Liebe Gemeinde,
Wie ihr sicher wisst hatte das TEAM FULDA gestern ein Revival an den Gestaden der Spree in der Bundeshauptstadt.
Nach einem langwierigen Konferenztag packte ich meinen turnbeutel (wir sind schließlich in Berlin) und begab mich zur Casa del Mini durch die glühende Betonwüste im Ödland der Hauptstadt. Einer überschwänglichen Begrüßung mit dem geheimen Ükelhandschlag folgte ein Kriegsrat bei einem kalten Getränk und kurz darauf ging es per Pedes ans Wasser, was bei den kuscheligen 37°C relativ strapaziös war. Mini ließ es sich nicht nehmen, mir eine Kopfbedeckung ans Herz zu legen, was mich rührte aber letzten Endes hatte er keinen passenden Deckel für diesen Topf. Vor Ort wurde der von
@Minimax anvisierte Angelplatz bereits von Zunftbrüdern okkupiert und so konnten wir zwar nicht vom Schatten des Baumes profitieren und hatten den anglerisch unattraktiveren Platz - aber wir haben uns davon nicht abschrecken lassen und reagierten Ükelstyle - Centrepins raus, der Spaß beginnt!
Ein paar Bällchen vom Futter des Vertrauens kamen als Grundlage rein und hinterher mit den Maden! Aufgrund der eher niedlichen Strömung war es im Grunde normales Posenangeln, nur dass winzfische auf Pin deutlich mehr Spaß machen und so fischten wir uns jeder einen schönen Plötzenstrauß zurecht, während die Kollegen stromabwärts es eher gemächlicher angehen ließen und nichts fingen. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Brassen am Platz waren und von Mini verhaftet wurden und natürlich hat sich auch unser Wappenfisch gemeldet, es war eine herrliche, entspannte angelei und eine leichte Brise sowie kalte Getränkedosen machten die Witterungsbedingungen erträglich.
Einmal gab es bei mir auf Made und Mais einen Biss, der die Trudex giftig ins rotieren brachte, heraus kam ein ca. 6cm großer Barsch der scheinbar mit vollem Elan auf das maiskorn geknallt war. Fast schon niedlich zu nennen!
Bald nachdem ein Plötz sich freiwillig für die weitere abendgestaltung gemeldet hatte und abgeschlagen werden musste packten wir die Posen weg und holten das Nachtgeschirr raus.
Ein fingerlanges Stück Plötzenschwanz wurde mit einem Einzelhaken versehen und mittels der MKII (eine passable Aalrute) direkt an der Spundwand ein paar Meter Flussabwärts abgelegt, Mini fischte mit Maden weiter und ansonsten regierte der allgegenwärtige Tauwurm.
Es wurde ruhiger, die Bisse wurden weniger und Mini fing noch ein paar Plötzchen als plötzlich der Freilauf an der MK II zu knarren anfing, kurz gewartet und angehauen und - hängt! Das war kein Aal, vom Drillverhalten hätte es auch ein nasser Sack sein können und ein erster Verdacht wurde kurz darauf bestätigt - ein Zander! Ein Zander?! Ein Zander! Der Fisch ließ sich problemlos landen, war mit 36cm kein Riese aber wen interessiert das? Schließlich hatte ich noch keinen Zander verhaften können. Die Freude war bei uns beiden groß und mein kongenialer Gastgeber war fasziniert davon, dass ich die Frechheit besaß, seine Expertise in den Wind zu schlagen und damit auch noch Erfolg zu haben
der Kleine wurde zügig und schonend zurückgesetzt, da er kein Maß hatte und augenscheinlich gut gehakt war. Leider trieb kurz darauf dennoch ein toter Zander vorbei, aber es kann sich natürlich um einen Zufall handeln, hust hust...
Völlig demoralisiert räumten unsere Nachbarn das Feld (natürlich nicht ohne Glückwünsche zum Fisch), die seit Beginn unseres Ansitzes genau zwei Fische fangen konnten, das passiert, wenn man sich auf den angelplatz eines Ükels setzt..! Mini bekam noch einen Biss auf der leichten Feeder und zauberte den Plötzenkönig des Abends aus der Spree, ein bildschöner Moppel der für enorm gute Laune bei allen Beteiligten führte und als wir uns gedanklich mit dem Heimweg auseinandersetzten bimmelte mein Glöckchen und der darauf beherzt gesetzte Anhieb brachte einen schmucken kleinen Spreebrassen zum Vorschein- yääääi! An meinen Gewässern gibt es keine Brassen, das war für mich die Kirsche auf der Sahnehaube und hat einen tollen angeltag herrlich abgerundet, mein Dank gebührt unserem Bruder Minimax, der die organisatorische Federführung übernahm und als vollendeter Gastgeber auftrat, mich tränkte und nährte und mir ohne mit der Wimper zu zucken sein tackle überließ