Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Moin,

ich hatte eine Diskussion mit einem Vereinsangler, der sich lauthals über die Arbeitseinsätze in seinem Verein beschwerte.

Ihm gefiehl nicht, dass der Verein bei Nichtleistung enorme Gelder - seiner Meinung nach-verlangt.

Er hatte aufgrund einer Krebserkrankung ein Jahr lang nicht Arbeiten können und hatte dies dem Verein auch so mitgeteilt.

Der Vorstand antwortete, dass nur Rentner,Jugendliche und Vollinvaliden befreit seien ;

der Rest müsste das Strafgeld zahlen.

Wie seht Ihr das - ich finde eine solche Entscheidung bei nachgewiesener, schwerer Krebserkrankung mehr als hart.

Ist das gesetzlich überhaupt statthaft? |kopfkrat


R.S.
 

antonio

Active Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Moin,

ich hatte eine Diskussion mit einem Vereinsangler, der sich lauthals über die Arbeitseinsätze in seinem Verein beschwerte.

Ihm gefiehl nicht, dass der Verein bei Nichtleistung enorme Gelder - seiner Meinung nach-verlangt.

Er hatte aufgrund einer Krebserkrankung ein Jahr lang nicht Arbeiten können und hatte dies dem Verein auch so mitgeteilt.

Der Vorstand antwortete, dass nur Rentner,Jugendliche und Vollinvaliden befreit seien ;

der Rest müsste das Strafgeld zahlen.





Wie seht Ihr das - ich finde eine solche Entscheidung bei nachgewiesener, schwerer Krebserkrankung mehr als hart.

Ist das gesetzlich überhaupt statthaft? |kopfkrat


R.S.

das ist eben wieder ein beispiel wie gut oder schlecht ein vorstand arbeitet.
gegen ein solches entgeld, ich will es nicht strafgeld nennen, ist vom prinzip erst mal nichts einzuwenden und es ist auch notwendig.
nur eben wie so etwas geregelt wird, darauf kommt es an.
und im falle deines bekannten hätte der vorstand auch eine lösung finden müssen und können.

antonio
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Hallo,

es geht ja hier um die Frage, ob ein arbeitswilliges Mitglied, was schwer krank ist und nicht arbeiten kann, gezwungen werden darf, den Strafbetrag zu zahlen.

Um faule Angler oder Verweigerung geht es hier explizit nicht .

Oder hat ein Hobby-Verein mehr Rechte einen Kranken zur Leistung zu zwingen , als ein ordentlicher Arbeitgeber?

R.S.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Da wurde da ja auch diskutiert.
Klar kann ein Verein das entscheiden.
Den Regeln der Demokratie folgend...
 

antonio

Active Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Hallo,

es geht ja hier um die Frage, ob ein arbeitswilliges Mitglied, was schwer krank ist und nicht arbeiten kann, gezwungen werden darf, den Strafbetrag zu zahlen.

Um faule Angler oder Verweigerung geht es hier explizit nicht .

Oder hat ein Hobby-Verein mehr Rechte einen Kranken zur Leistung zu zwingen , als ein ordentlicher Arbeitgeber?

R.S.

wenn es in der satzung oder in den vereinsregeln so steht, ja dann kann das passieren.

das hat auch nicht mit mehr rechten als ein arbeitgeber zu tun.
in einem vernünftig geführten verein sollte sich aber auch ein weg finden lassen.
ersten muß arbeit nich immer gleich körperliche arbeit sein.
auch sollte es eben möglich sein daß in der satzung etc. solche fälle berücksichtigung finden. der vorstand könnte auch nen a... in der hose haben und sich vor die mv stellen und sagen: "wir haben mitglied x auf grund seiner schweren erkrankung von den arbeitsstunden befreit"
ich möchte denjenigen sehen der auf der mv aufsteht und etwas dagegen vorbringt.

antonio
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Der Verein hat ja eine Ausnahmeregelung für die Ersatzzahlung.
Der Vorstand antwortete, dass nur Rentner,Jugendliche und Vollinvaliden befreit seien,
Da sind plötzliche Erkrankung nicht vorgesehen, wofür ich auch eine gewisses Verständnis aufbringe, denn wie sollte das der Verein handhaben?

Soll er sich Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von Ärzten vorlegen lassen und damit voll in Fettnäpfchen treten!? Ich denke nein. Erlässt man es diesem einen Mitglied, dann dürfte es so sicher sein, dass gleich die nächsten um die gleiche Nachsicht anhalten. Der nächste hat böse Rücken, der dritte Asthma und so weiter und so fort. Wie sich der Verein entscheidet ist dann egal. Es wird immer Beschwerde geben, warum nur der eine und der andere nicht. So viel Fingerspitzengefühl gibt es gar nicht, wie da nötig wäre.

Ich möchte definitiv nicht der Vorstand sein, der über solche Fragen entscheiden muss!

Klar, aus meiner eigenen sehr bescheidenen gesundheitlichen Ecke heraus, würde ich wohl sagen, dass man es ihm erlasse. Aber ich wüßte dann ganz genau, was damit noch alles auf mich zukommt, zukommen kann.

Eine Möglichkeit wäre es, die Mitgliedschaft für diese Zeit einfach ruhen zu lassen. Dann wäre die Arbeits-, oder Ersatzleistung aus dem Wege. Andererseits könnte der Mann dann auch nicht angeln... Wie man es andenkt kommt nur ein neues Problem auf, das sich kaum so lösen lässt, dass sich der Rest der Mitglieder nicht benachteiligt fühlt.
 

Ossipeter

Active Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Das wird bei uns so geregelt, dass wenn er den Zeitpunkt der Erkrankung meldet, ab da befreit wird, bis er wieder aktiv teilnehmen will. Die zuvor angefangen Zeiträume im Jahr werden normalerweise abgerechnet. Sollte das Mitglied jedoch verständlicherweise mitteilen, dass die Prognose länger gedauert hat und sein Gesundheitszustand bereits vorher die Ableistung der Arbeitsstunden nicht zulies, so ist das auch kein Problem. Das bespricht man halt.
 
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Ich selber war jahrelang im Vorstand eines Angelvereins, wir selber mussten uns Gott sei Dank jedoch nie mit so einem Thema beschäftigen und ich finde es persönlich auch sehr schwer aus der Ferne hierzu eine klare Aussage zu treffen.

Meiner Meinung nach spielen bei dem Thema nicht "nur" die Krankheit eine Rolle sondern auch, ob derjenige in der Vergangenheit denn immer die Dienste geleistet oder auch nicht geleistet hat. Wenn das zweie der Fall wäre würde ich zum Beispiel auch nicht direkt dazu tendieren das Geld zu erlassen, ist der betreffende Kollege in der Vergangenheit aber durch gute und tatkräftige Unterstützung aufgefallen sollte man meiner Meinung nach so viel Fingerspitzengefühl zeigen und in diesem Falle eine Ausnahme mit den Gebühren machen.
 

Mozartkugel

Active Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

so tragisch seine Erkrankung ja ist, finde ich diese Regelung gut. Wer nicht arbeiten kann zahlt halt in die Vereinskasse, ist doch eigentlich gar nicht so schlimm.

Vielleicht kann er ja im nächsten Jahr die doppelte Stundenzahl arbeiten, um sein Arbeitskonto auszugleichen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Hallo,

bei aller Liebe zu den akkuraten Vereinsvorschriften: ich stelle mir gerade vor, wie man die Diagnose bekommt, Leidensweg inkl. Chemo hinter sich bringt und dann der Hobbyverein "gemeinnützig" überhaupt keine Skrupel hat,den

(berechtigter Weise) ausgefallenen Arbeitseinsatz in Rechnung zu stellen.

Zumal der Angler nicht gerade wohlhabend aussah - eher wie einfacher Malocher.

Er hatte übrigens natürlich das Jahr über nicht angeln können.

Schön die Karten für Nix gekauft und zur Belohnung jetzt noch Strafe zahlen...so ungefähr waren die Worte.

Also irgendwie stösst mir da ganz Viel ganz sauer auf


Ein Schwächeln in dieser Gesellschaft scheint unerbittlich ausgenutzt zu werden - da stelle ich mir persönlich jetzt nicht mehr die Frage, in einen Verein einzutreten.

Ich finde das Verhalten eines solchen Vorstandes - auf gut Deutsch - asozial.

R.S.
 
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

so tragisch seine Erkrankung ja ist, finde ich diese Regelung gut. Wer nicht arbeiten kann zahlt halt in die Vereinskasse, ist doch eigentlich gar nicht so schlimm.

Naja...das sehe ich dann als Doppelbestrafung an.Man sollte da schon Unterschiede zwischen nicht wollen oder nicht können machen.Im "normalen" Leben wird schon zu oft Mensch vs.Kapital
gehandelt...das muss man nicht auch noch im Verein haben.
Das menschliche miteinander sollte da immer im Vordergrund stehen.

@RS
Das Wort asozial mag einigen jetzt zwar hart klingen..aber es passt zu 100%
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

HTK

Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Wo zieht man hier die Grenze?
Ist ein Bandscheibenvorfall für diese Regelung etwas anderes als eine Chemo?
Moralisch gesehen JA; vereinstechnisch NEIN, da der Verein sich vorher keine Gedanken datum gemach hat.

Bei uns gibt es die Regelung, dass ein anderes Mitglied die Arbeitsstunden übernehmen kann, wenn man gesundheitlich nicht dazu in der Lage ist. Das wird rege genutzt, stärkt den Gemeinschafts- und Solidaritätssinn und schert alles über einen Lamm (positiv gesehen). Das zumindest funktioniert besser als eine Regelung wie oben, wo es keine Ausnahmen gibt.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Hallo,

es soll ja auch Leute geben, die nicht so viel Geld besitzen und für die Kartenpreise ziemlich hoch ausfallen.

Für die sind mal eben 100-200 Euro bestimmt kein Pappenstiel.

Und ja, ich halte auch einen Bandscheibenvorfall für einen berechtigten Grund , nicht Arbeiten zu können - das sind Härtefälle, die der Verein nicht zusätzlich bestrafen sollte.

Krank, Angelzeit-Ausfall, Karten für Nix gelöhnt und dann noch uneingeplante Sonderbelastungen, die sich EINIGE im Sozialstaat sicher vom Munde absparen müssen.

Herrscht im Vereinsleben nicht "Gleichheit unter Gleichgesinnten ?"

Bevorteilt werden hier die Rreichen, die Krank sind ...sie können gut zahlen und lächeln darüber hinweg.

Aber ich bleibe dabei - rechtliche Seite hin oder her, dass der gemeinnützige Verein das menschlicher handhaben muss.

Schwere Krankheit darf nicht noch zu finanziellen Bestrafungen führen - und hier handelt es sich-wohlgemerkt -nur um den Hobbybereich !!!

R.S.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Dann zahl ihm den Ausfall, oder geh in den Verein und streite für ihn. Aber wir können doch nichts für deinen Unmut. Nix für Ungut.
 

mathei

Well-Known Member
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

wenn die regelung so ist, dann ist sie so. beim eintritt in den verein bekannt. so muß sich der kollege kümmern. zb ( ersatz schaffen oder den verein rechtzeitig informieren ) um nach einer lösung zu suchen.
so wie sich das hier liest, hat er nix getan. ausgessen. als die Rechnung kam, dann der Unmut. die genauen umstände kennen wir aber nicht. daher ist eine objektive Meinung nicht möglich.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Dann zahl ihm den Ausfall, oder geh in den Verein und streite für ihn. Aber wir können doch nichts für deinen Unmut. Nix für Ungut.


..hat sich gereimt |supergri

Ich werde solchen Leuten gar Nichts raten/für sie streiten - danach ist der Rausschmiß doch vorprogrammiert.

Ich fand es ungerecht und habe in diesem Fall vielleicht zu viel Partei ergriffen.

Hast schon Recht, was kümmern mich seine Probleme .


R.S.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Bitte was ist in diesem Leben schon wirklich gerecht? ;)
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Arbeitseinsätze Verein um jeden Preis

Auf Grund einer Geschichte, irgend ein Fremder hat einem User etwas erzählt, gleich alle Vereine und Vereinigungen in Frage zu stellen ist doch sehr, wie soll man es halbwegs höflich ausdrücken, eigenartig kurz gedacht.

So ein Verein benötig eine Reihe von Spielregeln, damit man ihn überhaupt Verein sein lässt. Die aber auch nicht jedes erdenkliche Szenario abdecken können.

Zudem weiß hier keiner, ob wie und mit welcher Vorgeschichte der Fall dieses Anglers mit ihm und im Verein abgehandelt wurde. Das sollte man sich Vorverurteilungen, Spekulationen aller Art und sonstiges Schwadronieren besser sparen, wenn man einigermaßen Niveau zeigen möchte.
 
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