Die Testkurvenangaben beziehen sich bei den Wechselspitzen NUR auf die Spitzen und nicht auf die ganze Rute. Außerdem werden sie immer mehr zur Absurdität. Dürfen sie auch, denn die TKs sind aus einer Zeit, da man Ruten noch aus diversen Hölzern gebaut hat. Alleine schon das Material und die Länge gibt hier, bei gleicher Wertangabe, völlig unterschiedliche anglerische Werte her.
Vergleicht bloss mal eine "2 oz. Spitze" in kurzem Karbon mit einer deutlich längeren aus Glasfaser... ein Unterschied, wie Tag und Nacht, obwohl beide gleich gemarkt. Und dann natürlich die Vorstellungen des Herstellers.
Beste Beispiele sind da meine Korum 12 ft. 2.00 lbs Barbel und meine Fox Specialist Twin Tip 12 ft. 1.00 lbs.
Die Korum wirft mit 2.00 lbs. TC locker ihre 150 gr. - ein Bekannter warf am letzten Wochenende die 2.50 lbs. sogar mit 11 oz. noch an die 40 m weit. Grenzwertig, aber machbar.
Die Fox dagegen ist bei 1 oz. an der Zitterspitze wirklich bedient, wirft mit der regulären Spitze aber noch anständig ihre 2 oz..
Was sind die Angaben der Testkurven wirklich wert? Ich behaupte mal: ziemlich nix! Bei Spitzen alleine zweimal nix!
Was man in Kataloge und auf Blanks schreibt, ist für mich nur noch Schall & Rauch. Schon alleine deswegen, weil es meist jeder Ermittlung entbehrt und nur noch auf Schätzungen, oder "Berechnungen" beruht.
Was hilft mir die Faustregel, dass ich eine 2 oz. Spitze benützen soll, wenn 60 gr. eben so liegen bleiben und es in der Praxis dann doch zu viel, oder zu wenig ist? Die eigene Erfahrung, das eigene Gefühl mit dem Material ist das einzige, was wirklich zählt. Und da hat der altgediente Angler im Laden natürlich seine Vorteile gegenüber dem Beginner, ohne das jetzt böse zu meinen, der sich seine Schätze erst aus dem I-Net zusammenbestellt.