Da dies vielleicht hierzulande eher wenig bekannt ist, möchte ich allgemein zu der Daiwa SS-Serie noch ein paar Bemerkungen anfügen.
Die oben von
@eiszeit bereits beschriebene Serie ist eigentlich nur die 3. Neuauflage dieser eigentlich schon früher hergestellten Serie.
Dazu muß man freilich auch betonen, das es von der 1. Serie meines Wissens keine einzige offiziell nach Europa schaffte (ob Amerika beliefert wurde kann ich nicht 100% sagen, manchmal tauchen dort wenige auf dem Markt auf, Australien scheint recht sicher).
Diese erste Serie der Daiwa SS wurde von 1970-1972 gebaut und umfasste die Modelle 5500, 6500, 7500 und 9500.
Sie war ebenfalls in schwarz gehalten, die Spule war schwarz eloxiert mit silberner Abwurfkante.
Der Korpus war noch rundlicher geformt, die eckige Form der 3. Serie etablierte Daiwa erst einige Jahre später und fast alle andren Hersteller zogen mit ähnlich kantigen Bodys nach.
Die 2. Serie wurde von 1972-1975 gebaut, beginnend 1972 mit den Modellen No.2, No.4 und No.5
Die No.2 war quasi baugleich mit der vorher verkauften 5500.
Die No.4 sticht aus der Serie aber hervor, denn sie wurde im Gegensatz zu den andren Modellen nicht nur in rot verkauft, sondern hatte als einzigste dieser Serie auch ein paar feine Besonderheiten.
Hierzu zählt unter anderem auch die Möglichkeit, die Länge des Kurbelgriffes nach pers. Empfinden einzustellen. Dieses Feature gab es meines Wissens bei Stationärrollen nie wieder, von Multis kennt man dies allemal.
1973 erschien eine kleine Abwandlung der No.2, die No.2 DX. Dieses Modell war ebenfalls in schwarz gehalten, bekam eine blanke Aluspule und zum ersten Mal wurde eine Feder im Bremssystem verbaut (sogenanntes Spring Drag System).
1973 erschienen die Modelle No.1 und No.3
Die No.1 wurde weltweit vertrieben und war zu der Zeit das weltweit kleinste Modell einer Stationärrolle.
Außerhalb vom Mutterland wurde diese No.1 im silbernen Gewand verkauft, hatte 2 Kugellager und einen Umschaltknopf der Rücklaufsperre aus Metall.
Die quasi baugleiche 1000C hatte dahingehend nur 1 Kugellager und der Umschaltknopf war aus Kunststoff.
Im Mutterland selbst war diese No.1 hingegen schwarz und zum ersten Mal bekam eine Rollenspule eine Banderole mit feinsten Prägungen, wie sie später auch in der oben bereits gezeigten Serie vorhanden ist und auch von Shimano und Ryobi später in ähnlicher Weise verwendet wurde.
Die No.3 hatte wieder einen roten Body und war in der Größe zwischen No.2 und 4. Auch von der No.3 gab es noch eine DX-Version.
In Europa kam die No.1 wenn ich mich nicht ganz irre erst 1974 auf die Märkte.
Die ersten beiden Serien wurden übrigens in den USA entwickelt, aber in Japan gebaut.
Die 3. Serie brauch ich ja nicht weiter beschreiben, steht ja alles soweit schon oben.
Nur eins noch, im Mutterland erschien diese immernoch allseits bekannte Serie bereits 1975. Sie wurde ursprünglich nur 1 Jahr gebaut, bekam wenig später dann doch noch weitere kleine Modelle dazu, die es wiederum nicht offiziell in Europa gegeben hat. Sie wurde 1980 nochmals aufgelegt.
Daiwa pries diese Serie im Mutterland übrigens als Rolle mit 98% Perfektion an. Warum nur 98%, komme ich weiter unten noch zu.
Die wichtigsten Merkmale die diese Serie so auszeichnet sind einerseits das sehr teure Getriebe (sowohl Ritzel wie auch Großrad sind aus Messing, letzteres auch nochmals gewichtsoptimiert), andererseits das Gehäuse. Dieses Gehäuse hat einen extrem hohen Korrosionsschutz, das schwarz ist keine Lackierung!!
1978 erschien im Mutterland die SS-600 als kleinstes Modell, 1979 kamen SS-700, 800 und 900 hinzu und den Abschluss machte 1980 dann die SS-1000.
Diese kleinen Modelle gab es evtl. auch offiziell in Übersee, in Europa definitiv nicht und in Australien ganz sicher.
Ab und zu geistert auch eine SS-8000 durchs Netz, diese gehört aber nicht zu dieser Serie sondern hört auf den Namen "Millionmax".
Die 4. Serie ist nahezu baugleich mit der vorherigen und kam bereits 1977 im Mutterland auf den Markt. Bei dieser Generation sprang Daiwa von angegebener 98% Perfektion auf 99%.
Der 1% bezieht sich auf die einzige Neuerung gegenüber dem ansonsten baugleichen Vorgänger, ein höhenverstellbares Schnurlaufröllchen.
Um die Modelle der vorherigen mit dieser zu unterscheiden, bekam die 4. Generation ein nachgestelltes großes "C" im Typenschild.
Diese Serie wurde sehr sehr lange unverändert gebaut, anfänglich in Japan, später auch und nur noch in Korea durch Bando.
Kartonagen dieser Serie sind sowohl mit Markung Daiwa und Bando-Daiwa bekannt.
Der offizielle Verkauf dieser Serie ist bis in die späten 80er Jahre bekannt, womöglich auch noch länger in manchen Ländern.
Die 5. und letzte Auflage dieser Serie gehört eigentlich nicht ganz offiziell dazu, dennoch möchte ich sie hier erwähnen, da Daiwa mit dieser Serie ganz offiziell die 100% Perfektion angepriesen hat.
Dabei handelt es sich um die Daiwa SS-EX Serie die von 1981 bis 1984 gebaut wurde und das "
EX" für "ultra luxus" steht.
Hier wurde abermals der Korrosionsschutz verbessert, laut Daiwa selber betrug dieser nun etwa 1,5x wie der Vorgänger.
Der Korpus war ebenfalls nicht lackiert, nunmehr aber nicht mehr in schwarz sondern in silber.
Hinzu kamen Holzintarsien im Bremsgriff, Holzoptik des Rücklaufhebels, Getriebe aus geschmiedetem Aluminium und einiges mehr.
Die Serie umfasste insgesamt 7 Modelle (800, 900, 1000, 2000, 3000, 4000 und 5000).
Diese Serie ging aber selbst im Mutterland recht schnell unter die Räder, denn bereits Anfang der 80er fingen die Angler dort auch an, sich größtenteil zu spezialisieren und solche Serien wurden mehr oder weniger überflüssig.
Das solls soweit zur Super Sport-Serie auch gewesen sein, wenn Bildmaterial zu den anderen beschriebenen Serien gewünscht ist, kann ich evtl. dazu was beitragen.