Maifliege im Detail
In kleinen Seen oder Teichen unterhalb von 1.000 Metern solltet Ihr dieses Muster unbedingt fischen. In ganz langsam fließenden Gewässern kommt sie ebenfalls vor. Zweimal im Jahr schwärmt sie, manchmal auch dreimal. Die Nymphe ist ein schneller Schwimmer mit einem langgestreckten torpedoförmigen Körper. Er misst maximal sechs bis acht Millimeter. Dazu addiert sich noch der Schwanz. Durch Auf- und Abbewegung des Hinterleibs schwimmt sie in kurzen Zügen. Auf ihrem Weg an die Wasseroberfläche ist die Gefahr am größten, gefressen zu werden. Die Verwandlung vom Emerger zum ausgewachsenen Insekt dauert nur wenige Sekunden.
In der Bindeanleitung zeigen Euch Nadica und Igor Stancev die Technik, den Körper und Schwanz des Emergers gleichzeitig aus einer Feder herzustellen. Der amerikanische Fliegenbinder Harry Darbee aus Livingston war der erste Binder, der eine Hahnenfeder so verband.
Anfang der siebziger Jahre hat Poul Jorgensen, ein berühmter dänischer Fliegenbinder, der Harry Darbbee kennenlernte, dessen Zustimmung erhalten, die neue Körpertechnik mit „umgekehrten“ Federn und eine Technik zu beschreiben, bei der die Beine unter den Körper gebunden werden (under hackle).
In seinem Buch „Modern Fly Dressings for the Practical Angler“ (Mai 1976), perfektioniert Poul Jorgensen diese Methode, indem er die Feder für den Körper und den Schwanz mit Klebstoff fixierte, und für die Flügel, die entweder geteilt oder aufrecht stehen gelassen werden, Poly Yarn verwendete.
Olive Emerger
Material
Haken: #14 bis 16, gebogen, leicht, zum Beispiel TMC 2487
Bindefaden: Helloliv, 8/0
Schwanz und Körper: gelb gefärbte Flanken-Enten- oder Rebhuhnfeder oder CDC-Feder
Brust: gemischtes hellolives und oranges Ice Dubbing
Beine: Rebhuhnfeder
Flügel: CDC
Die Flanken-Federspitze wie gezeigt vorbereiten. Dafür den unteren Teil in die entgegengesetzte Richtung ziehen
Mit scharfer Schere Federkiel in einer Länge von rund acht Millimetern durchtrennen. Ein wenig Kleber auf den unteren Bereich auftragen, nach hinten ziehen und trocknen lassen. Oben so viel entfernen, dass drei Fibern je Seite bleiben
Haken einspannen, Grundwicklung legen und mit Nadel die hinten verklebten Fibern trennen
Fibern so anbinden, dass zwei Drittel mit Federkiel aufliegen und ein Drittel ohne
Die verklebten Fibern anheben und gegebenenfalls voneinander trennen
Dann so nach vorne legen, dass ein geöffnetes Flügelgehäuse entsteht
Jetzt an der Bindefadenwicklung eine CDC-Feder anbinden. Der Kiel zeigt nach hinten
Legt die CDC-Spitze nach hinten und sichert sie. Dann folgt das Dubbing auf dem Bindefaden
Mit Dubbing Thorax bilden. Für die Beine eine Federspitze v-förmig zuschneiden
Die Federspitze symmetrisch einbinden, Federkiel nach hinten klappen und sichern
Anschließend eine Schlaufe mit den weichen CDC-Fibern bilden und sichern
Fotos: Nadica und Igor Stancev