 2 Mittdreißiger kamen hinzu.
Die superkurze River Ambush schlägt sich gut, die Spitze ist bei nahezu allen Bedingungen super sichtbar - viel besser als bei den meisten (teuren) Feederruten. Beide Modelle (5.5 und 7ft) möchte ich nicht mehr missen.
An dieser Stelle gab es Nr. 3 der 42er. Bin nach etwas Probieren wieder zurück zum besten Swim.
Tatsächlich gab es zwischen dem hintersten Krautstreifen und dem gegenüberliegenden Ufer sofort einen knackigen Biß - der vierte 42er erlag dem Sandwich-Toast.
Kurz darauf noch ne Steigerung: mit dem typischen Ausfedern nach kurzem Gerüttel signalisierte der größte Döbel, den ich in diesem Flüsschen bislang fangen konnte, seinen Einstieg an der kurzen Seitenarm-Montage.
Seltsamerweise hatte ich (den ganzen Angeltag lang) mit dem Kraut kaum Probleme bei Drill oder Landung.
Gut in Form, der Bursche von 49cm Länge. Mein zweitlängster Döbel bislang.
Danach - hätte ja sein können, daß es noch verrückter wird - kam dann nur noch ein Chub-Jüngling an Land.
Die größeren Döbel hatten (wie ich es von Brassen kenne) eine Art Laichausschlag auf dem Haupt.
Die Natur meinte es gut: Eisvögel pfeilten an mir vorbei, Schwalben begeisterten mit ihren rasanten Manövern, hoch oben hielt ein Rotmilan Ausschau nach dem Abendbrot und Bachstelzen wippten fröhlich in der Sonne.
Ein wirklich verrückter Angeltag, jetzt mache ich mir Sorgen, daß ich abstumpfe und alle anderen Angelunternehmungen nicht mehr so richtig genießen kann.