Ist es möglich an eine Wassertiefenkarte der Oder zu kommen?

luca16303

New Member
Hallo, ich habe eine alte Echolot Karte am PC geöffnet und gesehen, dass man in der Oder nicht die Wassertiefe sehen kann wie z.B. in der Ostsee auf der selben Karte. Gibt es eine andere Möglichkeit irgendwie die Wassertiefen herauszufinden? Ich bräuchte diese Information, weil ich wissen will wo tiefe Stellen sind für diese kalten Tage.
LG Luca :)
 

Debilofant

Well-Known Member
Moin,

ob es für die (gesamte) Oder halbwegs aussagekräftiges Kartenmaterial gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Auf der von Luis2811 verlinkten C-Map-Karte finden sich nur abschnittsweise allenfalls sehr grobe und zudem nur auf die Flussmitte beschränkte Darstellungen (mit Ausnahme von ca. 7 Buhnenfeldern auf polnischer Seite auf etwa Höhe Neuzelle), sprich wenn überhaupt, dann halt anglerisch weitestgehend ohnehin uninteressante Infos, es sei denn man hat ein Boot und will unbedingt in der Strommitte angeln. Von dem auf C-Map kartierten Abschnitt habe ich ein paar Ecken um Frankfurt (Oder) herum bzw. bei Lebus und Reitwein zumindest sporadisch vor vielen, vielen Jahren mal selbst kurzzeitig vom Ufer/von den Buhnen aus beangelt und kann daher sagen, dass der Infogehalt der C-Map-Darstellung für Uferangler nahezu bei "Null" liegt bzw. die Tiefenangaben für die deutschen (und auch polnischen) Uferabschnitte von vorne und hinten nicht stimmen und die gesamte Darstellung wohl mehr ein Phantasiekonstrukt beinhalten dürfte. Ich bin auch viele (der nicht kartierten) Bereiche mal einige Jahre lang mit Kumpels per Boot und Echolot abgefahren und kann daher mit Sicherheit sagen, dass - anders als nahezu durchweg von der C-Map-Karte fälschlicherweise suggeriert - sich die tiefsten Bereiche praktisch überall rinnenartig auf einer Breite von ca. 10-20 m entlang der Buhnenköpfe befinden und NICHT in der Strommitte.

Dass es in Außenkurven Prallhänge gibt bzw. die Rinne entlang der Buhnenköpfe dort noch einmal tiefer als sonst ausfällt und diese Bereiche auch die tiefsten Buhnenfelder aufweisen, sollte man auch ohne C-Map oder andere evtl. exitierende Kartenwerke wissen bzw. vom Schreibtisch aus mit Hilfe von etwa Google Maps erkennen können. Google Maps liefert in der Luftbildansicht sogar ein Vielfaches mehr an Infos als die C-Map-Karte, denn per Google Maps-Luftbild erkennt man auch viele der weitläufigen Sandbänke und den einigermaßen detaillierten Verlauf der Fahrrinne, allerdings, und das ist dann zugleich die ganz große Crux an einem stark versandeten Fluss wie der Oder, handelt es sich nur um (kurze) MOMENTaufnahmen unbekannten Datums, die zwar immer mal wieder aktualisiert werden, aber halt nie die aktuell tatsächlich vor Ort anzutreffende Situation abbilden dürften.

Dort wo sich im Jahr X eine riesige Sandbank über mehrere hundert Meter quer im Fluss befand oder die Fahrrine weit weg auf polnischer Seite verlief, kann im Jahr Y oder nur ein Hochwasser später die Unterwasserwelt völlig anders aussehen, d.h. viele Sandbänke (mit Ausnahme von exponierten Innnenkurven) wandern permanent flussabwärts und die Fahrrinne verändert sich in vielen Bereichen auch ständig und mit ihr auch die jeweiligen Strömungsverhältnisse sowohl in der Strommitte als auch ggf. mit zusätzlichen Auswirkungen auf die Buhnenfelder und deren Strukturen.

Weitere z.T. gravierende Veränderungen haben sich in der Vergangenheit und auch aktuell wieder vestärkt durch Buhnenbaumaßnahmen ergeben, angefangen vom systematischen Zuschütten tiefer Buhnenlöcher mit tonnenweise Buhnenklamotten über Erhöhungen und Verbreiterungen des Buhenprofils bis hin zu Verlängerungen von Buhnen weiter hin zur Strommitte.

Von daher macht es für einen großen Strom mit ganz überwiegend weichem/feinkörnigem Sediment im Flussbett und permanent sich verändernden Ströumgsverhältnissen m.E. ganz grundsätzlich absolut keinen Sinn, dessen Unterewasserstrukturen kartografisch wie auch immer erfassen zu wollen, denn noch ehe man eine solche Kartierung zum Zeitpunkt X abgeschlossen hätte, wäre ein Teil der zu Beginn erfassten Strukturen mit recht großer Wahrscheinlichkeit auch schon wieder Makulatur.
 
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50er-Jäger

Well-Known Member
Es ist ganz genau so wie Debilofant es schon umfangreich beschrieben hat. Die Oder verändert sich ständig. Nicht umsonst fährt da alle Nase lang ein Vermessungs schiff lang und misst die Fahrrinne aus um dann die Fahrwassertonnen neu zu setzen.
Und genau bei denen, nämlich der wasser- und Schifffahrtsverwaltung könnte man nett nachfragen ob man für seinen Bereich ausdrucke bekommen kann.
 
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