Gezielt auf Nase mit der Nymphe?

Hallo liebes Forum,

an meinem neuen Hausgewässer gibt es viele Nasen. Sehr viele sogar. Ich war gestern einen neuen Abschnitt erkunden und sah dort hunderte - wenn nicht gar tausende - Nasen zwischen 15 und 40cm, die meisten so um die 30cm. Da sie derzeit ohnehin Schonzeit haben, habe ich sie natürlich in Ruhe gelassen. Aber auch letzten Sommer habe ich einige beim Fischen gesehen. Der Wunsch, diese interessanten Tiere, die es in meinen alten Hausgewässern überhaupt nicht gab, gezielt mit der Fliege zu fangen, ist also noch weiter gewachsen. Gefangen habe ich bislang eine winzige Nase auf eine Köcherfliegenlarvenimitation. Der Fang war jedoch völliger Zufall, da ich meine neue Euro-Nymph-Kombination zunächst im Flachwasser auf Sicht ausprobieren wollte und die Kleinfische hier alles, was irgendwie glitzert, attackieren.

Im Netz habe ich bislang wenig über das Fliegenfischen auf Nasen gelesen. Sie fressen wohl hauptsächlich Algen und Kleinstlebewesen in den Algen. Das ist für uns Angler natürlich nicht ideal, da sie wohl selten aktiv Nymphen aus dem Wasser aufsammeln dürften. Als Idee hatte ich bislang eine Algenfliege aus grünem Marabou, das man in einer Dubblingschlaufe um den Haken wickelt mit grüner Tungstenperle, um auf den Grund zu kommen. Wirklich ausprobiert habe ich es aber noch nicht.

Gibt es hier vielleicht Nasenexperten, die die Fische gezielt mit der Fliege fangen? Ich würde mich über Input und Erfahrungsaustausch sehr freuen.​
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo liebes Forum,

an meinem neuen Hausgewässer gibt es viele Nasen. Sehr viele sogar. Ich war gestern einen neuen Abschnitt erkunden und sah dort hunderte - wenn nicht gar tausende - Nasen zwischen 15 und 40cm, die meisten so um die 30cm. Da sie derzeit ohnehin Schonzeit haben, habe ich sie natürlich in Ruhe gelassen. Aber auch letzten Sommer habe ich einige beim Fischen gesehen. Der Wunsch, diese interessanten Tiere, die es in meinen alten Hausgewässern überhaupt nicht gab, gezielt mit der Fliege zu fangen, ist also noch weiter gewachsen. Gefangen habe ich bislang eine winzige Nase auf eine Köcherfliegenlarvenimitation. Der Fang war jedoch völliger Zufall, da ich meine neue Euro-Nymph-Kombination zunächst im Flachwasser auf Sicht ausprobieren wollte und die Kleinfische hier alles, was irgendwie glitzert, attackieren.

Im Netz habe ich bislang wenig über das Fliegenfischen auf Nasen gelesen. Sie fressen wohl hauptsächlich Algen und Kleinstlebewesen in den Algen. Das ist für uns Angler natürlich nicht ideal, da sie wohl selten aktiv Nymphen aus dem Wasser aufsammeln dürften. Als Idee hatte ich bislang eine Algenfliege aus grünem Marabou, das man in einer Dubblingschlaufe um den Haken wickelt mit grüner Tungstenperle, um auf den Grund zu kommen. Wirklich ausprobiert habe ich es aber noch nicht.

Gibt es hier vielleicht Nasenexperten, die die Fische gezielt mit der Fliege fangen? Ich würde mich über Input und Erfahrungsaustausch sehr freuen.​
Hallo,

leider gibt es bei uns nicht mehr die Nasenvorkommen wie noch vor 40 Jahren. Köcherfliegenlarven könnten schon gehen. In den frühen 1960ern fischten wir mit solchen echten Larven mitunter erfolgreich auf Nasen. Heutzutage sind leider nicht mehr viel Nasen da und in einem Gewässer, in welchen ich oft mit der Nymphe auf Forellen unterwegs bin, gelingt dann alle paar Jahre mal wieder der Fang einer Nase. Da habe ich aber den Eindruck, dass die Art der Nymphe egal ist, sie ist da allerdings nicht der Zielfisch. Wenn man sich da richtig spezialisieren würde, könnte das mit der "richtigen" Nymphe bei stärkerem Nasenaufkommen schon lohnen.

Petri Heil

Lajos
 

Flatfischer

Hardcore-Fliegenfischer
Hermann Klier hat in seinem Buch "Neues Fliegenfische auf...." für Nasen kleine Nymphen der Größe 16 oder 18 empfohlen. Muster ist wohl relativ egal; extrem wichtig ist aber wohl, dass die Nymphe aktiv geführt wird.

Praktische Erfahrungen kann ich leider nicht beisteuern; Nasen gibt es bei uns nicht.

Flatfischer
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Meine Erfolge mit Nymphe auf Friedfisch sind recht überschaubar, wirkliche Empfehlungen kann ich also nicht abgeben.
Ein Vereinskollege hat letztes Jahr eine bei uns sehr rare Nase gefangen und zwar auf Wurm, wenn ich mich recht entsinne. Er ist einer dieser Oldschoolangler, mit Sicherheit hatte er keinen 16er Haken dran. Auch wenn diese Größe vermutlich viel besser zum Fisch passen würde.

Vielleicht lohnt es sich, mit Squirmy Worms oder Mop Flies o.ä. Mustern zu experimentieren.
 
Hermann Klier hat in seinem Buch "Neues Fliegenfische auf...." für Nasen kleine Nymphen der Größe 16 oder 18 empfohlen. Muster ist wohl relativ egal; extrem wichtig ist aber wohl, dass die Nymphe aktiv geführt wird.

Praktische Erfahrungen kann ich leider nicht beisteuern; Nasen gibt es bei uns nicht.

Flatfischer

Danke für den Tipp! Ich habe mir das Buch mal bestellt, generell bin ich ein großer Freund des universellen Fliegenfischens. Da sollte der eine oder andere Tipp drin sein.

Danke auch an die anderen für den Input. Ich habe auch schon über Fliegen ähnlich der Hegene ("chironomidae") nachgedacht. Das Problem ist, dass man diese ohne dicken, unnatürlichen Kopf, kaum zum Grund bekommt. Ich hatte da schon an eine Art Dropshot-Montage gedacht, bei der man unten ein Bleischrot befestigt und darüber am kurzen Arm eine Mückenlarve.
 

Lajos1

Well-Known Member
Die große Frage ist dann aber: was ist die richtige Nymphe? ;)
Hallo,

ja, das ist das Problem, da ich ja selten eine Nase als Beifang habe, kann ich da auch keinen guten Tipp geben. Die letzte, einen schönen Milchner mit 53 cm, fing ich auf eine braun/beige Goldkopfnymphe Größe 12. Auf die fing ich vorher schon zwei Forellen und einen kleinen Barsch.
Eins stimmt auf jeden Fall, Du musst runterkommen, die Nasen kommen nicht hoch.

Petri Heil

Lajos
 

Eisenkneter

alive and fishing
Auch ich sage: muster ist egal, runter muss sie. Ich fische auf nasen genau wie auf barben. Und weil mein bach zu trübe ist um auf sicht zu fischen nutze ich diese bissanzeiger, strike indicators, fliegenposen oder wie man sie nennen möchte. Gegen die strömung, sonst kommst du nicht runter.
Meist fische ich goldköpfe mit dubbing, sind schnell gebunden und billig. Denn barben bzw nasenfischen bedeutet leider hänger. Sofern du keine reine kies oder sandböden hast.
Ideal ist wenn das goldköpfchen über den grund rollt. Geht halt leider nur bei sandboden.
Und dann musst du lernen poltern von bissen zu unterscheiden. Das kann dauern.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Wenn du weniger Hänger haben willst, Jighaken benutzen falls die erlaubt sind.

Meine Nasenerfahrungen (drolliges Wort ) beschränken sich aufs Stopselfischen mit Naturködern in meiner Zeit in Obb. Die besten Köder waren Brotflocke und ein oder zwei Maden. Deshalb würde ich es am ehesten mit einer köcherlosen Köcherfliegenlarve probieren, Sprock frisst jeder und gibts auch überall.
Also Catgut, Bodyglass, Uniflexx oder ähnliches für den madenartig segmentierten Körper. Möglichst hell, wie ne Made eben. Grubhaken, bischen ne Bleiwicklung drunter, paar Augen drauf malen oder schwarzes Köpfchen binden, mehr brauchts wahrscheinlich gar nicht.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Vielleicht geht auch so etwas, soll für Barben auch funktionieren:
20220321_142234.jpg
 
Hallo,

danke für den weiteren Input! Squirmies und Mop-Flies habe ich tatsächlich einige in meiner Dose, die sind aber natürlich auch relativ groß.

Zusammenfassend scheint ja Konsens dahingehend zu bestehen, dass die Fliege wirklich grundnah präsentiert werden muss. Überwiegend scheinen kleine Muster erfolgsversprechend. Das trifft sich eigentlich sehr gut. An meinem Gewässer gibt es neben Nasen auch einige Barben. Auf die hatte ich es letzten Sommer auch schon abgesehen und mir dafür extra eine Euro-Nymph-Kombination besorgt. Dabei hoppelt man ja auch ordentlich über den Grund. Die Erfolge (1 Fisch gelandet, einen verloren bei drei Angeltagen) sind zwar angesichts der Vielzahl an Barben, die ich beobachten konnte, noch recht überschaubar, aber so lässt sich ja eigentlich eine ganz kurzweilige Kombination schaffen. Sehe ich Barben, angel' ich Barben und sehe ich Nasen, angel' ich mit der gleichen Rute auf diese.

Weiterer Input ist natürlich weiter gerne gesehen, ich werde aber auch berichten wenn sich Erfolge verzeichnen lassen.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Eine Mopfliege auf einem 12er Haken ist bestimmt nicht zu groß, ich hatte vergangene Woche ein kleines Rotauge auf Mop. Der Fisch war keine 15 cm lang.
 

crisis

ewiger Lehrling
Ich denke der 'Kaugummi' von Mescalero könnte funktionieren. Wo ich aufgewachsen bin gab es in den 1970er Jahren massenhaft Nasen. Mein Vater hat die mit Mistwurm oder einem relativ harten Weichkäse gefangen. Kleiner Drilling und großes Bleigewicht. Wie er die Bisse mit einer ziemlich gefühllosen 5fach Steckrute und 30er Schnur mitbekommen hat ist mir bis heute ein Rätsel.
 

Peter..

New Member
Hallo liebes Forum,

an meinem neuen Hausgewässer gibt es viele Nasen. Sehr viele sogar. Ich war gestern einen neuen Abschnitt erkunden und sah dort hunderte - wenn nicht gar tausende - Nasen zwischen 15 und 40cm, die meisten so um die 30cm. Da sie derzeit ohnehin Schonzeit haben, habe ich sie natürlich in Ruhe gelassen. Aber auch letzten Sommer habe ich einige beim Fischen gesehen. Der Wunsch, diese interessanten Tiere, die es in meinen alten Hausgewässern überhaupt nicht gab, gezielt mit der Fliege zu fangen, ist also noch weiter gewachsen. Gefangen habe ich bislang eine winzige Nase auf eine Köcherfliegenlarvenimitation. Der Fang war jedoch völliger Zufall, da ich meine neue Euro-Nymph-Kombination zunächst im Flachwasser auf Sicht ausprobieren wollte und die Kleinfische hier alles, was irgendwie glitzert, attackieren.

Im Netz habe ich bislang wenig über das Fliegenfischen auf Nasen gelesen. Sie fressen wohl hauptsächlich Algen und Kleinstlebewesen in den Algen. Das ist für uns Angler natürlich nicht ideal, da sie wohl selten aktiv Nymphen aus dem Wasser aufsammeln dürften. Als Idee hatte ich bislang eine Algenfliege aus grünem Marabou, das man in einer Dubblingschlaufe um den Haken wickelt mit grüner Tungstenperle, um auf den Grund zu kommen. Wirklich ausprobiert habe ich es aber noch nicht.

Gibt es hier vielleicht Nasenexperten, die die Fische gezielt mit der Fliege fangen? Ich würde mich über Input und Erfahrungsaustausch sehr freuen.​
Ich würde es mal testen mit einer kleinen Nymphe, oder einer Mückenlarve. Entscheidend ist oft nicht die Täuschung, sondern der Reiz des Köders.
Äschen beissen auch auf Spinner. Ich hab sogar schon gehört, das Nasen mit Maden erbeutet wurden. Rotfedern ernähren sich ebenfalls vorwiegend
pflanzlich und denoch lassen sie sich hervorragend mit kleinen Trockenfliegen fangen. Sehr wählerisch, was das Fliegenmuster angeht, sind sie dabei nicht.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Servus,
schon was rausgefunden Colophonius ?

Bei mir stehen die Nasen nun auch auf der Agenda. Hatte letztes Jahr was aufgeschnappt von einer laufenden Wiederansiedlung im Fluss, in den mein Bach einmündet. Das findet 20 km abwärts statt, aber ich habs geahnt das die irgendwann auch hier erscheinen. Ist bis jetzt nur eine Stelle wo ich einen kleinen Trupp ausmachen konnte, aber das wird sicher nicht alles sein.
Sind noch sehr klein, 15 - 25 cm würd ich schätzen. Fischen ist im Augenblick praktisch nur trocken möglich weil wir viel zu wenig Wasser haben. Aber sie scheinen standorttreu zu sein. Wenn wieder Wasser da ist werd ich es mit köcherlosem Minisprock und Schneckenimitationen probieren.

Hab sie heute wieder ne ganze Zeit lang beobachtet, sie haben schon Freunde gefunden :D. Kleine Döbel mischen sich immer wieder unter die Nasen und versuchen abzustauben wenn die Nasen beim Fressen Larven und mglw. Schnecken aus den Algen "befreien". Das war sehr, sehr interressant. Hab die Nasen wegen dieser Durchmischung mit Döbeln nämlich bei den ersten Sichtungen für Döbel gehalten, die sich von Parasiten befreien wollen. Das Aufblitzen der Flanken beim Algen abweiden hab ich erstmal falsch gedeutet weil es bei Äschen im Frühjahr ähnlich aussieht, wenn sie die Fischegel los werden wollen.
Ich konnte sie nun aber mehrfach von einer Brücke direkt unter mir beobachten, wenn einer der Döbel neben einer Nase steht, ist der Unterschied deutlich.
 
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