Boot „schaukelt“

Marcelzim

Member
Hallo liebe Angler,

Wollte mal fragen wo der Unterschied liegt.

War mit meinem Boot angeln(damals Schlauchboot) und habe ein Boot gesehen welches neben mir lag.
Ein drittes Boot fuhr zwischen uns entlang und machte gute Wellen.

Mein Schlauchboot fing an zu schaukeln das andere Boot blieb extrem stabil im Wasser beim Ankern.

Woran liegt das?

Am Gewicht?
An der breite und Länge vom Boot?
Oder an der rumpfform?
Am Material? (Gfk,alu)


Weil überlege mir ein Ilka Reling 400 zu holen ? Ist nicht das teuerste aber passt halt iwie im Geldbeutel…hat aber wohl drei Kiele undnsoll sehr stabil im Wasser liegen.

Ps: das Boot neben mir war ein bassboot aus Alu . Soein „teures“ sage ich einfach mal . Bestimmt 5 m lang und so 1,90 min. Breit.

Hoffe auch ein paar Hilfen.

Mit freundlichen Grüßen

Marcel
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Am Gewicht?
An der breite und Länge vom Boot?
Oder an der rumpfform?
Am Material? (Gfk,alu)
So wie du den Vorgang geschildert hast kam die Welle wohl von der Seite?
Schlauchboote ab einer gewissen Größe sind eigentlich sehr rauwassertauglich, nicht umsonst verwenden Greenpeace und Co. diese Boote auch auf Hochsee.
Nur sind dies dann Ribs, die einen Festrumpf haben und keine 3m Gummipelle, die wegen ihres kaum vorhandenen Tiefgangs jeder Bewegung von Wind und Wasser folgt.
Grundsätzlich gehen Boote mit einem scharfen V Bug gut durch die Welle und ein breites Boot liegt mit wenig Bewegung im Wasser, ist also (relativ) kippstabil.
Wenn diese Ilka, welche ich nicht kenne, drei Kiele hat, so spricht dies für eine gute Kippstabilität, schon weil es eine gewisse Breite braucht um drei Kiele sinnvoll unter zu bringen.

Jürgen
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Ich habe gerade mal geschaut:
Das gleiche Boot fährt jemand aus meinem Verein, allerdings unter Rudern aufm Baggersee.
Sieht aber soweit recht tauglich aus, mit Kategorie C und bis 20 PS motorisierbar, ein Halbgleiter.
Immer schön küstennah bleiben und bei mehr als 4 Beaufort ab in Richtung Land, dann dürfte das passen.

Jürgen
 

Tulpe2

Well-Known Member
Hi,

ich habe seit 2 Jahren neben einem Schlauchboot "YAM380" auch das "Ilka Reling" (auf dem Typenschild steht "ANKA").
Eingesetzt binnen mit E-Motor und auf dem Bodden mit 15PS Johnson.
Wenn ich allein im Boot bin, schaffe ich es (mit hinauslehnen) die Scheuerleiste bis fast auf das Wasser "zu drücken".

Zur Stabilität: das Boot liegt "weicher" im Wasser als das alte DDR-Anka, hat aber eine höhere Zulassung.
Mit 2-3 Personen an Bord wird es deutlich stabiler.
Egal ob mit Motor oder Riemen: Spurstabil ist es und mit etwas Fahrt auch relativ beständig bei Seitenwind.

Ein Nachbar hat das "Kamila 3" vom selben Anbieter. https://www.bootsquelle.de/ruderboote/kamila-3.html
Das Boot ist als echter 3-Kieler wirklich stabil im Wasser (aber noch nicht so wie ein Schlauchboot), aber eben ein reines Binnen-Boot, Entwurfs-Kategorie "D", Motorzulassung bis 12 PS.
 

De_Snoekbaars

Well-Known Member
Ich hatte schon 4 verschiedene Schlauchbbote, von 320 Zodiac bis hin zum RIB, aber auch schon diverse Festrumpfboote
Ein anständiges Schlauchboot liegt im Wasser um einiges stabiler als ein Festrumpfboot gleicher Größe
Dein Schlauchboot schaukelt ja nicht, es geht mit den Wellen mit, aber ein Festrumpfboot schaukelt eben hin und her
Wenn ich mir ein Boot aussuchen könnte kämen an mein Aluboot beidseitig noch Luftkammern, eben so wie beim Schlauchboot
Das wäre für mich dann das optimale Angelboot, naja, fast eben so wie ein RIB
 

Metregal

Well-Known Member
Moin Marcel,
es gibt eine Formstabilität und eine Gewichtsstabilität. Ein Schlauchboot ist Formstabil, eine Segeljacht hingegen ist gewichtstabil. Dazwischen gibt es eine Menge von Booten welche man nicht nur einer Gruppe zuordnen kann, sie sind zum Teil formstabil, aber auch zum Teil gewichtstabil.
Ein ganz entscheidender Punkt für ein gewichtstabiles Boot ist der Schwerpunkt des Bootes. Ein Segelschiff hat einen Schwerpunkt welcher unterhalb der Wasseroberfläche liegt, das rührt vom Kiel her. Kenterpunkte von Segelschiffen liegen im Bereich von 135°. Das heißt: Steigt eine sehr starke Böe ein und das Schiff legt sich soweit auf die Seite, dass die Segel schon auf dem Wasser liegen, würde es sich wieder aufstellen wenn die Böe nachlässt. Meist jedoch steigt Wasser ein und das Boot sinkt durch das eigene Gewicht, bedingt durch den schweren Kiel.
Ein Schlauchboot hingegen ist formstabil, beding durch das Verhältnis Breite/Länge. Der Schwerpunkt liegt oberhalb der Wasserlinie. Kenterwinkel von mehr als 90° sind physikalisch nicht möglich. Ein reines Schlauchboot ohne Festrumpf unterliegt den Auftriebskräften und macht somit jede Wellenbewegung mit.
Deine Frage, warum liegt ein Boot ruhiger und ein anderes nicht so ruhig hängt auch stark von der Form des Unterwasserschiffs und daraus ableitend von den Trägheitsmomenten ab.
Alles ganz einfach nachvollziehbar: Man nehme eine Sperrholzplatte von 50x30cm und ziehe sie senkrecht durch das Wasser, ganz einfach und ohne großen Kraftaufwand. Nun drückt man sie um 90° versetzt gegen das Wasser hin und her. Der erhöhte Kraftaufwand ist merklich spürbar. Ein Bootsbauer spricht hier vom Lateralplan eines Unterwasserschiffs, umso größer, umso mehr Widerstand, umso weniger Bewegung bei Welle um die Längsachse eines Bootes.
Folglich: Schlauchboote ohne Unterwasserschiff, also ohne Lateralplan, stellen fast keinen Widerstand für Wellen da.
 

Marcelzim

Member
Hallo erstmal vielen dank für all eure Antworten.
Die haben mir schon sehr weiter geholfen. Nicht unbedingt eine Frage auf meine Antwoert.
Vieles davon kenne ich auch den vergleich des Kiels mit einem Segelschiff.
Auch das ein Schlauchboot stabiler im Wasser liegt. Nur lag dort ein Alubassboot im Wasser welches weniger bis garnicht schaukelte beim Ankern als seitlich wellen kahm wie mein Schlauchboot. Und ein z.b. Ilka Schaukelt noch Schlimmer als ein Schlauchboot. Das ist mir soweit bewusst. Nur Warum schaukelte das AluBassBoot nicht?
Hat das mit größeren Maßen zu tun? Mehr Eigengewicht vom Boot?


Was haltet man hier den so im Allgemeinen zu Polyester Harz?


mit freundlichen Grüßen

Marcel
 

Taxidermist

Well-Known Member
Was haltet man hier den so im Allgemeinen zu Polyester Harz?
Ich finde GFK gut, schon deshalb weil ich es gelernt habe mit dem Material zu Arbeiten.
Deshalb ist es auch leicht an einem Boot Reparaturen oder Anbauten (Rutenhalter z.B.) in GFK durch zu führen.
Aluboote sind laut, soll heißen man hört immer irgendein Glucksen bis hin zum Scheppern in der Welle, zumindest wenn die Blechschüsseln nicht gedämmt sind.
Ich war mal mit einem Aluboot einen Tag auf dem Rhein, damals hat mich diese Geräuschkulisse extrem genervt!
Hinzu kommt, dass sie kalt sind, weil die Käte des Wassers im Winter perfekt an die Füße und andere Körperteile weiter geleitet wird und im Sommer kann man sich ebenso auch verbrennen wenn die Oberfläche schön aufgeheizt ist.
GFK Boote brauchen auch nur minimal mehr Pflege als ein Aluboot und das Material ist bewährt, diese Boote halten inzwischen bis zu 50 Jahre und länger, bei gutem Umgang damit.
UV Licht ist dabei das größte Problem, also sollte ein GFK Boot bestenfalls untergestellt werden, aber zumindest abgedeckt werden.

Jürgen
 
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Marcelzim

Member
Danke für die Antwort @Taxidermist,

das hört sich ja gut an. Was mich aber außerdem interessiert ist wegen dem Polyester Harz und Epoxid Harz. Laut Internet soll Polyester nicht so gut sein wie Boote aus Epoxid Harz.
Vor allem habe ich angst das wenn ich mit einem Polyester GFK boot mal irgendwo vorstoße das dort direkt ein loch drin ist. Außerdem das die Boote mit GFK Epoxy wesentlich stabiler sind und mehr abkönnen. Stimmt das?

Ich habe momentan auch ein Altes Boot was dem Ilka ähnelt....aber da waren im Zwischenraum 70l Wasser drin. Wie lange weiß ich nicht. Habe das alles fertig repariert aber wie war der Boden vom Boot (Außen,Unterwasserbereich) sehr weich. Nun weiß ich nicht ob es Osmose war (was vieles drauf hindeutete) oder ob die Polyster einfach nicht Stoß/Kratz fest sind.
 

Metregal

Well-Known Member
Moin,
den Ausführungen von Jürgen ist kaum noch etwas zu zufügen, außer der Osmose, die durch schlechte Qualität der Verarbeitung des Materials irgendwann eintreten kann. GFK ist mein Topfavorit unter den Werkstoffen eines Bootes und auch für mich liegt der riesige Vorteil des Materials in der Möglichkeit des Ausbaues, der Reparaturfähigkeit und dem geringen Aufwand der Pflege.
Zum Alu Boot kann ich sagen: Alulegierungen haben einen großen Fortschritt erfahren. Als ich in den 60igern Flugzeugbauer bei Lufthansa lernte gab es noch große Schwerigkeiten mit diesem Werkstoff. Hauptsächlich war es das Schweißen von Alu, denn Schutzgasschweißen stand noch in den Kinderschuhen, aber auch mit der Korrosion hatten wir zu kämpfen. Reines Aluminium findet man so gut wie gar nicht im Alltag. Es handelt sich immer um Legierungen mit anderen Metallen. Und genau hier wurden in den letzten 50 Jahren enorme Fortschritte gemacht, so hat man heute Alulegierungen für fast jeden Einsatzbereich.
ABER : Bei einem Bruch oder Riß im Boot wird man gut beraten sein, jemanden zu kennen, der Alu schweißen kann. Es gibt Viele, die meinen es zu können, aber nur Wenige die es wirklich können. Gruß Klaus
 

Metregal

Well-Known Member
Danke für die Antwort @Taxidermist,

das hört sich ja gut an. Was mich aber außerdem interessiert ist wegen dem Polyester Harz und Epoxid Harz. Laut Internet soll Polyester nicht so gut sein wie Boote aus Epoxid Harz.
Vor allem habe ich angst das wenn ich mit einem Polyester GFK boot mal irgendwo vorstoße das dort direkt ein loch drin ist. Außerdem das die Boote mit GFK Epoxy wesentlich stabiler sind und mehr abkönnen. Stimmt das?

Ich habe momentan auch ein Altes Boot was dem Ilka ähnelt....aber da waren im Zwischenraum 70l Wasser drin. Wie lange weiß ich nicht. Habe das alles fertig repariert aber wie war der Boden vom Boot (Außen,Unterwasserbereich) sehr weich. Nun weiß ich nicht ob es Osmose war (was vieles drauf hindeutete) oder ob die Polyster einfach nicht Stoß/Kratz fest sind.
Moin Marcelzim,
Polyester oder Epoxid ist völlig egal, nur vom Preis her rangiert Epoxi viel weiter oben. Von der Festigkeit gibt es keine Unterschiede.
Osmose kann man gut erkennen: Nehme das Boot aus dem Wasser und breche die Blasen am Unterwasserschiff mit dem Fingenagel auf. Riecht die Flüssigkeit aus den Blasen nicht, dann ist es eine Ablösung vom Untergrund. Riecht die Flüssigkeit aus den Blasen nach Essig handelt es sich um Osmose.
 

Marcelzim

Member
Danke euch allen

Welches sind denn die Unterschiede zwischen polyester und epoxy außer der Preis?

Habt ihr den mal etwas von dem hier gehört?

QWEST Marine R400​


Das kostet so um die 5000€ wäre welches noch irgendwie in meine Budget passt.
Wäre dieses besser als das Ilka von der Stabilität im Wasser zu liegen her?
 

Taxidermist

Well-Known Member
Polyester oder Epoxid ist völlig egal, nur vom Preis her rangiert Epoxi viel weiter oben. Von der Festigkeit gibt es keine Unterschiede.
Hier muss ich mal widersprechen, Epoxyd ist nicht nur besser zu verarbeiten, sondern entwickelt beim Abbinden/Polymerisieren keine Gifte.
Beim Polyester dünstet dann nämlich Styrol, Xylol, Zyan und ähnlich leckere Sachen aus, welches an dem Härter liegt der ebenfalls giftig ist.
Polyester härtet zudem glashart aus, Epoxyd dagegen zähelastisch, was vor allem bei niedrigen Temperaturen einen Unterschied macht.
Epoxyd ist trotz des höheren Preis (ca. 2-3x). deshalb dem Polyester vor zu ziehen!
Man kann übrigens problemlos Polyester GFK mit Epoxyd reparieren, umgekehrt ergibt dies nie eine eine stabile Verbindung.

Jürgen
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Habt ihr den mal etwas von dem hier gehört?

QWEST Marine R400​

Du darfst hier Links setzen!
Ich habe jetzt wieder selbst gegoogelt, was für das Boot spricht ist, es ist geschweißt und nicht nur genietet und es ist selbst lenzend, weil es einen doppelten Boden hat.
Leider hast du bisher kein Wort darüber verloren wo auf welchem Revier das Boot eingesetzt werden soll und für welche Art von Angelei?
Wenn Kippstabilität deine Priorität ist, dann bist du bei solchen Bootstypen gut aufgehoben:
Da kannst du für deine 5K € auch noch einige Sonderwünsche verwirklichen.
Diese taugen allerdings eher etwas für Binnengewässer und Flüsse als für Küstenreviere, ebenso sind diese unter Rudern auch nicht so prickelnd.
Irgendwo hier im AB gibt es dazu einen Ausbau-Thread, musst du mal die Suche bemühen.

Jürgen
 
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Marcelzim

Member
danke erstmal wieder für die Antworten.

ja das weiß ich aber habe zu nicht ein link erhalten nur die Allgemeine Internet Seite..

das stimmt. Angel gerne in Holland auf Seen und in der Maas. Aber auch gerne mal küstennahe. Also Ostsee küstennahe und auch mal Norwegen in den Schären.

Kippstabilität ja , Also Kat. C aber mir ist es Wichtig das wenn ich vom Heck zum Bug gehe das es nicht so extem dabei "Schauckelt".
Alsos eher Stabil im Wasser als Kippstabil wie mein erster Beitrag beinhaltet.
 

Marcelzim

Member
Danke für all eure antworten und Tipps.

Habe mich jetzt für das hier entscheiden: https://www.bootsquelle.de/motorboote/motorbootkonsolenbootangelboot-inka-430.html


Frage mal hier nach ohne jetzt ein neuen Thread auf zu machen.


Habe ein, zwei Fragen.


Wie montiere ich einen Drehbahren Stuhl am Boden? Möchte ungern in das GFK schrauben.


Und wie bekomm ich am Bug den Bug Motor relativ Waagerecht eingebaut? da es ja Keilförmig läuft. (siehe Bild)
Das sind so ca. 4 cm.

Nun aber die wichtigste Frage das Boot ist ja nicht so im Wasser am stehen wie es auf dem Trailer steht (je nach Gewicht hinten und vorne).
wie mache ich das am besten?

Sollte ich das Boot versichern/anmelden? Muss man das? Empfehlungen? Damit das Boot villt selber versichert ist (Diebstahl (Boot selber und Motor, Equipment, Beschädigung und auch Schäden an Dritte)

Und eine Letze hätte ich noch. Gibt es die Möglichkeit die Batterien für Bug und heck Emotor(100AH Lifepo4), Echotot batterie (7Ah Lifepo4batterie) und Batterie für die Bilgenpumpe/Licht (denke mal es wird eine 20-30 AH Lifepo4) über ein Stecker zu laden?

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