Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin Januar
Fusion: Es mauschelt weiter....
Es gab am 17.11. 2012 in Berlin bei der Hauptversammlung des VDSF eine klare demokratische Entscheidung:
Die für eine Fusion notwendige Mehrheit kam nicht zustande.
Für jeden normal denkenden Menschen, der sich mit der Thematik befasste, war das eigentlich schon vorher klar.
Es gab seitdem die beiden Dachverbände durch die Initiative gezwungen wurden, die Verhandlungen zur Übernahme des DAV in den VDSF wieder aufzunehmen, in den Gremien des VDSF nicht einmal die dazu notwendige Mehrheit.
Bei einer Probeabstimmung im Verbandsausschuss votierte die Mehrheit der anwesenden LV-Präsidenten für eine Verschiebung der Fusion auf einen Zeitpunkt, wenn alles sauber und ordentlich geregelt wäre.
Mit weniger Verbänden, aber mit den zuzurechnenden Stimmen hatten die Verbände die der Initiative seitens des VDSF angehörten und die ohne Rücksicht auf Verluste und ohne jede Not eine Fusion noch in 2012 durchdrücken wollten, eine knappe Mehrheit der Stimmen.
Die aber auch nie ausgereicht hätte für das notwendige Quorum in Berlin.
Als dann in Papenburg auf dem Fischereitag zumindest bei den anwesenden LV-Delegierten öffentlich wurde, wie das alles in Berlin ablaufen sollte, erhoben dort schon die ersten LV-Präsis ihre Stimme und wiesen auf das in ihren Augen undemokratische Prozedere hin.
Dann veröffentlichte der LSFV-NDS die Dokumente, die rechtliche Grundlage für die geplante Fusion waren und daher von den Dachverbänden ausgelegt werden mussten.
Sofort nach Lektüre dieser Dokumente musste jedem klar sein, dass sowohl Wirtschaftsprüfer, Notar wie später auch die VDSF-Justitiarin schwere Bedenken in finanzieller, organisatorischer, juristischer und personeller Hinsicht angemeldet hatten.
Diese nahm der LSFV-NDS auf und verkündete deswegen schon Wochen vor der Hauptversammlung in Berlin, dass man im Falle dessen, dass diese Fusion so wie geplant kommen sollte, sofort zur Schadensabwendung für den Landesverband austreten müsse.
In Berlin selber wurde dann auf der Probeabstimmung des Verbandsausschusses (geheim!) die notwendige Mehrheit um fast 20% verfehlt.
Dennoch wurde für den nächsten Tag die Abstimmung im VDSF angesetzt.
Die Probeabstimmung des DAV mit 100% Zustimmung hatte auch keinerlei Wert, da dies keine geheime Abstimmung war. Somit war dann eine Stimmungslage im DAV nicht reell ablesbar. Da in der öffentlichen Abstimmung auch LV-Präsidenten pro Fusion stimmten, die eigentlich dagegen sind - weil sie sich so unter Druck gesetzt fühlten.
Es wurde wohl mit allen Mitteln versucht, diejenigen im VDSF, welche Bedenken an dieser Art der Fusion, der Finanzierbarkeit und letztlich auch Rechtmäßigkeit hatten, wieder auf Kurs zu bringen.
Dennoch blieben genügend Delegierte übrig, welche die Bedenken von Wirtschaftsprüfer, Notar und VDSF-Justitiarin ernst genug nahmen, um das nicht einfach mit abzunicken.
Die waren also wirklich überzeugt in der Ablehnung dieser Art der Fusion..
Viel gelernt scheinen aus diesem Ablauf aber weder die Präsidien von VDSF noch vom DAV.
In einem uns vorliegenden Brief des VDSF-Präsidenten Mohnert wird der Weg, den diese Herren nun einschlagen wollen, klar dargelegt.
Es wird Bezug genommen auf ein Telefonat zwischen Herrn Mohnert und Herrn Markstein direkt am Montag nach der Blamage und dem Debakel in Berlin.
Obwohl es nicht geschafft wurde, die eigenen Verbände und Delegierten innerhalb des VDSF in mehr als 2 Jahren zu überzeugen, wird hier von Herrn Mohnert behauptet, "die in den Landesverbänden vorhandenen Probleme bis März 2013gelöst zu haben"..
Er wäre sich mit Herrn Markstein "sofort einig gewesen, dass sowohl Satzung wie Verschmelzungsvertrag die Grundlage für den zweiten Versuch sein müssten" (Amerkung: Genau am Verschmelzungsvertrag und dessen Unzulänglichkeiten ist das ja gescheitert).
Da für die Satzung im VDSF die notwendige Stimmenzahl erreicht worden sei, müsse man da ja die eh nicht nochmal abstimmen.
Er wäre sich "mit Herrn Markstein einig, dass die zweite Abstimmung des Verschmelzungsvertrages im VDSF bis spätestens 31. März stattfinden solle".
Bis Ende November sollen diesbezüglich alle inhaltlichen und formalen Fragen (der Notar z. B. ist nur für Berlin zugelassen) zum Procedere gekärt sein.
Damit dann das Präsidium des VDSF die Entscheidungen zur Neuauflage der Fusion treffen, die satzungsgemäß notwendigen Einladungen verschicken und die notwendigen Unterlagen auslegen kann.
Kommentar:
Nichts gelernt, kann man da nur sagen.
Schon bei der Sitzung in Berlin fühlten sich auch viele Delegierte nicht ausreichend informiert - und hier mauscheln sich nach dem vorliegenden Brief wieder 2 Präsidenten und Präsidien ihren nächsten Versuch zusammen.
Nicht aber, indem offen und umfassend informiert wird.
Nicht aber, indem auch Vereine und Angler gefragt werden.
Nicht aber, indem zuerstmal Finanzen klar offen gelegt werden und ein klarer Haushaltsplan erstellt wird.
Nicht aber, indem die rechtlichen und oragnisatorischen und personellen Bedenken seitens Wirtschaftsprüfer, Notar, Justitiarin und weitsichtigerer Landesverbände ausgeräumt werden.
Sondern indem man auf Grundlage der Dokumente und Verträge, mit denen mal schon mal gescheitert ist, das Gleiche nochmals versucht durchzuprügeln.
Dabei hat sich eines immer noch nicht geändert:
Bei einer Fusion auf dieser Grundlage - sollten wider Erwarten doch noch genügend Ja-Stimmen zusammen gepresst werden können - wird es denoch keinen einheitlichen Verband geben.
Da bei einer Fusion auf dieser Grundlage bereits mehrere Verbände ihren sofortigen Austritt angekündigt haben.
Warum nicht endlich dieser Wahnsinn gestoppt wird um überhaupt eine zielführende Fusion für Angler hinbekommen zu können, muss man nicht verstehen.
Einfach wärs ja eigentlich:
Absage der geplanten Abstimmung im März
Rücktritt oder Abwahl aller Präsidiumsmitglieder und Entlassung verantwortlicher Geschäftsführer in beiden Bundesverbänden und denen der Initiative.
Bildung einer Kommission analog der 12er-Kommission unter Leitung von externen Moderatoren und mit Begleitung wirklich fachkundiger Anwälte.
Erarbeiten einer angelpolitischen Zielsetzung für den Bundesverband, dies in einem Zusatzdokument oder der Satzung verbindlich festschreiben
Erarbeiten einer Organisationsstruktur mit genügender Kontrolle sowohl in finanzieller Hinsicht wie auch bei der politischen Arbeit.
Das mit in der Satzung verankern .
Erarbeiten eines Personaltableaus mit wirklich vertrauenswürdigen Personen.
Das alles zur Abstimmung (Urwahl aller organisierten Angler) in alle Landesverbände geben, damit die Angler vorher umfassend infomiert werden MÜSSEN.
Wenn die Basis das dann trägt, klappt das auch mit einer Fusion.
Oder man greift darauf zurück und besinnt sich darauf:
Der einfache Weg zu einem einheitlichen Verband
Publizistische Unterstützung einer zielführenden Fusion
Wobei das Thema Information und Mitnahme im VDSF aber leider ja auch dank Äußerungen Verantwortlicher in Bund und Ländern durchaus als verbesserungswürdig bezeichnet werden kann:
Wir haben nicht umsonst letztes Jahr schon zum Demokratieverständnis im VDSF veröffentlicht, auch da gings um einen Brief von Mohnert (an Markstein), indem er schon zu "demokratischem Vorgehen aufforderte:
http://www.anglerpraxis.de/ausgaben-archiv/juli-2011/vdsf-und-demokratieverstaendnis.html
Mohnert schrieb:Nun sind Verbandsausschuss und Präsidium zwar nicht das höchste Gremien des VDSF, aber in der inzwischen fast 70-jährigen Geschichte unseres Verbandes hat es noch nie einen Beschluss der Mitgliederversammlung gegeben, der einen solchen einstimmigen Beschluss negiert hätte; dies wird in dem von Dir geführten Verband nicht anders sein.
Also hat de facto das höchste Gremium des VDSF einen Rahmen abgesteckt und diesen veröffentlicht.
Herr Mohnert scheint sein Ziel erreicht zu haben, dass Markstein den DAV auf Linie bringt.........
"Dummerweise" scheinen im VDSF aber einige Landesverbände aufgewacht zu sein und sich nicht mehr alles bieten zu lassen..
Ich begrüße das ausdrücklich, dass die ersten LV im VDSF anfangen selbständig zu denken und das auch in Abstimmungen zum Ausdruck bringen..
Ein bisschen Demokratie gibts also zumindest im VDSF noch.........................
Und auch was Herr Brillowski an Hern Mohnert schrieb, zeigt ja deutlich die demokratische Grundverfassung im VDSF, wie sie auch in den Landesverbänden (in dem Fall eines Angehörigen der (w)irren Initiative ) gesehen wird:
In den vorbereitenden Diskussionen dazu traten auch einige dieser "Demokraten" auf, die am liebsten jeden Beschluß des Präsidiums durch eine Urabstimmung absegnen lassen wollten. Eine solche Auffassung von Demokratie ist nicht nur sachlich daneben, sondern gardezu lächerlich.
http://www.anglerboard.de/board/showpost.php?p=3720394&postcount=63Kursierende Forderungen nach Informationspflicht des Präsidiums sowie stärkere Kontrollen der Führungsgremien durch die Mitglieder ist - gelinde gesagt - Kinderkram und allein durch einen fähigen Versammlungsleiter abzuschmettern.
Thomas Finkbeiner
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