Moin zusammen,
ich habe etwas gesucht und dieser Thread ist "allgemein genug".
Wie sehen Eure Erfahrungen mit Alterungsbeständigkeit aus?
Mein Einsatz ist sehr selten, ich bin Segler, angel meist in Dänemark mit der Jahreskarte, taugt das Wetter zum segeln, wird gesegelt, vielleicht gibt es dann mal Makrele oder Hornhecht, haben wir Flaute und das passende Revier, geht es auf Dorsch.
Gut funktionieren tut das ganze, seit ich eine geflochtene 0,28er einsetze, meine Notiz vom Kauf der 1000er Spule "damals" sagt "25kg", Hersteller unklar, Spule gut und gerne 10 Jahre alt, können auch 15 jahre sein.
Als monofiles Vorfach verwende ich eine 0,5er Profiline von Cormoran - nochmals ~2 Jahre älter, Tragkraft 18,1kg steht drauf...
Mein Angelzeugs lagere ich nach dem segeln ausgewaschen in Kartons im Gästezimmerschrank.
Jetzt soll es an den Atlantik gehen, u.a. ein mal quer über die Biskaya - Bootsüberführung, Meilen machen.
Ich habe also mein Material geprüft.
Ein bisschen Monofile, ein bisschen von der geflochtenen, Verbindung mit dem Grinner Knoten an eine Fischwaage und einen Kletter-Karabiner, Verbindung der Schnüren mit dem Albright-Knoten. Wann und wo reißt das "neue Material aus dem Schrank"?
Mitten in der geflochtenen Schnur, nicht am Knoten bei etwa 11kg - nicht mal die Hälfte von dem, was drauf steht. Gut, Abrisse hatte ich bisher keine mit Fisch - nur bei Hängern, ich schneide auch regelmäßig die vorderen ~20m ab.
Mir fehlt der Vergleich zur neuen Schnur aber von der Alterung hätte ich die gelochtene besser eingeschätzt als die monofile, die hat aber offensichtlich weniger Alterung und weniger Diskrepanz zur Herstellerangabe.
Blöd aber, wenn man mit dem, was drauf steht, planen will.
Jetzt habe ich mir eine große Multirolle zugelegt - was soll der Geiz - ein paar Meter Schnur drauf, Fischwaage, die Cormoran reißt bei ~13-14kg, interessanterweise auch in der Schnur und nicht am Knoten, die Rolle bringt speziell bei fast leerer Spule locker mehr Bremskraft als die Leine trägt und meine Denke gerade beim Angeln vom Boot ist, dass die Rolle ruhig abspulen soll, das Boot muß beim Biss erstmal angehalten werden, wenn da dann 2-300m Leine per Bremse raus gehen, soll es so sein, speziell wenn die Spule dann aber leerer wird und die Bremskraft steigt, soll das aber tunlichst auch halten.
Ich plane eigentlich, dass der Haken das schwächste Glied sein soll, wenn der sich auf biegt, kommt der Fisch am besten davon, besser als wenn er mit Haken und Schnurrest dann rum schwimmt.
Ich habe jetzt einfach die Schnur meiner meistgefischten Rolle genommen, was weiß ich, 10 Segeltörns über die Jahre seit Kauf der Penn Sargus 8000, die Spule ist noch 80% voll, gekauft zeitgleich wie die geflochtene Schnur, da brach das Vorfach am Übergang zum Wirbel/Karabiner am Anfang vom Knoten bei 9-10kg, die Alterung im Knoten einer Monofilen kann ich mir auch gut und gerne erhöht vorstellen und an den 11kg der nur gelagerten Schnur ist es so nahe dran, als dass der seltene Einsatz die Schnur nicht sonderlich gealtert zu haben scheint, immerhin ist der Einsatz ausschließlich in Salzwasser und was man so liest, spielen Salzkristalle ja eigentlich eine Rolle. Ausgewaschen (Spule mal ne Stunde in Süßwasser, Wasser tauschen und nochmal) scheint ok zu sein
Was an Leine würdet Ihr nehmen, wenn Ihr erstens das, was drauf steht, auch grob als Eigenschaft haben wollt und nicht nur als feuchten Traum des Verkäufers und zweitens wenn das Alterungsverhalten im Rahmen bleiben soll?
Das im Knoten gebrochene Vorfach stand eh zum Tausch an, das ist mir zumindest egal und mit dem Ergebnis der Prüfung werde ich die Schnur der 8000er für meine Ostseeangelei auch weiter nutzen. Aber ist es normal, dass geflochtene Schnur anteilig so wenig nachvollziehbare Tragkraft hat? Liegt das an den ~10 Jahren im Schrank?
Dyneema/PE setze ich ja auch beim Lenkdrachen fliegen ein, da habe ich 20+ Jahre alte Strippen, die auf jeden Fall mehr als die Hälfte Ihrer Herstellerangabe noch gut und gerne bringen. Mich wundert vor allem das Ergebnis der bisher unverwendeten Schnur - im Vergleich dazu ist das Ergebnis der verwendeten Schnur regelrecht positiv.
Ich brauche nicht das absolute High End, da ich von fahrenden Booten aus angel, muss das Material aber vor allem den Biss und die ersten Sekunden aushalten, der Rest ergibt sich dann schon. Die 8000er Penn mit der Schnur war jedenfalls ordentlich gefordert, als mal eine 1kg-Makrele eingestiegen ist, das Boot hatte 6kn, bis die Bremse zum Stillstand kam, war die Spule 3/4 leer, danach hatte die Makrele dann aber ausgespielt.
Projeziere ich das jetzt auf den Atlantik und einen Bonito, dann sollte das Material was können.
Tja und wenn, dann ist mein Anspruch eigentlich auch, dass bitte der Haken als schwächstes Element aufbiegen soll, zumindest habe ich vor das so vorab zu testen... aber was nutzt es mir, wenn ich einen Haken am Gartenzaun harke und per Waage auf ziehe, wenn die Schnur dann nicht bringt, was drauf steht...
Gut, jetzt gibt es auch 028-0,3er, die angegeben ist mit nem runden Zentner und dicker gibt es auch noch...
Was habt Ihr da an Beobachtungen? Gibt es Herstellerempfehlungen, speziell wenn es um die Einhaltung der Angaben geht?
VG, Eike