AW: Angeln Galizien/Spanien Atlantikküste?????
Moin,
ich bin neu im Forum, wohne in Galicien, und wollte der Vollständigkeit halber mal meinen Senf dazugeben.
Kurzvorstellung Angeln in Galicien:
Galicien unterteilt sich angelmäßig in Rias Baixas (Rias= Bucht, Fjord, Baixas= unten), über Portugal, Westküste.
Costa da morte= über Rias Baixas, bis zur nordwestlichten Ecke Spaniens, La Coruna.
Rias Altas (Hohe Fjorde)= von Coruna bis Estaca de Bares (oder etwas weiter, je nachdem.)
Aufgrund der verschiedenen Temperaturen und Strömungen unterscheiden sich die Gebiete erheblich. Was in Vigo geht, geht in Coruna nicht usw.
Ich wohne an den Rias Altas, ist irgendwie wie Irland und Norwegen, aber halt in Spanien.
Hier gibt es zum Meeresangeln unglaublich viele Möglichkeiten, aufgrund der abwechlungsreichen Landschaft.
Das Tolle daran ist, daß man innerhalb von 10 Minuten von Brandungsangeln auf Felsangeln (sagt man das?) auf Bootsangeln umschalten kann.
Grundsätzlich ist man als Deutscher mit 2 Angeln (groß und klein) und Standardausrüstung schon perfekt ausgestattet.
Hier angeln die wenigsten mit so gutem Material, nicht so,wie die Deutschen am Baggersee. Und wenn solche, ich sag mal Halbprofessionellen, kommen, ist der Fangerfolg auch nicht höher als bei meiner 8jährigen Tochter (aber immer noch höher als bei mir).
Zum Thema Köder: Ich empfehle Naturköder (Muscheln, Krebse, Köderfische), garantierter Erfolg, wenn die Fische da sind. Wenn man denn weiß, welcher Naturköder gerade geht, dann kann man theoretisch den passenden Kunstköder fängig einsetzen. Für diesen Moment, wohlgemerkt.
Ich glaube, das unterscheidet sich eklatant zu Nord- und Ostsee, vermutlich wegen des klareren Wassers und des überreichlichen Nahrungsangebotes. Kunstköder gehen nicht!
Calamares / Kalmare: Verhalten sich je nach Ort vollkommen verschieden. Sind verschiedene Schwärme, die verschieden auf die "Poteras" Sqid jigs, reagieren.
Also, als Deutscher hier erstmal an der Mole schauen, was die Einheimischen machen, dann das ganze mit deutscher Technologie umsetzen.
Und wer beim Brandungsangeln nicht weit genug werfen kann, geht einfach auch die Felsen am Rand des Strandes und wirft quer rein (wobei das hier sowieso Usus ist).
Dazu fällt mir ein, daß rollstuhlgerechtes Angeln hier in Galicien sehr gut möglich ist, weil aufgrund der Landschaft die Straßen, Molen, Kais direkt am Berg neben dem Strand oder am offenen Meer gebaut sind, ist eben alles nah beisammen.
Ich geh hier jeden Tag Angeln und bin immer noch nicht satt. Rekordfänge, die aus Norwegen immer vermeldet werden, kenne ich hier aber nicht.
(mal 20 kilo conger, mal 10 kilo Wolfsbarsch, alles andere so bis 10 Kilo) vermutlich, weil dafür niemand ausgerüstet ist. Professionelles Touristenangeln gibt es hier nicht, schade eigentlich. Ist hier wie in Norwegen, nur 10 Grad wärmer.
Wer mal Oldschool-Fishing machen will, ist herzlich eingeladen.
Gruß,
Tom