AW: DAFV: Finanzierung des angelpolitischen Programmes
Natürlich ist es ein Unding, dass gerade mal zweieinhalb Tage vor der Verbandsausschusssitzung das wochenlang angeforderte Material zu den Finanzen vom Vizepräsidenten Bauersfeld, zuständig für Finanzen im (VDSF)DAFV, an die Landesverbände rausgegeben wird.
Und dann auch noch unvollständig!!
Denn zu den Zahlen 2013 liegt rein gar nichts vor - zumindest eine Auflistung bis zum Juni hätte man angesichts der sich abzeichnenden Finanzlage vom Vize Bauersfeld erwarten dürfen.
In der Kürze der Zeit können wir natürlich auch nicht alles komplett durcharbeiten.
Daher hier nur eine kurze Auflistung dessen, was uns da beim ersten "überfliegen" aufgefallen ist und Fragen, die sich daraus wiederum ergeben.
Die Kurzzusammenfassung:
Es gab Anfang 2013 gerade noch freie liquide Mittel von ca. 100.000 Euro.
VDSF wie DAV haben 2012 wieder operative Verluste gemacht, die teilweise versucht wurden, in der Bilanz "besser aussehen zu lassen"..
Selbst bei Einsparungen von großzügig gerechnet ca. 460.000 Euro und dem Zusatzbeitrag der Ex-DAV-Landesverbände kann man max. mit einem Überschuss von ca. 15.000 Euro für 2013 rechnen - wenn die Einsparungen getätigt werden und Risiken nicht greifen!!
Der (VDSF)DAFV wird ohne entsprechende Maßnahmen wohl schon Ende 2013, spätestens im Laufe 2014 zahlungsunfähig.
Abhilfe:
Erhöhung der Beiträge um ca. 0,75 bis 1,00 Euro, zum reinen "überleben".
Wenn der (VDSF)DAFV wirklich arbeitsfähig werden möchte ist mindestens eine Verdoppelung der Beiträge, also eine Erhöhung von mind. 2 EUR, von Nöten.
Alternativ müsste der Verschmelzungsvertrag gebrochen und Personal entlassen sowie eine Geschäftsstelle geschlossen werden.
Hier im Einzelnen die Gründe, die uns zu dieser Meinung bringen:
Bilanz DAV
1.
Es wurde ein Grundstück mit dazugehörenden Gebäude ausgebucht (2 x 1,00 Euro).
Hierbei handelt es sich um "Am Bernsteinsee, Velten".
Die Anschaffungskosten betrugen laut Anlagenverzeichnis am 22.03.2002 jeweils 1,00 Euro.
Das hier nur ein ideeller Betrag gezahlt wurde ist ggf. noch nachvollziehbar, aber die Veräußerung zu diesem symbolischem Preis im Rahmen Fusion ist schon sehr fragwürdig.
Laut Gerüchten handelt es sich bei dem Objekt um Eigentum des LAV Brandenburg, dass hier wohl zurück übertragen wurde - es gab da wohl auch einen entsprechenden Vertrag.
War dies im Rahmen der Fusionsverhandlungen bereits bekannt?
Oder wurde der DAV nur "aufgehübscht"?
2.
Die Minderung der liquiden Mittel (Kasse/Bank) entspricht dem Verlust zzgl. der Auflösung der Jugendrückstellung (41.757,75 € + 7.000 €).
Da die Auflösung der Rückstellung sollte eine Geldausgabe für Aufwand des Vorjahres sein - so ist es normal.
3.
Durch die Auflösung von "freier Rücklage" in Höhe von 11.912 € wird nur noch ein Jahresverlust von 30.948,75 € ausgewiesen.
Das kann und darf man machen, verschleiert aber etwas die tatsächlichen Gegebenheiten.
4.
Das in 2011 so heiß diskutierte Konto "Saldovortrag Sachkonten" war schlussendlich - wie auch schon vermutet - der Gewinnvortrag aus Uraltjahren.
Zu erkennen ist dies aus der Überleitung der vorgelegten Bilanz zum 31.12.2011:
Dort wurde ein Ergebnisvortrag von minus 64.882,71 € ausgewiesen.
Nimmt man den Vorjahresvergleich aus der Bilanz zum 31.12.2012, so steht dort ein Betrag von 28.498,95 €.
Die Differenz ist genau der Betrag des Konto 9000, nämlich 93.381,66 €.
5.
In der GuV werden Leasingkosten in Höhe von 15.013,48€ aufgeführt.
2010 waren es 10.908,33 €,
in 2011 waren es 15.927,97 €.
Um was handelt es sich hierbei, wie lange läuft der Vertrag noch, wie hoch ist die Schlussrate?
6.
Beim Anlagevermögen fallen mehrere Ausbuchungen, von zwar älteren, aber teuren Meßgeräten auf (Dickenmeßgerät, Laser-Weitenmessgerät und 2 Hand-Lasermetern).
Waren das Abschiedsgeschenke (sehr provokativ gefragt)?
Wenn ja: Für wen?
Wenn nein: Was war das dann??
Anhand der Vergleichszahlen gibt es beim DAV ansonsten keine Auffälligkeiten. Für genauere Fragen, z.B. bei den Kosten für Präsidium etc., müsste man in die entsprechenden Buchungskonten schauen um Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
Was jedoch (positiv) auffällt:
In 2012 wurde sich an die Gliederungsvorgaben laut HGB gehalten.
Hat da evtl. die Kritik aus dem AB am bisherigen, davon abweichenden Verfahren des DAV, nachgeholfen?
Bilanz (vorläufig) des VDSF
1.
Als erstes ist hier doch sehr verwunderlich, dass hier noch vorläufig drübersteht. Aus vereinsrechtlicher Sicht ist das garantiert auch in Ordnung, denn die HV hat den Abschluss noch nicht beschlossen. Jedoch wurde der Abschluss dem Vereinsregister zur Fusion vorgelegt.
2.
Bei der Geschäftsausstattung wurde noch einmal "zugeschlagen".
Eine Erhöhung - "nach Abschreibung" von rund 11.000 €.
Da kein Anlagenverzeichnis vorliegt, können hier keine weiteren Aussagen zu gemacht werden.
Zumindest hinterfragungswürdig, so kurz vor der Fusion.
3.
Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der GmbH.
Im Jahr 2011 war hier - kumuliert - noch eine Forderung in Höhe von 20.834,74 € zu verzeichnen.
In 2012 ist hieraus eine Forderung in Höhe von - kumuliert - 10.469,65 geworden, also nur noch ca. 50%.
Auffällig daran ist jedoch, dass die Minderung nur durch eine kurzfristige "Vorlage lt. Vereinbarung" der GmbH in Höhe von 30.000 EUR möglich wurde, ansonsten hätte sich die Forderung gegenüber 2011 fast verdoppelt!
Diese 30.000 wurden lt. Hinweis des Steuerberaters Anfang 2013 an die GmbH zurückgezahlt.
4.
Bei der GuV kann wegen der knappen Darstellung nicht so sehr viel gesagt werden.
Der operative Verlust beträgt jedoch nicht nur rund 108.000 €, wie ausgewiesen, sondern ist doppelt so hoch.
Die Differenz ist "geschönt" durch den "Haushaltsausgleich aus Rücklagen".
Monetär fällt das jedoch nicht so auf (Minderung der liquiden Mittel ca. 100.000 Euro), da in 2012 die Forderungen um knapp 63.000 Euro abnahmen und gleichzeitig die Verbindlichkeiten (auch gg. die GmbH) um rd. 55.000 € zunahmen (insgesamt also ca. 108.000 €).
Gegenüber 2011 hat der VDSF also einen um ca. 70.000 € höheren Verlust eingefahren und steht bilanziell deutlich schlechter dar.
Fazit DAFV
1.
Zum 01.01.2013 hatten beide Altverbände zusammen nur noch rd. 167.600 € an liquiden Mitteln.
2.
Einbringbare Forderungen (also ohne solche gg. die GmbH) beliefen sich auf rd. 34.000 €
3.
Verbindlichkeiten bestanden in Höhe von rd. 98.000 €
==> somit nach "Ausgleich der Forderungen und Verbindlichkeiten" lediglich eine Liquiditätsreserve von knapp über 100.000 €
Die nach (noch geltender? Ne Neue liegt ja nicht vor...) VDSF-Geschäftsordnung aber ja deutlich höher sein müssten!!
4.
Zu erwartende Einnahmen
DAFV 2013: 1.550.000 € zzgl. der vereinnahmten 0,55 € pro Mitglied des DAV ergeben sich Einnahmen von rd. 1.630.000 €
5.
Ausgaben des
VDSF 2012 = 1.525.000 €,
des DAV = 550.000 €,
also insgesamt 2.075.000 € gesamt.
6.
Anzurechnendes Einsparpotential (kalkuliert):
VDSF = 285.000 €,
DAV = 175.000 €,
also insgesamt 460.000 € (extrem großzügig kalkuliert).
7.
Somit verbleibt ein Überschuss von 15.000 €.
8.
Nach diesem "Schönrechnen" von uns nun die Fallen:
a. Risiko der Sonderzahlung beim Ex-DAV von 80.000 €
b. nur noch maximal 30% an Öffentlichkeitsarbeit
c. keine sportlichen Veranstaltungen (oben wurden weder die paar Einnahmen noch die Ausgaben berücksichtigt). Da hier aber offensichtlich schon die entsprechenden Gelder geflossen sind verringert sich der "Überschuss" um rund 88.000 € (Zweckbetrieb Sport 2 des DAV).
9.
Ergebnis:
Am 31.12.2013 hat der DAFV so gut wie keine bzw. gar keine liquiden Mittel mehr zur Verfügung.
10.
Da weitere Kosten nicht/kaum eingespart werden können und gleichzeitig die Mitgliederzahl 2014 um die Bayern und den VFG B-W mindestens abnehmen (NDS steht noch nicht 100%-ig fest) und die "Sondereinnahme" des DAV auch nicht mehr kommt, fehlen dann mind. 288.000 € an Beitragseinnahmen.
==> der DAFV wird dann Zahlungsunfähig oder muss die Beiträge um ca. 0,75 bis 1,00 Euro anheben, um zu überleben.
Wenn er arbeitsfähig werden möchte ist mindestens eine Verdoppelung der Beiträge, also eine Erhöhung von mind. 2 EUR, von Nöten.
Alternativ muss der Verschmelzungsvertrag gebrochen und Personal entlassen sowie eine Geschäftsstelle geschlossen werden.
Das wirkt sich wegen der wohl fälligen Abfindungen und Abstandszahlungen dann aber erst 2015 aus.