Erfolgloses KöFi-Stippen

Ari63

Member
Hallo wertes Board,

ich bin in meiner erster Angelsaison und erfreue mich der Raubfischangelei.
Da ich gern auch mit KöFi fische, möchte ich ebenfalls Stippen. Nicht nur ein guter Zeitvertreib am Wasser in der Schonzeit, ich finde auch, dass Stippen extrem entspannt.
Nun aber zum eigentlichen Hintergrund meines Beitrages:
Ich gehe vornehmlich an einen Hafen am Rhein. Beim ersten Stipptag nahm ich gute 20 Fische mit heim, alle um die 15 cm - Ukelei und Rapfen.
Nun war das aber der einzige Tag, an dem was lief. Auch wenn ich immer gleich vorgehe und weitgehend gleiche Konditionen vorfand, so zweifle ich gerade, was mein Fehler ist.
Ich füttere mit Fertigfutter an, stehe an der Slipingrampe, 4m Stippe, Made und Mais an der Fertigmontage. Dabei variiere ich den Haken, mal kurz über dem Grund, mal Mittelwasser. Geht nichts, wandere ich die Hafenkante ab.
Heute saß ich sechs Stunden am Wasser, nicht eine Made wurde angeknabbert.
Gibt es Meinungen, was fehlerhaft sein könnte?
Meine Idee wäre, eine Stippe mit bis zu 8 Metern zu nehmen, da die Kanten recht flach verlaufen.
Falsches Futter? Ich nehme Grundfutter für Weißfisch - angefeuchtet als Ballen geformt, mit Maden versetzt, und etwa dort gewassert, wo die Stippenpose in etwa liegen soll.
Ich danke für Anregungen und Ideen.

LG
 

Karacho_Kurt

Low Budget Angler
Hi auch ich bin im Moment in meinem ersten Angeljahr und angle an einem großen Fluss. Ich könnte manchmal verzweifeln weil ich lediglich ein paar Rotaugen aus dem Wasser bekomme oder halt Grundeln. Aber was ich am gelernt habe ist zum einen sich nicht auf einen Platz zu versteigern und zum anderen das Strömung, Wasserstand und Wassertemperatur einen enormen Einfluss auf die Standplätze der Fische haben. Ich habe in diesem Winter lediglich eine winzige Grundel und ein kleines Rotauge fangen können und das obwohl ich jede Woche bei egal welchem Wetter min. einmal zum Angeln gehe. Der Fluss ist kein einfaches Gewässer gerade als Anfänger. Ich glaube aber das sich das mit beobachten und ausprobieren und vor allem mit dem vertraut machen mit dem Gewässer an sich mit der Zeit gibt. Zumindest hoffe ich das :roflmao. Ich wünsche dir viel Erfolg beim erkunden deines Gewässers.
 

ae71

Well-Known Member
Hallo, ich weiß nicht wie tief dein Hafen ist. Kann wirklich sein das die Rute zu kurz ist. Ich würde mit eine Rute mit Laufsschwimmer die tiefe weiter draußen mal checken. Bei der Kälte zur Zeit kann sein das die als Schwarm irgendwo anders stehen und nicht da wo du angelst. Und im Winter kann man sie leicht übersättigen. Und wenn sie nicht da sind, kommen sie evtl auch nicht, weil die nicht so weit nach Futter suchen im Winter. Deshalb erst finden dann sparsam füttern. Habe mal mitbekommen das im dunklen Grund man im Klaren Wasser nicht mit hellem Futter benutzen soll. Da die Fische sich nicht über hellem Grund präsentieren wollen.
Schau im Hafen gerade Richtung Abend ob die Weißfische springen. Bei mir am Teich ist so ab 16.30 Uhr - Sonnenuntergang an einigen Stellen auf einmal frohes springen der Fische. Dann kannst du diese Plätze ausloten und kriegst mit in welcher Tiefe sie stehen .
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Insbesondere die kleinen Weissfische machen sich bei den niedrigen Wassertemperaturen zur Zeit sehr rar. Im Sommer schnappen sich an den meisten Gewässern die verdammten Kleinis so ne Made noch in der Absinkphase, im kalten Winter sind sie oft unauffindbar. Gezieltes Kleinfischangeln bei niedrigen Wassertemperaturen ist nicht einfach.

Ich stimme den Vorrednern zu die Fische zuerst zu lokalisieren denn jetzt kann man sie nicht ohne weiteres anlocken, sowie das die Tiefeneinstellung und genaues Loten kritisch ist. Ich empfehle ebenfalls sparsames Füttern mit einer leichten dunklen Futtermischung, die aufsteigende Elemente enthalten sollte, zb. Sensas 3000 gros Gardons.
 

Ari63

Member
Vielen lieben Dank für den Input. Ich bin erstmal beruhigt, dass "mein" Problem erklärbar ist und es doch nicht kinderleicht zu sein scheint.
Der Pegel im Hafen ist halt regelmäßig anders, je nachdem wie der Rhein gerade ist. Vor wenigen Wochen hatte der Rhein noch weit über 7 Meter, sitze ich heute da, wo kürzlich noch angefüttert wurde.
Das Anfüttern habe ich wohl bereits falsch gemacht. Meine Idee war "viel hilft viel" und natürlich war helles Futter im Eimer, welches ich auch noch auf dem Grund erkennen konnte.
Gibt es eine Erklärung, warum Weißfische springen? Neben ihrer eigentlichen Aktivität habe ich es mal als "Flucht vor Räubern" verstanden, konnte es aber nur bei Sonnenschein wahrnehmen bisher, habe es dann doch eher auf die Sonne geschoben...
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Eigentlich müssten wenigstens Grundeln beißen! Im Winter sollte man an der Stippe winzigste Posen mit einer Tragkraft von 1,5 - 2gr. und mit nem 14er Haken möglichst fein fischen, als Köder Maden oder ein halber Mistwurm.

Sinn macht, verschiedene Bereiche, Strukturveränderungen und an Pontons abzuangeln! Fische suchen Deckung und versammeln sich gerne an Stellen, wo Nahrung vorbeitreibt und im Strömungsschatten.
An Stippruten haben sich bei mir Modelle mit 3, 4 und 5m am besten bewährt!

Anfüttern tue ich in nur ganz geringen Mengen, wenn überhaupt. Manchmal stehen Fische unterschiedlicher Arten an bestimmten Stellen dicht zusammen, Gründlinge, Grundeln, kleine Barsche und Döbel beispielweise.

Diese Stellen mußt Du immer wieder aufs neue suchen und finden! Setze Dir ein Limit, wenn du 6 oder 8 Köfis gefangen hast, nimm sie mit, ziehe sie auf und dann in Alufolie einfrieren.
Erst wenn die verbraucht sind, kannst du ja wieder neue, frische stippen... :)
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Gibt es eine Erklärung, warum Weißfische springen?
Im Sommer kann man gut beobachten, wenn Kleinis massenhaft springen, fast wie gerichtet, in einer Art prasselnden Welle. Das liegt dann daran, das Räuber in den Schwarm hinein stoßen.

Ich konnte auch schon an einem Kleinteich, dessen Inhalt zu 80% aus Ukeleien und verbuttenten Plötzen, mit wenig Wasser dazwischen besteht, der wandernde Schstten eines grossen überfliegenden Vogels eine solche 'Prasselwelle' ausgelöst hat. Und wenns in der Ferne von der Jagd oder so geknallt hat, hüpfte die ganze Oberfläche des Teiches in die Höhe.

Ansonsten kann vereinzeltes, aber dennoch regelmäßiges Springen, Schlürfen und Ringemachen von (Weiss)Fischen auf das plötzliche Vorhandensein von Anflugnahrung bzw. Oberflächennahrung oder einen Insektenschlupf hindeuten. Der Friedfischangler ist dann gut beraten, seine Köder und Montagen entsprechend einzustellen. Der Raubfischer wird nun zu flachlaufenden oder Oberflächenködern greifen, denn es dauert bestimmt nicht lange bis stattliche Rapfen oder Barschrudel in die Party eingreifen.

Weitere Möglichkeiten:
Neben Parasitenbekämpfung oder romantischem Drang gibts schliesslich noch die Möglichkeit, das Weissfische springen und platschen und buckeln aus purer Lebensfreude heraus, als Kreatur, die sich an sich selbst, ihrem Dasein und der Schöpfung erfreut, so wie wir, wenn uns auf einem Frühjahrsspaziergang ein Jauchzer der Brust entfährt oder wir einen Hopser auf dem Schneeglöckchengesäumten Waldweg tun.
Aber das ist natürlich nicht belegbar.
 

fischmonger

Well-Known Member
Was glaube ich im Winter auch helfen könnte den Fisch zu finden ist Die Gefiederten Räuber zu beobachten. Gestern konnte ich beispielsweise einen Kormoran bei der Jagd beobachten, da werde ich es jedenfalls auch mal probieren.

Gruß Max
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass Fische schwerer zu fangen sind, wenn Kormoran, Graureiher und Co. aktiv sind. Auf mich wirkt es als ob sie dann Deckung suchen.
 

rhinefisher

Wellknown Member
eine Stippe mit bis zu 8 Metern zu nehmen,
Würde ich nicht machen; das wird ganz schnell unhandlich und nervig.
So eine 4,5m Ali Stippe ist gut brauchbar.
Z.B. diese:
Für ne 6m Stippe mußt Du schon Geld in die Hand nehmen, so ca. 100€, um was Fischbares zu bekommen, da ist der Billig Kram einfach zu wabbelig.. .
Das wäre soetwas:
Ich fische überhaupt nix mehr über 6m - viel zu anstrengend...:laugh2
 

Wuemmehunter

Well-Known Member
Was glaube ich im Winter auch helfen könnte den Fisch zu finden ist Die Gefiederten Räuber zu beobachten. Gestern konnte ich beispielsweise einen Kormoran bei der Jagd beobachten, da werde ich es jedenfalls auch mal probieren.
Kormorane sind immer ein guter Anhaltspunkt, schließlich sind sie unbestritten die besseren Fischer! Aber fischmonger hat völlig recht: Wenn die schwarzen Ritter mit ihren gelben Schwertern am Jagen sind, suchen die Beschuppten erstmal Deckung. Ich habe übrigens vor kurzem hier an der aktuell nur 4 Grad warmen Elbe zwei Kormorane bei der Jagd beobachtet. Der Ort hat mich schon verblüfft. Die Burschen ließen sich mehrfach mitten im Hauptstrom rund 200 Meter mit der Strömung flussab treiben und ging immer wieder erfolgreich auf Tauchfahrt. Dann flogen sie zurück und das Spiel begann von neuem. Dass sich zu dieser Jahreszeit dort Fische in offenkundig größerer Zahl aufhalten und ihre Energie verbraten, hat mich überrascht.
 

rhinefisher

Wellknown Member
. Der Ort hat mich schon verblüfft. Die Burschen ließen sich mehrfach mitten im Hauptstrom rund 200 Meter mit der Strömung flussab treiben und ging immer wieder erfolgreich auf Tauchfahrt. Dann flogen sie zurück und das Spiel begann von neuem. Dass sich zu dieser Jahreszeit dort Fische in offenkundig größerer Zahl aufhalten und ihre Energie verbraten, hat mich überrascht.
Tja - denkste.... .
Tatsächlich stehen im Rhein die meisten Fische im Strom - die scheinen soviel Energie garnicht zu verbrauchen solange sie bloß rumlungern.
Wenn man mit Boot und Echolot unterwegs ist, wundert man sich über die Anzahl der Fische mitten im Strom.. .
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Die empfohlene Stipprute von rheinfisher (Silverlite Whip von Browning) wiegt nur ganze 175 gr.!
Mit der lässt sich stundenlang ermüdungsfrei angeln... Ja, oft macht nur ein Meter mehr den Unterschied zwischen fangen und schneidern. Manchmal geht direkt an der Spundwand oder Betonmauer etwas, mal in Kehr- oder Kreisströmungen.
Daher macht für mich eine Strömungs- bzw. Lollipose viel Sinn. Die Montage binde ich mir immer selbst mit FC, 0,20er und 0,15er Vorfach im Winter.
 

yanigo

Well-Known Member
Hallo wertes Board,

ich bin in meiner erster Angelsaison und erfreue mich der Raubfischangelei.
Da ich gern auch mit KöFi fische, möchte ich ebenfalls Stippen. Nicht nur ein guter Zeitvertreib am Wasser in der Schonzeit, ich finde auch, dass Stippen extrem entspannt.
Nun aber zum eigentlichen Hintergrund meines Beitrages:
Ich gehe vornehmlich an einen Hafen am Rhein. Beim ersten Stipptag nahm ich gute 20 Fische mit heim, alle um die 15 cm - Ukelei und Rapfen.
Nun war das aber der einzige Tag, an dem was lief. Auch wenn ich immer gleich vorgehe und weitgehend gleiche Konditionen vorfand, so zweifle ich gerade, was mein Fehler ist.
Ich füttere mit Fertigfutter an, stehe an der Slipingrampe, 4m Stippe, Made und Mais an der Fertigmontage. Dabei variiere ich den Haken, mal kurz über dem Grund, mal Mittelwasser. Geht nichts, wandere ich die Hafenkante ab.
Heute saß ich sechs Stunden am Wasser, nicht eine Made wurde angeknabbert.
Gibt es Meinungen, was fehlerhaft sein könnte?
Meine Idee wäre, eine Stippe mit bis zu 8 Metern zu nehmen, da die Kanten recht flach verlaufen.
Falsches Futter? Ich nehme Grundfutter für Weißfisch - angefeuchtet als Ballen geformt, mit Maden versetzt, und etwa dort gewassert, wo die Stippenpose in etwa liegen soll.
Ich danke für Anregungen und Ideen.

LG
Grundsätzlich ist Köfis fangen im Winter schwieriger. Die Weissfische stauen sich an einigen wenigen Stellen. Deine Stelle wird bei aufwärmenden Wasser wahrscheinlich viel bessere Ergebnisse bringen, aber normalerweise stauen sie sich jetzt dort (Hafen).

Rapfen am Rhein verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Man muss ständig anfüttern um sie am Platz zu halten. Alle 1-3 min werfe ich kleine Brösel nach. Größere Ballen bringen nicht mehr Bisse. Maden mische ich nicht bei, weil die braucht es nicht.

1-2 Maden am Haken reicht ,und Köder auch ruhig immer wieder einwerfen und seitlich wegziehen. Rapfen rauben und mögen bewegte Köder.

Immer frische Made am Haken haben. Das nervt mich am meisten dabei. Die Maden sind nach wenigen Bissen schon "ausgelutscht" und fangen nicht mehr.

Im Sommer reichen 50cm Wassertiefe. 3m Stippe reicht.

So fange ich meine Köfis am Rhein. Manchmal läufts wie am Schnürchen, also wenn es warm ist meistens.
 
Zuletzt bearbeitet:

Astacus74

Well-Known Member
Die Burschen ließen sich mehrfach mitten im Hauptstrom rund 200 Meter mit der Strömung flussab treiben und ging immer wieder erfolgreich auf Tauchfahrt. Dann flogen sie zurück und das Spiel begann von neuem. Dass sich zu dieser Jahreszeit dort Fische in offenkundig größerer Zahl aufhalten und ihre Energie verbraten, hat mich überrascht.

aber versuch da mal einen Köder am Grund anzubieten... das wird nichts, habs schon mal mit 200gr Krallenblei versucht... erfolglos das Blei treibt ab


Gruß Frank
 
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