#Ratten: Da möchte ich mal eine nette Geschichte zum besten geben. Es war einmal ein Angler, der hatte zu der Zeit noch zwei Weimaraner (Jasper und Louis), die ihn zum Angeln begleiteten. Nachts musste der Angler die Liege mit beiden Hunden teilen was zwar schön warm, aber nicht gerade gemütlich war. Wir verbrachten ein Mainacht an der Wümme und meine beiden Ruten, eine mit Fischfetzen, die andere mit Tauwurm beködert, lagen auf Aal. Während meine beiden Weimis tief und fest ratzten und laut vor sich hin schnarchten, wurde ich durch ein Rascheln direkt neben mir aus meinem leichten Dämmerschlaf geweckt. Ich öffnete die Augen und sah im Ersten Büchsenlicht des neuen Tages eine respektabel große Ratte, die sich offenkundig an meinem Köderfischvorrat bediente. Die Hunde bekamen davon nichts mit und träumten wahrscheinlich von irgendwelchen Hundedamen. Ich habe sie auch nicht geweckt . Zum einen wollte ich keine Unruhe, zum anderen fand ich es ganz charmant, wie sich der Nager vorsichtig meine Köderfische stibitzte. Es war gut, keine Unruhe zu provozieren, denn nur Minuten später machte sich das Aalglöckchen fast unhörbar auf sich aufmerksam. Ganz vorsichtig ließ ich mich von der Liege rutschen und nahm Fühlung auf. Der Köder lag nur wenige Meter von mir entfernt im Uferbereich. Über die Schnur, die zwischen Daumen und Zeigefinger lag, konnte man deutlich den beißenden Fisch spüren. Im richtigen Augenblick setzt ich den Anhieb und konnte kurze Zeit später meinen bislang größten Wümme-Zander Keschern. Zander sind in der Wümme nicht wirklich zahlreich vertreten und einer von 78 Zentimetern Länge ist eine Seltenheit. Diesen Traumfische hätte ich nie gefangen, wenn ich meine Jungs auf die Ratte gehetzt hätten. Und vielleicht hätte ich ihn auch nicht gefangen, wenn die Ratte mich nicht geweckt hätte.