Daten! Die Stärke der Angler …

tibulski

Well-Known Member
Hallo,

Daten sind die mit Abstand stärkste Währung des 21‘sten Jahrhunderts. Aktuell handeln die vier erfolgreichsten Unternehmen der Welt vornehmlich mit Daten (Apple, Microsoft, Alphabet (Google) und Amazon).

Was hat das mit dem Angeln zu tun? Viel!

Wer mag kann mal den aktuellen Artikel von unserer Webseite dazu lesen: https://dafv.de/themen/politik/daten-die-staerke-der-angler

Würde mich interessieren was ihr dazu denkt?

LG,

Olaf
 

tibulski

Well-Known Member
P.S.: Tweak hat seinen Beitrag oben gelöscht, aber es ging wohl darum, dass Fangmeldungen vielleicht missbraucht werden könnten Angler nagativ zu regulieren und ob man den Insitutionien, welche die Daten erheben vertrauen könnte. Ich hoffe ich habe das richtig wiedergegeben ...

Hmm,

also wir arbeiten mit keinem zusammen und sagen keinem, wie viel wir fangen und dann wird das halt einfach geschätzt? Ist das ein Vorteil? Am Ende liegen die Schätzungen weit über den tatsächlichen Fängen der Angler? Dazu wird die Pflicht für die Registrierung der Angler in den Meeresgebieten und Fänge zumindest für einige Fischarten laut der beschlossenen Kontrollverordnung der EU ab 01.01.2026 so oder so kommen. (Siehe Artikel) Also in Deutschland nix machen, abwarten und dann in irgendeine Maske der EU die Daten einfüttern? Dann bekommen wir am Ende des Jahres irdendeine Zahl von der EU und danach werden wir reguliert. Wäre für uns der einfachste Weg, aber ergibt das Sinn?

LG,

Olaf
 
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tibulski

Well-Known Member
Hallo Harrie,

es geht in dem Artikel und der Kontrollverordnung der EU um Fänge in Meeresgebieten und keine öffentlichen Gewässer. Aber klär mich gerne auf, wer (entgegen der geltenden gesetzlichen Verpflichtungen) in Deutschland strukturierte und belastbare Fangdaten von öffentlichen Gewässern in Deutschland hat? Auch wenn einzelne Vereine das möglicherweise melden, ist mir keinerlei strukturierte Erhebung noch nicht mal auf Ebene der Bundesländer bekannt. Vielleicht weisst du mehr?

LG,

Olaf
 

Harrie

Well-Known Member
Hallo Olaf,
nur soviel zu der weitergaben der Daten. Es ist so, das die Verpächter (Staatlich) die Fangstatistik vom letzten Jahr haben wollen.
Könnte hier noch weiter ausholen, werde ich aber nicht öffentlich machen.

Was soll das im Meer bringen, ist doch nicht mit einem Binnengewässer vergleichbar?
Oder wird das dann Weltweit umgesetzt, um die Bestanddichte der Wanderfische zu erfassen?

Was ich negativ daran sehe, ist, das die Angler dann mehr Einschränkungen bekommen werden!
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Würde mich interessieren was ihr dazu denkt?
Ich denke, dass die Gefahr besteht, dass besonders Daten gesammelt werden könnten, die zum Ende negative Auswirkungen für Angler haben könnten.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass andere Daten, wie Anzahl oder Schäden von Prädatoren, illegale Netze, Restwasserunterschreitungen, Naturstörungen durch Freizeitnutzer, Schadstoffeinleitungen usw. nicht offiziell ausgewertet würden, weil man Angler dabei nicht als objektive Quelle ansehen könnte und lieber auf Schätzwerte von Instituten oder Behörden vertraut.

Auch wenn einzelne Vereine das möglicherweise melden

Unser Verein muss jedes Jahr die Fangstatistik mit Fängen nach Anzahl und Gewicht pro Fischart und Anzahl der Gewässerbesuche an die Kommune melden.

Diese Daten nimmt die Kommune dann u.a. als Grundlage dafür, ob und welche Besatzmaßnahmen genehmigt werden und wie viele Erlaubnisscheine pro Gewässer ausgestellt werden dürfen.
 

saza

Active Member
Mittlerweile sollte jeder Angler erkannt haben, dass wenn es um Daten und die liebe Wissenschaft geht, es noch nie gut für die Angler ausgegangen ist. Wenn Thünen und Co ihre angeblich „seriöse“ Forschung betrieben haben, dann haben die Angler einfach mal verkackt und der DAFV hat wie immer durch Untätigkeit geglänzt.
Jetzt den Gläsernen Angler schaffen. Prima Idee.
Zitat..“Aus Sicht des DAFV stehen wir an einem historischen Wendepunkt. Die Kontrollverordnung ist bereits beschlossen und die Umsetzungsforderungen werden kommen. Eine abwartende oder verweigernde Haltung wird aus unserer Sicht Verlierer auf allen Seiten hinterlasse…..“
Die Verlierer stehen schon fest, es sind die Angler.

Weiter heißt es: Zitat „Der DAFV versucht derzeit in Absprache mit Vertretern aus Wissenschaft, Verwaltungen und Politik auszuloten, ob und in welcher Form Deutschland eine eigene Lösung für die Anforderungen aus der Kontrollverordnung und perspektivisch weitergehenden Funktionalitäten in Angriff genommen werden kann….“

Eine eigene Lösung? Im Vorauseilendem Gehorsam sich schon mal binnenfähig zu machen würde ich das nennen. Damit es dann gerecht wird, müssen alle Angler diesem Weg folgen. Das, obwohl der DAFV nur die wenigsten Angler in Deutschland überhaupt vertritt.
 

tibulski

Well-Known Member
Verstehe ich das richtig, wir sollen nichts machen?

Die Kontrollverordnung ist auf Ebene der EU bereits beschlossene Sache, ab 01.01.2026 geht es für alle Mitgliedsstaaten in der EU los, da beisst die Maus keinen Faden ab (war keine Entscheidung des DAFV oder von Deutschland). Wenn wir nichts machen, dann füttern wir ab 2026 alle die Daten in eine EU-Berichtsmaske ein. Die EU sieht das auch nur als letzten Ausweg, wenn die Mitgliedstaaten untätig bleiben. Ab 01.01.2030 müssen dann die Fänge aller Fische in den Meeresgebieten eingefüttert werden. Wir haben dann da keinen Einfluss mehr. Dann bekommen wir eine Zahl aus der Datenbank der EU und danach werden die Entscheidungen getroffen.

Ich persönlich halte es für einen fatalen Fehler, wenn wir nicht selbst die Daten erheben, aber das ist meine persönliche Meinung.

Das der DAFV jetzt versucht sich proaktiv zu kümmern, passt sicher nicht ins Bild, aber daher versuchen wir möglichst früh zu informieren. Wenn es der "unfähige" DAFV nicht machen soll, hätte ich gerne einen Vorschlag wer es machen soll?

Ich hätte gerne noch mal von den üblichen Protagnonisten ein klares Statement dazu. Am Ende sind ja alle Klüger und haben es in der Nachschau "schon immer besser gewusst" (ohne es beweisen zu müssen).

Was ist eurer Vorschlag in Anbetracht der Situation am besten vorzugehen?

LG,

Olaf
 

Tomasz

Well-Known Member
Hallo Harrie,

es geht in dem Artikel und der Kontrollverordnung der EU um Fänge in Meeresgebieten und keine öffentlichen Gewässer. Aber klär mich gerne auf, wer (entgegen der geltenden gesetzlichen Verpflichtungen) in Deutschland strukturierte und belastbare Fangdaten von öffentlichen Gewässern in Deutschland hat? Auch wenn einzelne Vereine das möglicherweise melden, ist mir keinerlei strukturierte Erhebung noch nicht mal auf Ebene der Bundesländer bekannt. Vielleicht weisst du mehr?

LG,

Olaf

Abgesehen davon, dass es in dem verlinkten Artikel um die Nord- und Ostsee geht, auf Landesebene gibt es das in Brandenburg schon seit etlichen Jahren. Erhoben vom Landesverband für alle Landesgewässer (16.000 Hektar als Eigentum- oder Pachtgewässer auf knapp 1.000 Seen oder Flussabschnitten). Ich würde das schon als strukturierte Erhebung auf Ebene eines Bundeslandes bezeichnen, oder siehst Du das anders tibulski? Falls der Bundesverband hier tatsächlich glaubt Neuland zu betreten, sollte er sich vielleicht zu Sinn und Unsinn dieser Erhebung mit seinen Landesverbänden austauschen.
Ich finde es vorsichtig gesagt erschreckend, dass diese jahrelange landesweite Erhebung beim DAVF nicht bekannt sein sollte, ist die Fangstatistik (sowohl digital als auch analog möglich) doch in Brandenburg Teil der Angelberechtigung auf den Verbandsgewässern. Tauscht Ihr Euch dazu nicht aus oder redet mal miteinander?
HIer der Link zur Meldung: https://shop.lavb.de/fangmeldung/
HIer der Link zur Gewässerordnung und Punkt 4.5.2 Fangbuch: https://www.lavb.de/gewaesserordnung/

Gruß

Tomasz
 
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tibulski

Well-Known Member
Hallo Tomasz,

ich kenne das alles. In den neuen Bundesländern mag es auf Grundlage der Eigentumsverhältnisse auch noch etwas besser aussehen, trotzdem sind wir weit davon entfernt zu wissen, wer wie viele Fische bei der Freizeitfischerei in Deutschland fängt. In Westdeutschland hast du an vielen Flüssen alle 3-5 km einen andern Pächter und da wird so gut wie nichts berichtet. Das ist in vielen Fischereigesetzen oder -verordnungen festgeschrieben, das gibt es auch am Bodensee und vielen anderen Gewässern. Aber es wird in weiten Teilen weder kontrolliert noch nachverfolgt. Dazu gibt es keinerlei übergreifende Abstimmung. Wenn man sich das einzige gesammlete Dokument "Den Binnenfischerbericht ansieht" ist es da recht dunkel ... Das fällt uns bei Fischarten wie dem Aal auch oft auf die Füße.

Das es eine Verordnung und eine Berichtsmaske gibt, heisst ja auch noch nichts ... Was passiert wenn du da nichts einträgst? Dazu hat doch keiner Lust abends nach dem Angeltag noch mal ins Internet zugehen - und nicht jeder hat Internet.

Was spricht dagegen unsere Fänge ordentlich zu melden? Was haben wir zu verstecken?

Als Alternative werden die Fänge der Angler geschätzt und den Daten traut auch kein Angler ...

LG,

Olaf
 

Tomasz

Well-Known Member
Hallo Tomasz,

ich kenne das alles....

Wenn Du das alles kennst, warum schreibst Du dann weiter oben, dass Dir keine strukturierte Erhebung auf Landesebene bekannt sei?
...Aber klär mich gerne auf, ..., ist mir keinerlei strukturierte Erhebung noch nicht mal auf Ebene der Bundesländer bekannt. Vielleicht weisst du mehr?
und weiter,...
...Das es eine Verordnung und eine Berichtsmaske gibt, heisst ja auch noch nichts ... Was passiert wenn du da nichts einträgst? Dazu hat doch keiner Lust abends nach dem Angeltag noch mal ins Internet zugehen - und nicht jeder hat Internet...

Und wenn Du dass alles kennst, dann weißt Du sicher auch, dass es auch ohne Internet geht (und früher ohnehin nur auf dem Papier möglich war), über das mitzuführende Fangbuch, dass vom Verband als Papier ausgegeben wird. Dein Einwand mit der fehlenden Lust abends ins Internet zu gehen, zählt also nicht und wäre bei einer Kontrolle am Gewässer eh zu spät.
Ich zitiere aus https://shop.lavb.de/fangmeldung/ : "Bitte beachten Sie die Reglungen zum Fangbuch gemäß unserer Gewässerordnung
Das Fangbuch (Fangstatistik) ist Bestandteil der Angelberechtigung. Der Angler hat dieses beim Angeln ständig bei sich zu führen. Ein Fisch, der entnommen und verwertet werden soll, ist unverzüglich in das Fangbuch einzutragen, unabhängig davon, ob dieser gehältert oder sofort getötet wird. Abweichend davon können Weißfische, Schleien und Barsche am Ende des Fangtages eingetragen werden. Bei der Übermittlung auf elektronischem Wege ist die Sende- oder Bestätigungs-E-Mail bis zum Verlassen des Gewässers als Nachweis aufzubewahren.)"
Wenn Du so wahnsinnig viel gefangen hast, dass Dein Fangbuch voll ist, kannst Du Dir das auch analog als PDF runterladen. Ausreden sollte es also theoretisch nicht geben. Hier kannst Du es runterladen und ausdrucken: https://www.lavb.de/form/
...Was ist eurer Vorschlag in Anbetracht der Situation am besten vorzugehen?...
Es bleibt bei meinem Gefühl, der Bundesverband weiß nichts davon und tauscht sich dazu auch nicht mit seinen Landesverbänden aus.
Redet bitte, bitte mit Euren Landesverbänden, auch über Sinn und Unsinn dieser Fangmeldung. Der LAVB sollte hier jahrelange Erfahrungen vorweisen können.
Der Bundesverband braucht an dieser Stelle das Rad nicht neu erfinden, sondern sollte auf die Ressourcen in den Landesverbänden zurück greifen, mit allen positiven und negativen Erfahrungen dazu. Gerne kann er dann, wenn nötig und zielführend versuchen, dass in der Kleinstaaterei der alten Bundesländer umzusetzen. Das wird ein weeeeiter Weg.

Gruß

Tomasz
 

tibulski

Well-Known Member
Hallo,

Das wird ein weeeeiter Weg.

Alles, was wir in letzer Zeit angegriffen haben, war ein langer Weg, aber wenn man nicht anfängt den Weg zu beschreiten, kommt man nie an.

Natürlich kennen wir unsere Landesverbände und Vereine und wissen auch was da passiert. Wenn wir unwissend sind, kann ja jemand besserwissendes flächendeckende Fangerehebungen der Freitzeitfischerei aus Deutschland gerne hier als Link einstellen ... Einzelne Formulare, einzelner Landesverbände sind in der Gesamtsicht da aus meiner Sicht als Beweis wenig hilfreich.

Ich bin nach wie vor interessiert an konsttruktiven Vorschlägen wie der DAFV, oder auch eine "besser" geeignte Organisation den Weg in die Zukunft beschreiten sollte.

Immer nur im Nachgang rummjamern, bringt ja auch keinen weiter ...

LG,

Olaf
 

saza

Active Member
Verstehe ich das richtig, wir sollen nichts machen?

Die Kontrollverordnung ist auf Ebene der EU bereits beschlossene Sache, ab 01.01.2026 geht es für alle Mitgliedsstaaten in der EU los, da beisst die Maus keinen Faden ab (war keine Entscheidung des DAFV oder von Deutschland). Wenn wir nichts machen, dann füttern wir ab 2026 alle die Daten in eine EU-Berichtsmaske ein. Die EU sieht das auch nur als letzten Ausweg, wenn die Mitgliedstaaten untätig bleiben. Ab 01.01.2030 müssen dann die Fänge aller Fische in den Meeresgebieten eingefüttert werden. Wir haben dann da keinen Einfluss mehr. Dann bekommen wir eine Zahl aus der Datenbank der EU und danach werden die Entscheidungen getroffen.

"wenn ich ehrlich bin, vertraue ich der anglerfeindlichen EU diesem Fall deutlich mehr, als dem DAFV oder den deutschen Behörden.

Ist doch im Grunde nix anderes als diese bescheuerte Natura 2000 Verordnung. In Deutschland fliegen die Leute zum großem Teil aus den Gebieten raus, in anderen Ländern wird es anders gehandhabt.
 
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Tomasz

Well-Known Member
Hallo,



Alles, was wir in letzer Zeit angegriffen haben, war ein langer Weg, aber wenn man nicht anfängt den Weg zu beschreiten, kommt man nie an.

Natürlich kennen wir unsere Landesverbände und Vereine und wissen auch was da passiert. Wenn wir unwissend sind, kann ja jemand besserwissendes flächendeckende Fangerehebungen der Freitzeitfischerei aus Deutschland gerne hier als Link einstellen ... Einzelne Formulare, einzelner Landesverbände sind in der Gesamtsicht da aus meiner Sicht als Beweis wenig hilfreich.

Ich bin nach wie vor interessiert an konsttruktiven Vorschlägen wie der DAFV, oder auch eine "besser" geeignte Organisation den Weg in die Zukunft beschreiten sollte.

Immer nur im Nachgang rummjamern, bringt ja auch keinen weiter ...

LG,

Olaf

Es ging mir zu keinem Zeitpunkt darum zu beweisen, dass es das schon auf Bundesebene gibt. Davon weiß ich nichts und würde so etwas also auch nicht behaupten. Du selbst hast geschrieben, dass Dir keinerlei strukturierte Erhebung noch nicht mal auf Ebene der Bundesländer bekannt sei. Und dem ist eben nicht so.
Auch geht es mir nicht darum Recht zu haben, sondern darum, dass mein konstruktiver Vorschlag wäre, sich zum Beispiel mit dem LAVB auszutauschen und von ihren positiven wie negativen Erfahrungen zu lernen. Da Ihr das ja nach Deinen Worten bereits getan habt, wisst Ihr ja auch um die Probleme in der Praxis und könnt daraus lernen und es besser machen. Viel Erfolg.

Gruß

Tomasz
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
hi Tibulski
Du angelst doch nun auch 2 /3 Jahre ,
Ich fahre zukünftig an die Küsten und schreibe meine 5 gefangenen Dorsche am Tag auf ( wenn ich mich schwach entsinne hätte das die Neustädter gern schon jetzt, kann aber auch sein es war wonders) da gucken dann unsere Partner die "Fischer" (nicht die Angelfischer - nur Fischer) und nörgeln rum, das die Angler 3 Platte zu viel fangen,das täte deren Existenz bedrohen;-)) was Passiert da??
Mal davon ab - wer die Statistik mal für selbst kleinere Gewässer in Binnenland gesehen hat, fragt sich jedesmal , wo die BesatzRefo hin sind;-)
Man schafft Monster an VO , die von keiner Menschenseele kontolliert werden können
 
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tibulski

Well-Known Member
Hallo,

ich habe die Weissheit sicher auch nicht gepachtet. Wir versuchen uns halt Gedanken zu machen, wie wir uns als Angler gegen viele
konkurrierende Interessengruppen in der Zukunft besser behaupten können. Mir geht das auf den Sack, dass wir uns ständig von den NGO's vorführen lassen und für Angler immer mehr ungerechtfertigte Beschränkungen erlassen werden.

Wenn wir die Daten in Zukunft nicht selbst erheben, wird es jemand anders machen. Sei es die EU, andere Interssengruppen oder freie Anbieter die fremdfinanzierte Mehrwerte bieten. Am Bodden gibt es derzeit eine digitale Gewässerkarte mit Schonzeiten und Mindestmaßen, die vom WWF entwickelt wurde. Dazu trägt der WWF da dann eigene "freiwillige" Schongebeite ein. Gehts noch? Das ist ein absolutes Armutszeugnis. Wir haben mit Angeln-In da eine eigene digitale Gewässerkarte in Angriff genommen und würden gerne digitale Gewässerkarten zusammen mit den Landesverbänden und Vereinen für alle Gewässer und Angler in Eigenregie für Deutschland etablieren.

Zum Beispiel bei der App "Alle Angeln" sind bereits 400.000 Angler aus deutschland registriert und seit 2016 über 1 Mio. Fangmeldungen übermittelt worden. Für wissenschfatliche Zwecke oder unsere gemeinsame Interessenvertretung sind diese Daten aber nur bedingt nutzbar. Zeigt aber auch das Angler dem Thema gegenüber nicht abgeneigt sind.

Tomasz: Es gibt viele gute Anstrengungen auf Ebene der Landesverbände strukturierte Daten zu erheben. Diese werden nach meiner Information aber weder abgeglichen noch wirklich kontrolliert. Das heißt ja nicht, dass die Initiativen schlecht sind, aber wir sollten da aus meiner Sicht deutlich besser werden. Wenn z.B. die Frage auf Ebene der EU kommt wieviele Aale die Angler in Deutschland fangen, hat da keiner eine Antwort drauf. Das wird dann (aus unserer Sicht) zu hoch geschätzt und dann werden mal wieder pauschale Verbote erlassen.

Der Artikel in der Fischwaid und auf der Webseite hat ziemlich hohe Wellen geschlagen. Die Behörden in Deutschland nehmen das Thema aus meiner Sicht nicht ernst. Ist ja auch nicht so, dass bei uns in Deutschland digital irgend etwas funktionieren würde. Wenn wir da etwas bewegen wollen sind wir auf uns selbst gestellt.

Uns werden Vorwürfe gemacht, der DAFV wollte sich als Datenkrake etablieren. Dabei gibt es ausgefeilte Datenschutzkonzepte in denen öffentlich einsehbar ist, wer Zugriff auf welche Daten hat. Wir unterliegen wie alle andern der DSGVO. Der DAFV ist im Grunde zu 100% Mitgliederfinanziert, wir können nur Erfolg haben, wenn die Vereine und Verbände mehr Mitglieder bekommen.

Das war ja auch schon beim digitalen Verbandsausweis so. Da haben uns auch alle für verrückt erklärt und meinten das schaffen wir nie. Mittlerweile machen mehr als die Hälfte der Landesverbände mit. Wir haben allein dieses Jahr fast 40.000 digitale Ausweise ausgestellt und nächstes Jahr erwarten wir noch mehr. Einige Vereine halten das für Teufelszeug und sind ausgetreten aber die Mehrheit sieht es als Schritt in die richtige Richtung. Und wer weiss wie viele Vereine langfristig ausgettreten wären, wenn wir da nichts gemacht hätten. Wollen wir in 10 Jahren immer noch Marken in Verbandsausweise kleben?

Heute kam ein Bericht von einer neuen Anzeige auf Facebook in der "Angelscheine ohne Prüfung" angeboten werden und scheinbar die Papierdokumente aus verschiedenen Bundesländern im großen Stil gefälscht werden. Mit den neuen Ausweisen ist das vorbei. Die Fischereibehörden versuchen ja auch gerade da digitaler zu werden und wir versuchen das auch zu unterstützen.

Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt. Aus unserer Sicht ist die Messe in wenigen Jahren gelesen und wird sich kaum noch umkehren lassen. Wer den Standard setzt wird auch die Entscheidungshoheit haben. Das die EU es ausdrücklich begrüßt, wenn die Mitgliedsstaaten eigene Lösungen etablieren ist ja schon bezeichnend. Aber Deutsche Ministerien tuen sich da sicher nicht mit Fachkompetenz oder Weitblick hervor. Ich kenne im Grunde kein IT-Projekt auf staatlicher Ebene welches in den letzen 10 Jahren in Deutschland ein Erfolg war. Könnte hier aber eine lange Liste aufzählen was alles in den Sand gesetzt wurde.

Wir werden sehen was geht ...

LG,

Olaf
 
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