DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Georg Baumann

Well-Known Member
Nächsten Samstag, den 26. Mai, findet in Berlin die diesjährige Jahreshauptversammlung des DAFV statt. Diesmal gibt es einen öffentlichen Teil für geladene Gäste und Presse. Angekündigt sind "zahlreiche hochkarätige Vertreter aus Politik und anderen Verbänden". Außerdem wird Matze Koch einen Vortrag halten zu "Angeln in der Mitte der Gesellschaft". Ich gehe natürlich hin und bin schon sehr gespannt. Schade, dass ich bei der eigentlichen Versammlung nicht mehr dabei sein darf (ist an der Stelle aber keine Kritik, ist nicht unbedingt üblich, externe Presse bei der ja nicht öffentlichen Mitgliederversammlung dabei zu haben). Besonders interessieren würde mich die Diskussion um eine Grundsatzposition, die Olaf Lindner aka tibulski hierangekündigt hatte. Zunächst sollte ja wohl eine Studie in Auftrag gegeben werden, da werde ich mal nachhaken (https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=337742). Auch habe ich läuten hören, dass das Bündnis Pro Angeln wohl Thema sein wird (https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=338905).

Ich werde berichten ...
 

Toni_1962

freidenkend
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Bin ja mal auf deinen Bericht gespannt !


Und schön, dass du keine Vorverurteilungen mit in die Ankündigung bringst!
 
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Peter_Piper

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Hallo Georg,
mal ne doofe Frage. Hätte die Redaktion der Fachzeitschrift ,,Rute & Rolle", welche ja ein Mitteilungsorgan des DAFV ist, nicht ein "Recht" auf das beiwohnen der nicht öffentlichen Versammlung?
 

Ørret

Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Ich bin erstaunt das sie Matze dort reden lassen, da er beim Thema releasen ja wohl eine andere Meinung hat als der BV.....
Sollte der Verband tatsächlich doch noch langsam aufwachen?
Ich hab da meine Zweifel und bin mal gespannt.....
 
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Georg Baumann

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

@Peter: Nein. Ich bin Pressevertreter und nicht abgeordnerter (heißt gewählter!) Delegierter laut Satzung. Und auch wenn RuR vertragsgemäß die Mitteilungen des Verbandes druckt, sind wir NICHT das Mitteilungsorgand das DAFV. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied, auf den ich immer sehr bestehe. Heißt nämlich, dass wir in "unserem" redaktionellen Teil vollkommen frei sind. Andersherum haben wir keinerlei Einfluss auf die Mitteilungen des DAFV. Wir stellen "nur" die Seiten und Verbreitung dafür zur Verfügung.

Dass das nicht ganz leicht nachzuvollziehen ist, kann ich wiederum gut nachvollziehen.



@Orret: Mal ne ganz ernst gemeinte Frage: Hast Du irgendwo ne klare Position zum Zurücksetzen seitens des Verbandes gefunden? Das ist nämlich genau mein Punkt: So richtig finde ich nirgendwo, wofür der Verband eigentlich stehen will. Vielleicht habe ich es aber auch verpasst.
 

kati48268

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Auch habe ich läuten hören, dass das Bündnis Pro Angeln wohl Thema sein wird
Haben sie's etwa schon aufgekauft? :q

Hast Du irgendwo ne klare Position zum Zurücksetzen seitens des Verbandes gefunden?
M.W.n. gibt es keine verfasste offizielle Position.
Sie sind klaren Aussagen ja immer ausgewichen.
Angepolizische Grundsätze, die schon vor der Fusion entstehen sollten, wurden nie festgelegt.

Um die LVs nicht zu verprellen, gibt es m.W.n. nur Aussagen einzelner Personen, in denen immer wieder nur die Verwertung als Grund genannt wird.

Spahn ist 1x gegenüber einem Medium konkreter geworden und hat von "Angeln NUR zur Verwertung" gesprochen (gibt es in den Tiefen des Boards einen Thread zu).
Das wurde trotz vieler Nachfragen nie offiziell zurück genommen.

Solltest du doch Konkreteres finden, gib bitte hier eben Laut, würd mich auch interessieren.
 
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Wegberger

aus dem Westen
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Hallo,


Zitat von Georg Baumann:
Das ist nämlich genau mein Punkt: So richtig finde ich nirgendwo, wofür der Verband eigentlich stehen will. Vielleicht habe ich es aber auch verpasst.
Immer diese Vorverurteilungen :q:q:q:q........
 

Toni_1962

freidenkend
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Hast Du irgendwo ne klare Position zum Zurücksetzen seitens des Verbandes gefunden? Das ist nämlich genau mein Punkt: So richtig finde ich nirgendwo, wofür der Verband eigentlich stehen will. Vielleicht habe ich es aber auch verpasst.


Wohl nicht verpasst und eben auch keine Vorverurteilung
Die arbeiten noch daran laut Hr. Lindner:

https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=337743

Aber die HV wird ja vll. Licht in's Dunkel bringen.
 
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Ørret

Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

@ Georg .....Kati war schneller , den Spahn hätte ich auch genannt...
Mein LV (Weser Ems) verkauft jedenfalls ganz klar die Angeln nur zur Verwertung Position. Was maßig ist und keine Schonzeit hat muß abgeschlagen werden!Das bringt mich dann zur nächsten Frage!
Wenn der BV irgendwann mal eine klare Position dazu gefunden haben sollte, müssen die Mitgliedsverbände diese Position dann automatisch auch vertreten ?

Gruß
 

Georg Baumann

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Nein - die sind nach wie vor selbstständig, können sich dann aber natürlich überlegen, ob sie noch im richtigen BV sind, wenn zentrale Positionen abweichen. Genau das macht es ja so schwer für einen so organisierten Bundesverband, einheitliche Positionen zu finden. Da kocht jeder Landesverband sein Süppchen und meint, dass die Kröten, die er bei sich im Laufe der Jahre schlucken musste, nun auch alle anderen zu schlucken haben. Das erfordert von allen Beteiligten schon auch ein großes Stück Kompromissfähigkeit. Ich bleibe aber dabei: Wenn ein Verband eine integrative Kraft entwickeln will, muss er ein klar erkennbares Profil haben. Derzeit wissen ja selbst die Hauptamtlichen nicht so richtig, welche Positionen sie denn nun zu vertreten haben und hangeln sich von Ast zu Ast. Ist zumindest mein Eindruck.
 

Peter_Piper

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

@ Georg. Danke für die Antwort bezüglich meiner Frage.#6
 

kati48268

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Da kocht jeder Landesverband sein Süppchen und meint, dass die Kröten, die er bei sich im Laufe der Jahre schlucken musste, ...
Das sind keine geschluckten Kröten,
denn die Akteure sind Überzeugungstäter!


Derzeit wissen ja selbst die Hauptamtlichen nicht so richtig, welche Positionen sie denn nun zu vertreten haben und hangeln sich von Ast zu Ast. Ist zumindest mein Eindruck.
Die Hauptamtlichen haben die Position zu vertreten,
die das geschäftsführende Präsidium vorgibt.
Und speziell beim DAFV ist es noch einen Tacken verschärfter.
Am damaligen Ausschreibungsprofil für die Stelle des GFs,
war klar zu sehen, dass dieser nicht mal die Kompetenzen hat, die üblicherweise mit einer solchen Position verbunden sind.
Das ist ein Sachbearbeiterposten, mehr nicht.

Das Geschäftsführende Präsidium wiederum ist jeder festgeschriebenen Positionierung aus dem Weg gegangen.
Sicherlich um nicht bei Mitglieds-LVs anzuecken,
vielmehr aber, weil ihnen Positionen komplett am Hinterteil vorbei gehen, das ist denen egal!
Der Bundesverband verfolgt nur 2 Zwecke:
den Selbsterhalt,
und die Eigenprofilierung,
sonst nichts.
 

Georg Baumann

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Es gab ja in der Vergangenheit bereits (kläglliche) Versuche einer Positionierung. Sind allesamt gescheitert, weil sich die Mitglieder nicht mal ansatzweise einigen konnten.
 
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Der DAFV hat wohl tatsächlich externe Berater angefragt um eine Verbandsstruktur mit Zielen zu erstellen. Ich hatte zu diesem Thema eine Terminzusage bei Seggelke in Berlin, der sich zwar wunderte über meine Anfrage aber trotzdem zu einem Termin bereit war. Den musste ich leider krankheitsbedingt absagen.
Wenn sich da in absehbarer Zeit nichts bewegt wegen Zielen werde ich nochmals wegen einem Termin nachfragen.
 

kati48268

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Leider nicht ganz.
Noch versteht Politik diese Ruine als Ansprechpartner für Angler.
So gesehen gut, dass die mit sich selbst beschäftigt sind und keinen Lobbyismus betreiben, was könnten sie für weitere Schäden anrichten...
Dass Korte & Hocker da nun auf Einladung hingehen, sehe ich als reine Showveranstaltung.

Der (Mod: Ausdruck gelöscht, bitte Nettiquette beachten) Laden muss endlich weg!
 

Georg Baumann

Well-Known Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Wie gesagt fand heute Vormittag der öffentliche Teil der Jahreshauptversammlung des DAFV statt. Während die Delegierten nun in der verbandsinternen Versammlung hocken, möchte ich eine Zusammenfassung geben.
Letztes Jahr war ich zum ersten Mal auf der Hauptversammlung des DAFV und hatte ehrlich gesagt ein bisschen den Eindruck, bei einem kleinen Ortsverein zu sein: Keine politischen Grußworte, alles etwas provinziell und unstrukturiert. Das war heute ganz anders. Es waren Vertreter aus fast allen Parteien anwesend sowie aus Verwaltung und Wissenschaft. Die Grußworte waren nicht zu lang und gut auf den Punkt. Ich war positiv überrascht. Folgende Vertreter sprachen zu den Anwesenden:


- Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin DAFV (Begrüßung und Schlussworte)
- Gerd Conrad, BMEL, Referat Fischereistruktur- und marktpolitik, Meeresumweltschutz
- Dr. Michael von Abercron, MdB für die CDU, Ausschuss Ernährung und Landwirtschaft
- Dr. Gero Hocker, MdB für die FDP, Ausschuss Ernährung und Landwirtschaft
- Jan Korte, MdB für Die Linke, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer
- Fred Bloot, Präsident European Anglers Alliance
- Dr. Uwe Brämick, Institut für Binnenfischerei
- Matze Koch, Angeljournalist: „Wie kriegen wir das Angeln in die Mitte der Gesellschaft?“



Ich möchte Euch nicht mit einer Zusammenfassung aller Grußworte langweilen, sondern hangele mich thematisch an den wichtigsten Punkten entlang. Es wird auch so lang genug …



BAG LIMIT: Die schlechte Nachricht vorab. Auch 2019 wird das Bag Limit nicht fallen. Allerdings ist Gerd Conrad sehr zuversichtlich, dass es angehoben werden wird. „Wir drängen darauf, dass das Limit für Angler angehoben wird, wenn die Quote für die Fischerei insgesamt steigt.“ Darauf deutet derzeit alles hin, da der starke 2016er Jahrgang nächstes Jahr reif für die fischereiliche Nutzung sein wird. Wie hoch das Limit dann sein wird, kann derzeit noch niemand sagen. Es wird von 8-10 Fischen pro Angler und Tag gemunkelt. Conrad machte allerdings eine wichtige Einschränkung: „Derzeit hören wir Gerüchte, dass schon jetzt viele zu kleine Fische einfach über Bord gehen.“ Er schilderte eine illegale Praxis, die ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden habe. Ergebnis ist aber: Die Kontrolleure kriegen es nicht immer mit, wenn zu kleine Dorsche von Berufsfischern einfach ins Meer „entsorgt“ werden. Wenn das in Größenordnungen stattfindet, wird bereits jetzt der Jahrgang 2016 so dezimiert, dass der Bestand doch nicht so gut sein wird wie gehofft. Das könnte dazu führen, dass die Quoten doch nicht angehoben werden und die Angler somit auch in die Röhre gucken. Heißt konkret: Die Angler müssten dann die Zeche für illegale Machenschaften einiger Berufsfischer zahlen. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das ANK…!!! Die Empfehlungen der ICES stehen noch aus – ich bin gespannt … Conrad sagte außerdem, dass der 2017er Jahrgang offensichtlich wieder deutlich schwächer sei, weswegen 2020 das Bag Limit dann strenger ausfallen könne. Ich höre da heraus, dass es keine Bestrebungen gibt, das Bag Limit abzuschaffen, sondern dass von Jahr zu Jahr die Höhe festgelegt werden soll. In einem persönlichen Gespräch habe ich ihm gesagt, dass aus Sicht der Angler ein Bag Limit insgesamt nicht zielführend sei. Ich habe ihn außerdem auf die mit der Angelei verbundenen wirtschaftlichen Effekte angesprochen und gesagt, dass u. a. Kutterkapitäne sehr unter dem Limit zu leiden hätten. Er hat sich das angehört, inhaltlich aber nicht näher geäußert.




AAL-MANAGEMENT Das Thema wurde von allen Anwesenden angesprochen. Fakt ist, dass es dem Aal schlecht geht. Fakt ist, dass etwas passieren muss. Was genau, weiß aber niemand so richtig. Klar ist, dass die Durchgängigkeit der Gewässer verbessert werden muss. Dr. Brämick legte dar, dass es die technischen Möglichkeiten durchaus gibt, diese oftmals aber nicht umgesetzt würden. Darüber hinaus weiß man noch zu wenig über den Fisch, als dass man wirklich effiziente Maßnahmen fassen könne. Dr. Brämick legte den derzeitigen Stand der Forschung dar. Da ist in den letzten einiges passiert, aber vieleerss ist nach wie vor im Dunkeln.
Gerd Conrad erinnerte daran, dass es vom 1. November 2018 bis 31. Januar 2019 ein Fangverbot für Aale in Meeresgewässern gelte. Derzeit werden die Managementpläne der Bundesländer überarbeitet, da einige das festgelegte Ziel von 40% abwandernder Blankaale verfehlten. Welche Maßnahmen vorgeschlagen würden, wisse er noch nicht. Er könne sich aber vorstellen, dass auch für Süßwasser solche Fangverbote kommen könnten. In Polen gelte das bereits. Dort gibt es außerdem ein Bag Limit für Angler in Höhe von 2 Aalen pro Person und Tag.
Diesem Ansatz widersprach Jan Korte von Die Linke deutlich. „Hier sollen diejenigen bestraft werden, ohne deren Engagement es in weiten Teilen Deutschlands keine Aale mehr gäbe. Das ist hirnrissig.“
Dr. Brämick bestätigte, dass es ohne die Besatzmaßnahmen der Angler in vielen Teilen des Landes schon lange keine Aale mehr gäbe. Der Besatz sei eine Voraussetzung dafür, dass die 40 Prozent-Quote erreicht werde. Ob dies aus Bestandssicht allerdings sinnvoll ist, lässt sich noch nicht so sicher sagen. Es geht um den Netto-Nutzen. Anstatt also Glasaale zu fangen und irgendwo einzusetzen inkl. der damit verbundenen Mortalität, könnte es evtl. sinnvoller sein, die Aale einfach in Ruhe zu lassen. Dies werde derzeit erforscht, ist aber nicht einfach festzustellen.



Naturschutverordnung/Schutzgebiete: GerdConrad äußerte den Unmut seines Hauses über die Verordnung des Umweltministeriums (Angelverbote in Nord- und Ostsee, u. a. im Fehmarnbelt). Sein Haus war und ist dagegen. Oft wird kritisiert, dass bislang die Berufsfischer von den Verboten ausgenommen seien. „Das ist in der Tat widerinnig“, sagte Conrad. „Aber auch da werden Einschränkungen bzw. Verbote kommen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“ Daran werde gearbeitet, da die Berufsfischer aber EU-Richtlinien unterliegen, dauere da das Verfahren deutlich länger. Auch das habe ich im Detail nicht verstanden, aber es ist hängen geblieben, dass die Fischerei in den Zonen auch bald für die Berufsfischer dicht sein werden. Ob ich mich darüber freuen soll, weiß ich nicht. Es ist zwar gerechter, aber besser wäre, wir dürften ALLE da fischen/angeln.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat nur Jan Korte explizit die Problematik von Natura2000 und den weiteren, drohenden Verboten angesprochen. Er sagte, dass da etwas gewaltig in Schieflage geraten sei und nannte das Beispiel eines Vereins, der 40 Jahre ein Gewässer bewirtschaftet hat und nun ein Betretungsverbot ausgesprochen bekommen hat, da dort eine seltene Pflanze blüht. „Die wächst da aber ja nur, WEIL der Verein so verantwortungsvoll bewirtschaftet hat“, so Korte. Was man dagegen konkret machen kann, sagte er allerdings nicht.


KORMORAN Hier waren sich alle einig, dass die Population begrenzt werden muss. Von Abercron sagte: „Es kann doch nicht sein, dass wir mit unseren Besatz- und Erhaltungsmaßnahmen für bedrohte Fischarten nur teures Vogelfutter produzieren.“ Gero Hocke kündigte an, im Bundestag eine Initiative für ein flächendeckendes Kormoranmanagement einzubringen. Ich hoffe, dass ich dazu in näherer Zukunft mehr Informationen bekommen kann und werde natürlich berichten. Ich bin neugierig, wie das rechtlich umgesetzt werden kann/soll.



PETA: Hier lief vor allem Matze Koch zu Hochform auf. Er machte deutlich, dass das ALLE Angler angeht. „Die zeigen nicht nur die Angler an, die Fische zurücksetzen, die wollen das Angeln insgesamt verbieten.“ Dazu spielte er eine Filmsequenz ein, in der ein hoher Peta-Vertreter sagte, dass das Angeln abgeschafft werden soll. Im ersten Schritt müsse man dafür die Angler in der Gesellschaft „stigmatisieren“. Heißt konkret: So lange mit Dreck bewerfen, bis etwas kleben bleibt. Um zu zeigen, dass die militanten Tierrechtler das Leben fast aller Bundesbürger drastisch einschränken, nannte Matze einige Forderungen von Peta: Abschaffung von Jagd, Angeln und Nutztierhaltung (wenig überraschend, Abschaffung von Bienenhaltung (Massentierhaltung), Reit-Verbot (die armen Pferde werden gequält), Abschaffung von Haustieren einschließlich von Blindenhunden (Unterdrückung des Tieres).
Den FDP-Antrag zum Entzug der Gemeinnützigkeit begrüßten sowohl von Abercron als auch Jan Korte. Korte machte allerdings die Einschränkung, dass die Regelung schnell auch mal ein Bumerang werden könne und z. B. Angelvereine, die verurteilt werden (Gemeinschaftsfischen o. ä.) die Gemeinnützigkeit verlieren könnten. Hier müsse noch gesprochen werden, wie man das verhindern könne. Gero Hocke schüttelte bei den Worten Kortes vehement den Kopf. Leider hatte ich keine Gelegenheit mehr, mit ihm zu sprechen. Es hätte mich interessiert, was er darauf zu sagen hat. Ich werde versuchen, ihn in den nächsten Tagen mal zu erreichen und eine Aussage dazu zu bekommen. Gero Hocke äußerte sich in seinem Grußwort zuversichtlich, dass sein Antrag eine Mehrheit finden könne. Die CDU unterstützt ihn, die SPD ist wohl noch unentschlossen. Wäre ja mal was. Besonders gefreut hat mich, dass einige Abgeordnete wohl schon von einer „Email-Flut“ zu dem Thema berichteten. Das zeigt, dass die Kampagne Wirkung zeigt. Danke an alle, die ihre Abgeordneten angeschrieben haben! Weitermachen – die Macht sind wir!



ARBEITSGRUPPE ANGELN: Jan Korte kündigte an, über die Parlamentarischen Geschäftsführer eine Abfrage unter den Abgeordneten zu starten, wer alles Angler ist. Er möchte eine Arbeitsgruppe zum Thema Angeln einrichten, in der sich über Parteigrenzen hinweg zu dem Thema ausgetauscht wird. Daumen hoch!



VERBANDSARBEIT ALLGEMEIN: Als Happach-Kasan Jan Korte begrüßte, erwähnte sie ein Interview in RUTE&ROLLE und sagte, darüber müsse man nochmal sprechen. Zur Erinnerung: Jan Korte hatte gesagt, auf Bundesebene sei der Verband „im parlamentarischen Raum kaum wahrnehmbar“. Den Ball nahm Korte in seinem Grußwort auf. Er forderte den DAFV auf, deutlicher zu werden und „uns (den Abgeordneten) Beine zu machen“. Ein Verband sei für alle Angler da und müsse auch mal klare Kante zeigen.



VORTRAG MATZE KOCH: Ich gestehe, dass ich mich zunächst gefragt habe, was Matze Koch auf so einer doch eher politischen Veranstaltung beitragen kann. Er hat mich eines deutlich besseren belehrt. Auch wenn es inhaltlich wenig überraschend war (Angler müssen zusammen stehen und sich gegen PETA wehren), war es äußerst erfrischend. Matze ist ein herausragender Redner, der die Anwesenden mitriss. Zu Recht erhielt er reichlich Applaus. Seine Frau Moni hat fleißig gefilmt, sodass ich davon ausgehe, dass wir das demnächst auf seinem Youtube-Kanal sehen können. Wir werden es dann verlinken.



REDE HAPPACH-KASAN: Sie leitete Ihre Abschlussworte damit ein, dass es sehr undankbar sei, direkt nach Matze Koch zu sprechen. Sie sei keine gute Rednerin. Was soll ich sagen? Sie sollte Recht behalten. Sie arbeitete pflichtschuldig die Themen ab (Wasserkraft, Aal, Dorsch, Jugend, Kormoran, etc.). Mitreißend geht anders. Etwas fremdgeschämt habe ich mich, als sie an einer Stelle Beifall einforderte. Als der dann pflichtschuldig kam, sagte sie: „Na also, geht doch.“ Inhaltlich hat sie aus meiner Sicht keine Fehler gemacht, wurde aber auch nicht wirklich deutlich. Einmal mehr fehlten mir klare, mitreißende Ansagen, hinter denen sich Angler versammeln können. Mein persönlicher Eindruck ist, dass es auch vielen Anwesenden so ging, aber das ist natürlich nur meine ganz eigene Einschätzung.



FLURFUNK: Mitgliederentwicklung: Der Verband Rheinischer Fischer hat wohl seine Kündigung zurückgezogen. Einige Teilnehmer äußerten sich zuversichtlich, dass auch die Sachsen bald wieder in den DAFV eintreten werden. Sogar bei den Bayern gibt es wohl positive Signale. Abwarten …
Von mehreren Teilnehmern wurde die Stimmung auf der gestrigen Verbandsausschusssitzung als sehr positiv und lösungsorientiert beschrieben. Probleme wurden konstruktiv diskutiert. „Das wäre vor 2,3 Jahren so noch nicht möglich gewesen“, sagte ein Teilnehmer, der nicht zitiert werden möchte.
Was ich nach wie vor schmerzlich vermisse, sind klare Positionen, wie sie auch Jan Korte forderte. Hier ist man meinem Eindruck nach noch nicht weitergekommen. Vieles sei Ländersache und da könne der DAFV nicht vorschreiben, wie damit umgegangen wird. Grundsätzlich stimmt das natürlich, aber wer soll denn voranschreiten, wenn nicht ein Bundesverband? Ich glaube, dass der Verband Positionen so dringend braucht wie der Fisch das Wasser. Nur so kann er integrative Kraft entwickeln. Das heißt aber auch, dass man ggf. mal einem Mitgliedsverband vor den Kopf stoßen muss. Da sind wir wieder bei der Führungsfrage: Das geht nur mit einem/einer Vorsitzenden, die die Landesfürsten hinter sich sammelt. Das sehe ich derzeit nicht.
 

Ørret

Member
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

Danke für den Bericht Georg.....der Fisch fängt halt immer vom Kopf her an zu stinken, siehe BV...
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
AW: DAFV Jahreshauptversammlung 2018

BAG LIMIT: Die schlechte Nachricht vorab. Auch 2019 wird das Bag Limit nicht fallen. Allerdings ist Gerd Conrad sehr zuversichtlich, dass es angehoben werden wird. „Wir drängen darauf, dass das Limit für Angler angehoben wird, wenn die Quote für die Fischerei insgesamt steigt.“ Darauf deutet derzeit alles hin, da der starke 2016er Jahrgang nächstes Jahr reif für die fischereiliche Nutzung sein wird. Wie hoch das Limit dann sein wird, kann derzeit noch niemand sagen. Es wird von 8-10 Fischen pro Angler und Tag gemunkelt. Conrad machte allerdings eine wichtige Einschränkung: „Derzeit hören wir Gerüchte, dass schon jetzt viele zu kleine Fische einfach über Bord gehen.“ Er schilderte eine illegale Praxis, die ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden habe. Ergebnis ist aber: Die Kontrolleure kriegen es nicht immer mit, wenn zu kleine Dorsche von Berufsfischern einfach ins Meer „entsorgt“ werden. Wenn das in Größenordnungen stattfindet, wird bereits jetzt der Jahrgang 2016 so dezimiert, dass der Bestand doch nicht so gut sein wird wie gehofft. Das könnte dazu führen, dass die Quoten doch nicht angehoben werden und die Angler somit auch in die Röhre gucken. Heißt konkret: Die Angler müssten dann die Zeche für illegale Machenschaften einiger Berufsfischer zahlen. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das ANK…!!! Die Empfehlungen der ICES stehen noch aus – ich bin gespannt … Conrad sagte außerdem, dass der 2017er Jahrgang offensichtlich wieder deutlich schwächer sei, weswegen 2020 das Bag Limit dann strenger ausfallen könne. Ich höre da heraus, dass es keine Bestrebungen gibt, das Bag Limit abzuschaffen, sondern dass von Jahr zu Jahr die Höhe festgelegt werden soll. In einem persönlichen Gespräch habe ich ihm gesagt, dass aus Sicht der Angler ein Bag Limit insgesamt nicht zielführend sei. Ich habe ihn außerdem auf die mit der Angelei verbundenen wirtschaftlichen Effekte angesprochen und gesagt, dass u. a. Kutterkapitäne sehr unter dem Limit zu leiden hätten. Er hat sich das angehört, inhaltlich aber nicht näher geäußert.


Wenn der DAFV selbst keine Abschaffung fordert und eine Erhöhung für ausreichend hält, hat die Regierung leichtes Spiel.



Die Berufsfischer machen demnach was sie wollen, bei den Anglern werden die Kontrollen verdoppelt und alle Angler pauschal unter Verdacht gestellt. Hat Herr Conrad denn Appplaus für die tolle Rede erhalten? Ich hätte den ausgebuht!

War das jetzt eine JHV der "Angelvertreter" oder ein politisches Schaulaufen? Boah, könnte ich abdrehen bei dem Müll!



Naturschutverordnung/Schutzgebiete: GerdConrad äußerte den Unmut seines Hauses über die Verordnung des Umweltministeriums (Angelverbote in Nord- und Ostsee, u. a. im Fehmarnbelt). Sein Haus war und ist dagegen. Oft wird kritisiert, dass bislang die Berufsfischer von den Verboten ausgenommen seien. „Das ist in der Tat widerinnig“, sagte Conrad. „Aber auch da werden Einschränkungen bzw. Verbote kommen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“ Daran werde gearbeitet, da die Berufsfischer aber EU-Richtlinien unterliegen, dauere da das Verfahren deutlich länger. Auch das habe ich im Detail nicht verstanden, aber es ist hängen geblieben, dass die Fischerei in den Zonen auch bald für die Berufsfischer dicht sein werden. Ob ich mich darüber freuen soll, weiß ich nicht. Es ist zwar gerechter, aber besser wäre, wir dürften ALLE da fischen/angeln.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat nur Jan Korte explizit die Problematik von Natura2000 und den weiteren, drohenden Verboten angesprochen. Er sagte, dass da etwas gewaltig in Schieflage geraten sei und nannte das Beispiel eines Vereins, der 40 Jahre ein Gewässer bewirtschaftet hat und nun ein Betretungsverbot ausgesprochen bekommen hat, da dort eine seltene Pflanze blüht. „Die wächst da aber ja nur, WEIL der Verein so verantwortungsvoll bewirtschaftet hat“, so Korte. Was man dagegen konkret machen kann, sagte er allerdings nicht.


Ja, bei einer Veranstaltung für Angelfischer würde ich auch nicht sagen, dass man NICHT alles gegen die Verbote unternommen hat! Hat denn mal jemand nachgefragt, ob dass denn so von der neuen Regierung akzeptiert wird? Hat mal jemand nachgefragt, ob man weiterhin versuchen wird, etwas gegen diese irsinnigen Verbote zu unternehmen? Hat mal jemand nachgefragt, wie viele Menschen noch aus der Natur ausgesperrt werden sollen? Vermutlich nicht, denn man ist als DAFV ja ein Naturschutzverband und darf das nicht...


Ach ja, das Gerücht mit der Berufsfischerei hält sich schon lange....Hat er denn auch erzählt, was die Dänen davon halten und womit die Dänen gedroht haben? Vermutlich nicht und ich denke, dass ein Verbot niemals kommen wird, zumindest nicht für die Stellnetzfischerei, Da spielen die Dänen nämlich nicht mit!
 
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