AW: Zum wankelnden Ükel - Der Stammtisch für Friedfischangler
Hey Freunde,
danke für die Glückwünsche. Wie versprochen nun etwas ausführlicher zum Tag des Angelns. Nach dem Aufmarsch der 20 Teilnehmer begann wie immer das Losen. Ich wusste das von Nummer 1 bis 10 der Sieger kommen wird, alles danach ist auf verlorenem Posten. Ein Griff in den Pott, ich zog die 8.
Mit dem Los war ich Zufrieden, nur wurde diese bescheiden Abgesteckt. Vor mir garstige Schilfstoppel und recht von mir ein Baum. Da ich keine große Zeit für Federlesen hatte, da die Aufbauzeit samt Loten nur 30mins betrug, knatterte ich alles hin, wie es auch nur irgend möglich passte.
Weiter nach Rechts ging nicht, weil ich dann nicht mehr werfen hätte können, weiter nach Links wäre das Schilf hinderlich gewesen. Ich hab mich gerade so zwischen Quetschen können.
Neben "Liquizid Bread" setzte ich auf den HJG Drescher Skimmer Mix, der eigentlich fürs Feedern gedacht ist, aber für meine Zwecke zwei Fliegen mit einer Klappe schlug. Zum einen sehr aktiv, aber Bodennah. Für die Skimmer an diesem Gewässer eine wirklich fruchtbare Idee. Sollte so auch in Kombination mit meiner Brotoffensive funktionieren.
Startfütterung waren 4 Bälle. 3 mal der gefärbte Mix, 1 Ball Bread. Das Brot muss sehr vorsichtig eingesetzt werden, sonst fressen sich die Fische daran satt. Mit meiner 6m Daiwa Whip an 1g Stahlkielpose ging ich gut gelaunt mit dem Startpfiff ans Tagwerk.
Die ersten beiden Bisse kamen zügig und genauso schnell habe ich die Plötzen vom Haken fallen lassen. Beide Fische wären die 1 heute gewesen. Die kleinen Fehler rächen sich. Man belächelt es ja immer. Diese 100 Gramm, was solls. Jup diese beiden Fische haben mir aber unter anderem den Sieg gekostet.
Danach sollten schnell Fische in Serie folgen, mit leichten Unterbrechung der Bissfolge. Jedesmal wenn ich das Gefühl hatte Fisch ist da, aber nicht interessiert, schoss ich Maden. Danach kamen entweder Anfasser oder richtige Einsteiger, die schnell ins Netz gingen.
Recht schnell war mir klar, das meine 50/50 Strategie schon deswegen gut ist, weil der von mir befürchtete Wetterumschwung einfach keine/kaum Brassen bringen würde. Ich entschied mich den Köder 15cm über Grund im 100cm tiefem Wasser zu präsentieren und fing dann konstanter. Nach 1,5 Stunden waren es immerhin 20 Fische. Meine Nebenmänner hatte ich im Sack. Ich dominierte auf Sichtweite meinen Bereich.
Ich würde meinen, alle 30 Minuten setzte ich zum Locken einen Ball vom Brot. Die Wirkung ist am Stadtsee verheerend, aber es sättigt enorm. Mir ging es lediglich darum, die Fische von Links und Rechts auf meiner Bahn zu halten.
Bei der Wahl des Köders kam nur Made in Frage und auch nur eine auf dem 16er-Haken entsprechend. Wichtig war mir konstantes Köderspiel sofortiger Zugriff mit dem Haken im Maul. Alles andere wäre heute beim zähen Fischen fatal gewesen. Ab und zu fing ich kleine Skimmer, diese brachten aber das entscheidende Gewicht. Plötzen sind einfach zu leicht.
Am Ende war mir klar, das Platz 1 bis 3 definitiv drin sind. Einen Bekannten schickte ich zum spionieren raus, ich wollte eine Rückmeldung, wie viele Fische die Leute haben. :q
Am Ende setzte ich dann in den letzten entscheidenden Minuten die Montage in den Baum. Aber über 3h so konzentriert zu werfen fordert seinen Tribut und nächstes Jahr wird dort definitiv keine Nummer mehr stehen.
Bei der Siegerehrung nach dem Wiegen dann das Kopf an Kopf Rennen. Platz 1 1835g, Platz 2 1785g, Platz 3 (KA. habs vergessen). Ich war recht zufrieden. Ich bin nach wie vor kein Stipper. Der erst Platzierte ist ein Meister im Angeln auf kurzen Bahnen mit 2,5m bis 4m Stippruten und bügelt gern mal 150 Fische in 3 Stunden raus. Dann aber recht klein. Das war für ihn heute nicht drin. Ich fing 5 Fische mehr wie er, leider aber weniger Gewicht. Die Anfangsfehler und das Ende haben mir den sicheren Sieg gekostet. Aber nicht so wild, wichtig ist für mich, meine Fähigkeiten zu steigern, mich mit anderen Anglern zu messen. Darin war ich heute wiederholt in meiner Stiefkind-Disziplin recht erfolgreich.
Qualifiziert habe ich mich für die Mannschaftsmeisterschaft des Vereins nächste Woche. Also steht das nächste Fischen direkt fest. Darauf die Woche dann erneut.
Fazit:
Ich habe mit allem heute richtig gelegen, nichts falsch gemacht und mein Gespür für Wetter und Fisch waren wie immer richtig. Das Beißverhalten war enorm Spitz, dennoch konnte ich gut Arbeiten und geschätzt 95% dessen, was am Haken nuckelte, zu fangen. Meine 2 Futter Strategie ging vollends auf. Am selben Gewässer stehen noch 2 Fischen an, dann gehts an die Elbe, den Hafen und möglicherweise noch 2 Fahrten auswärts. Also noch 10 Hegeangeln grob über den Daumen gepeilt. Das sind 10 Wochenenden und ein strammes Pensum.
Und Yo, ich konnte beim Angeln keine Bilder machen, ich war zu gefordert.