Boot mit sechs Anglern vor Fehmarn gekentert

Aufmerksamen Anglern sowie den Seenotrettern der Freiwilligenstation Puttgarden der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verdanken sechs Männer möglicherweise ihr Leben.

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Das Bootswrack des gekenterten Angelbootes kurz vor dem Sinken. Andere Angler sowie Seenotretter hatten zuvor die sechs Schiffbrüchigen gerettet
Foto: Die Seenotretter - DGzRS


Ihr Angelboot ist am 20. August 2022, südöstlich von Burgstaaken (Fehmarn) gekentert und später gesunken. Die Schiffbrüchigen wurden von einem weiteren Angelboot und von den Seenotrettern gerettet.
Die Rettungsleitstelle See der DGzRS, zuständig für die Koordinierung des maritimen Such- und Rettungsdienstes in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee, wurde über einen verstümmelten Notruf informiert, der bei der Landrettungsleitstelle Süd eingegangen war. Der Notfall wurde im weiteren Bereich des Leuchtturms Staberhuk vermutet.
Sofort alarmierten die Wachleiter die Freiwilligenbesatzung des Seenotrettungsbootes ROMY FRANK der Station Puttgarden und den Seenotrettungskreuzer BREMEN der Station Großenbrode sowie weitere Schiffe in der Nähe des vermuteten Unfallortes. Die freiwilligen Seenotretter der ROMY FRANK, die derzeit in Burgstaaken liegt, liefen innerhalb von nur fünf Minuten aus.

Währenddessen hielten sich die sechs Männer, die bei der Kenterung ihres Bootes ins Wasser gestürzt waren, am Rumpf fest, was durch wenig Seegang und sommerliche Wassertemperaturen möglich war. Einer der Männer konnte mit einer Rettungsweste winken. Das Signal wurde von anderen Anglern gesehen. Mit ihrem Boot eilten sie zu Hilfe. Über eine Bootsleiter nahmen sie drei der Schiffbrüchigen auf – mehr Menschen konnte ihr kleines Boot nicht fassen.
Retter und Gerettete konnten bereits das auf sie zufahrende Seenotrettungsboot erkennen und gaben nun ihre genaue Position in Höhe von Meeschendorf/Staberdorf durch. Die ROMY FRANK rettete auch die drei weiteren Angler über ihre Bergepforte aus dem Wasser.
Einer der freiwilligen Seenotretter, von Beruf Rettungsassistent, nahm sich sofort der Geretteten an. Das kleine Angelboot mit den anderen drei Geretteten wurde längsseits genommen und auch diese drei wurden auf das Seenotrettungsboot übernommen.

Alle sechs Geretteten im Alter zwischen 50 und 70 Jahren sind wohlauf. Die Männer aus dem Raum Hamburg berichteten, dass sie zu einem Angelausflug von Burgstaaken aus gestartet waren. Etwa zwei Seemeilen (ungefähr dreieinhalb Kilometer) von der Küste entfernt bemerkten sie Wasser im Boot. Innerhalb kürzester Zeit bekam ihr Boot Schlagseite und kenterte, so dass ihnen keine Zeit blieb, einen Notruf abzusetzen. Einer der Männer kam im Wasser an sein Handy heran, das noch einen kleinen Moment funktionierte. Im Wasser schwimmend wählte er die 112. Die ROMY FRANK mit den Geretteten blieb bis zum Eintreffen des Seenotrettungskreuzers BREMEN vor Ort, um andere Schiffe nicht durch das kaum noch sichtbare Bootswrack zu gefährden. Inzwischen ist es gesunken. Das Mehrzweckschiff „Arkona“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Stralsund markierte die Unglücksstelle.
 
Glück im Unglück...dank sommerlicher Wassertemperatur...6 Angler auf so ner Klitsche...man wundert sich schon.

Habe auch schon 2 Erwachsene und 2 Kinder im April im Schlauchboot beobachtet...bei den April-Wasser-Temp nützen einem Schwimmwesten garnix.

Nordsee und Ostsee heißen zwar "See", sind aber keine "Seen", sondern richtige Meere, vor denen man den nötigen Respekt haben sollte...läuft ja auch (hoffentlich) niemand leichtsinnig mit FlipFlops ins Gebirge.

Ein Dank an die Seenotretter.
 
schön das sie gerettet wurden - da hab ich mal wieder das gute Gefühl die kleinen Spenden
dafür haben mit geholfen .
seatrout 61 kann ich da absolut nicht zu stimmen - man sollte sich schon auf das Boot verlassen können .
 
Etwa zwei Seemeilen (ungefähr dreieinhalb Kilometer) von der Küste entfernt bemerkten sie Wasser im Boot. Innerhalb kürzester Zeit bekam ihr Boot Schlagseite und kenterte, so dass ihnen keine Zeit blieb, einen Notruf abzusetzen
Da kann man nun lamentierne "6Mann in einem Boot - wie gefährlich", aber wir wissen ja garnicht wo der Wassereinbruch herkam.
Hat man erstmal Wasser im Schiff, gehts oft irre schnell.. .
 
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