6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

AlexHH

Member
Moinmoin,

ich angele gerne an den großen (und tiefen) Seen in Norddeutschland auf Forellen und höre immer mal wieder von Empfehlungen 6, 7 oder mehr Meter auftreibend vom Grund zu fischen.

Ich kann mir unter bestimmten Umständen die Anwendungsfälle auch ganz gut vorstellen, bin aber unsicher bzgl. Montage.
Klassisch, also Bodentaster mit Gummistopper kann ich mit meiner 3,90 m Rute 4-4,5 m noch einigermaßen werfen. Darüber geht nix. Selbst bei längeren Ruten bis 4,5 m kann ich mir nicht vorstellen, wie man so 6-8 m Vorfach werfen und (wichtiger) später noch keschern will.

Also vermute ich, dass man hier eine Durchlaufmontage benötigt. Also ein Durchlaufblei (kein Bodentaster, da zu leicht) und am Vorfach einen Auftriebskörper (schlanke 2-3 g Pfauenfederpose, die voll unter Wasser beibt?). Der eigentliche Köder dann natürlich auch auftreibend (Bienenmade mit Styropor oder Teig). Die Auftriebshöhe ließe sich dann z.B. mit Stopperknoten auf der Hauptschnur wählen.

Frage an die Experten: Funzt das so? Und wenn ja, welche Kombination an Blei (Form, Gewicht) und Auftriebskörper (Pose oder große Pilotkugeln; welchen Auftrieb bzw. Durchmesser/Anzahl) nehmt Ihr, wenn Ihr so ca. 30-50 m weit werfen müsstet.

Vielen Dank für die Hilfe. Bei der SuFu habe ich nichts gefunden.

LG, Alex aus HH
 

pike-81

Beastmaster
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Moinsen!
Prinzipiell funktioniert die Montage mit einem verschiebbaren Schnurstopper auf der Hauptschnur, den Du durch die Ringe auf die Spule kurbeln kannst.
Nur müssen dann Blei und Auftriebskörper unverhältnismäßig groß für Köder, Zielfisch und wahrscheinlich auch Gerät gewählt werden.
Anbieten würde sich eine U-Pose oder eine Wasserkugel.
Aber warum gehst Du nicht einfach den umgekehrten weg, und bietest Deinen Köder an einer simplen, bewährten Laufpose an?
Eine solche Montage verdriftet sogar noch, und sucht damit eine größere Fläche ab.
Petri
 

AlexHH

Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Hallo Pike,

danke für die Antwort. So mache ich das normalerweise auch - meist mit Sbiro und Pilotkugel. Aber letztes Wochenende war z.B. ziemlich viel Wind, der die Pose sehr schnell abgetrieben hat, daher hatte ich überlegt, wie so eine alternative auftreibende Montage aussehen kann.

Die Sorge bzgl. Überdimensionierung bei langen auftreibenden Vorfächern habe ich auch - daher meine Frage, wie andere dieses Problem gelöst haben.

Vielleicht hat ja noch jemand ne Idee.

Viele Grüße

Alex
 

Holz Hecht

Hänger-löse-Experte
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Hallo Alex,
ich hab vor längerer zeit mal ein Video gesehen (glaube es war auf einer Blinker DVD??!) da haben zwei Jungs mit Dem Bodentaster und sehr langen Vorfächern geangelt. Sie haben längere Ruten also über 4 Meter benutzt, und die Vorfächern waren dem entsprechend lang(5-7m). Beim Auswerfen haben sie das Vorfach auf eine Plane hinter ihnen abgelegt damit es beim Wurf nich irgendwo im Boden hängen bleibt.
Köder waren auftreibender Teig, und Bienenmaden mit ner Styropokuel. Drillen war halt etwas schwierig aber mit nem längeren kescherstab möglich.

Als Alternative könnte man noch eine schwere Pose (30g) in Betracht ziehen #c, die nicht so schnell vom Wind weggetragen wird
 

lsski

Der Fischflüsterer
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Lange Vorfächer werden mit PVA Band zusammengebunden und ausgeworfen.
Das brauch Übung.
Der Wurf muss mit so wenig wie möglich Schnurbogen in der Luft ausgeübt werden. Vorm aufprall des Bleis auf dem Wasser abstoppen.
Bügel sofort zu und an gestraffter Leine Absinken lassen je nach bodenbeschaffenheit nicht mehr versetzen.
Schnur Straffen und Die Montage liegt !
http://www.angelsport.de/__WebShop_.../kogha-pva-schnur-standard/detail.jsf?reset=0
 

paulbarsch

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

wenn du hier bei uns ,in schenefeld am forellensee angelst,dann musst du im sommer auch mit 6-8 mtr auftrieb angeln! da hast du den vorteil,dass du hinten genügend platz hast,um dein vorfach abzulegen! da das vorfach so lang ist,musst du mit ca 30 gr birnenblei angeln. ansonsten kommst du nicht an die gewünschten stellen! habe es selber schon gemacht und es ist überhaupt kein problem! beim landen einer forelle,ist es aber unmöglich,den fisch zu keschern!

gruss andreas
 

AlexHH

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Lange Vorfächer werden mit PVA Band zusammengebunden und ausgeworfen.

Im Wasser lösliches Band. Ja, wie cool ist das denn... |bigeyes

Karpfenangler sind doch echt unglaublich einfallsreich.
So kann das natürlich gehen - allerdings bleibt das Problem mit dem Keschern, genau wie bei den abgelegten Vorfächern.

Danke für die vielen guten Tipps. Ich probiere dann mal ein bisschen rum.

Viele Grüße

Alex
 

joedreck

Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Ich würde probieren den Haken direkt an die Hauptschnur zu binden. Auf die hauptschnur einen silikon bzw fadenstopper ziehen und die richtige tiefe einstwllen. Ein schweren bodentaster oder birnenblei als gewicht. Ca einen Meter vor dem Haken einen kräftigen Auftriebskörper. Den Haken entsprechend auch mit nem auftreibenden Köder.
das alles mal im Flachwasser testen. Vor allem ob der auftriebskörper es schafft die schnur einzuziehen.
Die Bisserkennung könnte problematisch werden fällt mir gerade beim schreiben ein. Hier muss ich wohl noch der Kreativität etwas freien lauf lassen
aber n Anfang ist es:vik:
 

AlexHH

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Hallo Joedreck,

so hatte ich mir das in etwa auch gedacht. Den Haken wollte ich aber nicht auf die Hauptschnur ziehen, aber das Vorfach über Schlaufe in Schlaufe an die Hauptschnur knoten, um den Wirbel zu sparen.

Statt einen Fadenstopper müsste man doch eigentlich auch einen Einhängebissanzeiger nehmen können (z.B. Ü-Ei, welches wenn notwendig sogar noch mit Wasser gefüllt werden kann, um den Auftrieb optimal auszutarieren).

Wie gesagt, ich werde mal etwas probieren, wenn's wieder wärmer ist...

Wobei ich auch immer noch über die PVA-Schnur nachdenke... :)
 
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Allrounder27

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Wenn längere Vorfächer als die Rute genutzt werden.

1: Köder in der Hand behalten, darauf achten das die Schnur nirgends festhakt, auswerfen und Köder aus der Hand "starten" lassen. Halt aufpassen das man sich nicht selber hakt.

2: Köder per Unterhandwurf nach vorne auswerfen und langsam rankurbeln bis das Blei ca. 1-2m von der Spitze entfernt ist. Nun gefühlvoll auswerfen. Wurfweite ist mit Paste nicht so hoch, klappt aber. Und das auch bei Wind und ohne Rückraum.

3: Köder auf den Boden (bzw. irgendeinen Deckel) und das Vorfach davor im Zickzack legen. Darauf achten das nichts vertüddelt. Auswerfen.

4: Köder in die Mitte eines Eimers legen, Vorfach ordentlich im Eimer im Kreis legen. Auswerfen. Methode geht auch bei Wind.

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Die anderen Methoden mit dem Schnurstopper sind im Prinzip Lotmontagen.

Für so eine Montage brauchst du ein recht schweres Grundblei und einen Auftriebskörper, wie z.B. eine durchsichtige kleine Wasserkugel und darüber dann ein z.B. 2m Vorfach. Du wirfst aus und kurbelst die Schnur vorsichtig (!) ein. Irgendwann merkst du, das du Kontakt zum Blei hast. Nun machst du dir vorher eine Markierung an der Rute (z.B. 50cm) und gibst entsprechend Schnur frei (8m Höhe = 12+50cm + die 2m Vorfach) und so kommst du auch in die entsprechende Höhe.

Bissanzeige geht nicht mehr per Einhänger. Entweder wäre dieser zu schwer, oder zu leicht. Das man sowas perfekt ausbalanciert ist lediglich theoretisch möglich.

Daher legst du ein Gummiband um den Blank vor der Rolle und legst die Schnur dort rein und öffnest den Bügel. Nun noch etwas in die Schnur hängen (2-3 Gramm), was bei einem (total seltenen) Fallbiss nach unten gehen kann. Und fertig ist die umgebaute Lotmontage.

Ich selber komme aber mit dem Auswerfen von Vorfachern mit 2,5 facher Rutenlänge auch gut alleine klar. Lediglich keschern geht nicht. Daher dann entweder mit Kumpel, stranden, oder den rest gefühlvoll (!) per Hand drillen.

Montage: Blei, Perle, Wasserkugel, Perle, Wirbel, Vorfach.

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Lass die PVA Schnur Zuhause. Du müsstest es sehr fest ziehen. PVA zieht im Kontakt mit Wasser zusammen und im schlimmsten Fall löst es sich nicht vollständig auf und dein Vorfach geht nicht auseinander, da ein kleiner Rest über bleibt. Ausserdem müsstest du die Vorfächer nach jedem Fisch trocknen und erst einmal Knoten. Nicht praktikabel bei so langen Vorfächern.
 
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Thomas9904

Well-Known Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Aber warum gehst Du nicht einfach den umgekehrten weg, und bietest Deinen Köder an einer simplen, bewährten Laufpose an?
Wäre auch mein Weg - mit der Wahl etwas schwererer Posen mit langer Antenne auch auf Entfernung gut werf- wie sichtbar, zudem aktiver fischbar.
 

AlexHH

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

@allrounder27: Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Das war sehr hilfreich für mich. Ich werde die verschiedenen Methoden mal ausprobieren und sehen, wie ich am besten klar komme. #6

@thomas: Die Pose ist häufig auch meine erste Wahl, aber, wenn ich mit mehreren Ruten fische und dann noch Wind dabei ist, vertreibt mir das manchmal zu schnell.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

ok, isn Argument - ich würde da dann aber eher mit ner zweiten Rute was ganz alternatives machen um mit einer (dann wieder Pose ;-)) gezielt einen Spot bearbeiten zu können.

1 kurz, 1 lang oder wie auch immer...

Aber ich sehe schon, dass Du schon nen Plan im Kopp hast, dann also ran, ausprobieren und berichten!!
 

AlexHH

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Macht's doch gleich wie die Karpfenangler...
http://www.carphunter.at/karpfen/infos/fox/bericht_fox_zig_rig.pdf

Ein wenig drummrum gedacht und man kann sich's passend für'n FoPu adaptieren.

Hallo Pupser,

so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Wahnsinn, was es bei den Karpfenanglern alles gibt. Für Forellen dürfte das etwas überdimensioniert sein - aber als Anregung für mich allemal taugen.

Vielen Dank für den tollen Link und viele Grüße

Alex
 

kati48268

Well-Known Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Der Vorteil neben der Windstabilität gegenüber Posen liegt auch darin, dass selbst so blöde Puff-Forellen doch schnell merken, dass herabhängende Schnüre, vor allem mit einem dicken, bunten an der Oberfläche treibendem Ei darüber, irgendwie einen Haken haben und nich gut für sie sind, so lecker wie der Köder auch aussieht.

Während meist alle Kollegen dann schön stumpf weiter mit Wasserkugeln & Co. angeln und warten "bis endlich wieder Beisszeit ist", kann man mit auftreibenden Montagen richtig abräumen.

Und so geht's am einfachsten:
Die anderen Methoden mit dem Schnurstopper sind im Prinzip Lotmontagen.

Für so eine Montage brauchst du ein recht schweres Grundblei und einen Auftriebskörper, wie z.B. eine durchsichtige kleine Wasserkugel und darüber dann ein z.B. 2m Vorfach. Du wirfst aus und kurbelst die Schnur vorsichtig (!) ein. Irgendwann merkst du, das du Kontakt zum Blei hast. Nun machst du dir vorher eine Markierung an der Rute (z.B. 50cm) und gibst entsprechend Schnur frei (8m Höhe = 12+50cm + die 2m Vorfach) und so kommst du auch in die entsprechende Höhe.
 

Sea-Trout

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AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Der Vorteil neben der Windstabilität gegenüber Posen liegt auch darin, dass selbst so blöde Puff-Forellen doch schnell merken, dass herabhängende Schnüre, vor allem mit einem dicken, bunten an der Oberfläche treibendem Ei darüber, irgendwie einen Haken haben und nich gut für sie sind, so lecker wie der Köder auch aussieht.

Während meist alle Kollegen dann schön stumpf weiter mit Wasserkugeln & Co. angeln und warten "bis endlich wieder Beisszeit ist", kann man mit auftreibenden Montagen richtig abräumen.

Und so geht's am einfachsten:
So schlau bzw. scheu ist eine Puffforelle ja wohl eher nicht.Und andere Fischarten in den meisten Situation auch nicht auch wenn manche Angler das immer gerne denken und erzählen.Vorallem die Hersteller von Angeltackle|supergri. Und es gibt auch genug Posen vorallem Waggler die durchsichtig sind.Nur die Antenne ist rot gefärbt.Dazu eine unauffällige Mono Hauptschnur+Vorfach ich behaupte einfach mal das hat sicher keine Scheuchwirkung.Das hat dann wohl eher andere Gründe wieso jemand mit der auftreibenden Montage mehr gefangen hat.Angeltiefe,Stelle etc..Aber Scheuchwirkung durch eine dünne Mono oder eine unauffälligen Pose?Der Köder soll ja nicht unmittelbar unter der Pose hängen.Sorry aber da bin ich anderer Meinung als du.
 
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Allrounder27

Active Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Hallo Pupser,

so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Wahnsinn, was es bei den Karpfenanglern alles gibt. Für Forellen dürfte das etwas überdimensioniert sein - aber als Anregung für mich allemal taugen.

Vielen Dank für den tollen Link und viele Grüße

Alex

Das ist exakt dasselbe Prinzip, wie ich es schon beschrieben habe.
 

Pupser

Active Member
AW: 6m+ auftreibend - wie macht man das bloß?

Da stellt sich dann wieder die Frage, wer hat's erfunden bzw. wer war zu erst da? Die Henne oder das Ei?

Oder anders ausgedrückt, war der findige Kopf ein Karpfen- oder ein Forellenangler?

Wie auch immer, es scheint auf diese Weise zu funktionieren.
 
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