Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Franz_16

Mitglied
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Beim Aalangeln kontrolliere ich alle 30 Minuten die Köder. Ich will da nämlich vermeiden, dass da eine Grundel unbemerkt dranhängt.
Wenns nicht nötig wäre - würde ich es nicht machen. Und mich stattdessen im Anglerstuhl zurücklehnen.

Manchmal bekommt man die Bisse der Grundeln mit, manchmal aber auch nicht.
 

Fischkopp 1961

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Wenn du wie ich eine Karpfenrute zum feedern missbrauchst, kann es bei der Strömung und einem 140g Blei durchaus mal sein, das man einen Biss nicht bemerkt. Ich hatte sogar schon Barbenbisse in der Strömung, die ich für Treibgut gehalten habe.
So jetzt kann man mich für inkompetent/unerfahren halten, was an sich bestimmt nicht ganz falsch ist. Aber fakt ist ich meine es ehrlich und verhalte mich am Wasser nach bestem Wissen und Gewissen. Ich habe am Rhein schon Grundeln auf alles mögliche gehakt, sogar auf andere Grundeln, wobei erste tot angeboten wurde und die zweite sich bäuchlings auf den 1er Haken gespießt hatte, der eigentlich für den Zander gedacht war. In Folge stand ich mit einem Kumpel zwei Zigarettenlängen und wir rätselten, was für ein Räuber so seltsame Faxen nach dem Biss macht.
Die Grundeln beißen auch auf fast alles, selbst ein 6er Haken hält sie nicht ab, auch wenn man sich bei der 9cm Grundel fragt, ob sie bei einer Eierschlange in die Lehre gegangen ist um den Draht ins Maul zu kriegen.
Nur ganz ehrlich, wenn ich als Aufseher komme und die Grundel ist durch den Schädel angeködert, an einer schweren Grundblei/U-Posen Montage, samt Vorfach zum Raubfischangeln...dann rettet mich die Schweinchenschlau Made, sofern ich sie auf den Haken für Waller/Zander kriege auch nicht mehr. Höchstens bei Aal wäre es vielleicht noch glaubwürdig, aber selbst da wäre ich skeptisch. Etwas anderes ist es, wenn Kamerad Aufseher bewusst über den Verstoß hinwegsehen will, aber da reicht dann vermutlich auch, die Argumentation “Biss nicht gemerkt“, ohne das Madentheater.

Szenario:
Ausgelegte Grundmontage-Würmern am 2er Haken, für den gewünschten Räucherwels. |rolleyes
Es zuppelt immer wieder mal leicht / vermutlich hat eine Grundel den Würmbündel entdeckt. #c
Der Aufseher kommt vorbei und fragt, na was haben wir den da? |bigeyes
Antwort: Vermutlich eine Grundel die den Würmbündel für sich entdeckt hat! |kopfkrat
Vielleicht aber auch ein Aal, der da ganz vorsichtig an die Sache rangeht. |rolleyes
Also Anhieb, man weiß ja nie. #a
Zum Vorschein kommt, oh Mist, doch nur eine Grundel welche durch den großen Hacken im Maulwinkel/Nasenloch/Schädel gehakt ist. |bigeyes :(

Was nun?
Hab ich nun Pech gehabt, weil die Grundel den Haken nicht ganz reingewürgt hat? |krach:
 

MikeHawk

BigBaitBursche
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Man muss doch das ganze doch garnicht aufs Federn beschränken.


Ich war am Freitag NUR 2 Stunden auf Barsch angeln. In der Zeit hatte ich 3 Hechte am Haken....als Überbeißer auf die kleinen Barsche.....Aufgrund der Tiefe muss ich die Barsche an den Spot sehr langsam hochkurbeln damit sie überleben.

Könnte man ja als ganz langsames aktives Angeln mit Lebendköfi auslegen....
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

EBEN - und je nach Aufesehr (und evtl. nachfolgend Richter) kann das durchaus unterschiedlich beurteilt und gewertet werden
 

Saltywata

Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Szenario:
Ausgelegte Grundmontage-Würmern am 2er Haken, für den gewünschten Räucherwels.
Es zuppelt immer wieder mal leicht / vermutlich hat eine Grundel den Würmbündel entdeckt.
Der Aufseher kommt vorbei und fragt, na was haben wir den da?
Antwort: Vermutlich eine Grundel die den Würmbündel für sich entdeckt hat!
Vielleicht aber auch ein Aal, der da ganz vorsichtig an die Sache rangeht.
Also Anhieb, man weiß ja nie.
Zum Vorschein kommt, oh Mist, doch nur eine Grundel welche durch den großen Hacken im Maulwinkel/Nasenloch/Schädel gehakt ist.


Nehmen wir mal den gestellten Fall, dann würde ich argumentieren, dass dieses der absolut unwahrscheinlichste Fall ist. Das die Grundeln gierig genug sind um am Köder zu knabbern geschenkt, aber das entscheidende ist doch das die Chance bei einem auseinandertreibenden Köder wie einem Wurmbündel der Grundel einen amtlichen Nasenhaken zu verpassen verschwindend gering sein dürfte. Die Grundel müsste ja quasi zum Zeitpunkt des Anhiebs nur die Hakenspitze im 90° Winkel im Maul haben, und da ist soweit ich das beurteilen kann, im allgemeinen nicht viel zu holen, jedenfalls lass ich die immer frei. Desweiteren ist ein Wurmbündel auch erheblich mehr Aufwand als eine einzige "Alibi-Made", in einer Grundel an einer Raubfischmontage, und die Glaubwürdigkeit der Story sinkt mit jeder Kontrolle.

Was nun?
Hab ich nun Pech gehabt, weil die Grundel den Haken nicht ganz reingewürgt hat?
Das ist beim Angeln sicherlich eine Grauzone, letztlich ähnlich wie beim Fallenstellen, es gibt immer ein Restrisiko, dass sich Dinge anders entwickeln als gedacht und im Zweifelsfall ist es Aufgabe der Justiz darüber zu befinden, wie geltendes Recht auszulegen ist.

Ich war am Freitag NUR 2 Stunden auf Barsch angeln. In der Zeit hatte ich 3 Hechte am Haken....als Überbeißer auf die kleinen Barsche.....Aufgrund der Tiefe muss ich die Barsche an den Spot sehr langsam hochkurbeln damit sie überleben.

Könnte man ja als ganz langsames aktives Angeln mit Lebendköfi auslegen....

Der Fall gefällt mir eigentlich noch besser, weil ich glaube, da könnte man sagen die Grenze ist da erreicht, wo du den Barsch nicht nur einholst, sondern auch auswirfst. Vielleicht wäre das Generell die Lösung, um den Tatbestand mal sauber zu definieren.
 

Saltywata

Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Die Härte war mal, man stand am neuen Gewässer und es war Kontrolle und wir waren auch umgänglich, um vielleicht noch einen Tipp abzustauben und der lokale FA sagte: “Eure Köfis sind nicht so attraktiv, die bewegen sich zu wenig.“
Ich habe zunehmend den Eindruck, dass es beim lebenden Köderfisch eher um es eine Entscheidung geht die jeder für sich zu treffen hat. Wie soll man denn auch wirkungsvoll kontrollieren und definieren, was sich wie die Diskussion zeigt in Grauzonen bewegt, Titel fifty shades of Köfi.
Da kann man jedes Argument spalten und zerfleddern, am Ende bleibt ohnehin nur die Eigenverantwortung und wer unbedingt will tut es halt. Es gibt ja auch keine wirkliche Ächtung in der Szene, eher sowas wie stillschweigendes Verständnis. Nur es bleibt eben am Ende trotzdem verboten, und man wird auch von Nichtanglern wenig Sympathie erleben, wenn es darum geht, da was zu ändern.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Schön zusammen gefasst - und ich sehe ich muss an meinen Überschriften arbeiten

fifty shades of Köfi.

:):):)

Im Weser-Ems-Gebiet ist ja gerade Hatz seitens Ministerium/Behörden auf Anger mit lebendem Köfi, Setzkescher und Wettangeln...:
Im Moment kursiert ein Papier, nachdem ausgerechnet im Bereich Meppen (Weser-Ems Gebiet), also im Gebiet des Naturschutzverbandes der Sportfischer im Fischereiverband von Weser-Ems, von Präsi Pieper, der alles so toll mit GRÜNEN und NABU regelt und keine Nachteile hat, in dem WAPO monieren soll, dass von Grenze NRW bis Emden, also fließbare Ems, schiffbare Ems, Nebenarme und Nebenfließgewässer , sowie an Pachtseen vom Küstenland bis Oldenburger Bereich zahlreiche Verstösse gegen das Tierschutzrecht stattfinden sollen (Einsatz von Setzkeschern und von Lebendködern, „Catch and Release“ sowie angeblich noch immer stattfindende Preisfischen ).
Man bitte daher ("man" soll Behörde sein, bin dran welche) , die Mitgliedsvereine darauf aufmerksam zu machen, "in geeigneter Weise auf die geltenden tierschutzrechtlichen Bestimmungen hinzuweisen."....

Man habe wohl auch seitens WAPO die Veterinärbehörden des Kreises Emsland entsprechend informiert.


Bin dran am verifizieren und das Originaldokument zu besorgen, um zu wissen, von welcher Behörde das kommt etc..




Dass es ausgerechnet die naturschützenden Weser-Emsler zu erwischen scheint, kann man je nach Haltung als paradox oder gerecht bezeichnen..
:g:g
:q:q

Das Schreiben war vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ref. 102 - Fischerei und Fischwirtschaft.

Es ging an die Verbände, an LAVES (Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit), SFA (Staatliches Fischereiamt Bremerhaven ), Tierschutz im Landwirtschaftsministerium.

Die scheinen das also durchaus höher aufzuhängen.

Insbesondere diverse "Veranstaltungen", die anscheinend Wett/Preisangeln zugerechnet werden würden, wie Setzkescher (auch, aber nicht nur in Verbindung damit) und Catch and Release (in NDS eigentlich nicht geregelt) werden moniert.

Auch "Lebendköder" werden angeprangert, ohne dass diese genauer beschrieben werden.

Allgemein wird davon ausgegangen, dass nicht Würmer oder Maden gemeint sind, sondern Köderfische.

Man kommt also im Ernstfall schon mal schneller wo rein, wo man lieber nicht drin wäre..
 

geomas

Swing is mein Ding
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

EBEN - und je nach Aufesehr (und evtl. nachfolgend Richter) kann das durchaus unterschiedlich beurteilt und gewertet werden

Und genau deshalb geht auch Deine Frage „Ab wann...” ins Leere.
Es gibt keine 100-prozentige Sicherheit, dafür umso mehr Ermessensspielraum im Einzelfall.
Normalerweise sollte es bei dem von Dir beschriebenen Szenario nicht zu Problemen kommen, aber sicher ist man eben nie...
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Da wäre es gut, würde man hier Argumentationshilfen bekommen könnte..

Und da kam ja schon einiges - es hat sich ja gezeigt, dass nicht mal jeder Angler weiss, dass sich die Grundelviecher unbemerkt aufhängen können..

DAS im Notfall zu wissen oder dann beim googlen finden zu können, ist doch schon was ;-))
 

LänglicherLeng

New Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Also ich bin FA, in den von Thomas geschikderten Fällen würde ich wie folgt entscheiden:

1. ohne zeitliche Beschänkung
Wenn ein kleiner Fisch sich diese Montage reinzieht und hängt, der Angler keinen Biss erkennt bzw. nach kurzem ruckeln nichts mehr passiert und er weiter abwartet, dann ist das halt so.
Entscheidung: Pech für die Grundel - Kein lebender Köfi

2. Das Made am Ring Beispiel. Dazu eine kleine Anektode: Vor vielen Jahren hab ich im Frühsommer mit Teig an einer Posenmontage auf Karpfen geangelt. Soweit so gut, Hunderte Brütlinge (1-1,5cm groß) machten sich über den Angelteig her, es bildete sich eine große Traube. Eine gute Stunde passierte nix, außer dass die Brütlinge ganz langsam den Teig vom Haken nuggelten. Dann kam eine großer Regenbogner vorbei. Entdeckte die Brütlingstraube und saugte diese zusammen mit halb vom Teig verdeckten Karfpfenhaken ein.
Entscheidung: Pech für die Brütlinge und den Regenbogner. Kein lebender Köfi

3. Das kommt nun darauf an, wie die Regelung auf dem Erlaubnisschein des Fischereirechtinhabers aussieht. Verbietet dieser eine solche Montage, erlaubt ist z. B. nur eine Anbissstelle, Montagen sind generell verboten, dann lautet die Entscheidung: Pech für den Angler. Die Montage wird per Fotobeweis gesichert. Es erfolgt eine Anzeige wegen Tierquälerei.

Ist hingegen die Benutzung von Montagen frei, dann lass ich mich gerne davon überzeugen, dass dies eine Dropshotmontage für Regenwurm sein soll, um den Wurm fixiert führen zu können. Der Angler nicht gleich nach dem Auswurf einholte (aus welchem Grund auch immer). In einer solchen Montage wird gerne ein kleinerer und ein größerer Haken verwendet. Entscheidung: Pech für die Grundel - Kein lebender Köfi

Generell gild für mich, (wie es eigentlich für jeden FA gelten sollte), die Unschuldsvermutung. Bedeutet: Niemand wird als perfekter Angler geboren, Fehler in Montagen können passieren, ein Biss muss nicht unbedingt als dieser erkannt werden. Kurz gesagt, wegen mangelnder Erfahrung häng ich niemanden einen Strick um den Hals.

Weiter achte ich darauf, dass der Köfi absichtlich lebend gefangen und dann lebend angeködert wurde. Ergo der Köfi muss eindeutig aus dem Wasser raus gewesen und als lebender Köfi angeködert sein.
Eine Überbeißermontage, muss Glasklar als solche erkennbar sein!

Ich werde aber kaum einschreiten, wenn unbeabsichtigt ein Fisch gefangen wird und sich ein Hecht dann diesen lebenden Fisch reinzieht. Das ist halt mal so in der Natur, dass sich ein Raufisch an eine verletzte oder anderweitig gehandicapte Beute hält.

Hoffe geholfen zu haben.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Toll geschildert, aber Du könntest mit der Einstellung (die ich für richtig halte) eher eine Minderheit unter den FA darstellen.

Ich glaube eher, dass viele zu Ungunsten des Anglers auf Lebendköder plädieren würden..
 

Franz_16

Mitglied
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

@LänglicherLeng

Auf jeden Fall merkt man, dass du nicht nur FA sondern auch ein erfahrener Angler bist #6
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

unterschreib ich auch, Franz!!

Einer, der Plan hat!!

Lobenswert!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

gerne - loben ist immer schöner als schimpfen ;-))
 

Nordan

Member
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Habe auch schon paar mal mit lebenden Köfi geangelt.
Und zwar unfreiwillig beim Karpfenangeln:

Selbst die winzigsten Brassen lutschen so lange am Boilie rum, bis sie sich gehakt haben. Kriegt man bei ungünstiger größe(Brasse, sowie Blei ( oder quasi Blei und Blei ;D)) und Entfernung nichtmal mit.
Da warn auch schon ein paar perfekt durch Lippe angeköderte dabei....hätt ich mit Absicht nicht besser machen können.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Da frage ich mich - ist leadcore eigentlich hechtsicher? ;D
 

Kolja Kreder

Mitglied
AW: Grundelangeln - ab wann ist ein nicht bemerkter Biss ein lebender Köderfisch?

Also wenn der kleine Fisch mit seinem Rücken zugebissen hat und da ein 0/1 Haken dran hängt, würde ich mal von einem Köfi ausgehen. ;)
 
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