Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Mag Juli
Dass der früher von den Nazis in Deutschland zuerst eingeführte Fischereischein heute zunächst mal nicht mehr als ein Verwaltungsinstrument ist (nur in Niedersachsen nicht gesetzlich nötig), der aber (diverse Ausnahmen wie Diplomaten) nur nach einer Prüfung ausgegeben wird (in einigen Bundesländer ist die Prüfung auch ohne Kurs möglich), wurde auch im Forum hinreichend diskutiert und sollte bekannt sein.
Angesichts der Protokolle, die viele Suchaufrufe verzeichnen zum Angeln ohne Angelschein, sowohl bei unseremTeaservideo (https://www.youtube.com/watch?v=MkyIantTkgU) wie auch im Posting dazu im Forum (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=266642) sieht man aber den Bedarf der Menschen, unkompliziert und unbürokratisch ins Angeln einsteigen oder das mal austesten zu können.
Die Möglichkeiten zu einem unkomplizierten Einstieg in den direkten Nachbarländern wie Niederlande, Belgien, Dänemark, Polen, Frankreich etc. werden daher genauso gerne von Deutschen angenommen (naja, wenn die Bürokrateutonen halt die Kohle nicht wollen...), wie auch die Ausnahmeregelungen in Deutschland für alle Angler ohne Prüfung, die heute schon in einigen Bundesländern möglich sind.
Im Artikel der Schweriner Volkszeitung, Beliebt: „Touri“-Fischereischein, wird das schön ausgeführt:
http://www.svz.de/lokales/guestrower-anzeiger/beliebt-touri-fischereischein-id9893881.html
Alleine die Zahlen sollten den Bürokrateutonen, Beamten und restriktiven Gesetzgebern zu denken geben:
Torsten Hill vom Kreisangelverband Güstrow gab an, dass in ganz MV im letzten Jahr so an die 50.000 Touristen-Fischereischeine ausgegeben worden seien.
Und auch der Tourischein in Schleswig Holstein (wo allerdings der LSFV-SH dagegen kämpft, der Verband meint da wohl, es gibt nicht genug Bürokratie für Angler und man muss den Einstieg möglichst schwer machen) und in Brandenburg (prüfungsfreies Friedfischangeln) werden gut angenommen. In Brandenburg resultieren daraus sogar stärker steigende Zahlen bei den Prüfungen, um auch Raubfisch angeln zu können – ein eindrucksvoller Beweis für zumindest einen niederschwelligen Einstieg.
Wenngleich sich natürlich da die Frage stellt, warum die einen Prüfung machen müssen, die anderen aber ohne Prüfung Angeln gehen dürfen, so Torsten Hill, Vorsitzender des Kreisangelverbandes Güstrow im Zeitungsintrerview.
Man habe sich aber mittlererweile daran gewöhnt, wenn auch die Frage bliebe, warum andere dafür erst eine schwere Prüfung machen müssen.
Eine gute Frage, die sich ruhig mehr Verbandler stellen sollten, um dann statt gegen Erleichterungen (wie der LSFV-SH) besser dafür zu kämpfen, dass mehr Erleichterungen und ein unbürokratischerer Einstieg ins Angeln möglich werden – oder besser gleich die sinnlose Prüfung abgeschafft und ersetzt durch freiwillige Praxiskurse von den Vereinen und Verbänden.
Hilfreich sind wäre da auch die Erarbeitung der Hilfsbroschüren, die es in einigen Ländern für die ungeprüften zum Einstieg gibt und welche die notwendigen Grundlagen sowie landesweite rechtliche Besonderheiten für Angler meist schon sehr gut vermitteln.
Denn gerade ungeprüfte Angler machen in der Mehrheit weniger „Murks“ als geprüfte, weil sie sich unsicher sind und normalerweise lieber erst mal eher mehr als vorsichtig. Das kann man aus Statistiken der Kontrollen ablesen. Ebenso aber zum Beispiel in einem Vorgespräch zu einem Video (wir wollen ein Video an einer Forellenanlage drehen, in Baden-Württemberg braucht man an einigen Anlagen keinen Schein), bei dem mir der Anlagenbesitzer erklärte, dass er NIE Schwierigkeiten habe mit ungeprüften Anglern, die einfach sich an die Teichordnung halten, machen was Ihnen gesagt wird und sich helfen lassen – Schwierigkeiten gibts fast nur mit den geprüften, nach dem Motto: „Ich hab schon 20 Jahre den Schein, was willst Du mir denn erzählen...?“..
Leider will er das nicht mit seinem Namen veröffentlicht sehen (Kritik an Behörden, Prüfung oder Gesetzen ist in B-W nun mal nicht gerne gesehen, wir wollen aber weiter problemlos unseren Betrieb am Laufen halten, ist halt meine persönliche Erfahrung, so leider der Chef)) .
Nicht umsonst weist der Artikel der Schweriner Volkszeitung ausdrücklich darauf hin, dass Angeln für viele vor allem Ruhe, Entspannung und Erholung bedeuten würde.
Immer mehr Touristen würden deshalb Mecklenburg-Vorpommern als Urlaubsziel ansteuern.
Wobei seit Jahren auch in Güstrow direkt der Touristen-Angelschein wie ein Magnet wirken würde.
Allein in der Güstrow-Information wären im letzten Jahr 291 Touristen-Fischereischeine verkauft worden. Dieses Jahr in den ersten fünf Monaten schon 120. Hinzu kamen im letzten Jahr 190 und seit Beginn dieses Jahres bisher 80 Angelberechtigungen für die verschiedenen Gewässer.
Und auch viele Hotels vor Ort haben sich darauf eingestellt und bieten Angebote für Angler, von Karten, welche Seen man beangeln kann bis hin zu Elektrobooten, die vom Hotelier an den gewünschten See geschleppt und eingesetzt werden.
Man sieht also schlicht am wirtschaftlichen Erfolg dieses Modells, am Titel des Artikels der SVZ, in dem der Tourischein als “Magnet“ bezeichnet wird, wie groß der Bedarf nach einem unkomplizierten Einstieg ins Angeln ist, nach einem ausprobieren.
Vielleicht wachen ja Gesetzgeber und Behörden doch noch mal auf in Bürokrateutonien und beschließen bundesweit einheitlich (also wirklich für jedes Bundesland) solche Möglichkeiten eines unkomplizierten Einstieges ins Angeln??
Optimal wäre natürlich die Abschaffung der sinnlosen, mit Theorie überfrachteter und meist ohne ausreichende Praxis oder oft gar ganz ohne Kurs angebotenen Zwangsprüfung durch freiwillige Praxiskurse bei den Vereinen und Verbänden..
Learning bei Doing wird sicher auch Jugendliche eher weg von Computer an die Gewässer locken als die Aussicht auf zuerst mal wochenlang büffeln. Dazu werden wir später auch noch was von einem engagierten Verein aus Hessen bringen, der an seinen Gewässern Jugendlichen auch einen unkomplizierten Einstieg ins Angeln bietet, ohne erstmal den Schein machen zu müssen und damit die Jugendlichen zu verprellen (im Rahmen der Gesetze da, nicht ganz so einfach und umfassend wie mit Tourischein, aber bei Engagement möglich) ..
Denn was nützt die Kenntnis von Wasserpflanzen und Fischkrankheiten, wenn der geprüfte Angler dann nicht mal einen Knoten so hinkriegt, dass ein Fisch nicht abreißt oder er bei einem zurück zu setzenden Fisch den Haken nicht vernünftig gelöst bekommt??
Thomas Finkbeiner
Ein Magnet für Menschen: Angeln ohne Prüfung
Mit dem Touristenscheinangelschein
Mit dem Touristenscheinangelschein
Dass der früher von den Nazis in Deutschland zuerst eingeführte Fischereischein heute zunächst mal nicht mehr als ein Verwaltungsinstrument ist (nur in Niedersachsen nicht gesetzlich nötig), der aber (diverse Ausnahmen wie Diplomaten) nur nach einer Prüfung ausgegeben wird (in einigen Bundesländer ist die Prüfung auch ohne Kurs möglich), wurde auch im Forum hinreichend diskutiert und sollte bekannt sein.
Angesichts der Protokolle, die viele Suchaufrufe verzeichnen zum Angeln ohne Angelschein, sowohl bei unseremTeaservideo (https://www.youtube.com/watch?v=MkyIantTkgU) wie auch im Posting dazu im Forum (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=266642) sieht man aber den Bedarf der Menschen, unkompliziert und unbürokratisch ins Angeln einsteigen oder das mal austesten zu können.
Die Möglichkeiten zu einem unkomplizierten Einstieg in den direkten Nachbarländern wie Niederlande, Belgien, Dänemark, Polen, Frankreich etc. werden daher genauso gerne von Deutschen angenommen (naja, wenn die Bürokrateutonen halt die Kohle nicht wollen...), wie auch die Ausnahmeregelungen in Deutschland für alle Angler ohne Prüfung, die heute schon in einigen Bundesländern möglich sind.
Im Artikel der Schweriner Volkszeitung, Beliebt: „Touri“-Fischereischein, wird das schön ausgeführt:
http://www.svz.de/lokales/guestrower-anzeiger/beliebt-touri-fischereischein-id9893881.html
Alleine die Zahlen sollten den Bürokrateutonen, Beamten und restriktiven Gesetzgebern zu denken geben:
Torsten Hill vom Kreisangelverband Güstrow gab an, dass in ganz MV im letzten Jahr so an die 50.000 Touristen-Fischereischeine ausgegeben worden seien.
Und auch der Tourischein in Schleswig Holstein (wo allerdings der LSFV-SH dagegen kämpft, der Verband meint da wohl, es gibt nicht genug Bürokratie für Angler und man muss den Einstieg möglichst schwer machen) und in Brandenburg (prüfungsfreies Friedfischangeln) werden gut angenommen. In Brandenburg resultieren daraus sogar stärker steigende Zahlen bei den Prüfungen, um auch Raubfisch angeln zu können – ein eindrucksvoller Beweis für zumindest einen niederschwelligen Einstieg.
Wenngleich sich natürlich da die Frage stellt, warum die einen Prüfung machen müssen, die anderen aber ohne Prüfung Angeln gehen dürfen, so Torsten Hill, Vorsitzender des Kreisangelverbandes Güstrow im Zeitungsintrerview.
Man habe sich aber mittlererweile daran gewöhnt, wenn auch die Frage bliebe, warum andere dafür erst eine schwere Prüfung machen müssen.
Eine gute Frage, die sich ruhig mehr Verbandler stellen sollten, um dann statt gegen Erleichterungen (wie der LSFV-SH) besser dafür zu kämpfen, dass mehr Erleichterungen und ein unbürokratischerer Einstieg ins Angeln möglich werden – oder besser gleich die sinnlose Prüfung abgeschafft und ersetzt durch freiwillige Praxiskurse von den Vereinen und Verbänden.
Hilfreich sind wäre da auch die Erarbeitung der Hilfsbroschüren, die es in einigen Ländern für die ungeprüften zum Einstieg gibt und welche die notwendigen Grundlagen sowie landesweite rechtliche Besonderheiten für Angler meist schon sehr gut vermitteln.
Denn gerade ungeprüfte Angler machen in der Mehrheit weniger „Murks“ als geprüfte, weil sie sich unsicher sind und normalerweise lieber erst mal eher mehr als vorsichtig. Das kann man aus Statistiken der Kontrollen ablesen. Ebenso aber zum Beispiel in einem Vorgespräch zu einem Video (wir wollen ein Video an einer Forellenanlage drehen, in Baden-Württemberg braucht man an einigen Anlagen keinen Schein), bei dem mir der Anlagenbesitzer erklärte, dass er NIE Schwierigkeiten habe mit ungeprüften Anglern, die einfach sich an die Teichordnung halten, machen was Ihnen gesagt wird und sich helfen lassen – Schwierigkeiten gibts fast nur mit den geprüften, nach dem Motto: „Ich hab schon 20 Jahre den Schein, was willst Du mir denn erzählen...?“..
Leider will er das nicht mit seinem Namen veröffentlicht sehen (Kritik an Behörden, Prüfung oder Gesetzen ist in B-W nun mal nicht gerne gesehen, wir wollen aber weiter problemlos unseren Betrieb am Laufen halten, ist halt meine persönliche Erfahrung, so leider der Chef)) .
Nicht umsonst weist der Artikel der Schweriner Volkszeitung ausdrücklich darauf hin, dass Angeln für viele vor allem Ruhe, Entspannung und Erholung bedeuten würde.
Immer mehr Touristen würden deshalb Mecklenburg-Vorpommern als Urlaubsziel ansteuern.
Wobei seit Jahren auch in Güstrow direkt der Touristen-Angelschein wie ein Magnet wirken würde.
Allein in der Güstrow-Information wären im letzten Jahr 291 Touristen-Fischereischeine verkauft worden. Dieses Jahr in den ersten fünf Monaten schon 120. Hinzu kamen im letzten Jahr 190 und seit Beginn dieses Jahres bisher 80 Angelberechtigungen für die verschiedenen Gewässer.
Und auch viele Hotels vor Ort haben sich darauf eingestellt und bieten Angebote für Angler, von Karten, welche Seen man beangeln kann bis hin zu Elektrobooten, die vom Hotelier an den gewünschten See geschleppt und eingesetzt werden.
Man sieht also schlicht am wirtschaftlichen Erfolg dieses Modells, am Titel des Artikels der SVZ, in dem der Tourischein als “Magnet“ bezeichnet wird, wie groß der Bedarf nach einem unkomplizierten Einstieg ins Angeln ist, nach einem ausprobieren.
Vielleicht wachen ja Gesetzgeber und Behörden doch noch mal auf in Bürokrateutonien und beschließen bundesweit einheitlich (also wirklich für jedes Bundesland) solche Möglichkeiten eines unkomplizierten Einstieges ins Angeln??
Optimal wäre natürlich die Abschaffung der sinnlosen, mit Theorie überfrachteter und meist ohne ausreichende Praxis oder oft gar ganz ohne Kurs angebotenen Zwangsprüfung durch freiwillige Praxiskurse bei den Vereinen und Verbänden..
Learning bei Doing wird sicher auch Jugendliche eher weg von Computer an die Gewässer locken als die Aussicht auf zuerst mal wochenlang büffeln. Dazu werden wir später auch noch was von einem engagierten Verein aus Hessen bringen, der an seinen Gewässern Jugendlichen auch einen unkomplizierten Einstieg ins Angeln bietet, ohne erstmal den Schein machen zu müssen und damit die Jugendlichen zu verprellen (im Rahmen der Gesetze da, nicht ganz so einfach und umfassend wie mit Tourischein, aber bei Engagement möglich) ..
Denn was nützt die Kenntnis von Wasserpflanzen und Fischkrankheiten, wenn der geprüfte Angler dann nicht mal einen Knoten so hinkriegt, dass ein Fisch nicht abreißt oder er bei einem zurück zu setzenden Fisch den Haken nicht vernünftig gelöst bekommt??
Thomas Finkbeiner