Die beste Hechtspinnrute

Taxidermist

Well-Known Member
Ich habe soeben das neueste Video von Uli Beyer angeschaut, welches die häufig auch hier behandelte Frage erläutert, nämlich welche Ruten sich zum Hechtspinnen eignen?
Jetzt mal abgesehen vom Productplacement, reichen die gut erklärten Faktoren zur Entscheidungsfindung.
Weitestgehend deckt sich dies mit den Tipps die ich in der Vergangenheit auch hier, bei dieser Fragestellung, gegeben habe.
Man kann dieses Video als Standard sehen und jeder der Grundlagen braucht, um sich für eine oder mehrere Ruten zu entscheiden, sollte sich dieses Video ansehen!


Jürgen
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ein sehr gutes Video. Man bekommt wirklich alle wichtigen Infos, was man beim Rutenkauf berücksichtigen sollte. Das ein- bzw. doppelsteg Ringe die Aktion beeinflussen war mir total neu.


Ich frage mich aber ob man wirklich fast 200 Euro für eine vernünftige Hechtrute ausgeben muss. Ich kann mir denken, dass man für das Geld eine sehr gute Rute bekommt, aber ich glaube, dass man für etwas mehr als 50 Euro schon eine ganz vernünftige Rute kaufen kann, bei der man auch ein ganz gutes Ködergefühl haben kann.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Ich frage mich aber ob man wirklich fast 200 Euro für eine vernünftige Hechtrute ausgeben muss. Ich kann mir denken, dass man für das Geld eine sehr gute Rute bekommt, aber ich glaube, dass man für etwas mehr als 50 Euro schon eine ganz vernünftige Rute kaufen kann

Jetzt hast du hier zwei mal das Wort "vernünftig" benutzt.
In der Preisklasse um 200 Euro kann man sich dieses Wort getrost sparen, weil fangbar sind Hechte auch mit einer 25€ Rute, das wäre dann "vernünftig"!
Ich denke hier zählt das eigene Anspruchsdenken, zudem geht es laut Überschrift um die "beste Hechtspinnrute".
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es liegen tatsächlich Welten zwischen einer Rute im Bereich von 50€ und einer in der besagten Klasse von 200€.
Es gibt nach meiner Meinung ohnehin nur sehr wenige Ruten um die 50€ die auch gummitauglich sind, also eine entsprechende Rückmeldung bringen, wie z.B. die Shimano Vengeance Shad.
Wenn es um Zugköder geht, wie Wobbler oder Blech, dann ist das Angebot von brauchbaren günstigen Ruten schon deutlich größer, wie dann auch der Anspruch an die Rutenaktion geringer sein darf.
Die von UB immer wieder ins Bild gesetzte Baitjigger ist nach meiner Meinung allerdings überteuert.
Ich habe sie in der XH Variante gefischt und klar die Rute macht was sie soll und von ihr erwartet wird.
Die Verarbeitungsqualität entspricht aber eher einer 50€ Rute, der Griff ist dünnste, grobporige und gespachtelte Korktapete.
Die Endkappe verabschiedete sich gleich beim ersten Angeln und wurde dann später von mir wieder mit 2K Kleber befestigt.
Ebenso dreht sich die Endkappe, die auch die Ausgleichsgewichte hält, beim Angeln dauernd auf.
UB weist in seinem Forum darauf hin, dass man sie entweder für die Ewigkeit festklebt, was dann natürlich eine spätere Veränderung der Gewichte ausschließt, oder aber einen O-Ring dazwischen setzt der das Aufdrehen verhindert.
Ich habe dann den O-Ring besorgt.
Aber bei einer Rute für 200€ mit dem bekannten Mangel, sollte dieser O-Ring dann beiliegen, bzw. montiert sein.
Es ist ein echtes Armutszeugnis diesen 1 Cent Artikel einzusparen!

Jürgen
 
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bombe20

Thomasianer
Ich frage mich aber ob man wirklich fast 200 Euro für eine vernünftige Hechtrute ausgeben muss.
ich habe mir, für die im video beschriebene angelei, die quantum smoke in 70g gekauft. als eierlegende habe ich das ganze jahr über die konger streeto 2002, 16g, im auto, die ich durch einen glücklichen zufall zum preis einer stallion hybrid bekommen habe. mit letzterer habe ich heute zwei schöne heche um die 80cm gelandet, auf ein 15cm gummi am 14g jig.
ich denke mittlerweile das "teuere" rute, die in der anglerschaft einen guten ruf genießen, mehr reserven haben und dadurch vielseitiger und breiter einsetzbar sind. als ich vor einigen jahren wieder angefangen habe zu angeln wurde ich hier im forum freundlich darauf hingewiesen mehr in die rute, als in die rolle zu investieren. sie sollten recht behalten. vor allem, wenn man keinen rutenwald zu hause stehen haben möchte.

edit: es lohnt sich schon, nach ausreichender recheche, zur teureren rute zu greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bilch

Otto-Normalangler
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es liegen tatsächlich Welten zwischen einer Rute im Bereich von 50€ und einer in der besagten Klasse von 200€. Es gibt nach meiner Meinung ohnehin nur sehr wenige Ruten um die 50€ die auch gummitauglich sind

Selbst verständlich gibt es da bestimmt einen riesen unterschied. Ich wollte nur sagen, dass man nicht unbedingt 200 Euro investieren muss. Ich persönlich kann mir so eine Rute leider nicht leisten. Ja, es gibt im mittleren Preissegment nur wenig gummitaugliche Ruten, wie Du selbst geschrieben hast, aber es gibt sie.

Ich gebe aber zu, dass mir der Titel "Die BESTE Hechtspinnrute" entgangen ist .
 

alexpp

Well-Known Member
Ich denke, den Titel sollte man nicht zu wörtlich nehmen, sonst wird es unglaubwürdig. "beste" hätte ich eher vermieden.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Ich denke, den Titel sollte man nicht zu wörtlich nehmen, sonst wird es unglaubwürdig. "beste" hätte ich eher vermieden.

Da bin ich ganz deiner Meinung, den Titel habe ich aber der Einfachheit halber vom Video übernommen!

Es bleibt aber, das im Video die Sachkunde, was eine gute Hechtspinne angeht, von Herrn Beyer sehr gut und verständlich rüber gebracht wird.
Natürlich hat er auch ein geschäftliches Interesse, da ja ausschließlich die Ruten seiner Hausmarken behandelt werden.
Trotzdem ist dies aber auf andere Ruten übertragbar.
Ich denke dies ist interessant, entweder für Anfänger, oder eben für Angler die nicht so mit der Materie vertraut sind.
Mir persönlich hat er in dem Video nix Neues erzählt.

Was in dem Video aber fehlt, ist eine Erklärung zu den möglichen Wurfgewichten und der praktischen Anwendung.
(der Gedanke stammt übrigens vom Kollegen Pirsch Hirsch!)
Viele glauben immer noch sklavisch an die aufgedruckten Wurfgewichtsangaben, obwohl diese nur zu einer groben Orientierung dienen.
Dass das optimale WG zumeist genau in der Mitte der beiden angegeben Werte liegt, entgeht so einigen!
Ebenso ob da ein schlanker Gummishad, oder etwa ein Druck machender tieflaufender Wobbler gefischt wird, die Rute aber bei Letzterem eventuell in die Knie geht und dies obwohl dieser nicht über dem genannten Wurfgewicht liegt!

Jürgen
 

alexpp

Well-Known Member
Absolut kein Vorwurf an Dich, ich meinte nur Uli Beyer. Ich finde seine Videos meist ziemlich gut, kann noch viel dazu lernen.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Der Titel des Videos wurde IMO ganz gezielt gewählt, um unerfahrene/unbedarfte In-Superlativen-Denker und/oder Marketinggläubige zum Angucken zu bewegen - in der Hoffnung, ihnen dann im Verlauf des Clips begreiflich zu machen, dass es keine "beste Hechtrute" gibt.

Sondern nur eine "individuell am besten passende" Hechtrute. Und dass jeder zuerst mal sorgfältig seinen persönlichen Anforderungskatalog erstellen sollte, um den für ihn passenden Stock zu finden - wobei Oberflächlichkeiten zugunsten der Performance wegzulassen sind.

Je mehr Parameter bekannt sind, desto präziser kann gewählt werden.

Zum Wurfgewicht: Da sind primär Ködergewicht / -druckentwicklung relevant, nicht die Größe - es gibt sehr große und sehr leichte sowie sehr kleine und sehr schwere/druckvolle Köder.

Die reine Ködergröße in Zentimetern ist daher zuerst mal null relevant. Insofern macht es auch keinen Sinn, diese als Parameter zu sehen.

Faktoren wie evtl. Strömungsdruck, Stopping-Potenzial bei Hindernisnähe etc. kommen in puncto benötigte Ruten-Power halt auch noch dazu.

Auch diese Faktoren sind zwecks passender Rutenwahl mit einzukalkulieren.
 
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Zander Jonny

Thomasianer
Pirsch Hirsch so sehe ich das auch.
Uli hat genau diesen Titel gewählt weil immer wieder nach der besten Barsch,Hecht und Zander Spinnrute gefragt wird, um dann zu erklären das es nicht die eine einzige Rute gibt.
Uli Beyer ist für mich einer der erfahrensten Raubfischangler der Welt.
Im Video hat er alles sehr verständlich erklärt, klasse Typ der Uli thumbsup
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Ein sehr gutes Video. Man bekommt wirklich alle wichtigen Infos, was man beim Rutenkauf berücksichtigen sollte. Das ein- bzw. doppelsteg Ringe die Aktion beeinflussen war mir total neu.
So ganz sauber ist es noch nicht dargestellt worden, denn es sind die Ringgewichte und nicht die Stege, was man durch leichtere Fabrikate wie Titanrahmen oder eben kleinere Ringe nochmal ganz stark (seitens der Rutenmanufaktur) beeinflussen kann.

Ich frage mich aber ob man wirklich fast 200 Euro für eine vernünftige Hechtrute ausgeben muss. Ich kann mir denken, dass man für das Geld eine sehr gute Rute bekommt, aber ich glaube, dass man für etwas mehr als 50 Euro schon eine ganz vernünftige Rute kaufen kann, bei der man auch ein ganz gutes Ködergefühl haben kann.
Wie schon gesagt und eigentlich ist es noch viel schlimmer, die Qualität des Blanks, erstklassige Anbauteile und den qualitativ gut durchdachten Aufbau lassen sich die Hersteller u. Vertreiber schon anständig bezahlen.
Insofern liegen die besseren Ruten mit den EVP sogar bei ab 180 bis 400 EUR.
Aber man muss sie zu den hohen Preisen nicht kaufen, sondern kann beim folgenden Produktwechsel (Lagerräumung) oft sehr günstig dasselbe Rütchen erstehen.
So gingen gerade von Daiwa nun Ruten zum etwa 1/4 des Katalogpreises raus, 240 € -> 60 € , und das ist das beste von beiden: Ruten von hohem Preislevel zum günstigen Angebotspreis.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Zum Wurfgewicht: Da sind primär Ködergewicht / -druckentwicklung relevant, nicht die Größe - es gibt sehr große und sehr leichte sowie sehr kleine und sehr schwere/druckvolle Köder.
In dem Video hat er auch nur die mittlere Hechtangelei bedacht, die um bis 80g Standardhechtrute eben.
Dabei nicht sonderlich nach Ködervorzügen des Anglers unterschieden, es gibt schon Gründe eine sehr X-Fast getaperte Gummirute oder eine mehr halbspitzige Fast/ModFast Wobblerrute anzustreben.

Es fehlt aber auch die BigBait-Angelei, die ihre ganz eigenen Gesetze hat. Da geht es um Köder ab etwa 180g aufwärts, gerne 250g und mehr. Das bedarf ordentlicher Rutenkräne und vor allem auch einer guten sportiven Anpassung an den werfenden Angler, noch weit mehr als nur die normalen Griffweisen.
Stärkere Griffdicken von Kork und Rollenhalter führen zu entspannteren Fingerklammerbiegungen, und das über viele Stunden zu weniger Verkrampfung und nachfolgenden Beschwerden.

Und die leichte Hechtangelei, bei mir diesen September an Talsperre ganz vorne auf der Erfolgsskala.
Das geht dann in etwa ab wie Meerforellen-Küstenangelei aber mit Stahl, man ist mit eher längeren Ruten ab 2,70m gerne 2,90m oder 3m unterwegs, angelt auf große Weiten mit Blinkern, Shads oder auch Wobblern - sofern die gut fliegen, die Ruten-WG liegen ab real 40g nur etwa bei der Hälfte, also die gute 50g Rute tut es auch und macht eben immens viel viel Spaß mit Esox-Fisch !!!
Die besseren Fabrikate von heute (Mehrschichten / Kreuzungs / Helix XWrap SpiralX DoubleX X45 X66 Aufbau - siehe Preislevel oben) machen auch kurzen Prozess mit ordentlich großen Hechten - sofern viel freies Wasser , dabei gefangen an eher kleinen Ködern und dünnen Schnüren.
Lange Rute um 140 bis 180g, kräftige Rolle 250 bis max. 300g, Schnüre mit 5kg Realknotentragkraft (tested), das ist dort, wo es von den Wasserbedingungen her hin passt, schon ein sehr leichthändiges Angeln ggü. früher.
 
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Pikepauly

Mitglied
Vielen Dank für den Link. Das Video ist gut, Uli hat Ahnung von der Materie das ist eh klar. Natürlich hat er auch ganz klar eigene Interessen in wirtschaftlicher Hinsicht, wenn man das weiss kann man aber ja über direkte Produktempfehlungen hinwegsehen.

Was ich noch dringend empfehlen würde ist die letzten 15 bis 20 % der Wurfgewichtsgrenze der Rute nicht permanent auszunutzen.
Einmal weil das Werfen sonst äusserst unkomfortabel wird und zweitens, weil die Ruten schneller altern was Versprödung des Materials und mögliche Brüche betrifft.
 
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