AW: EN 393 Schwimmanzug für Frauen
Ich geb's Dir, Nauke.
Die Wassertemperaturen des Trondheimfjords liegen im Januar/Februar bei 4°, im Mai bei 7°, im Juli immer noch bei 11°. Im August wird das Maximum von 13° erreicht. Die Wassertemperatur des geschützt liegenden Oslofjord erreicht im August 17°, die des tiefen Sognefjord ist auch im Sommer stellenweise nicht wärmer als 5°.
Der Kälteschock und die dadurch bedingte Ohnmacht sind ab Temperaturen von kleiner 13° möglich. Besonders gefährlich, ist die Bewußtsseinstrübung und die Schwimmunfähigkeit, die eine Mitwirkung bei der eigenen Rettung unmöglich macht. Erst viel später beginnt die Gefährdung durch die eigentliche Unterkühlung.
Bei normaler Kleidung gilt die folgende Faustformel:
Zeit zur Eigenrettung in Minuten = Wassertemperatur.
Also selbst bei 16° kaltem Wasser hat man nur 16 Minuten Zeit sich selber zu retten oder die eigene Rettung aktiv zu unterstützen.
Diese Zeit kann verdammt knapp werden und es ist praktisch unmöglich jemanden an Board zu hiefen, der das nicht mehr aktiv unterstützen kann.
Kurz, der Nordatlantik ist im Durchschnitt auch im Hochsommer noch so kalt, daß der Verzicht auf Kälteschutzmaßnahmen einem Pokerspiel mit dem Schicksal gleichkommt.
Das ist der Grundsatz. Andererseits sollte man auch nicht päpstlicher als der Papst sein. Ist das Wasser deutlich wärmer als die genannten 13°, ab der ein Kälteschock möglich ist, und ist ruhiges Wetter ohne mögliche Überraschungen angesagt, und vor allen Dingen, wenn man nicht alleine im Boot ist, ist es sicher vertretbar, nur die Rettungsweste anzulegen. Aber das Risiko ist auch dann höher als mit Floater, darüber sollte man sich im Klaren sein.
Gruß Dieter