Testbericht Balzer Kauli Gummifische von Allroundtalent
Ich möchte euch heute über die von mir getesteten Gummifische des „Zanderkönigs“ - Jörg Strehlow – berichten.
Das Testpaket bestand aus je einem Paket Jörg Strehlows Original Kauli, Jörg Strehlows Holo Kauli und Jörg Strehlows Active Kauli von der Firma Balzer.
Ebenfalls wurde eine Spule Fluorocarbon von der Firma Balzer mitgeliefert.
Bevor ich euch etwas zu den Gummifischen und meinen Erfahrungen berichte, möchte ich mich und natürlich auch mein Revier kurz vorstellen.
Ich bin 26 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in der Region Hannover, studiert in Köln, aktuell im öffentlichen Dienst in Hamburg tätig.
Das Hobby Angeln übe ich seit dem sechsten Lebensjahr aus. Schwerpunkt war seit jeher die Feeder- und Karpfenangelei. Mit dem Umzug nach Hamburg hat sich dieser Schwerpunkt etwas verlagert – das Angeln mit Kunstködern gewann bei mir immer mehr an Popularität.
Mein Revier ist die Elbe, hauptsächlich der Hauptstrom im Tiedenbereich, rund um die Metropole Hamburg. Aufgrund der Wohnortsnähe befische ich häufiger den süd- östlichen Bereich des Hauptstroms. Ein Boot besitze ich leider nicht, deshalb widme ich mich der Buhnenfischerei.
Gefischt wird auf dieser Strecke meist bei ablaufendem Wasser. Die Gewichte der Bleiköpfe variieren je nach Ködergröße und Witterung zwischen 16- 28 Gramm, bevorzugte Methode ist das so genannte Faulenzen.
Die Ködergröße bestimmt sich bei mir immer nach dem natürlichen Nahrungsangebot, d.h. im Frühjahr bzw. direkt nach Ende der Schonzeit fische ich äußerst selten Köder von über 8 cm Größe. Zum Sommer hin kann man die Größe etwa auf bis 12 cm erhöhen. Im Herbst sind Köder von mindestens 12 cm und aufwärts angesagt, meist mit viel Action und knallige Farben. Zum Winter hin verwende ich ebenfalls größere Köder in rot und orange, teilweise mit viel Action, aber auch no- Action Shads am Bleikopf.
Wo wir gerade bei den Ködern sind, schauen wir uns doch die verschiedenen Kaulis einmal genauer an.
Beginnen wir mit dem Original Kauli:
Ein leicht spitz zulaufender schlanker Gummifisch, welcher sich ab ca. 2/3 der Größe zum eher dezent gehaltenen Schaufelschwanz auf einem recht dünnen Schaufelsteg verjüngt. Die Augen sind aufgedruckt, die Gummimischung ist eher hart statt weich. Die Action ist ganz klar betont auf den Schaufelschwanz, welcher fast trapezförmig aufgebaut ist. Viel Druck wird hierdurch nicht erzeugt. Aufgrund der schlanken Passform reicht die Action, welche hier erzeugt wird, für den 12cm Köder aber auf jeden Fall aus. Die mitgelieferten Farben sind gedeckte Farben, teilweise in natürlichen Farbtönen aber auch eher auffallende Farbmuster, zum Teil mit Glitzer.
Die Verarbeitung der Kaulis ist ok, könnte aber besser sein. Die Augen sind „nur“ aufgedruckt, keine 3-D Modelle, trotzdem treten hier leichte Verarbeitungsfehler auf. Auch die Formgebung ist teilweise eingeschränkt, welche sich durch leichte Beulenbildung äußert. Ein für mich großes Manko: die Kaulis müssen getrennt von anderen Ködern gelagert werden (Aufkleber auf der Packung weist daraufhin). Hier sind Verfärbungen und Verformungen möglich.
Weiter geht es mit dem Active Kauli:
Der Active Kauli in 12 cm ist ähnlich schlank vom Körperbau wie der Original Kauli. Der Unterschied beginnt am Schaufelsteg, dieser verjüngt sich lediglich in der Breite aber kaum in der Höhe, ebenfalls sind kleine Riffel in den Schaufelsteg eingearbeitet. Die Schaufel ist geschätzt drei bis vier mal so Groß wie die vom Original Kauli.
Die Gummimischung ist spürbar weicher. Auch hier sind die Augen aufgedruckt, die Verarbeitung ist tadellos. Ein Aufkleber zur separaten Lagerung ist hier nicht vorhanden, ausprobieren würde ich es trotzdem nicht.
Die Farben stimmen mit denen vom Original Kauli überein, also auch deckende Farben, zum Teil natürlich, aber auch auffällig, darüber hinaus auch mit Glitzer.
Aufgrund des Aufbaus ist bei diesem Köder schon zu erraten, dass hier mit richtig Action zu rechnen ist. Die weichere Gummimischung unterstützt zusätzlich das Spiel des Köders.
Last but not least; der Holo Kauli:
Der Holo Kauli hat wiederum einen leicht geänderten Körperbau. Hier Konzentriert sich die Action wirklich komplett auf die letzten 4 cm des Gummiköders. Erst ab hier verjüngt sich der Körper zum Schaufelsteg, die Schaufel ist noch einen kleinen Tick kleiner als die vom Original Kauli.
Die Gummimischung ist weder weich, noch mittelweich – fast etwas träge aber trotzdem noch gut beweglich.
Bei dem Holo Kauli wurden keine deckenden Farben eingesetzt, vielmehr sind die Farben angedeutet und teilweise durchsichtig. Hier sind die Farben eher auffällig gewählt worden. Diese auffälligen Farben egalisieren sich jedoch aufgrund der teilweisen Durchsichtigkeit wieder. Hier sind neue Farbmuster entstanden, welche aufgrund der nur angedeuteten Farben eher dezent gehalten wurden.
In jeden Gummiköder ist ein Hologramm eingearbeitet, also ein reflektierendes Gewebemuster von ca. 3,5 cm, welches entsprechend durch die Köder durchschimmert. Ebenfalls sind in den Holo Kaulis 3-D Augen verarbeitet worden, welche einen durchaus stabilen Eindruck machen und nicht gleich auszufallen drohen. Hinweise zum separaten Lagern sind hier nicht vorhanden, wie bereits gesagt – ausprobieren würde ich es nicht.
Nachdem ich euch ausführlich die Köder vorgestellt habe nun zum Praxistest:
Der erste Versuch sollte direkt der Tag nach Ende der Schonzeit sein (hier der 15.05.).
Die Ködertasche, Gerät usw. lagen natürlich schon Wochen vorher bereit. Ihr kennt es, die Zeit des Wartens kann nicht schnell genug vergehen, gefühlt dauert es aber Lichtjahre...
Kurz gecheckt wann ablaufendes Wasser ist und ab wann man wohl auf die Buhnen kann...fast zu früh morgens am Wochenende. „Na da wird schon keiner so verrückt sein sich bei den nahezu winterlichen Temperaturen ans Wasser zu stellen...“
...da habe ich aber große Augen gemacht als ich um kurz nach 6:30 Uhr am Wasser war und nicht ein einziger Angelplatz in Sichtweite frei war. Einmal durchs Gestrüpp geschlagen und an einem ehemaligen kleinen Hafenbecken noch Platz gefunden.
Es herrschten morgens Temperaturen von unter 10 Grad, Wassertemperatur war wenn überhaupt um die 12, eher aber 10 Grad. Es wehte mal wieder eine steife Brise aus West, also Wind direkt von vorn. „Na das kann ja was werden...“
Als erstes kam ein Original Kauli 12cm in gelb/ glitzer zum Einsatz. Gefischt habe ich mit 22 Gramm an der Strömungskante, weiter draußen waren schon 24 Gramm nötig. Nach einigen Würfen konnte ich einen Biber entdecken, der sich wohl im ehemaligen Hafen wohnlich eingerichtet hatte, die Unruhe am Wasser kam ihm wohl nicht ganz koscher vor, er zeigte sich im Nachhinein allerdings sichtlich unbeeindruckt von meiner Angelei.
Leider ist die Elbe und insbesondere der Hauptstrom sehr hängerlastig, sodass ich direkt den einen oder anderen Kauli in Unterwasserhindernissen unfreiwillig verloren habe.
Sh!t happens, neu montiert und konzentriert weitergefischt. Nachdem sich über eine Stunde nichts tat, habe ich auf einen Köder zurückgegriffen mit dem Balzer und Strehlow rein gar nichts zu tun haben, welcher aber meines Erachtens die Chancen auf einen Fang erhöhen könnte. Also einen 8cm Köder, sehr natürliche Abbildung eines Stints. Auch hier habe ich eine Stunde lang konzentriert gefischt, auch hier ging gar nichts. Totentanz wie man so schön sagt.
Mittlerweile ist die feuchte Kälte auch in die Kleidung gezogen, die Hände und Finger wurden kalt, der Kaffe und das Frühstück warteten Zuhause. Da dachte ich, ein Versuch mit dem Active Kauli kann es auch nicht schlimmer machen, wenn die Zander mal wieder zickig sind, dann können sie auch Action vertragen, wo sonst sensible und kleinere Köder eingesetzt werden – mehr als Schneider kann ich nicht sein. Gesagt getan.
Ein weltengroßer Unterschied zu den kleinen und dezenten Ködern! Man merkt sogar die einzelnen Schaufelschläge in der Rutenspitze. Man hat das Gefühl, dass bei jedem Schaufelschlag der komplette Gummifisch mitschwingt, zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, es klappt aber. Sogar in der Strömung hält sich der Active Kauli erstaunend gut.
Mittlerweile waren es noch gut 30 Minuten zum Tiedensprung, das ist meist meine Zeit zum Einpacken.
Noch einige Würfe gemacht, die Rutenspitze wurde bei jeder Kurbelumdrehung ordentlich durchgerüttelt. Dann wieder Ruhe in der Spitze – Absinkphase, wieder 2 Umdrehungen mit der Kurbel – erneut Absinkphase. Und auf einmal rappelt es kurz in der Rutenspitze, völlig entgeistert folgte der Anschlag. Mensch! Da hängt ja echt was am Band!
Der Adrenalinpegel stieg mit dem leichten Tock in der Rutenspitze kontinuierlich an. Der Fisch kämpfte nicht lange und ließ sich hervorragend keschern. Erste Reaktion: GEIL! Das erste mal dieses Jahr bei sehr schlechten Bedingungen los, Finger fast abgefroren und dann auch noch ein Fisch auf die neuen Köder. Mit zittrigen Händen schnell das Handy rausgekramt und ein paar Bilder geschossen, dann durfte der Fisch auch wieder zurück in sein Element.
Besser konnte es ohnehin kaum kommen, außerdem meldete sich mein Frühstücksmagen – also ab nach Hause. Auf dem Rückweg zum Auto habe ich noch andere Angler gesprochen, bis auf kalte Finger haben sich die Jungs höchstens eine Erkältung eingefangen, ein Fisch wollte sich aber nicht blicken lassen. Alle anderen Angler würden wohl von ähnlich schlechten Erfahrungen berichten.
Schnell ins Auto und Heizung aufgedreht, auf dem Rückweg Brötchen besorgt und ausgiebig gefrühstückt. Fazit: So kann das Jahr weitergehen!
Wie es dann öfter mal ist, findet man einfach keine Zeit ans Wasser zu kommen. Job und Co verlangten einiges von mir ab, sodass ich erst Mitte/ Ende Juni wieder an die Elbe kam.
Das Wetter war ein totales Chaos. Bis dahin viel zu kalt, viel zu nass. An wenigen Tagen aber schon gut warm, was der Wassertemperatur aber nicht unbedingt aufwärts half. Die Stinte waren wohl schon durch, wirklich abgelaicht haben die Zander aber nicht.
Mal wieder nicht die besten Bedingungen, ein Haken kann aber nur fangen, wenn er sich im Wasser befindet. Also einfach mal drauf los. Bevor ich mir Gedanken über die Köderwahl gemacht hatte, habe ich einfach auf einen Active Kauli zurückgegriffen. Was soll ich sagen, es folgten dann noch einige Köderwechsel, mal groß, mal klein, mal auffällig, mal natürlich, viel Action, wenig Action – es half alles nichts. Einen Fisch noch leicht gehakt, aber nur die Schuppe am Haken gehabt. War das die Erkenntnis? Unter den Fischen hindurch gefischt? War die Faulenzer- Methode zu schnell? Naja, nächstes mal sollte es besser funktionieren.
Eine Woche später war ich wieder am Wasser. Mit der Erkenntnis vom letzten Mal habe ich auch einige Drop- Shot Bleie eingepackt, dass wenn nichts gehen sollte, ich den Köder auch ca. 50 cm über dem Grund anbieten kann.
Zunächst habe ich die übliche Faulenzer- Methode mit dem Original Kauli und dem Active Kauli ausprobiert. Nach über einer Stunde grübelte ich schon vor mir her, was ich denn falsch mache, dass sich gar nichts tut. Trotz wirklich trübem Wasser, kaum Sonneneinstrahlung habe ich mal einen Holo Kauli ans Band gehängt.
Vom Lauf her gefielen mir die Gummifische sehr gut, machten wenig Action, gerade wie die natürliche Nahrung zu diesem Zeitpunkt eigentlich auch, nur die Ködergröße mit 12cm war etwas groß. Versuch macht Kluch. Eine Stunde später: Versuch hat nicht geklappt.
Da die Elbe öfter mal einem Schlammloch von der Wassertrübung ähnelt, hatte und habe ich noch immer wenig Vertrauen in die Holo Kaulis obwohl der Lauf vielversprechend erscheint. Durch die durchsichtigen Farben ist der Gummifisch in ca. 15 cm Wassertiefe allerdings kaum noch zu erkennen, nicht mal Umrisse sind erkennbar. Hier haben deckende Farben einen enormen visuellen Vorteil, zumindest in dem Abschnitt der Elbe den ich befische.
Anschließend habe ich noch kurz mit der Drop Shot Montage die Strömungskante abgefischt, ein Stachelritter wollte sich aber nicht wirklich überreden lassen. Ärgerlich! Nach dem guten Start in diese Saison nun gleich zwei mal Schneider.
Da auch hier wieder einige Zeit verging bis ich das nächste mal zum Fischen kam, war es mittlerweile Anfang Juli, die Temperaturen waren ganz passabel, Regenfälle haben auch nachgelassen, Wassertemperatur über 18 Grad. Jetzt kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
Im lokalen Angelgeschäft in HH- Billstedt (ohne Werbung machen zu wollen: Bestes Fachgeschäft für Raubfischangler in HH) informiert was zur Zeit gut geht, damit ich einen weiteren Erfolg verbuchen kann.
Devise hier: so klein wie möglich, so natürlich wie nur möglich! Außerdem läuft es zur Zeit eh nicht so prickelnd.
Kurzer Blick in die Packungen der Kaulis, das kann schon schwierig werden (12 cm). Kurz noch mit neuen Bleiköpfen und weiteren Gummiködern eingedeckt, nächsten Tag sollte es dann ans Wasser gehen!
Hier habe ich mir einen Original Kauli entsprechend frisiert. Einmal schräg in der Mitte durchgeschnitten, die Kanten etwas abgeflacht und aus 12 cm mal eben gute 7 – 8 cm gemacht, einen kurzschenkligen Haken aufgezogen und los ging es! Entsprechend der neuen Größe hatte der Köder einen guten Lauf und bildete nahezu die Beutefische ab.
Gefühlt mitten in der Nacht und guter Dinge bin ich den nächsten Morgen ans Wasser gefahren. Nach einer dreiviertel Stunde waren meine Erwartungen allerdings wieder recht nah gen Null, es tat sich einfach nichts.
Noch beim Kopfzerbrechen tockte es in der Rutenspitze, der Anschlag folgte, voll ins leere! Kurz vor einem Tobsuchtsanfall habe ich den Köder in genau die Richtung und Entfernung ausgebracht wie beim Wurf zuvor. Nahezu die gleiche Stelle, wieder das tock, jetzt hab ich dich aber! Und tatsächlich, er sitzt. Zu klein und etwas schmal für die Küche, aber ein makelloser Fisch. Und das auf den Eigenbau. Unfassbar was ein paar Zentimeter ausmachen können!
Nach einer guten halben Stunde und einem Köderwechsel außerhalb der Balzer- Reihe (ebenfalls um die 7cm) konnte ich noch einen weiteren Zander verhaften, der ebenfalls wieder seinen Weg zurück ins Wasser fand. Gleich 2 Stück! Genial!
Mit diesem Fischen habe ich auch die Testphase beendet und möchte euch nun mein Fazit schildern.
Die Testbedingungen sind nicht wirklich als objektiver Test, sondern vielmehr als Erfahrungen und Eindrücke gepaart mit meiner persönlichen Einschätzung zu betrachten.
Den Original Kauli würde ich als eine Allzweckwaffe bezeichnen. Grundsätzlich kann man mit diesem Gummiköder nichts falsch machen, die Form ist bestens ausgerichtet für die Zanderangelei, die Farben sind Geschmackssache, es lässt sich aber mit Sicherheit für jeden Gewässertypen hier etwas finden. Der Lauf ist entsprechend auf den hinteren Teil, sprich nur die Schaufel, ausgerichtet. Die etwas härtere Gummimischung erlaubt hier kaum ein weiteres Köderspiel, was meiner Meinung nach auch nicht nötig ist.
Sehr schade finde ich persönlich, dass die Kaulis immer in der Plastiktüte aufbewahrt werden müssen. Ich fummel sehr ungerne in Plastiktüten rum, wenn ich neu montieren möchte/ muss. Ich habe meine sonstigen Köder in entsprechenden Boxen nach Farben und Größen sortiert, hier weiß ich genau wo ich was finde, bevor ich mir 5 oder mehr Plastiktüten angucken muss. Ebenfalls ist im Vergleich zu den anderen Kauli- Ausführungen aufgefallen, dass hier die Verarbeitung nicht ganz fehlerfrei war. Kein ausschlaggebendes Kriterium bei mir, aber durchaus verbesserungswürdig.
Einen gravierenden Einschnitt, welcher mich vom Kauf abhalten würde, ließ sich nicht erkennen. Insbesondere Einsteigern, die gerne mal an der Fülle der verschiedenen angebotenen Köder erschlagen werden, kann ich den Original Kauli empfehlen. Die Farbpalette gibt ebenfalls einiges her, sodass für jeden etwas dabei ist und man einiges ausprobieren kann. Aber auch Kenner und Könner werden auf diese Köder zurückgreifen, da sie einfach wissen, was sie an diesem Köder haben. Auch für mich wird es so sein, dass ich eine Packung der Original Kaulis in meiner Tasche dabei habe, insbesondere die Farbe gelb/glitzer hat mich überzeugt.
Der Active Kauli ist meiner Meinung nach der Köder für den Herbst. Die Zander sind zickig, wählerisch, man muss sie nahezu ärgern um sie zu einem Biss zu verleiten. Dafür ist der Active Kauli genau der richtige Köder. Ein von Action geprägter Lauf und deckende, zum Teil auffällige Farben klingen hier sehr vielversprechend. Im Frühjahr hätte ich den Köder unter normalen Umständen (also keine Testphase) eigentlich nicht verwendet, weil die Erfahrungen mich hier anderes gelehrt haben. Aber wie man sieht, auch hier scheint es zu funktionieren! Für den Herbst habe ich mir die vom Test übrig geblieben Köder bereits zur Seite gelegt, mit hoher Wahrscheinlichkeit werde ich mich hier noch für eine auffällige Farbe entscheiden und diese dann nutzen. Meiner Meinung nach ein neuer Köder, der unter entsprechenden Bedingungen sehr gut funktionieren kann!
Mit dem Holo Kauli hatte ich leider von Anfang an meine Bedenken. Die durchsichtigen Farben waren für das menschliche Auge in ca. 15 cm Wassertiefe fast gar nicht zu sehen, das Hologramm aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung in der anschließend gefischten Wassertiefe wird ebenfalls kaum zur Geltung gekommen sein. Für meinen Einsatzbereich gibt es da nach meinem Empfinden bessere Köder. Nichtsdestotrotz gefällt mir die Härte der Gummimischung und ebenfalls die Form.
Einen Vorschlag an die Firma Balzer bzw. Jörg Strehlow: Gummimischung und Köderform beibehalten. Farben deutlich deckender wählen. Auf das Hologramm könnte man ganz verzichten. Stattdessen könntet ihr eine Köderreihe mit genau den verwendeten aber gedeckten Farben und anderen visuellen Akzenten, wie z.B. Glitzer, herausbringen.
Bitte beachtet hier, dass es meine persönliche Meinung ist. Ebenfalls variieren die Farben je nach Einsatzgebiet. In einem Baggersee mit klarem Wasser wären diese Köder sicherlich einen Versuch wert, leider nur für die Elbe aus meiner Sicht ungeeignet.
Alles in Allem: Balzer und Jörg Strehlow haben sich einige Gedanken gemacht, damit wirklich gute Gummiköder für jeden zugänglich und erschwinglich sind. Je nach Einsatzgebiet und Situation ist hier für Jedermann etwas dabei. Die Köder könnte ich besten Gewissens weiterempfehlen. Letztendlich zählt, dass jeder Angler vertrauen in seine Köder hat. Dieses Vertrauen kann nur entstehen, wenn man die Köder – angepasst an die jeweilige Angelsituation – verwendet. Also raus mit euch ans Wasser, eventuell ja mit einer Packung der Kaulis!
Ich hoffe, dass meine Eindrücke euch weiterhelfen, die Einsatzmöglichkeiten dieser Gummiköder abzuschätzen. Ihr werdet sehen, dass diese Angelei bei Weitem kein Hexenwerk ist.
Tight Lines, beste Grüße aus dem Norden!
Viktor alias Allroundtalent