Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Eine Frage an die erfahrenen Spinnfischer:


Beim Spinnfischen treten ja, je nach Location, Hänger auf - und das endet ja auch hin und wieder mit dem Verlust des Kunstköders.


Jetzt fragte ich mich, ob man das nicht irgendwie durch Abstimmung des Geräts vermeiden kann?


Wenn man den Köder nun freizuziehen versucht, wäre es da nicht klug, wenn z.B. der Drilling am Wobbler als erstes aufgibt? #c

Nicht nur in Bezug auf Hänger....ein Fisch, der mit einem Haken im Maul abhaut hat bessere Überlebenschancen, als mit einem kompletten Wobbler samt Drillingen im Maul, würde ich mal schätzen...


Vielleicht habt ihr euch ja auch schon mal Gedanken drüber gemacht, oder könnt berichten wie ihr es handhabt.


Eine Idee könnte ja sein, die Ringe am Drilling zu entfernen und den Drilling mit einem Stahlvorfach zu befestigen, dessen Tragkraft niedriger ist, als das Stahlvorfach, dass den Wobbler mit der Hauptschnur verbindet.
Ob das das Laufverhalten beeinflusst, kann ich jetzt nicht abschätzen...alternativ einen schwächeren Spannring einzusetzen, der eher nachgibt, als das Stahlvorfach, an dem der Wobbler hängt (?)


Bin gespannt auf eure Erfahrungen / Ideen. #h
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Eine Idee könnte ja sein, die Ringe am Drilling zu entfernen und den Drilling mit einem Stahlvorfach zu befestigen, dessen Tragkraft niedriger ist, als das Stahlvorfach, dass den Wobbler mit der Hauptschnur verbindet.
Forget it. So eine Konstruktion dreht Dir auch ein Popelfisch ratzfatz ab, wenn er ne Runde um sich selbst rotiert.

Da sind rumschwimmende Fische mit Haken im Maul fast zu 100 % vorprogrammiert. Dasselbe gilt bei zu schwach gewählten Sprengringen.

Wenn Du die Hängerrate senken willst, helfen nur Anti-Hänger-Maßnahmen wie Krautschutzdrillinge oder Offset-Haken (bei Gummiködern).

Allerdings ist mit solchen Haken dann natürlich auch mit mehr Fehlbissen zu rechnen.

Wenn sich der ganze Köder verkeilen sollte (z. B. in einer Steinpackung), nützen aber auch solche Maßnahmen nichts mehr.

Je nach Derbheit des Setups lässt sich der Haken - falls ausreichend weich - potenziell per Stockwickel-Rückwärtslatsch aufbiegen, wenn er z. B. in Totholz steckt.

Weiche Haken biegt es aber andererseits dann auch leicht im Drill auf - was man ja auch nicht haben will.

Es gab auch mal sogenannte "Luresaver-Sprengringe", die angeblich bei bestimmter Zugkraft aufgeben und dann den Köder ohne Haken freigeben.

Habe ich aber nie verwendet - kann daher nicht sagen, ob das zuverlässig funktioniert hat bzw. wie hoch die Fisch-Verlustrate damit war.

Kommt halt generell auch auf die Art des Hängers an - bei Krauthängern kannst Du evtl. die ganze Pflanze mit rausreißen, wenn Schnur, Vorfach und verbaute Kleinteile heftig genug sind.


Bei schwerem Totholz (dicke Äste, ganze Bäume etc.) oder fiesen Steinen geht "Komplettentfernung" aber natürlich nicht (mehr).

Wenn Du Hänger möglichst vermeiden willst, solltest Du Dir daher auch vorher überlegen, welche Art von Hänger an dem betreffenden Gewässer wohl am wahrscheinlichsten ist.

Und zudem so angeln, dass der Köder nicht volle Kanne in jedes Hindernis reinrattert - wenn denn die Hindernisse erstmal bekannt sind bzw. gefunden wurden.

Wobei unsichtbare Hindernisse an unbekannten Gewässern halt zuallermeist durch Hänger samt Abriss "gefunden" werden...

Irgendwann stirbt halt jeder Kukö den Abrisstod, sofern er nicht als reines Vitrinenobjekt dient oder in kahlgefegten Badewannen bzw. im trash-freien Tief-Freiwasser eingesetzt wird.

Und auch dann können Freiflug-Bügelschnapper etc. noch für Verluste sorgen.

Ich betrachte Kukös daher als Verschleißmaterial, das früher oder später draufgeht.


Ergänzung: Es gibt auch sogenannte Köderretter in unterschiedlichen Ausführungen. Diese stoßen jedoch generell an ihre Grenzen, was die Einsatzdistanz anbelangt - insbesondere beim Uferangeln, wenn man sich nicht per Boot senkrecht über dem festhängenden Köder positionieren kann.
 
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Lajos1

Well-Known Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Hallo,


ein gewisser Verlust ist vollkommen normal. Es kommt hauptsächlich auch auf das Gewässer an. Wie PirschHirsch schon erwähnte; massives Totholz und Steinpackungn sind da gefährlich. Außerdem, manchmal gehört ein bißchen Glück dazu, keine Hänger zu bekommen. Bei manchen Gewässern ist präzises Werfen von Vorteil (ist es natürlich immer, aber hier meine ich es speziell zur Vermeidung von Hängern/Abrissen). Ist der Fluss z.B. so 20-30 Meter breit, dann sollte man schon in der Lage sein, den Wurf so auf einem Meter genau zu platzieren, besser noch auf einem halben Meter. Erspart Hänger in Büschen, Bäumen und am gegenüber liegenden Ufer.


Petri Heil


Lajos
 

KaroFisch

Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Moin,
ich kann mich den Vorrednern nur anschliessen. Wirklich vermeiden lassen Hänger sich nicht.
Das wichtigste scheint mir Spot-Kenntnis. Stellen mit zu grosser Hängergefahr meide ich zum Teil, oder fische dort eher Wobbler, wenn man mit Gummi direkt am Grund zu viel Verluste hat.

Ausserdem verzichte ich bei Gummi generell auf Angstdrillinge. Obwohl ich eher kleine Jigs benutze (im Verhältnis zum Gummi) habe ich nicht viel mehr Fehlbisse als andere.
Bei Wobblern hilft es schon ein bisschen die Drillinge durch ähnlich schwere Einzelhaken zu ersetzen. Da freut sich auch der Fisch.
 

Snâsh

Well-Known Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Hi @all,

für mich gibt es in dieser Richtung mehrere Möglichkeiten, da ich am Main genau dieses Problem habe.

1. Abgestimmtes Gerät!
- Durch die richtige Zusammensetzung von Rute/Schnur erkenne ich ohne Probleme ob ich mich an Steinen/Holz oder mit meinem Köder in einem Fischmaul befinde. Dadurch kann ich ohne Probleme reagieren und kaum Verluste.
2. Gummifische
- Keine Angstdrillinge verwenden, Offset-Haken benutzen und eventuell mal mit Kickback / Dropshot mit Seitenarm etc. versuchen.
3. Schwimmwobbler
- Nur Wobbler benutzen die einen starken Auftrieb haben. Durch das richtige Gerät erfühlst du ohne Probleme ob deine "Lippe" gerade auf Stein gestoßen ist, lässt den Köder 1-2sek Auftreiben und kannst wieder ein Stück leiern.
4. Kenne dein Gewässer
- Gerade bei extremen Unterwasserstrukturen / Gewässern wo diese vermutet werden, bietet es sich meiner Meinung nach an, einmal mit einem Bodentaster oder einem Tiroler den Boden zu testen, damit du ungefähr weist, wo du etwas vorsichtiger sein musst. Hierbei findest du sehr schnell heraus, wo sich Kanten/Löcher/Holz/Mopeds etc befinden und du kannst abschätzen wie du dich verhalten musst.
Jedoch funktioniert alles nur mit abgestimmtem Gerät :)

Beste Grüße :vik:
 
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Polarfuchs

Fischosoph
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Meine 2 cents zum Thema günstiges Angeln...

Vorab, es wäre supi, wenn man bei solchen Fragen auch mal schreiben würde um welches oder zumindest welche Art von Gewässer beangelt wird. Bei Pulheim gehe ich jetzt mal vom Rhein aus...

1. DropShot- mit ein bisserl Übung und entsprechend abgestimmter Montage verliert man da seltenst mehr als das Blei.

2. Kickback- klassisch war mir irgendwann am Rhein auch zu viel Gebastel...- mal im Winter in mich gegangen und mir das hier ausgedacht....

https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=322021

Und 3. Flachlaufende Schwimmbobbler- wie oben schon geschrieben... Gab auch da mal nen guten Artikel vom Kati, einfach mal "Safe ohne Gummi" bei Google oder in die Forensuche eingeben...
 

Astacus74

Well-Known Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Irgendwann stirbt halt jeder Kukö den Abrisstod
so sehe ich das auch mit Verlusten muß man rechnen.
Man kann die Geldbörse schonen in dem man die günstigen Köder an Hängerträchtigen Stellen nutzt aber ohne Vertrauen in den Köder wird das nichts.



Stellen mit zu grosser Hängergefahr meide ich zum Teil
Na dann sag mir mal wo du nicht fischt ich werde mal schauen was da so geht ;)


Gruß Frank
 

u-see fischer

Traurig ich bin
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Falls das Gewässer wirklich der Rhein oder ein anderes Gewässer mit Strömung ist, einfach mal dieses Video zur Köderrettung anschauen. Ich war wirklich erstaunt, wie gut das funktioniert.
 

dreampike

Well-Known Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Die Methode mit der Wasserflasche ist nicht schlecht, wenn auch etwas aufwändig. Bei meinem Gewässer bekomme ich 90% der Hänger (meist an Steinen) so gelöst: Die Rute zeigt in Richtung Hänger. Dann ziehe ich die Schnur straff und lasse sie bei geöffnetem Bügel ein paar Mal schnalzen (also möglichst fest anziehen und plötzlich loslassen). Das erzeugt einen Ruck am Köder, der sich dann sehr häufig vom Hindernis löst. Das geht auch bei geflochtener Schnur, funktioniert dann natürlich besser, wenn der Hänger etwas entfernt ist. Nach dem Lösen die Haken nachschleifen, durch den Steinkontakt stumpfen sie schnell ab.
Wolfgang aus Ismaning
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
AW: Beim Spinnfischen Köderabriss vermeiden ?

Jetzt fragte ich mich, ob man das nicht irgendwie durch Abstimmung des Geräts vermeiden kann?
Mit ein bischen experimentieren und austauschen geht das schon, die Kette
Rollenspule -> Schnur -> Knoten -> Snaps -> Ködermontage/Sprengringe -> Haken -> Spitzenstärke
muss halt passen.
Mit ein bischen Experimentierzusatzmaterial kommt man durch austauschen und loszerren versuchen schon stückchenweise dahinter.

Bei den Drillingen kann man gezielt Exemplare mit geringerer oder höherer Biegestärke einsetzen, bis es funzt.
Oder erstmal stärkere Schnur oder nur mal verbesserte Knoten einsetzen, bis man in der Lage ist, den Haken aufzubiegen.

Mit geringeren Sprengringen (5kg Angabe, min. 3.5kg tested) habe ich einige Zeit gut auf Forellen in fiesen Steinpackungen geangelt, aber dann hat mir ein richtig kräftiger Hecht den einfach so gegen den von ihm mal eben erzeugten Wasserwiderstand abgedreht, wovon ich gar nicht begeistert war. :(

Was heißt, dass man mehrere Köderexemplare mit unterschiedlich gebauten Montagestärken daran braucht, je nach Gewässer mit vorhanden Fiesheiten und den vorhandenen Fischgrößen, plus der verwendeten Combo und ihrer Kraneigenschaft.
Vergrößert den Köderpark und Köderrucksack ...

Wobei, wenn einem ein Räuber den Haken nur aufbiegt, ist allermeist die gütlichste Trennung von Angler und Fisch erfolgt, besser als jeder Abriss.

Bei unseren Stromanglern und dicken Unfallbeifang-Welsen schon eine Betrachtung wert.
 
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