Bolo als Alternative zur Kopfrute?

Hallo liebe Forengemeinde

Nach dem ja in diversen Angelzeitungen immer öfter Berichte über's Stippen mit der Kopfrute zu lesen sind, reizt mich diese Methode so sehr, dass ich es mal ausprobieren, bzw. betreiben möchte.
Da ich allerdings nicht weiß, ob das für mich auf Dauer das Wahre ist, scheue ich mich davor, mir eine Kopfrute zu kaufen.
Alternativ dachte ich an eine Bolo-Rute zwischen 7 und 9 Metern Länge (ist halt flexibler einsetzbar als eine reine Kopfrute). Damit kann ich ja eigentlich genauso angeln, wie mit der Kopfrute (gleiche Montgen, gleiche Fische) nur mit dem Unterschied, dass ich mit Rolle fische. Verkürzte Schnur ist ja prinzipiell auch möglich, nur dass ich halt anstelle des Absteckens des Spitzenteils der Kopfrute "nur" Schnur geben muss um Fische zu keschern.
Dass eine Bolo-Rute keine wirkliche Alternative zur Kopfrute ist, seh ich schon ein, aber zum Ausprobieren müsste es doch reichen, oder?
Für Euere Meinungen und Anregungen und Tips sage ich schon jetzt DANKE!

Petri Heil
Matthias
 

Sei68

New Member
AW: Bolo als Alternative zur Kopfrute?

Hallo boarischahias. #h
Welche Rute - Kopfrute oder Bolo - du wählst, hängt m.E. sehr stark vom Gewässer ab, in dem du angeln möchtest. Da ich nur relativ tiefe Baggerseen befische ist dort eigentlich nur die Kopfrute geeignet, da auf Grund der Tiefe die Fische nur im unmittelbaren Uferbereich vorkommen. Dort angle ich ausschließlich mit der Kopfrute, da punktgenaues Füttern unter der Rutenspitze an solch nährstoffarmen Seen Trumpf ist. Große Fische an der Kopfrute bändigt man am besten mit einem Gummizug im Top-Kit, der in seiner Stärke durchaus auf das zu erwartende Fischkaliber anpassbar ist.
Angle ich an den Flüssen meiner Umgebung (Rhein und Neckar), ist die Bolo immer dabei und kommt zum Einsatz, wenn die Fische weit draußen stehen oder die Strömung für das Feederangeln zu stark ist. Bei starker Strömung und ebenem Grund, wie z.B. im Rhein angle ich dann mit der Bolo verzögert, d.h. mit schleifendem Blei. Bei schwächerer Strömung durchlaufend, d.h. mit dem Blei über Grund und das Vorfach entweder schleifend oder bei zu erwartenden Rotaugen ebenfalls knapp über Grund.
Der Riesenvorteil der Bolo gegenüber der Stippe im Fließgewässer ist neben der größeren Entfernung eindeutig die Führung: Mit der Bolo kannst du bei ständigem Köderkontakt eine deutlich größere Strecke in deiner Futterspur absuchen. Dagegen beim Stippen in der harten Strömung kannst du eingentlich nur Tunken und angelst damit eigentlich nur im Aktionsradius deiner Stippe. Da braucht man schon sehr viel Vertrauen in ein gutes Futter.
Abschließend noch ein Hinweis von mir: Ich persönlich würde nicht gleich mit der Bolo einsteigen, sondern mich erst mit der Kopfrute an lange Ruten un das Stippen gewöhnen. Es muss ja nicht gleich ein Highend-Produkt bei der Stippe sein, wenn du noch nie zuvor mit Stipprute gefischt hast. Ein günstiges Einsteigermodell würde da auch schon reichen. Das Angeln mit Bolo erfordert schon etwas Geschick mit langen Ruten - besonders bei Wind und/oder Regen, wo die Bolognese sehr schnell an ihre Grenzen stößt.
Außerdem ist eine 9m-Bolo als Einstieg nicht zu empfehlen: Zu teuer und schwer zu handlen. M.E. reichen 7 m am Anfang völlig aus, um zu sehen, ob diese Angelart einem überhaupt liegt.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem "Roman" etwas weiterhelfen.|rolleyes
Frank
 

Pinn

Active Member
AW: Bolo als Alternative zur Kopfrute?

Hallo Matthias,

ich denke, Bolo und Pole kann man nicht vergleichen, weil das Handling grundverschieden ist und die Einsatzbereiche sich stark unterscheiden. Frank hat das in seinem Beitrag sehr gut ausgearbeitet!

An unseren Schiffahrtskanälen (NRW) nehme ich die Stippe, wenn ich punktgenau am Rand der Fahrrinne anfüttere und angeln will. Das können je nach Uferbefestigung (Spundwand oder Steinschüttung) 5-12m Entfernung vom Ufer sein. Die Fahrrinnentiefe ist am Rand ca. 5-6m.

Soll weiter rausgeworfen werden, ist neben der Matchrute die Bolo von Vorteil.
Bei der Matchrute hätte man den Nachteil, schwere Gleit-Waggler von >10g verwenden zu müssen, um schnell in Grundnähe zu kommen.
Mit einer 7m Bolo kann man auch mit festgestellter Pose 20m weit auswerfen, sofern die Rute länger ist als die beangelte Wassertiefe.

Voll zur Geltung kommen die Vorteile der Bolo, wenn im Fließgewässer treibend entlang einer Futterfahne gefischt wird, z.Bsp. auf Barben.

Die Nachteile der Bolo hat Ralf schon angedeutet: Bei Wind und Regen feedert man besser...

Gruß, Werner
 
AW: Bolo als Alternative zur Kopfrute?

Hallo Frank, hallo Werner

Vielen Dank für Euere ausführlichen Antworten.
Werd mir die ganze Sache mal durch den Kopf (oder die Bolo |supergri) gehen lassen und dann in Aktion treten.
Über meine ersten Versuche werd ich dann berichten.

Viele Grüße
Matthias

P.S. Ich befische hauptsächlich die Donau bei Straubing und den Regen bei Cham/Roding.
 

Krüger82

DIE HAPPY- BEST BAND
AW: Bolo als Alternative zur Kopfrute?

Vielleicht hat ja in deinem bekannten kreis einer eine kopfrute!!!Einfach mal fragen ob du die mal testen dürftest! Kostet nix und du bist danach um einiges schlauer!
mfg
 
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