Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

RayZero

Blau & Weiß
Hallo zusammen,

nachdem Erfahrungsbericht meiner beiden ML-Ruten für Barsch und Forelle (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=304075), folgt nun der nächste über meine beiden M-Kombis zum schweren Barsch- bzw. leichtem Zanderangeln.

Vorwort:

Der Bericht spiegelt lediglich meine persönliche Einschätzung und Erfahrung mit dem gefischten Gerät wieder. Es geht hier nicht darum, dass die beschriebenen Ruten und Rollen die Besten sind die man am Markt bekommen kann, sondern um eine genaue und realitätsgetreue Gerätebeschreibung, die dem ein oder anderen seine Kaufentscheidung erleichtern soll.

Kombination 1 - Shimano Stradic SSTR71M & Shimano Rarenium Ci4+ 2500 FB:

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Technische Details Rute:

  • HPC 100 + Biofibre Kohlefaserblank
  • Fuji Alconite Ringe
  • Shimano Schraubrollenhalter
  • Grauer EVA Griff
  • Hakenhalter
  • Rutenlänge = 2,15m
  • Transportlänge = 1,11m - zweiteilig
  • Wurfgewicht = 10-35g
  • Rutengewicht = 135g

Technische Details Rolle:

  • 6 S-ARB Kugellager + 1 Walzenlager
  • Schnurfassung = 240m/0,20mm
  • Frontbremse - gut einstellbar
  • Übersetzung = 5,0:1
  • Schnureinzug = 73cm
  • Gewicht = 205g
  • Bremskraft = 9KG
  • E-Spule = Nein
  • Aluminiumgetriebe
  • Kunststoffkörper und Rotor (CI4+)
  • extrem leichter, ruhiger Lauf
  • sehr gute Schnurwicklung
  • Shimano Easy Maintenance

    -> Verwendete Schnur: Power Pro 0,13mm Gelb

Gesamtgewicht = ca. 340g - sehr gut ausbalanciert

Situation & Wahl:

Ich war auf der Suche nach einer schweren Barschrute primär für das Texas- und Carolinarig mit Bullets von 10-14g und das Angeln mit Gummifischen von 3,5-4" am Jigkopf von 7-14g. Da bei diesen Techniken und Ködergrößen auch Zander und Hecht zu erwarten sind, war es mir wichtig das die Rute genug Power im Rückgrad hat um a) den Anhieb durchzubringen und b) Reserven im Drill zu haben. Sie sollte aber wegen diesen Eigenschaften nichts an Sensibilität und Schnelligkeit einbüßen - garnicht so einfach...

Beschreibung & Bewertung der Stradic SSTR71M:

Ich muss mich jetzt bei der Beschreibung selbst ein bisschen einbremsen, denn die Stradic ist von meinen 7 genutzten Spinnruten meine absolute Lieblingsrute |supergri. Sie besitzt eine recht schnelle, astreine Spitzenaktion.

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Trotz der schnellen Aktion und der sehr guten Rückstellgeschwindigkeit ist die Spitze recht sensibel und nicht so brettig. Im ganzen ist der Blank als recht straff zu beschreiben. Gerade die nicht ganz so harte Spitze hilft sehr bei der Bisserkennung und dämpft zu starke Schläge beim Jiggen/Twitchen entsprechen ab, was mir mittlerweile sehr gut gefällt.

Bedingt durch die oben beschriebenen Eigenschaften des Blanks und der kurzen Länge ist die Stradic eine sehr feine Rute für das Texas- und Carolinarig - desweiteren eignet sie sich gut zum Twitchen von Hardbaits ab 8g. Bullets von 14g + 4 Inch Trailer (z.B. der Reins Bubbling und Rockvibe Shad, Keitech/Bass Assasin Easy Shiner / Elite Shiner) sind kein Problem und es sind noch Reserven nach oben da. Natürlich ist es auch möglich klassisch zu Jiggen bzw. zu Faulenzen. Gummifische wie der Zander Pro, Elite & Easy Shiner bis 12cm am 7-14g Kopf sind kein Problem.
Desweiteren eignet sich die Stradic für das Drop-Shot Rig dank der sensiblen Spitze.

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10g Bullet + 4 Inch Elite Shiner

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10g Bullet + 3 Inch Shad Impact

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7g Bullet + 3,5 Inch Hog Impact

Die Tatsache, dass man hier mit etwas Glück für ca. 80-90€ eine Rute mit einem sehr guten und hochmodulierten Blank + Fuji Alconite Beringung bekommt, bringt die Stradic P/L-technisch ganz weit nach vorne. Die Verarbeitung der Rute ist tadellos: alle Ringe sind gerade und in einer Flucht zum Rollenhalter an den Blank gewickelt. Die Aktion macht sie zu einer tollen Allroundrute und die Rückmeldung des Blanks ist sehr gut. Was man Shimano bei der Rute wirklich ankreiden kann ist die Wahl der Farbe des EVA-Griffs. Das ist natürlich Geschmackssache, aber der graue EVA-Griff ist dermaßen schmutzempfindlich... die Rute sieht nach jeder Tour aus wie Sau. Mit etwas warmen Wasser + Spüli bekommt man den Griff wieder schön sauber, Nerven tut das trotzdem - außer man hat Spaß daran seine Ruten zu putzen :q.

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Am Wasser entfaltet die Stradic dann ihr Wurfpotential. Trotz ihren 2,15m werfe ich mit ihr genauso weit wie mit der 55cm längeren Yasei Aspius, was sie auch ideal für Uferangler macht. Das Rückgrad der Rute ist wie ich finde Bemerkenswert, denn der Anschlag kommt auch bei ca. 25m Entfernung in ca. 3-4m Tiefe bei recht ordentlicher Strömung ohne Probleme durch. Bis dato schwerste Belastungsprobe war ein dicker 75er Winterhecht aus der Wertach, welcher selbst mit geschlossener Bremse keine Chance gegen die Stradic hatte. Das die Stradic SSTR71M auch größere Fische kann zeigen andere Berichte im Netz ganz gut.

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Beschreibung & Bewertung der Rarenium 2500 FB:

Die Rarenium ist eine tolle Rolle und wenn man eine niedere Übersetzung benötigt, gib es für mich bis heute keinen Grund zu einer teureren Rolle zu greifen. Zuerst einmal ist die Schnurwicklung bei geflochtenen Schnüren für mein empfinden sehr gut und gleichmäßig. Desweiteren hat sie trotz Kunststoffkörper ordentlich Power und hat neben der Stella mit 9KG die höchste Bremskraft aller Shimano 2500er Rollen. Gerade dank des verwendeten Ci4+ Kunstoffkörpers ist die Rarenium fast so leicht wie die Stradic Ci4+ und leichte Rollen an leichten Ruten sind einfach top für das ermüdungsfreie Spinnfischen. Auch der Lauf beim Trockenkurbeln, sowie unter Last ist butterweich, leichtgängig und leise. Aber auch bei der Rarenium gibt es Montagsmodelle... Meine erstbestellte Rarenium lief dermaßen schlecht und machte eklige Schleifgeräusche, dass die Aernos 2500 FB dagegen wie ein Ferrari wirkte. Nach der Reklamation und dem Erhalt einer neuen Rarenium war der Zweifel schnell beseitigt -> die läuft einfach super. Die Shimano Ci4+ Rollen haben mich wirklich überzeugt und ich sehe bis hier hin wirklich keinen Grund teurere Rollen als diese für meine Spinnruten zu kaufen. Sie heben sich vom Lauf klar von unter 100€ Rollen wie Spro Passion, Blackarc, Daiwa Exceler, Shimano Exage und Aernos ab. Was ich mit diesem flappsigen Vergleich nochmal bestärken möchte ist, dass man denke ich mit 150€ Rollen schon ganz gut für sein Hobby aufgestellt ist.

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Fazit:

Stradic + Rarenium als Allroundkombi für Gummi- und Hardbaits... Das passt einfach! Die Kombi ist sehr stimmig, das Ganze fühlt sich wertig an, fischt sich sehr angenehm und ermüdungsfrei. Als Rute und Rolle der Mittelklasse dürfe die Kombi für viele Hobbyangler erschwinglich sein und ich gebe eine klare Kaufempfehlung ab. Wer lieber ausschließlich Gummiköder am Rig oder Jigkopf fischt, der sollte statt der Rarenium zur 2500er Stradic FJ oder 2500er Stradic CI4+ greifen, zwecks der höheren Übersetzung welche bei diesen Methoden meiner Meinung nach ganz praktisch ist und die ein oder andere Kurbelumdrehung einspart.

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Kombination 2 - Gamakatsu Akilas 70MH & Daiwa Ballistic EX 2500H:

- Platzhalter -

(Muss noch ausgiebig gefischt werden -> Bericht folgt dann im Herbst)

Wer noch fragen zur Stradic oder Rarenium hat -> immer her damit :)

Viele Grüße
 
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R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

Schöner Bericht,passende Bilder.
Saubere Arbeit!
Danke [emoji106]
 

simmi321

Erfolgloser Fischer
AW: Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

Gefällt mir gut , vielleicht kannst du mir über pn was schreiben zu der Akilas ich suche nämlich momentan genau in deinem beschriebenen Spektrum was. Bei mir stehen zur Auswahl die Stradic, Akilas, Gunki Bushi, HR Predator oder Illex Ashura mit WG zw 10-35(40)g und einer Länge von 2,10-2,40m
 

RayZero

Blau & Weiß
AW: Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

Gefällt mir gut , vielleicht kannst du mir über pn was schreiben zu der Akilas ich suche nämlich momentan genau in deinem beschriebenen Spektrum was. Bei mir stehen zur Auswahl die Stradic, Akilas, Gunki Bushi, HR Predator oder Illex Ashura mit WG zw 10-35(40)g und einer Länge von 2,10-2,40m

Die Akilas muss erst noch gefischt werden um Aussagen bezüglich Rückmeldung und Wurfeigenschaften zu machen. Die Akilas ist auf jeden Fall straffer wie die Stradic und wohl weniger Allround- mehr Gummitauglich. Gewicht, Verarbeitung und verbaute Komponenten für 100€ sind top - da gibt es nichts zu bemängeln.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

Sehr gut und da hat sich jemand richtig Mühe gemacht!
Obwohl du in der Vergangenheit doch einige Male kritisiert wurdest, zeugt es doch von Steherqualitäten, den Leuten hier dennoch "abzuliefern".

Jürgen

P.S.: zu den technischen Daten der Rute gehört auch die Anzahl der Rutenringe.
(für Faule)
Man kann sie aber auch abzählen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Promachos

Schuulmastä
AW: Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

Danke für den sehr ausführlichen und informativen Bericht!#6

Gruß Promachos
 

DeralteSack

Diplomzyniker
AW: Erfahrungsbericht: zwei M-Kombis für schweres Barsch / leichtes Zander angeln

Klasse Bericht!!! #6

Da hast du dir ja echt Mühe gemacht.

Den Erfahrungswerten mit der Stradic kann ich nur zustimmen.

Weiter so!!!
 
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